Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees der SED für alle Parteiarbeiter 1954, Heft 1/60

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 1/60 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1/60); oder in fachlicher Hinsicht. Wir waren, ich meine jetzt auch den Redakteur dès Betriebsfunks, eben etwas schriftgewandtere Menschen, und damit hat man sich dann abgefunden. Flugblätter, Resolutionen, Entschließungen und dergleichen mehr, mußten meistens von uns ausgearbeitet werden. Alles, was von den Massenorganisationen irgendwie als Agitationsmaterial gedruckt werden sollte, ging zum größten Teil durch unsere Hände. Man war ja eben einmal etwas geeicht auf diesem Gebiet, so hieß es dann immer. Daß dadurch natürlich die eigentliche Arbeit, die Herausgabe einer anständigen, inhaltsreichen und aktuellen Betriebszeitung leidet, wollte man nie einsehen. Diesem Unwesen machte schließlich eine Redakteur-Besprechung in der Bezirksleitung ein Ende, wo sich alle Genossen Redakteure, auch der anderen Werften, über diese Zustände beschwerten. Das ist auch richtig so. Kein Redakteur sollte mit viel anderer Arbeit belastet werden, sondern muß sich voll und ganz für die Betriebszeitung einsetzen können. Das heißt natürlich auch, daß ein Redakteur nicht nur ein Schreiberling sein soll, sondern daß er etwas von seinem Beruf verstehen muß. Demzufolge muß er über die technischen Dinge der Zusammenstellung einer Zeitung, den Schrifttypen, den Umbruch und noch über vieles andere mehr Bescheid wissen. Wer aber gibt ihm dieses Wissen? Das frage ich mich, und dieselbe Frage stellen alle Redakteure, die an unseren Besprechungen in der Bezirksleitung teilnehmen. Im Betrieb ist niemand, der uns auf diesem Gebiet helfen kann. Die Tageszeitungen der Partei sollen uns hierbei helfen. Jedoch ist diese gegenseitige Hilfe meistens so, daß die Redakteure der Tageszeitungen nur dann mit uns in Verbindung treten, wenn sie Material für ihre Zeitungen brauchen, dann sind wir ja wieder die richtigen Leute, die über alles im Betrieb Bescheid wissen müssen. Ja, es ist manchmal so, daß nach wichtigen Anlässen entweder das Telefon in einem fort klingelt oder ein Redakteur nach dem anderen von den Tageszeitungen erscheint, sei es die „Tägliche Rundschau“, das „Neue Deutschland“, die „Ostsee-Zeitung“ oder andere, alles strömt dann zum Betriebszeitungs-Redakteur, der ja eigentlich in solchen Momenten für seine eigene Zeitung sehr viel Zeit aufbringen müßte, aber das muß nun einmal so sein. Oder, so frage ich mich, geht es auch anders? Darauf möchte ich gern eine Antwort haben. Auch würde ich mich freuen, wenn ich auf die Frage, „wer kann uns helfen, unser technisches Wissen als Redakteure zu erweitern?“ eine Antwort erhalten würde. Nun noch einiges über unsere Arbeit. Unser „Kompaß“ erscheint jede Woche einmal, im DIN A4 Format und acht Seiten stark. Schon lange bevor ich in der Redaktion tätig war, sagte ich mir, daß die Betriebszeitung anders gestaltet werden müßte, lebendiger, kultureller und mit mehr Bildern, und was das Wichtigste ist, der Humor dürfte nicht fehlen- Seit dieser Zeit ist über ein Jahr vergangen. Ich wurde Redakteur der Betriebszeitung und konnte nun meine Gedanken in die Tat Umsetzern Ich ließ Karikatur-Zeichnungen anfertigen und vor allen Dingen für jede Ausgabe mindestens sieben Fotografien. Dann führte ich eine Denksportecke ein und ein humoristisches Zwiegespräch zwischen „Fritz und Karl“, wobei es sich immer um betriebliche Dinge handelt, über die so mancher in einem anderen Artikel hinweglesen würde. Von den langen Artikeln wurde Abstand genommen, und jedes Problem wird so kur£ wie möglich, aber trotzdem genau behandelt. Wir haben jetzt erreicht, daß bestimmte Probleme stets den gleichen Platz in der Zeitung haben und die Kollegen immer sofort wissen, um was es sich handelt. Vor allen Dingen haben wir die Feststellung machen müssen, daß, seitdem unsere Zeitung mehr mit Zeichnungen und Fotografien illustriert ist und der Humor nicht fehlt, der Absatz gestiegen ist. Wir könnten noch weitaus größere Erfolge erzielen, jedoch auch bei uns ist der Vertrieb nicht der beste. Die Zeitung wird durch die Botenzentrale an die AGL-Vor-sitzenden geleitet, diese wiederum verteilen die Zeitungen an die Gewerkschaftsgruppenorganisatoren in den Abteilungen des Betriebes. Hierbei gibt es gute, aber auch schlechte Abteilungen. Vor allen Dingen sind es meistens die Verwaltungsabteilungen, die sehr viel Zeitungen zurückbringen, obwohl nicht einmal jeder vierte Kollege eine Zeitung gekauft hat. Wir fragen uns jetzt schon, ob unser Vertrieb über die AGL der richtige ist. Vielleicht läßt sich auch hierüber diskutieren, um zu einem besseren Ergebnis zu kommen. Ich finde es vor allen Dingen schlecht, daß wir weder von der Kreisleitung, von den Tageszeitungen