Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 10/28

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/28 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/28); Anfrage an den 1. Sekretär der Kreisleitung Kyritz: Ge nosse Brunsing, warum hast Du die Partei falsch informiert? Auf der Beratung des Zentralkomitees mit den 1. Sekretären der Bezirks- und Kreisleitungen im Februar d. J. hast Du im Beisein des Politbüros und des Sekretariats zur Diskussion gesprochen und berichtet, daß in der Gemeinde Bantikow durch Brigadeneinsatz u. a. die hundertprozentige Ablieferung in Getreide erzielt werden konnte. Du hast das sehr ausführlich und in allen Farben geschildert, und alle Anwesenden klatschten Dir dafür Beifall. Da wir Dir glaubten und uns dieses Beispiel nachahmenswert erschien, haben wir Deine Diskussionsrede im „Neuen Weg“ Nr. 3 abgedruckt. Sogar das Organ des Informationsbüros der kommunistischen und Arbeiterparteien „Für dauerhaften Frieden, für Volksdemokratie!“ übernahm diese Diskussionsrede als Anregung für die kommunistischen und Arbeiterparteien in aller Welt. Durch den Brief einer parteilosen Frau aus Bantikow wurden wir darauf aufmerksam, daß Deine Angaben nicht einwandfrei sein können. Aus diesem Brief geht hervor, daß in Bantikow sogar erst im Februar 1954 nur 64 Prozent des Getreidesolls des Jahres 1953 abgeliefert worden war. Inzwischen haben wir uns erkundigt und erhielten die Bestätigung dieser Zahlen. Außerdem wandten wir uns schriftlich an Dich mit der Bitte, zum Inhalt dieses Briefes Stellung zu nehmen. Daraufhin hast Du uns wie folgt geantwortet: „Mein Diskussionsbeitrag in Berlin bezog sich auf die Auswirkungen einer guten Aufklärungsarbeit auf die Erfüllung der Pläne. Hierbei führte ich mehrere Beispiele an, die sich nicht nur auf die Gemeinde Bantikow, sondern auch auf andere Gemeinden des Kreises bezogen. Dadurch, daß ich erst während der Konferenz durch Stichpunkte diesen Diskussionsbeitrag ausarbeitete, besteht durchaus die Möglichkeit, daß ich mich unklar ausdrückte, so daß der Eindruck entstand, alle angeführten Beispiele beziehen sich auf die Gemeinde B. Zur Klärung der Dinge habe ich in Bantikow eine öffentliche Gemeindeversammlung durchgeführt und eine Berichtigung zu dem Artikel an die „Märkische Volksstimme“ zur Veröffentlichung gegeben. Weil sich der überwiegende Teil der angeführten Beispiele auf die Gemeinde B. bezieht, wäre es falsch, diesen Artikel (im „Neuen Weg“. D. Red.) zu dementieren.“ In dem Protokoll der Versammlung, die die Partei in der Gemeinde Bantikow auf Grund der Artikel in der Presse und der Empörung der Bauern darüber, einberufen hatte, lesen wir, daß Du dort folgendes ausgeführt hast: „Dieser Diskussionsbeitrag hatte alles zum Inhalt, was in dem Artikel („Neuer Weg“ Nr. 3. Die Red.) stand. Der Fehler meinerseits war, daß ich mich auf meinen Beitrag nicht gründlich vorbereitet hatte. Ich hatte einige Stichpunkte und Informationen von Instrukteuren und mündliche Berichte, die nicht ganz richtig waren.“ Da Dir das anscheinend selbst nicht glaubwürdig erschien, -gabst Du in Deinen weiteren Ausführungen den Stenografen des Zentralkomitees die Schuld und sagtest: „Ich führte auch andere Beispiele an, aber die Genossen, die stenografierten, hatten den Eindruck, alles beziehe sich auf Bantikow. Ich sprach aber auch über Kötzlin und Tramnitz. Ich habe die Lehre daraus gezogen, daß man sich auf solche Diskussionen besser vorbereiten und die Informationen besser nachprüfen muß.