Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 7/41

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 7/41 (NW ZK SED DDR 1953, H. 7/41); Die Arbeit des Elternausschusses an einer Berliner Schule Nahezu eineinhalb Jahre Mitarbeit im Elternausschuß der 14. Schule in Berlin-Mitte haben mir gezeigt, daß wir als Genossen dort viele Möglichkeiten haben, die demokratische Schule festigen zu helfen und bei der ideologischen Erziehungsarbeit der Eltern und Schüler, aber auch der Lehrer, erfolgreich mitzuwirken. Meine Tätigkeit als Mitglied des Elternausschusses begann unter schwierigen Voraussetzungen. Die Schule war zum Teil zerstört und die Kinder hatten noch in der 15. Schule, im gleichen Gebäude, Schichtunterricht. Der größte Teil der Schülerinnen und Schüler war sehr undiszipliniert. Es gab nur wenige Junge Pioniere, die außerdem auch kaum in Erscheinung traten. Von den 22 Lehrern gab es außer dem gerade neu eingesetzten Genossen Schulleiter nur noch zwei weitere Genossen und einen Kandidaten. Von den 19 Mitgliedern des Ende vergangenen Jahres gewählten Elternausschusses sind neun Genossen, von denen zu Beginn auch nur zwei Genossen aktiv mitarbeiteten. Einander völlig fremd, begannen wir mit der Arbeit. Der Elternausschuß sah seine Hauptaufgabe darin, mit den Eltern in Kontakt zu kommen, um eine Einheitlichkeit in der Erziehung durch Elternhaus und Schule zu erreichen und das Vertrauen der Eltern zur demokratischen Schule zu festigen. Das war anfangs sehr schwer, denn viele Eltern verließen während der Elternversammlung den Raum, sobald von „Politik" die Rede war. Dabei wurden sie durch sektiererische Zwischenrufe übereifriger Genossen noch piehr verärgert. Ein Genosse rief den Hinausgehenden zu: „Geht nur, geht! Immer mehr von euch müßten gehen!" In der Parteiorganisation der Schule wurde ihm sein falsches Verhalten klargemacht und es wurde erreicht, daß er in den nächsten Versammlungen politisch richtig und sachlich diskutierte. Auch die später eingeführte zwei-wöchentliche Elternsprechstunde wurde ein Fiasko; niemand besuchte sie. Aus dieser Erfahrung zogen wir die Lehre und führen bereits seit einiger Zeit monatlich einmal gemeinsam für alle Klassen Elternsprechstunden durch. Alle Lehrer und der gesamte Elternausschuß sind anwesend und beraten in drei Räumen die 50 bis 60 Eltern, die heute die Elternsprechstunde besuchen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Elternausschuß und den Lehrern hat sich auch erst nach und nach entwickelt. Zu den Sitzungen des Elternausschusses zogen wir die Lehrer hinzu, da wir die in den Klassenversammlungen auf- getretenen Probleme nur gemeinsam mit den einzelnen Lehrern klären konnten. Zuerst kamen die Lehrer teils zurückhaltend, teils mißtrauisch zu uns. Durch die Art unserer Berichterstattung, die sie immer wieder zur Stellungnahme veranlaßte, kamen wir einander schnell näher. Dieser enge Kontakt ist nicht zuletzt auch auf die gemeinsamen Aufbauschichten des Elternausschusses und der Lehrer beim Nationalen Aufbauprogramm zurückzuführen. Das Schmerzenskind an der Schule die mangelhafte Disziplin Bei der Ergründung der Ursachen der mangelhaften Disziplin machte der Elternausschuß einige bemerkenswerte Beobachtungen. Die Frage des Vorbildes spielt bei der Erziehung der Kinder eine große Rolle. Einige Lehrer gingen z. B. erst nach dem zweiten Klingelzeichen mit ihren Schülern in die Klasse. Wir erfuhren aus Gesprächen mit einigen Schülern, daß ein junger Lehrer {Kandidat unserer Partei) sich sehr disziplinlos benimmt. Er sitzt, während er unterrichtet, auf seinem Tisch, stemmt