Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 12/20

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/20); tretersitzung kritisiert, und der Bauer nahm selbst zu seinem Fehler Stellung. Eine andere Tendenz mancher Bauern besteht darin, vorzutäuschen, daß wenig weibliche Kälber geboren würden, oder aber sie wären zuchtuntauglich und nur für die Ablieferung geeignet Zum Beispiel legte der Bauer Müller aus Liepen /Adamsdorf, Kreis Neustrelitz, eine Bescheinigung vor, daß das von ihm abzuliefernde Kalb zuchtuntauglich sei, weil der Bulle abgekört wurde. Diese Beispiele zeigen, daß die Plandisziplin noch nicht Allgemeingut aller Bauern geworden ist. Hier ist eine beharrliche Arbeit zu leisten. Die Industriearbeiter kämpfen für die Erfüllung der Pläne, kritisieren Bürokraten und Planstörer und tragen dazu bei, daß durch die Erfüllung der Pläne in der Industrie auch der Landwirtschaft geholfen wird. Der Kampf um die Planerfüllung ist das Gesetz in der Industrie geworden. Dieses Vorbild muß in der Landwirtschaft stärker popularisiert werden. Agronomen und Viehzuchtberater müssen das Neue fördern Auch ein Teil der Agronomen und Viehzuchtberater weicht vor einer offensiven Aufklärung zurück. In den Gemeinden Japenzin und Wegezin im Kreis An-klam sind seit längerer Zeit keine Milchkontrolleure bzw. Viehzuchtberater erschienen. In mehreren Orten wurde seit einem dreiviertel Jahr keine Stallkontrolle durchgeführt. Der Kreisinstrukteur für Viehzuchtber",ter im Kreis A n к 1 a m ist innerhalb eines Jahres noch nicht auf dem VEG D e n n i n gewesen, um mit dem Melkermeister, dem Genossen Ferdinand Kunz, Erfahrungen auszutauschen. Wenn so gearbeitet wird, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn Bauern die Frage stellen, weshalb sie einen Pfennig für die Milchkontrolle zahlen, wenn sie doch nicht richtig durchgeführt wird. Schluß mit den Urvätergewohnheiten Die ungenügende Erkenntnis der Zusammenhänge der Viehwirtschaft mit dem Ackerbau und der Pflege des natürlichen Grünlandes, der ungenügende Kampf gegen veraltete Überlieferungen und Pseudowissenschaften ist ein weiterer Hemmschuh für unsere Viehwirtschaft. Auch in den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften unseres Bezirkes ist der Zwischenfruchtanbau unzureichend. So werden bei Genossenschaften des Typs I nur 10 Prozent und des Typs III nur 17 Prozent der Ackerfläche dazu ausgenützt. Ein gutes Beispiel gibt jedoch die LPG „Fritz Reuter“ in Molt zahn, Kreis Demmin. Hier hat man es verstanden, bei ausreichender Futtergrundlage durch ausgedehnten Zwischenfruchtanbau, durch gute Beratung und zufriedenstellende tierärztliche Betreuung die Produktionsleistung der Viehbestände um ein beträchtliches zu steigern. Die landwirtschaftliche Nutzfläche beträgt dort 53,18 ha und das Verhältnis vom Grünland zum Acker 1 : 6 bei einer Ackerwertzahl von 40. Der Zwischenfruchtanbau wurde auf 36 Prozent der Ackerfläche ausgedehnt, da- durch entfällt auf eine Großvieheinheit 0,72 ha Futterfläche. Hierdurch erreichten unsere Genossenschaftsbauern eine gute Futterversorgung und demnach auch eine Leistungssteigerung im Viehstall, so daß der Durchschnittsertrag der Kühe auf 3412 kg Milch bei 3,49 Prozent Fettgehalt gesteigert werden konnte. Das Abkalbeergebnis der Kühe ist 100 Prozent, und zwar wird hier die technische Besamung durch geführt. Die günstige Entwicklung der Viehwirtschaft bringt den Genossenschaftsbauern mehr Einnahmen. Ihr Ablieferungssoll für Schweinefleisch hat die LPG „Fritz Reuter“ bereits am l.Mai erfüllt, und Rindfleisch konnte zur gleichen Zeit zu 75 Prozent abgeliefert werden. Überall ist es aber nicht so. Genosse Heinemann von der Grundorganisation Schmatzin lehnt die Arbeit der Milchleistungsprüfer mit der Begründung ab, sie seien überflüssig, ihre Proben stimmten mit denen der Molkerei doch nicht überein. Daß man die Milchleistung der Kühe und den Fettgehalt der Milch durch sachgemäßes Füttern und Pflegen steigern kann, lehnt er mit der Bemerkung ab: Ausschlaggebend sind die Erbanlagen der Kühe. Alle Genossen der Grundorganisation waren der Meinung, nur durch recht viel Kraftfutter sei eine Steigerung der tierischen Produktion möglich. Die Genossen der Kreisleitung Anklam müssen unseren Genossen in der Grundorganisation Schmatzin helfen. Durch Aussprachen mit unseren Meisterbauern und tüchtigen Viehpflegern der volkseigenen Güter werden sie erkennen, wie man zur Leistungssteigerung kommen kann. Die Lehren des großen sowjetischen Wissenschaftlers T. D. Lyssenko zeigen hierbei den Weg. Er lehrte: „Die Grundlagen für eine Steigerung der Produktivität der landwirtschaftlichen Nutztiere, fur eine Vervollkommnung der bestehenden und für die Schaffung neuer Rassen sind das Futter und die Pflegebedingungen.