Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 11/21

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 11/21 (NW ZK SED DDR 1954, H. 11/21); Die Initiative zur Produktion von Massenbedarfsgütern nicht im Bürokratismus ersticken lassen! Der IV. Parteitag forderte die zusätzliche Produktion von Massenbedarfsgütern in Höhe von 1 Milliarde DM, damit unser Ziel, die weitere spürbare Verbesserung der Lebenslage der Werktätigen in der DDR, noch im Jahre 1954 erreicht werden kann. Diese Forderung stellte auch unseren Betrieb, den VEB G a s e 1 a n, Berlin, vor die Aufgabe, alle Anstrengungen zu unternehmen, um redit schnell einen wirksamen Beitrag im neuen Kurs zu leisten. Bereits vor dem IV. Parteitag kamen aus den Reihen unserer Kollegen die ersten Anregungen zur Produktion von Massenbedarfsgütem. In diesen Zeitraum fällt die Entwicklung einer Reihe von Erzeugnissen, die besonders bei unseren Kindern großen Anklang fanden, z. B. eine Dampfmaschine, ein Kinderkochherd und eine Fahrradklingel. Bei der Beratung über unseren Betriebskollektivvertrag im Februar 1954 gaben unsere Kollegen noch sehr viele Anregungen, die unsere Betriebsparteiorganisation veranlaß ten, sich zusammen mit der Werkleitung ernsthaft um die Produktion von Massenbedarfsgütern zu kümmern. Unser Plan für das Jahr 1954 sieht eine Produktion von Massenbedarfsgütern im Werte von 2,3 Millionen DM vor. Dazu kommt noch eine Summe von etwa 350 000 DM außerhalb des Planes, die nur die Herstellung von Waren aus Abfallprodukten umfaßt. Zur Zeit berät unser Ministerium über die Erweiterung unserer Produktion von Massenbedarfsgütern um etwa 100 Prozent. Gegenwärtig werden in unserem Berliner Werk Kochherde für Kinder mit und ohne Backröhre und Motorradgepäckständer hergestellt. Unser Zweigwerk in Fürstenwalde arbeitet an Rollschuhen, Fahrrad klingeln und Formkästen. Unsere Kollegen freuen sich, daß sich ihr Betrieb daran beteiligt, solche Waren zu produzieren, die im täglichen Leben noch fehlen. Daher ist ihr Interesse an einem ungestörten und reibungslosen Produktionsablauf sehr groß. Die Begeisterung wurde noch dadurch gefördert, daß unsere Erzeugnisse auf Kleinmessen und Ausstellungen viel Ànklang fanden, und daß die Nachfrage auch dementsprechend groß ist. Doch nichts kommt von selbst, alles muß erkämpft werden. Wir hatten viele Anfangsschwierigkeiten, die wir auch heute noch nicht überwunden haben. Aber uns bedrückt noch mehr: Während sich unsere Genossen und Kollegen in den Produktionsabteilungen in engster Zusammenarbeit mit der Werkleitung, den Technikern und Ingenieuren des Betriebes anstrengen, um die Forderung des IV. Parteitages zu verwirklichen, müssen sie erleben, wie Bürokraten sie um die Früchte ihrer Arbeit bringen wollen. Die Ereignisse der letzten Zeit sind dazu angetan, daß wir darüber sprechen. In unserem Betrieb werden, wie schon erwähnt, Radklingeln aus Abfallprodukten hergestellt. Man kann sie auch Sport- oder Rennfahrerklingeln nennen, der Name tut es nicht. Jedenfalls ist es eine Klingel, die, viel begehrt, vor allem bei unseren Jugendlichen reißenden Absatz finden könnte, wenn ja, wenn wir die Rechnung ohne die Prüfstelle in Zwickau gemacht hätten. Da wir ein Gütezeichen haben wollten, sandten wir ein Exemplar ordnungsgemäß zu dieser Prüfstelle. Die Antwort? Hier könnt ihr sie auszugsweise lesen: „Bei Ausführung dieser Glocke handelt es sich um eine recht eigenartige Konstruktion. Die Glocke besteht praktisch nur aus dem Glockenoberteil und einem federnd gelagerten Hebel, der zur Erzeugung des Warnsignals dient. Weiterhin ermöglichen zwei Laschen eine Befestigung am Lenkrad.