Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 10/12

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/12 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/12); Wo liegen die Ursachen für die Mängel in dieser für die Gestaltung der Zukunft unserer Nation so wichtigen Arbeit? Schon eine oberflächliche Betrachtung der bekannten Ergebnisse zeigt drei bemerkenswerte Erscheinungen: 1. Unsere kleineren Städte zeigen ganz allgemein eine größere Aktivität als die größeren und die Bezirkshauptstädte, während in den ländlichen Gemeinden so gut wie nichts geschieht, um den Kontakt zu den Besuchern aus Westdeutschland aufzunehmen. 2. Formalen schriftlichen Einladungen, und seien sie noch so gut im Text abgefaßt, wird wesentlich weniger Folge geleistet als solchen Einladungen, die persönlich überreicht werden. Hier gab es fast immer Teilnehmerzahlen, die zwischen 60 bis 100 Prozent der Eingeladenen lagen. 3. Es konnte festgestellt werden, daß Arbeiter, die als Besucher bei uns weilen, den Einladungen zu Aussprachen usw. in größerer Zahl folgen als Besucher aus anderen Schichten der westdeutschen Bevölkerung. Das ist eine sehr natürliche Erscheinung. Unter den Arbeitern Westdeutschlands ist der Wunsch, unsere Verhältnisse kennenzulernen, am stärksten. Viele von ihnen, die keine Gelegenheit haben, sich einer Delegation anzuschließen oder die um ihren Arbeitsplatz oder Repressalien fürchten, wenn sie das tun, „delegieren“ sich privat und erscheinen bei uns als Familienbesucher. Aber auch sie können doch erwarten, daß wir sie als Sendboten der Arbeiterklasse in Westdeutschland empfangen. Was ist also erforderlich? Unsere Kreis- und Bezirksleitungen dürfen es nicht damit genug sein lassen, sich von Zeit zu Zeit statistische Berichte von den Genossen in den staatlichen Organen und der Nationalen Front vorlegen zu lassen, um dann die Feststellung zu treffen, daß die Arbeit „verstärkt“ werden muß. Diese Feststellung allein hilft uns wenig. Jede Bezirksund Kreisleitung muß die Maßnahmen einleiten und anregen, die dazu führen, daß mindestens 60 bis 80 Prozent aller erwachsenen westdeutschen Besucher auf die eine oder andere Weise mit uns ins Gespräch kommen. „Möge jede Familie, jede Belegschaft, jede gewerkschaftliche Ortsgruppe, mögen alle um Deutschland besorgten Deutschen in ihrem Wohn- und Arbeitsbereich für Verhandlungen und friedliche Regelung aller Fragen eintreten. Solche Fragen sind: Vereinbarungen über die Stärke der Polizei in beiden Teilen Deutschlands, über die Ausweitung des Handels zwischen West und Ost, über die Verbreitungsfreiheit der humanistischen und über den Kampf gegen die militaristische Literatur sowie Vereinbarungen zur Frage der gesamtdeutschen Repräsentation und des Friedensvertrages, der ganz Deutschland Ruhe und Sicherheit geben wird. “ (Aus dem Dokument des IV. Parteitages „Der Weg zur Lösung da Lebensfragen der deutsdien Nation“.) Die Hauptform ist und bleibt das persönliche Gespräch, die offene und freimütige Aussprache und die Diskussion über die Lebensfragen unserer Nation, so wie sie in dem nationalen Dokument unseres Parteitages niedergelegt sind. Dabei ist die Mentalität, das politische Niveau der Menschen sorgfältig zu beachten. Die Menschen leben in Westdeutschland unter dem täglichen Trommelfeuer der Hetze und Verleumdungen gegen unsere Arbeiter- und Bauernmacht. Selbst bei denen, die zu uns als gute Freunde kommen, ist festzustellen, daß von der Schlammflut, von den Verwirrungs- und Täuschungsmanövern, denen sie in ihren Heimatbezirken ausgesetzt sind, etwas hängen blieb. Die Scheinobjektivität, die in Westdeutschland den Menschen, unter dem Deckmantel einer „objektiven Nachrichtenvermittlung“ den Blick trübt, wirkt natürlich auch während der Tage des Aufenthaltes bei* uns. Unsere Werktätigen haben wir in jahrelanger beharrlicher Erziehungsarbeit gelehrt, Form und Inhalt in ihren richtigen Beziehungen zueinander zu sehen. Der größte Teil unserer Werktätigen erkennt zum Beispiel in einem Angehörigen unserer KVP bereits den Verteidiger des Friedens und der Errungenschaften unserer Arbeiter- und Bauernmacht. Wie sieht ihn aber die Mehrzahl der westdeutschen, unter objektivistischem Einfluß stehenden Menschen? Nicht wenige sagen so: „Einverstanden, ihr schafft euch bewaffnete Kräfte, dagegen kann man nichts haben, aber dann ist es doch auch in Ordnung, daß Westdeutschland ebenfalls bewaffnete Kräfte hat.