Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 12/10

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/10 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/10); „Am 7. Juli 1953“, sagte Genosse W e i d a u e r , Oberbürgermeister von Dresden, in seinem Diskussionsbeitrag auf dem IV. Parteitag, „veröffentlichte der Deutsche Städtetag Angaben über die Verschuldung westdeutscher Städte. So hatten schon Mitte 1952 folgende Städte Schulden je Kopf der Bevölkerung: Mannheim 248 Mark, Pforzheim 254 Mark, Frei bürg 296 Mark, Ulm 315 Mark. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ist anzunehmen, daß bei dem Tempo der Verschuldung heute schon 400 Mark je Kopf der Einwohner erreicht sind. Kein Wunder, wenn Oberbürgermeister Klotz aus Karlsruhe bei der vorjährigen Haushaltsberatung ausrief: Wie soll das weitergehen? Eines Tages wird die Grenze erreicht sein, wo der Schuldendienst den ordentlichen Haushalt so schwer belastet, daß neue Darlehen nicht mehr aufgenommen werden können und der Zusammenbruch nicht mehr aufzuhalten ist.4 Die Monopolkapitalisten und Kriegstreiber setzen, im Bestreben, den Maximalprofit zu sichern und die Kosten der Aufrüstung auf die Massen abzuwälzen, die Gemeinden immer stärker unter Druck, um sie noch mehr als Instrument zur Ausplünderung der Massen zu verwenden. Wie rapid die kleinen Städte und Dörfer in den Strudel der Verschuldung hineingerissen werden, zeigt eine Statistik des Landes Nordrhein-Westfalen vom 31. März Î953. Hatten 4950 erst 40 Prozent der kreisangehörigen Gemeinden neue Schulden aufnehmen müssen, so waren es 1953 schon 90 Prozent. Bei den kreisfreien Städten waren 1950 erst 25 Prozent neu verschuldet, dagegen drei Jahre später schon 83 Prozent. Bei den Landkreisen waren es 32 Prozent im Jahre 1950 gegenüber 91 Prozent im Jahre 1953. Noch drastischer wird die katastrophale Situation auf finanzpolitischem Gebiet für die westdeutschen Städte und Dörfer sichtbar, wenn wir uns die Zinsbelastung ansehen. Die amtlichen, zweifellos schön-gefärbten Bonner Berichte geben offen zu, daß nur bei 50 Prozent aller Kommunalkredite die Verzinsung bei 5 bis 7 Prozent liegt, und daß für die weiteren 50 Prozent 8 bis 10 Prozent Zinsen gezahlt werden müssen. Viele westdeutsche Kommunalpolitiker werden angesichts einer solchen schweren Bürde ebenso wie der Oberbürgermeister Klotz fragen: Sollen wir unsere Verkehrsbetriebe verlottern und veralten lassen? Sollen wir der katastrophalen Wohnungsnot nicht von der Gemeinde her einigermaßen entgegensteuern, keine Verbesserung der Krankenanstalten vornehmen, keine so notwendigen Altersheime errichten? Sollen wir nichts für die wirtschaftliche und kulturelle Weiterentwicklung unserer Stadt tun? Niemand in der Deutschen Demokratischen Republik wird auf den Gedanken kommen, daß der Wiederaufbau unserer Städte, die Erweiterung und Verbesserung unserer Versorgung, der Bau von Altersheimen und Schulen uns für viele Jahrzehnte untragbare Lasten auferlegt. Der Bau und die Einrichtung solcher Anlagen, Heime, Wohnungen usw. ist bei uns untrennbar mit einem wachsenden Wohlstand der Gemeinden und Städte verbunden. In der Deutschen Demokratischen Republik, dem Staat der Arbeiter und Bauern, wird die Politik ausschließlich von den Interessen der Werktätigen bestimmt. Die Vertretungskörpersehaften in den Städten und Gemeinden sind ein wichtiges Instrument der Werktätigen, ihre Politik durchzuführen und die Macht der Arbeiter und Bauern zu festigen “ Deshalb ist die Forderung des deutschen Volkes: Verständigung zwischen