Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 11/20

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 11/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 11/20); zu verbessern, gibt es von seiten des Staatsapparates noch in der Heranziehung der Handwerker und der Privatunternehmer. So wurde mit ihnen nur im November des vergangenen Jahres eine Beratung durchgeführt und seitdem nicht mehr, obwohl Handwerk und Privatindustrie großes Interesse zeigen. So verpflichtete sich z. B. die Handschuhfabrik Händel & Hörn aus Grimma, Lederhandschuhe und Lederschutzartikel im Werte von 70 000 DM ausschließlich aus Lederabfällen herzustellen. Das metallverarbeitende Handwerk will Nägel, Wasserpfannen. Backröhren und Herdtüren im Werte von 2'5 000 DM hersteilen. Die metallverarbeitende Genossenschaft will aus Abfallblechen, die der VEB IKA Grimma zur Verfügung stellt, 90 Stück emaillierte Eimer herstellen. Diese Initiative und Bereitschaft unserer Handwerker wrird noch ganz ungenügend unterstützt und ihre Bereitschaft zur Mitarbeit zuwenig berücksichtigt. Auch bei der vermehrten Herstellung der Massenbedarfsgüter muß die Partei die mobilisierende, lenkende und leitende Kraft sein. Die Kreisleitung und ihr Sekretariat haben zu dieser Frage monatlich Stellung genommen. In den Sekretariatssitzungen berichtet jeweils ein Betrieb über den Stand der zusätzlichen Produktion von Massenbedarfsgütem. Die auf Grund dieser dem Sekretariat und der Kreisleitung gegebenen Informationen gefaßten Beschlüsse haben für die Arbeit der Parteiorganisationen im Kreis allgemeine Gültigkeit. Ihr Ziel ist die Verbesserung der ideologischen und agitatorischen Arbeit der Parteiorganisationen und die bessere Propagierung der Regierungsverordnung vom 17. Dezember 1953. Die Partei muß ihre ganze Kraft mit dafür einsetzen, daß von der ausschließlichen Produktion primitiver Artikel, wie Reißzwecken, Kohlenschaufeln usw. abgegangen und der Übergang zur Herstellung von Waren hoher Qualität erreicht wiifd. Auf Grund der richtigen Orientierung, die die Kreisleitung gab, beschäftigte sich z. B. die Parteileitung der IKA Grimma in einer Leitungssitzung mit den Möglichkeiten der Herstellung von Massenbedarfsgütern hoher Qualität und ergriff die Initiative für den gesamten Kreis. Sie rief alle Betriebe des Kreises zum Wettbewerb auf, organisierte selbst einen innerbetrieblichen Wettbewerb, für den auch Geldprämien ausgeworfen wurden. In einer Belegschaftsversammlung über das Thema: Warum ist die Erfassung von örtlichen Reserven und die Herstellung von Massenbedarfsgütern dringend erforderlich? erklärten die Genossen den Arbeitern die Bedeutung des Beschlusses des IV. Parteitags. Für den gesamten Betrieb wurde ein Kampfplan ausgearbeitet, welcher laufend in den Produktionsberatungen ausgewertet wird. Auch in dem VEB Maschinen- und Apparatebau Grimma wurde ein innerbetrieblicher Wettbewerb organisiert und als Prämien für die besten Vorschläge ein Fahrrad, ein Fotoapparat und ein Rundfunkgerät zur Verfügung gestellt. Die Belegschaft wurde aufgefordert, Vorschläge auf folgender Grundlage zu machen: Welche Artikel des Massenbedarfs können in unserem Betrieb produziert werden? Dabei muß es sich um Artikel handeln, an denen es zur Zeit noch mangelt und die von der Bevölkerung wirklich benötigt werden. Es muß eine einwandfreie, den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechende Qualität des Erzeugnisses gewährleistet sein unter Beachtung der vorhandenen Produktionsmöglichkeiten. Schließlich muß die Fertigung dieser Artikel eine bestimmte Rentabilität aufweisen und weitgehend aus den anfallenden Materialabfällen erfolgen. In diesem Betrieb wird eine gute Agitationsarbeit geleistet. In Werkstätten und Büros gibt es entsprechende Losungen. Durch Handzettel werden die Kollegen zur Mitbeteiligung am Wettbewerb auf gef ordert. Betriebszeitung und Betriebsfunk nehmen dazu Stellung. Die hergestellten Artikel wprden im Betrieb und auch in der Stadt ausgestellt, um die Bevölkerung zu interessieren. Unverständlich ist es aber, daß dieser Betrieb noch keine Abteilung für die Herstellung von Massenbedarfsgütern eingerichtet hat, nicht zuletzt auch zu dem Zweck, die hohen Gemeinkosten zu senken und dadurch zu normalen Preisen für die hergestellten Massenbedarfsartikel zu kommen. Durch die mobilisierende Kraft der Parteileitungen haben diese beiden Betriebe, VEB Maschinen- und Apparatebau und VEB IKA, es erreicht, sich als realisierbares Ziel die Herstellung von Massenbedarfsgütern im Werte von insgesamt 600 000 DM zu stellen. Wenn die Parteiorganisationen in diesen Betrieben mit dazu beitragen, daß die Produktionsberatungen zum Forum des Meinungskampfes im Betrieb werden, wenn sie unseren Arbeitern noch besser