“ Solche und ähnliche Ansichten gibt es auch in den Köpfen von Menschen, die uns durchaus nicht feindlich gegenüberstehen. Sie erkennen noch nicht, daß der in Westdeutschland neu erstarkende Militarismus und die mit amerikanischer Hilfe entstehenden Söldnerformationen zutiefst antinationalen, volksverderberischen Zwecken dienen und Werkzeuge der aggressiven imperialistischen Kräfte sind. „Die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik erweckt durch die Teilnahme von Millionen Bürgern an der Verwaltung das demokratische Bewußtsein zur Tat, während die Regierung von Bonn den Ungeist des Militarismus und des Faschismus zu Deutschlands Unglück auf erstehen läßt.*4 (Aus dm Dokument des IV. Parteitages „Da Weg zur Lösung da Lebensfragen da deutsdien Nation“.) Viele Besucher haben völlig verworrene, durch die volksfeindliche Presse- und Rundfunkhetze beeinflußte Vorstellungen von dem demokratischen Inhalt unseres Staates und von dem Begriff Demokratie überhaupt. Ihnen sind auch die vielfältigen Formen der demokratischen Betätigung und Mitarbeit breiter Schichten der Werktätigen in unserem Staatswesen nicht nur ungewohnt und neu, sondern völlig fremd. Hier muß also eine Uber-zeugungs- und Aufklärungsarbeit nachgeholt werden, zu der wir bei uns bereits viele Jahre Zeit und Gelegenheit hatten. Wir können aber nicht damit rechnen, daß diese wichtigen Fragen bereits überall auch im Familienkreis richtig und grundsätzlich diskutiert werden. Also besteht unser Interesse darin, daß sich an solchen Diskussionen politisch bewußte Menschen beteiligen. Das muß organisiert werden. Dazu wird ein Stab von Helfern der Nationalen Front benötigt, die den persönlichen Kontakt zu den westdeutschen Besuchern herstellen. Jeder Orts- und Kreisausschuß der Nationalen Front und die Kommissionen für gesamtdeutsche Fragen sollte sich einen solchen Helferstab schaffen und mit ihm arbeiten. Viele Besucher vermissen bei uns das ihnen aus Westdeutschland bekannte äußere Bild von Wohlhabenheit und Luxus, von Glanz und Farbe. Sie haben noch nicht mit Bewußtsein begriffen, daß ihr eigener Anteil an diesem Glanz meist nur im Betrachten besteht. Unsere Aufgabe 12;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/12 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/12) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/12 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/12)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwaltungen Verwaltungen unterstehen den Leitern der Bezirksverwal-tungen Verwaltungen für Staatssicherheit. Die Leiter der Abteilungen Staatssicherheit sind im Sinne der Gemeinsamen Anweisung über den Vollzug der Unter- suchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Ordnung zur Organisierung, Durchführung und des Besucherverkehrs in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit die Aufgabenstellung, die politisch-operativen Kontroll- und Sicherungsmaßnahmen vorwiegend auf das vorbeugende Peststellen und Verhindern von Provokationen Inhaftierter zu richten, welche sowohl die Sicherheit und Ordnung während des Vollzugsprozesses sowie gegen Objekte und Einrichtungen der Abteilung gerichteten feindlichen Handlungen der Beschuldigten oder Angeklagten und feindlich-negative Aktivitäten anderer Personen vorbeugend zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und zu verhüten zu verhindern, Ein erfolgreiches Verhüten liegt dann vor, wenn es gelingt, das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen das Umschlagen feindlich-negativer Einstellungen in feindlich-negative Handlungen von Bürgern der DDR? Worin liegen die Gründe dafür, daß immer wieder innere Feinde in der sozialistischen Gesellschaft auftreten? Woran sind feindlich-negative Einstellungen bei Bürgern der in der politisch-operativen Arbeit nur durch eine höhere Qualität der Arbeit mit erreichen können. Auf dem zentralen Führungsseminar hatte ich bereits dargelegt, daß eine wichtige Aufgabe zur Erhöhung der Wirksamkeit der Arbeit mit den Die Vorgabe langfristiger Orientierungen undAÄufgabensteihingen. Die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit-mit den politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter die objektive Analyse der Wirksamkeit der Arbeit mit und weiterer konkreter politisch-operativer Arbeitsergebnisse bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der subversiven Angriffe, Pläne und Absichten des Feindes sowie weiterer politisch-operativ bedeutsamer Handlungen, die weitere Erhöhung der Staatsautorität, die konsequente Verwirklichung der sozialistischen Gesetzlichkeit und zur Ge-Währ lei stung von Ordnung und Sicherheit, zu verbinden. Diese Probleme wurden in zentralen und dezentralisierten Dienstberatungen detailliert erläutert.

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