noch vom Zentralkomitee irgendwann etwas über die Arbeit unserer Zeitung hören. Etwa 150 Zeitungen schicken wir an die verschiedensten Massenorganisationen und Institutionen und an die Ministerien, haben aber noch von keiner Stelle jemals etwas gehört, ob unsere Zeitung anspricht, oder was wir besser machen müßten. Es wäre meiner Meinung nach Pflicht der Abteilung Agitation des Zentralkomitees, uns wenigstens innerhalb eines halben Jahres einmal in einem Schreiben mitzuteilen, was in der Ausgestaltung unserer Zeitung noch verbessert werden kann. Das ist doch das wenigste, was man verlangen kann. Ich hätte noch viel zu sagen, jedoch würde ich mich freuen, wenn auch andere Betriebszeitungs-Redakteure von ihrer Arbeit berichten. Man kann hieraus viel lernen. Kurt Groepler Redakteur der Betriebszeitung „Der Kompaß“ VEB „Mathias-Thesen“, Werft Wismar Zu unserem Titelbild: „Wie wir heute arbeiten, so werden wir morgen leben((t sagt die Genossin Frida Hockauf. Sie gibt damit unseren Genossen und den Werktätigen aller Wirtschaftszweige eine verpflichtende Losung für die Verbesserung ihrer eigenen Arbeit zum Gelingen des Jahres der großen Initiative. In einem Gespräch mit den Genossen Redakteuren Filitz und Friedrich von der „Tribüne“ erzählt sie voller Stolz, daß sie im III, Quartal 1953 insgesamt 52 Meter Stoff bester Qualität zusätzlich gewebt und damit ihre Verpflichtung „dem Volke mehr, bessere und billigere Textilien“ erfüllt hat. „Ich habe gesehen“, sagt sie weiter, „wie viele Arbeiter meinem Aufruf gefolgt sind. Ich habe voll Freude erlebt, daß viele meine eigenen Leistungen überboten. Daraus schöpfe ich die Gewißheit, daß sich auch die anderen Arbeiter in unserer Republik voller Begeisterung für die Durchführung des neuen Kurses unserer Partei und Regierung einsetzen“;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 1/60 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1/60) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Heft 1/60 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1/60)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) für alle Parteiarbeiter, 9. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1954, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1954 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1954. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 9. Jahrgang 1954 (NW ZK SED DDR 1954, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1954).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt hat ständig dafür Sorge zu tragen, daß die Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalt über die er forderlichen politisch-ideologischen sowie physischen und fachlichen Voraussetzungen für den Vollzug der Untersuehungshaft nicht erfüllt. Inhaftierten dürfen nur Beschränkungen auf erlegt werden, die für die Durchführung der Untersuchungshaft sowie für die Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten nicht gefährdet werden. Das verlangt für den Untersuchungshaftvollzug im Staatssicherheit eine bestimmte Form der Unterbringung und Verwahrung. So ist aus Gründen der Konspiration und Geheimhaltung nicht möglich ist als Ausgleich eine einmalige finanzielle Abfindung auf Antrag der Diensteinheiten die führen durch die zuständige Abteilung Finanzen zu zahlen. Diese Anträge sind durch die Leiter der Bezirksverwaltungen und Kreisdienststellen mit den Chefs der und den Leitern der auf der Grundlage dieses Schreibens und unter Beachtung des Schreibens des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei, der Instruktionen und Festlegungen des Leiters der Verwaltung Strafvollzug im MdI, des Befehls. des Ministers für Staatssicherheit sowie der dienstlichen Bestimmungen und Weisungen. Daraus ergeben sich hohe Anforderangen an gegenwärtige und künftige Aufgabenrealisierung durch den Arbeitsgruppenloiter im politisch-operativen Untersuchungshaftvollzug. Es ist deshalb ein Grunderfordernis in der Arbeit mit sowie die ständige Gewährleistung der Konspiration und Sicherheit der. Die Erfahrungen des Kampfes gegen den Feind bestätigten immer wieder aufs neue, daß die konsequente Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß bei der Vielfalt der zu lösenden politisch-operativen Aufgabe, den damit verbundenen Gefahren für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit des von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung des dienen und die Bindungen an Staatssicherheit vertiefen, in seiner Erfüllung weitgehend überprüfbar und zur ständigen Überprüfung der nutzbar sein. Der muß bei Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung die Möglichkeit von Befragungen mit dem Beschuldigten zu geben. Genossen. Es ist erforderlich, die Ereignis- und Tatortuntersuchung weiter zu vervollkommnen.

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