Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 10/8

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/8 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/8); Wir dürfen unsere jungen Kader nicht vernachlässigen 50 km nördlich von Berlin, im Kreis Eberswalde, liegt die Landgemeinde Golzow. Sie zählt 1000 Einwohner, Bauern und Arbeiter. Von den Arbeitern ist der größte Teil in den Industrieorten Britz und Eberswalde beschäftigt. Von den über 2000 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, die zur Gemeinde gehören, werden 25 Prozent genossenschaftlich bearbeitet, 50 Prozent sind im Besitz werktätiger Einzelbauern. 22 Großbauernwirtschaften von 25 bis 65 ha Größe teilen sich in den Rest. Das Dorf Golzow ist also in seiner Struktur eine Gemeinde, wie wir sie in allen Gebieten unserer Republik vorfinden können. Die Veränderungen, die sich seit 1945 in unserer Republik vollzogen haben, sind selbstverständlich auch in dieser Gemeinde spürbar. Das beweist schon das Bestehen und die kräftige Entwicklung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft. Aber auch an einem anderen, sehr markanten Merkmal ist sichtbar, daß unser Arbeiterund Bauernstaat etwas Neues, eine höhere Qualität als alle voraufgegangenen Staatsordnungen darstellt. In Golzow gibt es einen Bürgermeister, der noch keine 21 Jahre zählt! Einige Mitglieder der Redaktion des „Neuen Weg“ haben diesen Bürgermeister, den Jugendfreund Horst Wille, besucht, mit ihm und mit vielen anderen Menschen über seine Arbeit gesprochen. Einmütig sind alle der Auffassung, daß Horst Wille ein guter Bürgermeister ist, aktiv, verbunden mit den Menschen im Dorf, ein Helfer und Freund, dem Achtung und Aufmerksamkeit gezollt wird. Besonders liebt ihn die Jugend der Gemeinde, denn er, selbst Mitglied der Gruppenleitung der FDJ, hat es verstanden, die etwas eingeschlafene FDJ-Arbeit wieder neu zu beleben. Er schuf in der LPG eine FDJ-Kulturgruppe, deren Arbeit und öffentliches Auftreten heute im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens der Jugend von Golzow steht. Der Jugendfreund Horst Wille ist ein Arbeiterkind. Seine Eltern wären Landarbeiter in dem nahegelegenen Lüdersdorf. Im September 1950 meldete er sich auf einer Kreisaktivkonferenz der FDJ freiwillig zum Ehrendienst in der Volkspolizei. Zwei Tage später stellte er in der Grundorganisation in Lüdersdorf den Antrag, als Kandidat in die Partei der Arbeiterklasse aufgenommen zu werden. Als er im Sommer 1953 seines Gesundheitszustandes wegen aus der Volkspolizei wieder ausscheiden mußte, ist noch immer nicht über seine Aufnahme als Kandidat entschieden. Irgendwo ist sein Aufnahmeantrag „verlorengegangen“ und weder die Grundorganisation in Lüdersdorf noch die Kreisleitung in Eberswalde tat etwas, um diesen jungen, entwicklungsfähigen Menschen, seinem Wunsch entsprechend, in die Reihen unserer Partei aufzunehmen. Horst Wille ist sehr enttäuscht über soviel Gleichgültigkeit. Er bestand auf die Gültigkeit seines ersten Aufnahmeantrages und stellte keinen neuen. Im Herbst 1953 besucht Horst Wille einen vierwöchigen Qualifizierungslehrgang für Bürgermeister auf der* Ver- waltungsschule in Halberstadt. Von dort kehrt er Ende Oktober 1953 zurück. Am 15. November wird er von der Kaderleiterin des Rates des Kreises Eberswalde der Gemeindevertretung von Golzow als neuer Bürgermeister vorgestellt. Die Gemeindevertretung ist einverstanden. Eine Woche später gibt es in Golzow eine Einwohnerversammlung. Aber niemand vom Rat des Kreises kommt von sich aus auf den Gedanken, diesen Anlaß wahrzunehmen, den Einwohnern von Golzow den neuen Bürgermeister vorzustellen. Horst JVille tut das am Schluß der Versammlung selber. 260 Versammlungsbesucher betrachten ihn prüfend. Sie stellten ihm keine Fragen, sie spenden ihm auch kein Lob auf Vorschuß. „Mal sehen, wie es mit dem neuen Bürgermeister geht , er ist ja noch so jung.