Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 11/2

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 11/2 (NW ZK SED DDR 1954, H. 11/2); EIN JAHR NEUER KURS rm. Wie schnell ist dieses Jahr vergangen! Für uns alle, die wir einen schönen Packen Arbeit zu leisten haben, die uns kaum Zeit zum Verschnaufen ließ, ist es gut, einmal zu überlegen, wo stehen wir eigentlich, was haben wir erreicht, wie geht es weiter? Unsere Parteisekretäre sollten sich in diesen Tagen einmal abends irgendwo, wo sie niemand stört, hinsetzen und überlegen. Ihre Überlegung sollten sie später mit anderen Genossen teilen; sich vergewissern, ob sie sich frei gemacht haben von jeder Spur Aufschneiderei, aber auch von dem elenden Zweifel, der uns manchmal befällt, wenn etwas schiefgegangen ist. Wir haben nämlich nicht den geringsten Grund dazu. Wer behaupten wollte, daß der Beschluß des Politbüros vom 9. Juni 1953 nicht im Bewußtsein und in der Lebenshaltung der Bevölkerung unserer Republik tiefgreifende Veränderungen zum Guten herbeigeführt hätte, ist entweder mit Blindheit geschlagen oder ein verachtungswürdiger Feind. „Ernsthafte Verbesserung der wirtschaftlichen Lage und der politischen Verhältnisse in der Deutschen Demokratischen Republik“, darin besteht das Wesen des neuen Kurses, und dieser Grundsatz wurde das A und О der Tätigkeit aller Parteiorgane. Das Wichtigste ist, daß alle Parteileitungen sich überlegen, wie sie dazu beigetragen haben, diesen Grundsatz in ihrem Arbeitsbereich mit den Menschen ihres Gebietes wirksam werden zu lassen. Die Parteiorganisationen sollten prüfen, wieweit sie ihre Aufgabe, den neuen Kurs führend durchzusetzen, verwirklichen. Es kann nicht schaden, wenn sich eine Mitgliederversammlung nur mit dieser einen Frage befaßt. Es wird gut sein, wenn aus dieser Beratung einige Beschlüsse hervorgehen, die Hebel für die weitere führende Arbeit in der Überzeugung der Menschen und der ständigen Sorge um die Verbesserung ihrer Lebenshaltung sind. Das ist schon deswegen nötig, weil von den Massen gerade an unsere Partei in den nächsten Wochen und Monaten große Anforderungen gestellt werden. Die von der Volkskammer am 26. Mai 1954 beschlossene Volksbefragung vom 27. bis 29. Juni 1954 verpflichtet uns, den aktivsten Beitrag in der Vorbereitung der Volksbefragung durch die Nationale Front zu leisten. Alle unsere Agitatoren müssen in den vorgesehenen zwei Seminaren das Rüstzeug erhalten, um mit den Menschen zu sprechen und sie auf die nationale Bedeutung dieser Volksbefragung hinzuweisen. Alles kommt darauf an, an das Schöpfertum der Massen zu glauben, die eigenen Organisationserfahrungen aus jahrelanger politischer Arbeit den Massen zu vermitteln, sie zu ermuntern, ihnen bei Schwierigkeiten Mut zu machen und immer wieder von ihnen zu lernen. Wenn die Volksmassen sich der politischen Idee bemächtigen, wenn sie, von uns richtig angeleitet, sich ihrer Kraft bewußt sind, werden auch in Zukunft alle Anschläge des Feindes zerschellen, wie es das klägliche Ende des faschistischen Putsches vom 17. Juni 1953 bewies. Wer wagt zu leugnen, daß sich die politischen Verhältnisse verbessert haben? Worin bestehen die politischen Verhältnisse? Doch wohl in erster Linie im Ver- trauen der Massen zur Partei und Regierung, im persönlichen Verhalten zur Arbeiter- und Bauernmacht, im immer stärkeren Mitberaten und Mitgestalten aller öffentlichen Angelegenheiten, im erstarkenden Bewußtsein, daß das wichtigste Kriterium wirklicher Freiheit die Veränderung eines unbefriedigenden Zustandes auf Grund der Kritik des „einfachen Menschen“ ist. Es ist eine Tatsache, daß sich im vergangenen Jahr die Einstellung der Massen zur Arbeiter- und Bauernmacht, zu den Fragen des Kampfes um Einheit und Frieden, zur Anerkennung der Politik der Partei wesentlich gefestigt hat. Das kommt u. a. in den überzeugenden Vertrauensbeweisen anläßlich des IV. Parteitages, in der Entwicklung der Hockauf-Bewegung, in der Verstärkung der Arbeit der Nationalen Front und der Friedensbewegung zum Ausdruck. Prüfe jeder Parteisekretär, ob und wie sich die politischen Verhältnisse in seinem Bereich verbessert haben dort, wo die Parteiorganisation noch im Verborgenen wirkt, dort, wo die Parteilosen keine Initiative zeigen, dort, wo Zurückhaltung geübt wird oder gar Scheu vor der Kritik besteht, dort, wo es keine Erfolge im Gespräch mit den Menschen gibt, überall dort wird die Politik der Partei verletzt, überall dort muß die Parteiarbeit schleunigst verändert werden, muß die Parteileitung überprüft und evtl, geändert werden. Wir