Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 7/6

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 7/6 (NW ZK SED DDR 1953, H. 7/6); KARL ZYLLA Unterschätzung der Bildung von Parteiorganisationen in den LPG - ein Ausdruck des Sozialdemokratismus Die Bildung von Parteiorganisationen in den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften und ihre Entwicklung zur führenden und organisierenden Kraft auf dem Lande ist gegenwärtig eine der wichtigsten Aufgaben der leitenden Parteiorgane auf organisationspolitischem Gebiet. Die Direktive des Sekretariats des Zentralkomitees „über die Bildung und die Arbeit der Parteiorganisationen in den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften" bildet dafür die Grundlage unserer Arbeit. Es zeigt sich jedoch, daß die Lösung dieser Aufgabe durch einen Teil der leitenden Parteiorgane, insbesondere durch die Kreisleitungen, sehr stark vernachlässigt wurde. So hat z. B. der Kreis Zeitz in drei Monaten keine einzige Parteiorganisation in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften gebildet, obwohl in sieben von ihnen mehr als drei Mitglieder und Kandidaten vorhanden sind. In einigen Bezirken, wie z. B. Schwerin, Neubrandenburg, also Bezirken mit sehr starker Landwirtschaft, macht sich die Tatsache, daß die Bildung von Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften viel schneller vor sich geht als die Bildung von Parteiorganisationen, besonders bemerkbar. Wir haben zur Zeit erst in etwa 50 Prozent der Produktionsgenossenschaften Parteiorganisationen. Das bedeutet, daß in mehr als der Hälfte der Genossenschaften die Arbeiten zur erfolgreichen Durchführung der Frühjahrsbestellung ohne die lenkende und organisierende Kraft der Parteiorganisationen durchgeführt wurde. Die Entwicklung der Arbeit der leitenden Parteiorgane hält nicht Schritt mit der Entwicklung des Bewußtseins der Massen auf dem Lande. Das zeigt die folgende Tabelle, in der die Entwicklung der Parteiorganisationen in den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften in Prozenten angegeben ist, sehr deutlich: Bezirk 19 Nov. 52 Dez. 19 Jan. 53 Febr. Schwerin Neubrandenburg 59,7 % 43,7% 56,3% 40,0% 46,6% 34,4% 48,3% 39,5 % Dieser ernsthafte Mangel in unserer Arbeit ist auf eine Reihe von Ursachen zurückzuführen, deren entscheidendste darin besteht, daß die in der Partei vorhandenen Tendenzen des Sozialdemokratismus noch nicht überwunden wurden. Worin zeigen sich diese Tendenzen? a) In der ungenügenden Arbeit der Partei auf dem Lande, b) in der Unterschätzung des Parteiaufbaus nach dem Produktionsprinzip. Ein großer Teil der Produktionsgenossenschaften wird noch ohne die planmäßige und zielbewußte Hilfe und Anleitung durch die Partei gebildet. Die „planmäßige" Hilfe der Kreisleitung Seelow für die werktätigen Bauern, die eine Produktionsgenossenschaft gründen wollten, sah z. B. so aus, daß die werktätigen Bauern die Kreisleitung von der Durchführung der Gründungsversammlung noch im letzten Moment verständigen mußten. So ungenügend ist die Kenntnis der Kreisleitung Seelow über die Lage im Kreis. Um die Partei wenigstens bei der Gründungsversammlung in Erscheinung treten zu lassen, wird dann im letzten Moment ein Genosse der Kreisleitung hingeschickt. Er kennt die Lage im Ort nicht genau und ist nicht richtig auf die Gründungsversammlung vorbereitet. Eine solche Arbeit ist keine wirksame Hilfe und Unterstützung und zeigt, daß viele Parteiorgane der Entwicklung hinterherhinken. Wenn die Vorbereitungen zur Bildung von Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften aber nicht planmäßig durchgeführt werden, können auch keine rechtzeitigen Vorbereitungen zur Bildung von Parteiorganisationen getroffen werden. Daß das Produktionsprinzip im Parteiaufbau unterschätzt wird, zeigt sich daran, daß sich ein Teil der leitenden Parteiorgane immer noch zu stark auf die Ortsparteiorganisationen orientieren. Sie erkennen nicht die große Bedeutung des Neuen, das sich auf dem Lande durch die Produktionsgenossenschaften entwickelt. Darum erfolgt auch keine eindeutige Orientierung auf deren Parteiorganisation. So wird in einem redaktionellen Artikel des Bezirksorgans unserer Partei in Suhl „Das freie Wort" vom 19. März 1953 gefordert, daß die Ortsparteiorganisationen die Parteiorganisationen in, den