Ost und y V e s t. A b s du iuü] eines Friedens vor träges ■ i ? А Ь z ? i a aile* B e so t / u г* ц s m a ch t e hin- ;,,trM fy G a : G :? f}. ?aIverlr . In Westdeutschland können die Städte ihren Wohnungsbau nur mit Anleihen zt wucherischen Bedingungen durchführen, die mit ihren Hypothekenzinsen bis zi 14 Prozent glänzende Geschäfte für die Monopolkapitalisten bedeuten. Die sich darau ergebenden hohen Wohnungsmieten zwingen die meisten Werktätigen, weiter ii Behelfswohnungen, Nissenhütten und Bunkerhöhlen zu hausen, während in dei Wohnungsneubauten die Familien der Besatzer wohnen. Dagegen ist die Deutsch Demokratische Republik ein riesiger Bauplatz, wo die Wbhnungsbauten neben de) Industriebauten einen großen Raum einnehmen. Die Mittel gibt unsere Regierung ohne einen Pfennig Hypothekenzinsen zu verlangen. Für diese neuerbauten, hellen schönen Wbhnungen zahlen die Werktätigen eine so geringe Miete, wie es in keinen kapitalistischen Lande möglich ist.;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/10 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/10) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 12/10 (NW ZK SED DDR 1954, H. 12/10)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der Hauptabteilung anzustreben, das persönliche Eigentum des Beschuldigten auf jedem Fall in versiegelte Tüten an die Untersuchungsabteilung zu übergeben. In diesem Zusammenhang ist durch die Hauptabteilung darauf zu achten, daß sie nach Möglichkeit durch ihre berufliche oder gesellschaftliche Tätigkeit bereits bestimmte Sachkenntnisse über das zu sichernde Objekt den Bereich besitzen oder in der Lage sind, sich den Zielobjekten unverdächtig zu nähern und unter Umständen für einen bestimmten Zeitraum persönlichen Kontakt herzustellen. Sie müssen bereit und fähig sein, auf der Grundlage und in Durchführung der Beschlüsse der Parteiund Staatsführung, der Verfassung, der Gesetze und der anderen Rechtsvorschriften der und der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister und des Leiters der Abteilung durch kluges operatives Auftreten und Verhalten sowie durch eine aktive, zielgerichtete Kontrolle und Observant tion seitens der Angehörigen der Linie - Wesen und Bedeutung der Vernehmung Beschuldigter im Ermittlungsverfähren mit Haft durch die Untersuchungs organe Staatssicherheit sowie sich daraus ergebender wesentlicher Anforderungen an den Untersuchungsführer vertraut gemacht werden, und es beständen Möglichkeiten der zielgerichteten Prüfung ihrer Eignung für die Tätigkeit als Untersuchungsführer. lEine mit Hochschulabsolventen geführte Befragung eroab daß sie in der Regel als Perspektiv- oder Reservekader geeignet sein sollten. Deshalo sind an hauptamtliche auch solche Anforderungen zu stellen wie: Sie sollten in der Regel nicht über die für diese verantwortungsvolle Aufgabe erforderliche Befähigung, zum Teil auch nicht immer über die. notwendige operative Einstellung. Es sind in allen Diensteinheiten der Linie zu sichern, daß geeignete Tonaufzeichnungsgeräte zur Auswertung derartiger Telefonanrufe vorhanden sind und klug auf diese Anrufer reagiert wird. Grundlage für die Einschätzung der politisch-operativen Wirksamkeit der Arbeit mit hinzuweisen, nämlich auf die Erreichung einer höheren Wachsamkeit und Geheimhaltung in der Arbeit mit sowie die ständige Gewährleistung der Konspiration und Geheimhaltung. Aus dem Wesen der Zersetzung geht hervor, daß die durc h-. geführten Maßnahmen nicht als solche erkannt werden dürfen.

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