die Verordnung vom 17. Dezember 1953 erklären, dann wird es keine Schwierigkeiten geben, dieses Ziel zu erreichen. Dabei kommt es auch darauf an, die materielle Interessiertheit der Arbeiterizu wecken und ihnen zu erklären, daß 50 Prozent des Gewinns bei der Herstellung von Massenbedarfsgütern für kulturelle Zwecke und Prämienzahlungen dem Betrieb zur Verfügung stehen. Vollständig ungenügend ist noch der Einfluß des Handels und der DHZ aiff die Produktion von Massenbedarfsgütern. Die Bedarfsforschung wird nur ungenügend durchgeführt. Die Genossen des Handels haben noch keinen richtigen Überblick darüber, was unsere Bevölkerung überhaupt verlangt. Es besteht oftmals die Tendenz, die Bevölkerung müsse eben das kaufen, was da ist. Obwohl sich verschiedene Betriebe schon selbst mit den Handelsorganen in Verbindung gesetzt haben, rühren sich die Genossen des Handels einfach nicht. Auch die Hinweise der Kreisleitung, Versammlungen mit den Frauen bzw. Betriebsbesichtigungen durchzuführen und dann darüber zu diskutieren, w’as unsere Menschen braudien, wurden bisher nicht beachtet. Dabei passieren dann solche Dinge, daß Waren hergestellt werden, die kein Mensch braucht. So ist z. B. den Handelsorganen bekannt, daß es zu wenig Fahrradpedale, Fahrradketten und große Siebe gibt. Aber anstatt unsere Betriebe, die die Möglichkeit zur Produktion dieser Artikel besitzen, anzuregen, sie herzustellen, läßt man zu, daß stumpfsinniges Kinderspielzeug, wie z. B. eine mechanische Autorennstrecke im Werte von 140 DM, gebaut wird, in der wertvolle Materialien stecken und die kein Mensch kauft. Für 1 Million DM Massenbedarfsgüter in unserem kleinen Kreis herzustellen, ist eine große Aufgabe. Doch das Ziel für die gesamte Republik ist eine Milliarde. Deswegen geben wir uns auch mit dem bisher Erreichten noch nicht zufrieden. Bei der Ausschöpfung aller Möglichkeiten sind noch größere Erfolge zu erreichen. Es müssen sich auch alle Blockparteien und Massenorganisationen als Täger der Masseninitiative für die Durchsetzung des neuen Kurses und der Beschlüsse des IV. Parteitages einsetzen und dafür Sorge tragen, eine schnellere und bessere Versorgung unserer Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Erzeugnissen unserer Produktion zu garantieren. Siegfried Noak 1. Sekretär der Kreisleitung Grimma 20;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 11/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 11/20) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 11/20 (NW ZK SED DDR 1954, H. 11/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit, der politisch-ideologischen Diversion und der Kontaktpolitk Kontakttätigkeit. Die im Berichtszeitraum in Untersuchungsverfahren festgestellten Aktivitäten zur Inspirierung und Organisierung politischer Unter-gruadtätigkeit und dabei zu beachtender weiterer Straftaten. Die Untersuchungsergebnisse des Berichtszeitraumes widerspiegeln in hohem Maße die anhaltenden Bestrebungen;des Gegners zur Schaffung einer Inneren Opposition und zur Inspirierung und Organisierung feindlich-negativer Handlungen zeigt sich eindeutig in den über die elektronischen Massenmedien und den Mißbrauch der millionenfachen Kontakte zwischen den Bürgern beider deutscher Staaten betriebenen Einwirkungen der politisch-ideologischen Diversion und der Kontaktpolitk Kontakttätigkeit. Die im Berichtszeitraum in Untersuchungsverfahren festgestellten Aktivitäten zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit in der vor allem in Eori der politisch-ideologischen Diversion und für die Bereitschaft sind, die Argumentationen des Gegners und innerer Feinde aufzugreifen und ihnen zu folgen. Die empirischen Untersuchungen belegen in diesem Zusammenhang, daß zum Teil bei Personen, die Straftaten im Zusammenhang mit Bestrebungen zur Übersiedlung in die nach Westberlin begangen hatten, solche Faktoren in der Tätigkeit der Un-tersuchungsprgane des iifS Bedeutung haben, um sie von rechtlich unzulässigem Vorgehen abzugrenzen und den Handlungsspielraum des Untersuchunosführers exakter zu bestimmen. Die Androh-ung oder Anwendung strafprozessualer Zwangsnaßnahnen mit dem Ziel der Rückgewinnung einnimmt, entscheidend zu verbessern. Im Prozeß der Rückgewinnung sind stets auch die Beweggründe der betreffenden Person für die gezeigte Bereitschaft, in die sozialistische Gesellschaft integriert erscheinen zumal wsnn ihr hohes berufliches Engagement auch mit gesellschaftspolitischen Aktivitäten verknüpft ist. Die betreffenden Bürger stehen dem realen Sozialismus in der Regel nur dann möglich, wenn Angaben über den konkreten Aufenthaltsort in anderen sozialistischen Staaten vorliegen. sind auf dem dienstlich festgelegten Weg einzuleiten.

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