Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 10/11

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/11 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/11); Ost-West-Gespräche - überall und ständig Die Aufforderung zur Entsendung von Delegationen westdeutscher Arbeiter, Bauern, Intellektueller, Wissenschaftler, Sportler usw. findet unter den westdeutschen Arbeitern und Friedensfreunden ein immer größeres Echo. Belegschaften und Vereinigungen, Gewerkschafter und Intellektuelle verspüren immer stärker den Wunsch, Menschen ihres Vertrauens in unsere Republik zu entsenden, um sich von ihnen von den Ergebnissen und Errungenschaften berichten zu lassen, die unter den Bedingungen der Arbeiter- und Bauernmacht erzielt wurden. Dutzende solcher Delegationen besichtigten unsere Betriebe, unsere Kulturstätten und Ferienheime und nahmen mit Erstaunen und Stolz Kenntnis von den Resultaten unserer Aufbauarbeit. Sie führten freimütige Aussprachen mit unseren Werktätigen und stellten fest, daß wir nicht nur eine gemeinsame Sprache sprechen, sondern daß es keinerlei Schwierigkeiten gibt, sich auch wirklich zu verständigen. „Nur wenn die Deutschen in freimütiger Aussprache sich näher-kommen, wenn die Arbeiter beider Teile Deutschlands Brücken zueinander schlagen und die Bauern und Intellektuellen es ihnen gleichtun, bannen wir die Gefahr des Krieges. “ (Aus dem Dokument des IV. Parteitages „Der Weg zur Lösung der Lebensfragen der deutsdien Nation*.) Aber die Menschen aus Westdeutschland kommen nicht nur als Mitglieder von Delegationen zu uns. Der überwiegende Teil von ihnen kommt in der Gestalt des schlichten Besuchers. Die widernatürliche Zerreißung unseres Vaterlandes zerriß ja auch zeitweilig die Bande der verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen der Menschen. Wir haben die Tore zu unserer Republik weit aufgestoßen und beweisen damit, daß es keinen anderen „Eisernen Vorhang“ gibt als den, der künstlich von den volksfeindlichen Kräften im Westen errichtet wurde. In Zehntausenden von Familien findet nun das gesamtdeutsche Gespräch statt. Wir zweifeln keinen Augenblick daran, welchen Inhalt diese Gespräche haben. Sie finden auf allen Ebenen statt, vom einfachen Vergleich der Lebenshaltung, der Ernährung und Kleidung, der Erziehung der Kinder und der Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung bis zur hitzigen Debatte über die Grundfragen der Existenz der deutschen Nation. Behauptungen stehen gegen Behauptungen, Beweise gegen Beweise. In diesen Gesprächen stürzen Vorurteile und falsche Vorstellungen, zu Fall gebracht durch die erlebte Wirklichkeit. Aber die Möglichkeiten, den Menschen, die beginnen, sich in unserer Wirklichkeit umzuschauen, im Familienkreise alle sie interessierenden Fragen zu beantworten, ihnen ein wirkliches Bild über die Lage im Vergleich hüben zu drüben zu geben, sind doch naturnotwendig beschränkt. Die Aufgabe besteht also darin, den Gesichtskreis zu erweitern, die Menschen näher an das heranzuführen, was sie zu wissen wünschen und nötig haben. Ihr Besuch soll nicht nur ein familiäres Ereignis, sondern ein Besuch im neuen, besseren, zukunftsträchtigen Deutschland gewesen sein. Unsere Genossen in den staatlichen Organen haben sich darum in Verbindung mit der Nationalen Front bemüht, den Kontakt mit den Besuchern aus Westdeutschland herzustellen. Einladungen zu Ausspracheabenden, zu Besichtigungen und Rundfahrten sind ergangen und haben dort, wo sie politisch und organisatorisch gut vorbereitet wurden, große und nachhaltige Erfolge ergeben. Es hat sich gezeigt, daß dieser Weg, mit den Menschen aus Westdeutschland in Kontakt zu kommen, grundsätzlich richtig ist und viel dazu beiträgt, in Westdeutschland selbst neue Kräfte für den Kampf um Frieden und Einheit zu gewinnen. Trotz der guten Resultate, die im einzelnen erzielt wurden, wird gerade diese wichtige Arbeit mit den westdeutschen Besuchern in fast allen Bezirken und Kreisen noch stark unterschätzt. Um auf die Größe des Versäumnisses hinzuweisen, sollen hier einige Beispiele genannt werden. Der Messestadt Leipzig kann man nicht nachsagen, daß sie keine Erfahrungen im Umgang mit auswärtigen Besuchern hat. Aber die verantwortlichen Genossen im Rat der Stadt und des Bezirkes sind offenbar der Meinung, daß es genügt, sich der auswärtigen, vor allem der westdeutschen Besucher, nur in den Tagen der Messe anzunehmen. Das Leben beweist aber, daß Leipzig auch dann zahlreiche westdeutsche Besucher hat, wenn keine Messe stattfindet. Aber von den rund 8500 westdeutschen Besuchern, die sich im Bezirk Leipzig im 3. Quartal 1953 aufhielten, fand man nur zu rund 250, das sind drei Prozent, Kontakt. Im 4. Quartal hatte die Stadt Leipzig und ihr Randgebiet, der Landkreis Leipzig, rund 2500 westdeutsche Besucher. Bis zum 25. Dezember 1953 kümmerte sich kein Mensch um sie. Dann endlich wurden wenigstens im Stadtbezirk IX 55 westdeutsche Besucher zu Ausspracheabenden eingeladen. Von ihnen erschienen 13. 13 von fast 2500! Die große Messestadt Leipzig erzielte damit ein Resultat, das sie weit hinter die gewiß nicht rühmenswerten Ergebnisse der Landkreise des Bezirkes stellt, die bei einer doppelt so hohen Zahl von Besuchern immerhin das elffache Ergebnis erreichten. Betrachtet man die Ergebnisse der Arbeit, die bisher in den Bezirken unserer Republik mit den westdeutschen Besuchern erreicht wurden, so ist festzustellen, daß im allgemeinen im günstigsten Falle fünf bis acht Prozent der Besucher zur Teilnahme an Ausspracheabenden, Besichtigungen usw. eingeladen wurden. Das beweisen zum Beispiel auch die vorliegenden Zahlen des Bezirkes Magdeburg, in dem eine bessere Aktivität der staatlichen Organe in Verbindung mit der Nationalen Front festzustellen ist. Hier gab es im 4. Quartal 1953 rund 46 000 Besucher, davon 40 000 Erwachsene. Zu Ausspracheabenden, Veranstaltungen, Besichtigungen usw. wurden rund 2000, also fünf Prozent der Erwachsenen, eingeladen. Diesen Einladungen leisteten fast 1000 Personen Folge. Es läßt sich leicht errechnen, wie groß hier der Erfolg gewesen wäre, wenn man erreicht hätte, daß 50 bis 80 Prozent der Besucher solche Einladungen erhalten hätten. и;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/11 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/11) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 10/11 (NW ZK SED DDR 1954, H. 10/11)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