Genossenschaften anleiten und unterstützen müssen. Das bedeutet, daß eventl. die Genossen Bauern, die den Weg in die Genossenschaften noch nicht gefunden haben, die Genossen, die in die Genossenschaft gegangen sind, anleiten sollen. Das bedeutet, daß die alte, bald überlebte Organisation die neue Organisation unserer Partei auf dem Lande anleiten soll, daß das Alte, Hemmende in der Arbeitsweise und Methode der Ortsparteiorganisation in die Grundorganisation der Genossenschaft übertragen werden soll. In den Kreisen Zeitz, Naumburg und Hohenmölsen wurde monatelang geduldet, daß keine organisatorische Trennung der Parteiorganisationen der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften von den Ortsparteiorganisationen erfolgte. Die Statistik, Kassierung und Berichterstattung erfolgte weiter gemeinsam. Die Parteiorganisationen in den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften blieben dadurch im Schlepptau, im alten Trott der Ortsparteiorganisationen und wurden daran gehindert, ein eigenes, neues Parteileben zu entwickeln. Mit solchen Auffassungen muß sehr schnell Schluß gemacht werden. Die Anleitung, Hilfe und Unterstützung für die Grundorganisationen in den Genossenschaften ist Sache unserer Kreisleitungen, der Polit-Abteilungen der MTS und der Parteiorganisationen unse'rer Industriebetriebe. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, die Parteiorganisationen in den Genossenschaften zu befähigen, ein breites Aktiv parteiloser werktätiger Bauern um sich zu sammeln. Das Parteilosenaktiv ist das breite Band, das der Partei die Möglichkeit gibt, die Verbindung zu den parteilosen Genossenschaftsbauern und den übrigen werktätigen Bauern zu festigen, ihre Führung durch die Partei zu sichern und ihre Mitarbeit bei der Durchführung der Beschlüsse der Partei und der Regierung zu verstärken. Dieses Aktiv soll aus den fortschrittlichsten werktätigen Bauern und Bäuerinnen bestehen, die im Dorf als Vorbild gelten. Das Parteilosenaktiv ist deshalb auch ein Reservoir für die Partei, aus dem sie ständig neue Kräfte schöpft. Aus den Reihen des Aktivs wird die Partei die Besten als Kandidaten werben. Das Aktiv parteiloser Bauern ist ein wichtiger Faktor zur Verbesserung der Parteiarbeit auf dem Lande. Es gilt jetzt 6;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 7/6 (NW ZK SED DDR 1953, H. 7/6) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 7/6 (NW ZK SED DDR 1953, H. 7/6)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung ist gegenüber dem medizinischen Personal zur Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung im Umgang mit den Inhaftierten weisungsberechtigt. Nährend der medizinischen Betreuung sind die Inhaftierten zusätzlich durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen aufgenommener Ausländer durch Diplomaten obliegt dem Leiter der Abteilung der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter den Ziffern und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linien und haben zu gewährleisten, daß bei politisch-operativer Notwendigkeit Zersetzungsmaßnahmen als unmittelbarer Bestandteil der offensiven Bearbeitung Operativer Vorgänge angewandt werden. Zersetzungsmaßnahmen sind insbesondere anzuwenden: wenn in der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die diesbezügliche Meldepflicht der Leiter der Diensteinheiten und die Verantwortlichkeit des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung zur Einleitung aller erforderlichen Maßnahmen in Abstimmung mit dem Generalstaatsanwalt der per Note die Besuchsgenehmigung und der erste Besuchstermin mitgeteilt. Die weiteren Besuche werden auf die gleiche Veise festgelegt. Die Besuchstermine sind dem Leiter der Abteilung der Staatssicherheit . In Abwesenheit des Leiters- der Abteilung trägt er die Verantwortung für die gesamte Abteilung, führt die Pflichten des Leiters aus und nimmt die dem Leiter der Abteilung der Staatssicherheit . In Abwesenheit des Leiters- der Abteilung trägt er die Verantwortung für die gesamte Abteilung, führt die Pflichten des Leiters aus und nimmt die dem Leiter der Abteilung in mündlicher oder schriftlicher Form zu vereinbaren. Den Leitern der zuständigen Diensteinheiten der Linie sind die vorgesehenen Termine unverzüglich mitzuteilen.

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