“ Die Prüfstelle „erkennt zwar an, daß mit dieser Konstruktion wesentliche Materialeinsparungen verbunden sind, muß aber andererseits feststellen, daß die Qualität wesentlich darunter leidet. Diese Glocke dürfte in keiner Weise den polizeilichen Bestimmungen gerecht werden und könnte vielleicht für Roller, Kinderdreiräder usw. Verwendung finden, nicht aber für Fahrzeuge im öffentlichen Straßenverkehr. Die Glocke entspricht nicht dem heutigen Stand der Technik und muß von der Prüfstelle in vorliegender Ausführung abgelehnt werden“. Auf die Angabe einer Wertminderung wird verzichtet, da „die Glocke für Fahrräder grundsätzlich keine Verwendung“ finden sollte! Nach diesem Schildbürgerstreich mit ernsten Folgen für unseren weiteren Produktionsablauf hat unser Genosse Rahn von der Betriebszeitungsredaktion einen Verkehrspolizisten um seine Meinung gebeten. Dieser ant- Wir sind der Meinung, daß nodt in diesem Jahr eine Preissenkung durchgeführt werden sollte. Das erfordert jedoch, daß über den jetzigen Plan hinaus für eine Milliarde DM Waren des Massenbedarfs in der Industrie erzeugt werden. Das ist eine große Anstrengung. Wir sind fest überzeugt, daß es gelingen wird, diese Aufgabe zu lösen. Selbstverständlich wird jeder Schritt vorwärts ein Kampf sein, ein Kampf gegen die bestehenden Schwierigkeiten, gegen bürokratische Hemmnisse, um die Ausnutzung aller vorhandenen Reserven. (Aus dm Redieusdtaftsberidit des Zentralkomitees der SED au den IV. Parteitag) 21;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 11/21 (NW ZK SED DDR 1954, H. 11/21) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 11/21 (NW ZK SED DDR 1954, H. 11/21)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter müssen besser dazu befähigt werden, die sich aus der Gesamtaufgabenstellung ergebenden politisch-operativen Aufgaben für den eigenen Verantwortungsbereich konkret zu erkennen und zu realisieren. Las muß sich stärker auf solche Fragen richten wie die Erarbeitung von Anforderungsbildern für die praktische Unterstützung der Mitarbeiter bei der Suche, Auswahl, Überprüfung und Gewinnung von werden - trotz der erreichten Fortschritte -noch nicht qualifiziert genug auf der Grundlage und in konsequenter Durchsetzung der zentralen Weisungen im engen Zusammenhang mit der Durchsetzung der in anderen Grundsatzdokumenten, wie den Richtlinien, und, sowie in den anderen dienstlichen Bestimmungen festgelegten politisch-operativen Aufgaben zu erfolgen. Bei der Führungs- und Leitungstätigkeit weitgehend auszuschließen. ,. Das Auftreten von sozial negativen Erscheinungen in den aren naund Entvv icklungsbed inqi in qsn. Der hohe Stellenwert von in den unmittelbaren Lebens- und Entwicklungsbedingungen beim Erzeugen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern durch den Gegner in zwei Richtungen eine Rolle: bei der relativ breiten Erzeugung feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen und zur Bekämpfung ihrer Ursachen und Bedingungen. Mit zunehmendem Reifegrad verfügt die sozialistische Gesellschaft über immer ausgeprägtere politische und Öko-. nomische, soziale und geistig-kulturelle Potenzen, um den Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen besonders relevant sind; ein rechtzeitiges Erkennen und offensives Entschärfen der Wirkungen der Ursachen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen; das rechtzeitige Erkennen und Unwirksammachen der inneren Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen, insbesondere die rechtzeitige Feststellung subjektiv verur-V sachter Fehler, Mängel, Mißstände und Unzulänglichkeiten, die feindlich-negative Einstellungen und Handlungen hervorrufen oder auslöson können. Das betriffta, Versorgungsfragen, aktuelle außenpolitische Ereignisse, innenpolitische Maßnahmen, vom Gegner inszenierte Hetzkampagnenä, und Festlegung Anregung geeigneter vorbeugender offensiver Maßnahmen im engen Zusammenwirken mit den BruderOrganen, das mit der Abteilung abzustimmen ist. Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens unter Mißbrauch des organisierten Tourismus in nichtsozialistische Staaten.

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