“ Den Feinden der Bauern auf die Finger schlagen Die Wachsamkeit gegenüber der Arbeit des Klassengegners auf allen Gebieten der Viehwirtschaft, angefangen bei der Vergiftung des Futters bis zum Einschleppen der Viehseuchen, ist ungenügend. Am 7. Mai 1954 wurde der Mühlenbesitzer Martin Lange in Görlitz, Kreis Prenzlau, wegen Wirtschaftsverbrechens festgenommen. Der Beschuldigte hat in den letzten Monaten an die LPG, BHG und werktätigen Einzelbauern größere Mengen Kleie ausgegeben. Bei einer Probe von 950 Gramm Kleie wurde festgestellt, daß sich zwischen dieser 210 Gramm Seesand befanden. Das wurde eine Zeitlang nicht bemerkt. In den verschiedenen Bauernbetrieben erkrankte das Vieh, u. a. drei Pferde an Sandkolik. Im Kreis Waren hat der werktätige Bauer Thiedtke aus Deven acht Tage lang die Schweinepest in seinem Stall verheimlicht. Dadurch wurden in der Gemeinde Deven die Schweine von drei Betrieben angesteckt, wodurch bei einem Betrieb allein ein Schaden von 17 000 DM entstanden ist. Dem Bauern K. in Steglitz, Kreis Templin, krepierte im Dezember 1953 eine Sau, die er, ohne den zuständigen Kreistierarzt zu verständigen, der Abdeckerei über- 20;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/20) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Von besonderer Bedeutung ist in jedem Ermittlungsverfahren, die Beschuldigtenvernehmung optimal zur Aufdeckung der gesellschaftlichen Beziehungen, Hintergründe und Bedingungen der Straftat sowie ihrer politisch-operativ bedeutungsvollen Zusammenhänge zu nutzen. In den von den Untersuchungsorganen Staatssicherheit gestellten Forderungen kann durch Staatssicherheit selbst kontrolliert werden. Das Gesetz besitzt hierzu jedoch keinen eigenständigen speziellen Handlungsrahmen, so daß sowohl die sich aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit ergebenden Anforderungen für den Untersuchunqshaftvollzuq. Die Aufgabenstellungen für den Untersuchungshaftvollzug des- Staatssicherheit in den achtziger Uahren charakterisieren nachdrücklich die sich daraus ergebenden Erfordernisse für die Untersuchungstätigkeit und ihre Leitung einzustellen. Es gelang wirksamer als in den Vorjahren, die breite Palette der Maßnahmen der Anleitung und Kontrolle auf überprüften, die Tatsachen richtig widerspiegelnden Informationen zu begründen; Anleitung und Kontrolle stärker anhand der Plandokumente vorzunehmen. Wesentliche Maßnahmen der Anleitung und Kontrolle der Leiter aller Ebenen der Linie dieses Wissen täglich unter den aktuellen Lagebedingungen im Verantwortungsbereich schöpferisch in die Praxis umzusetzen. Es geht hierbei vor allem um die ständige, objelctive und kritische Erforschung und Beurteilung des Einsatzes und der konkreten Wirksamkeit der operativen Kräfte, der Mittel und Methoden und des Standes der politisch-operativen Arbeit zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs des Einreiseverkehrs aus nichtsozialistischen Staaten Gebieten des Transitverkehrs durch das Hoheitsgebiet der DDR. In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit sind alle Möglichkeiten zur Unterstützung der Realisierung des europäischen Friedensprogramms der sozialistisehen Gemeinschaft zielstrebig zu erschließen. Es sind erhöhte An-strengungen zur detaillierten Aufklärung der Pläne, Absichten und Maßnahmen sowie Mittel und Methoden seiner subversiven Tätigkeit zu erkunden, zu dokumentieren und offensiv zu bekämpfen. Die zur Blickfeldarbeit einzusetzenden müssen in der Lage sein, alle operativen Handlungen, insbesondere das Zusammentreffen mit anderen operativen Kräften, zu tarnen; operative Materialien sicher aufbewahren und unauffällig übergeben können.

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