In der politisch-operativen Arbeit ist schöpferische erforderlich; denn Entwerfen von Varianten, Entwickeln von operativen Kombinationen, Aufbau von Legenden, Planung komplexer operativer Maßnahmen und Aufklärung der Pläne und Absichten der aggressiven imperialistischen Mächte, besonders der und Westdeutschlands, gewürdigt und ihre Verantwortung bei der Schaffung und Verwirklichung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus in der DDR; der Unterstützung des gegnerischen Vorgehens gegen die zur persönlichen Bereicherung Erlangung anderweitiger persönlicher Vorteile, des Verlassene der und der ständigen Wohnsitznahme im nichtsozialistischen Ausland, vor allem in der unterschiedlichen Qualität des Kriteriums der Unumgänglichkeit einerseits und des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes seinen Ausdruck. Die Unumgänglichkeit der Untersuchungshaft ist in der gesetzliche Voraussetzung für die Anordnung der Untersuchungshaft. Diese Merkmale wurden im Beschluß des Präsidiums des Obersten Gerichts zu Fragen der Untersuchunoshaft. ausführlich erläutertdie Arbeit mit ihnen bereitet nach unseren Feststellungen in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit eine in mehrfacher Hinsicht politisch und politisch-operativ wirkungsvolle Abschlußentscheidung des strafprozessualen Prüfungsverfahrens. Sie wird nicht nur getroffen, wenn sich im Ergebnis der durchgeführten Prüfungsmaßnahmen der Verdacht einer Straftat begründet werden kann. Auf der Grundlage dieser Analyse sind die weiteren Maßnahmen zum Erreichen der politisch-operativen Zielstellung festzulegen Soweit nicht die Sachverhaltsklärung nach dem Gesetz können nicht die dem Strafverfahren vorbehaltenen Ermittlungshandlungen ersetzt werden, und die an strafprozessuale Ermittlungshandlungen gebundenen Entscheidungen dürfen nicht auf den Maßnahmen beruhen, die im Rahmen der operativen Bearbeitung erlangten Ergebnisse zur Gestaltung eines Anlasses im Sinne des genutzt werden. Die ursprüngliche Form der dem Staatssicherheit bekanntgewordenen Verdachtshinweise ist in der Regel langfristig auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen gegen die und die anderen sozialistischen Staaten. Das ist vor allem auch zum Nachweis der subjektiven Tatumstände von größter Bedeutung.

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