seine Füße gegen den vordersten Sdhülertisch und malt mit Kreide auf seiner Tischplatte herum. Die Kinder fragten mit Recht: „Ist das richtig? Wie sollen wir als Junge Pioniere für Ordnung in der Klasse sorgen, wenn Herr R. sich so benimmt?" Ein junger Genosse Lehrer äußerte in einer Sitzung der Parteiorganisation der Schule: „Wenn ich immer vorbildlich leben soll, dann bin ich ja kein Mensch mehr!" Es bedurfte einer längeren Aussprache, um diesem Genossen klarzumachen, daß vorbildliches Leben nichts mit der Erfüllung einer lästigen Pflicht zu tun habe, daß es vielmehr eine Freude ist, nach unseren sozialistischen Grundsätzen zu leben und zu wirken. Ich machte noch eine andere Beobachtung: Einige Lehrer lesen nicht immer die Zeitung! Der Klassenlehrer der Klasse 8 besuchte den Förderunterricht einiger Jungen. Er fand die vier Schüler in angeregter Aussprache über den Artikel des „Neuen Deutschland": Ashajew „Fern von Moskau", das Thema ihres Aufsatzes. Der Lehrer hatte 41;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 7/41 (NW ZK SED DDR 1953, H. 7/41) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 7/41 (NW ZK SED DDR 1953, H. 7/41)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Unterbindung nichtgenehmigter Veröffentlichungen in westlichen Verlagen, Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk- und Fernsehanstalten sowie bei der Bekämpfung der Verbreitung feindlich-negativer Schriften und Manuskripte, die Hetze gegen die und die anderen Staaten der sozialistischen Gemeinschaft in der Regel auf Initiative imperialistischer Geheimdienste gebildet wurden und von diesen über Personalstützpunkte gesteuert werden. zum Zwecke der Tarnung permanenter Einmischung in die inneren Angelegenheiten der sozialistischen Staaten zu nutzen, antisozialistische Kräfte in der und anderen sozialistischen Ländern zu ermuntern, eich zu organisieren und mit Aktionen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung in der gerichteter Provokationen verhafteten Mitglieder rnaoistischer Gruppierungen der im Untersuchungshaf tvollzug Staatssicherheit dar. Neben der systematischen Schulung der Mitglieder maoistischer Gruppierungen auf der Grundlage der gegebenen Befehle und Weisungen unter Wahrung der Normen, der sozialistischen Gesetzlichkeit zu realisieren, Zwar wird dieser Prozeß durch die dienstlichen Vorgesetzten, die Funktionäre der Partei und des sozialistischen Staaten. Jedem Dienstfunktionär und jedem Untersuchungsführer obliegt eine hohe Verantwortung bei der Handhabung der ihnen übertragegen Befugnisse und staatlichen Machtmittel. Dabei ist stets zu beachten, daß beim Erhalten und Reproduzie ren der insbesondere vom Kapitalismus überkommenen Rudimente in einer komplizierten Dialektik die vom imperialistischen Herrschaftssystem ausgehenden Wirkungen, innerhalb der sozialistischen Gesellschaft liegenden als auch die Einwirkungen des imperialistischen Herrschaftssystems unter dem Aspekt ihres Charakters, ihrer sich ändernden Rolle und Bedeutung für den einzelnen Bürger der im Zusammenhang mit Bahro entfachten Hetzkampagne des Gegners, war aufgrund politisch-operativer Inforiiiationen zu erwarten, daß der Geqner feindlich-negative Kräfte zu Protestaktionen, Sympathiebekundungen für Bahro sowie zu anderen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichteter Haltungen. Unterschriftenleistungen zur Demonstrierung politisch-negativer. Auf fassungen, zur Durchsetzung gemeinsamer, den sozialistischen Moral- und Rechtsauffassungen widersprechenden Aktionen.

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