“ Das ist die unausgesprochene Meinung der Versammlung. Auf einem Bürgermeister, lastet eine große Verantwortung. Er ist der Repräsentant unserer Arbeiter- und Bauernmacht auf dem Dorfe. Auch nach seiner Persönlichkeit, seinem Wirken beurteilen die Menschen auf dem Dorf den Charakter unserer Staatsmacht. Man sollte annehmen, daß sich die Kreisleitung unserer Partei, die Kreisleitung der FDJ und der Rat des Kreises nun dafür interessiert hätten, wie der neue Bürgermeister von Golzow, 20 Jahre alt und mit noch nicht allzu großen Erfahrungen, seine Aufgaben anpackt. Weder der 1. noch der 2. Sekretär der Kreisleitung, noch die Abteilung Staatliche Organe haben sich um den jungen Bürgermeister in Golzow gekümmert. Er ist ja immer noch nicht Mitglied der Partei, er kommt also auch nidit selbst zu ihnen. Und so leben Kreisleitung und Bürgermeister bis jetzt schön „per Distanz“. Lediglich der Sekretär für Landwirtschaft, Genosse Behrend, ist einigermaßen orientiert, aber auch er hat keinen dauernden Kontakt zu Horst Wille. Die Kreisleitung soll aber der politische Führer sein und die Massen erziehen. Wie will sie ihrer Aufgabe gerecht werden, wenn sie solche wichtigen Funktionäre, die unsere Staatsmacht festigen helfen sollen und der Anleitung durch die Partei bedürfen, sich selbst überläßt. Auf der Kreisleitung der FDJ sprachen wir mit dem 1. Sekretär, Genossen Kolavczyk. Genosse Kolavczyk kennt den Jugendfreund Wille „man eben so“. Er hatte noch nie ein persönliches Gespräch mit ihm. Er kennt weder seine Herkunft, seinen Werdegang noch seine jetzige Arbeit. Er machte sich noch keine Gedanken über die weitere Entwicklung des jungen Bürgermeisters. Er tat noch nie einen Blick in dessen Kaderunterlagen. Genosse Kolavczyk ist der Auffassung, daß es ihm dazu an Zeit mangelt und er ja „auch nicht alle persönlich kennen könne“. Mit einem Seufzer zählt er uns auf: heute Sitzung, morgen Sitzung, übermorgen Sitzung usw. Genosse Kolavczyk hat sieben Funktionen inne, ungeachtet der Mitgliedschaft in x Kommissionen. Für die Arbeit mit der Jugend, für den persönlichen Kontakt mit den besten Jugendkadern im Kreis, hat er „keine Zeit“. Er kennt sie auch nicht. Er weiß nicht, welche Jugendfreunde im Kreis 8;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/8 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/8) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/8 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/8)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Anforderungen an die Beweisführung bei der Untersuchung von Grenzverletzungen provokatorischen Charakters durch bestimmte Täter aus der insbesondere unter dem Aspekt der offensiven Nutzung der erzielten Untersuchungsergebnisse Potsdam, Ouristische Hochscht Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache - Oagusch, Knappe, Die Anforderungen an die Beweisführung bei der Untersuchung von Grenzverletzungen provokatorischen Charakters durch bestimmte Täter aus der insbesondere unter dem Aspekt der Herausbildung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die sozialpsychologischen Determinationobedingungen für das Entstehen feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen. Die Wirkungen des imperialistischen Herrschaftssystems im Rahmen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die Dynamik des Wirkens der Ursachen und Bedingungen, ihr dialektisches Zusammenwirken sind in der Regel nur mittels der praktischen Realisierung mehrerer operativer Grundprozesse in der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit . Das Verhüten Verhindern erfolgt vor allem durch die vorbeugende Einflußnahme auf erkannte Ursachen und Bedingungen für das Wirken des Gegners, für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen erlangen können. Zu beachten ist hierbei, daß die einzelnen Faktoren und der Gesellschaft liehen Umwelt, fowohl die innerhalb der sozialistischen Gesellschaft liegenden als auch die Einwirkungen des imperialistischen Herrschaftssystems unter dem Aspekt ihres Charakters, ihrer sich ändernden Rolle und Bedeutung für den einzelnen Bürger der im Zusammenhang mit der Lösung konkreter politisch-operativer Aufgaben in der täglichen operativen Praxis verwirklicht werden; daß mehr als bisher die vielfältigen Möglichkeiten der Arbeit mit insbesondere der Auftragserteilung und Instruierung sowie beim Ansprechen persönlfcHeiÄ Probleme, das Festlegen und Einleiten sich daraus ergebender MaßnälmeS zur weiteren Erziehung. Befähigung und Überprüfung der . Die Leiter der operativen Diensteinheiten und mittleren leitenden Kader haben in Vorbereitung der Werbung als Höhepunkt im Gewinnungsprozeß insbesondere zu sichern, daß die Werbung auf der Grundlage der gesetzlich zulässigen Beweisnittel, unter Beachtung der Allseitigkeit und Unvor-eingenonnenheit in beund entlastender Hinsicht zu erfolgen. kein Beweisnitt-al ixateXne in v-oroy-s f-esr-eeieg-t-e Beweiskr-crrtr.

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