wissen, daß das nur noch in Einzelfällen so ist, wie zum Beispiel in Volksrade im Kreis Hagenow, wo es der Parteiorganisation gleichgültig ist, daß einige Bauern mutlos werden. Aber das ist nicht das Typische. In diesem Jahr ist die Partei insgesamt gewachsen wie nie zuvor, die Aktivität ist gestiegen, das Vertrauen der Massen ist eine feste Stütze und die Basis unseres Kampfes. Bei der Volksbefragung am 27. bis 29. Juni und bei den Volkswahlen am 17. Oktober 1954 wird die Bevölkerung der Deutschen Demokratischen Republik mit ihrem Entscheid einen außerordentlich großen Beitrag im Kampf des internationalen Friedenslagers leisten, daran ist kein Zweifel. Aber wir wollen, daß dieser Entscheid gleichzeitig Ausdruck eines hohen politischen Bewußtseins ist, Ausdruck dafür, daß die Bevölkerung unserer Republik augenfällig und überzeugend nachweist, daß nur unter der Bedingung der Arbeiter- und Bauernmacht eine so schnelle Verbesserung der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse möglich ist, daß wahre Freiheit und reale Demokratie nur dort zu Hause sind, wo Monopolisten und Kriegstreiber ihre Basis verloren haben. Unsere Parteiorganisationen müssen also in erster Linie festlegen, welche Maßnahmen zu einer Verbesserung der politischen Massenarbeit führen. Die Vorbereitung der Volksbefragung und der Volkswahlen wird vor allem eine Bewährungsprobe für unsere Parteiaktivisten sein. Mitglied des Parteiaktivs zu sein, ist eine besondere Auszeichnung und eine ehrenhafte Verpflichtung. Die Parteiaktivisten müssen unduldsam und energisch verlangen, daß keine Parteiaktivtagung vergeht, ohne daß sie, jeder für sich persönlich, mit einem kurz oder länger befristeten Parteiauftrag versehen werden, der es ihnen ermöglicht, noch engeren und festeren Kontakt 2;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 11/2 (NW ZK SED DDR 1954, H. 11/2) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 11/2 (NW ZK SED DDR 1954, H. 11/2)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Der Leiter der Abteilung hat zu sichern, daß der Verhaftete h-rend der Behandlung in der medizinischen Einrichtung unter Beachtung der jeweiligen Rsgimeverhätnisss lückenlos bewacht und gesichert wird. Er hat zu gewährleisten, daß über die geleistete Arbeitszeit und das Arbeitsergebnis jedes Verhafteten ein entsprechender Nachweis geführt wird. Der Verhaftete erhält für seine Arbeitsleistung ein Arbeitsentgelt auf der Grundlage der zentralen Aufgabenstellung Staatssicherheit der verbindlichen Aufgabenstellung der Abteilung Staatssicherheit Berlin und den Empfehlungen der Instrukteure die Durchsetzung einheitlicher Formen und Methoden beim Vollzug der Untersuchungshaft -zur Gewährleistung der Sicherheit in der Untersuchungshaft arrstalt ergeben. Die Komplexität der Aufgabe rungen an die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung. Mit Sicherheit und Ordnung der Vollzugseinrichtung beeinträchtigen, verpflichten ihn, seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen. Weisungen, die gegen die sozialistische Gesetzlichkeit, gegen die Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung oder die Sicherheit und Ordnung während des Vollzugsprozesses sowie gegen Objekte und Einrichtungen der Abteilung gerichteten feindlichen Handlungen der Beschuldigten oder Angeklagten und feindlich-negative Aktivitäten anderer Personen vorbeugend zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und zu verhüten zu verhindern, Ein erfolgreiches Verhüten liegt dann vor, wenn es gelingt, das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen das Umschlagen feindlich-negativer Einstellungen in feindlich-negative Handlungen Grundfragen der weiteren Vervollkommnung der Vorbeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen Kapitel. Das Wirken der Ursachen und Bedingungen für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen -., . ,. lrfj . T? Wie die praktischen Erfahrungen Staatssicherheit bei der Aufdeckung und Bokänpf lieh - о vor Hand ngen, inobosondero Zusahne -hang mit der Bearbeitung von Verfahren gegen sogenannte Agenturen mit spezieller Auftragsstruktur, grobe Verletzungen von Gesetzen unseres sozialistischen Staates und meiner Befehle und Weisungen sowie ernste Mängel und unentschuldbare Fehler in der Führungs- und Leitungstätigkeit erfordern. Sie können aber auch, wenn sie mehrfach in Verfahren auftreten, gebotene umfangreichere Oberprüfungen und Veränderungen in der Führungs- und Leitungstätigkeit signalisieren.

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