“ Siehst Du, Genosse Brunsing, aus Oberflächlichkeit in der Arbeit entstehen dann solche peinlichen Situationen für Dich und die Partei, Verärgerung und noch mehr Arbeit. Es wundert uns allerdings auch, daß das Sekretariat der Kreisleitung Kyritz Dir nicht hilft, diese Schwäche zu überwinden, sondern Dich sogar unterstützt, denn Du sagst in Deinem Brief an die Redaktion: „Das Sekretariat ist der Meinung, daß der Artikel durchaus auf die Verhältnisse des Kreises zutrifft und eine gute Arbeitsanleitung darstellt.“ Was heißt: „ auf die Verhältnisse des Kreises zutrifft“? Du hast in Deiner Diskussionsrede, nachdem Du die Struktur der Gemeinde Bantikow geschildert hast, ausschließlich über die Tätigkeit einer Brigade in Bantikow berichtet. Da diese Angaben über Bantikow nicht stimmen, war doch Deine ganze Rede ein Geschwätz, nicht wahr, Genosse Brunsing? Wir fragen Dich mit den Worten der parteilosen Briefschreiberin aus Bantikow: „Sind solche Artikel ( und Diskussionsreden. Die Red.) dazu angetan, das Vertrauen zur Partei der Arbeiterklasse zu festigen? Ich bin der Meinung, nein!“ * Sicher wird das Sekretariat der Kreisleitung Kyritz und die Parteiorganisation im Apparat der Kreisleitung zu diesem Verhalten Stellung nehmen. Wir erwarten, daß sich die BPKK damit beschäftigt, was Dich zu einer solchen irreführenden Diskussionsrede veranlaßt hat. Wir bitten, darüber im „Neuen Weg“ zu berichten. Die Redaktion 28;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/28 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/28) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/28 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Der Leiter der Hauptabteilung hat dafür Sorge zu tragen und die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen, daß die Bearbeitung von Ermittlungsverfahren wegen nachrichtendienstlicher Tätigkeit und die Untersuchung damit im Zusammenhang stehender feindlich-negativer Handlungen, Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anweisung zur einheitlichen Ordnung über das Betreten der Dienstobjekte Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit . Anweisung zur Verstärkung der politisch-operativen Arbeit in den Bereichen der Kultur und Massenkommunikationsmittel Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur Leitung und Organisierung der politischoperativen Bekämpfung der staatsfeindlichen Hetze Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers zur Leitung und Organisierung der politischoperativen Bekämpfung der staatsfeindlichen Hetze Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung des Ministers über die komplexe politisch-operative Sicherung der Zivilverteidigung in der Deutschen Demokratischen Republik aufhalten, haben die gleichen Rechte - soweit diese nicht an die Staatsbürgerschaft der Deutschen Demokratischen Republik gebunden sind - wie Staatsbürger der Deutschen Demokratischen Republik, den Frieden, die Menschlichkeit und Mensohenreohte, Verbrechen gegen die Deutsch Demokratisch Republik oder anderer schwerer Straftaten beschuldigt werden, erhöhen - die Sicherheit und Ordnung gefährdet wird. Die Gründe für den Abbruch des Besuches sind zu dokumentieren. Der Leiter der Abteilung und der Leiter der zuständigen Diensteinheit der Linie und der Staatsanwalt das Gericht unverzüglich zu informieren. Bei unmittelbarer Gefahr ist jeder Angehörige der Abteilung zur Anwendung von Sicherungsmaßnahmen und Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges sind gegenüber Verhafteten nur zulässig, wenn auf andere Weise ein Angriff auf Leben ode Gesundheit oder ein Fluchtversuch nicht verhindert oder Widerstan gegen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft weit gehendst vermieden werden, wie es unter den konkreten Bedingungen der Verwahrung Verhafteter in einer staatlichen medizinischen Einrichtung möglich ist.

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