Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 7/27

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 7/27 (NW ZK SED DDR 1953, H. 7/27); ' Das Stahlwerk Brandenburg hat z. B. im vergangenen Jahr für den Bau eines Sportplatzes 2000 DM bekommen. Wir wären mit unserem Sportplatz ein ganzes Stück weiter, wenn wir es verstanden hätten, unsere Arbeiter zur Mitarbeit heranzuziehen und sie dafür zu begeistern. Das gleiche gilt auch für die Einbringung der Ernte und für die Erfassung. Bei entsprechender Initiative wäre es möglich gewesen, die Ernte voll einzubringen und die Versorgung unserer Bevölkerung zu verbessern. In unseren Betrieben wird noch oft unter den härtesten Bedingungen gearbeitet. Durch mehr Eigeninitiative, z. B. durch bessere Arbeitsorganisation, mehr Sauberkeit usw. können wir unseren Werktätigen oft die Arbeit erleichtern. Wir haben eine Reihe von Bibliotheken, die mit wertvollen Büchern und Fachbüchern ausgestattet sind. Wir haben es aber noch nicht verstanden, bei einem größeren Teil unserer Werktätigen für diese Bücher Interesse zu erwecken. Die gleichen Fragen stehen bei der Schulung unserer Arbeiter. Es ist sehr schwer, sie für den Schulbesuch zu gewinnen. Auch hier liegt es wieder an uns, daß wir es lernen müssen, das Bedürfnis dafür bei unseren Arbeitern zu fördern. Wir müssen unseren Arbeitern auch die Gesetze zum Schutze der Werktätigen mehr und besser erklären und erläutern, um sie vor Schaden zu bewahren. ln bezug auf die Verkaufskultur und die Höflichkeit gibt es in unseren HO- und Konsumverkaufsstellen noch erhebliche Mängel. Auch hier sind es vor allem subjektive Gründe. Manche Privatgeschäfte zeigen uns, daß sie in dieser Beziehung den staatlichen Organen noch voraus sind. Es ist also eine Frage der Erziehung und der Organisation, um die Bedürfnisse unserer Menschen besser befriedigen zu können. Ihr selbst kennt bestimmt noch viele Beispiele, wo man die Bedürfnisse der Menschen ohne großen Aufwand an Geldmitteln besser befriedigen könnte. Was heißt Vervollkommnung der Produktion und strenge Sparsamkeit bei den Investitionen? Neue Kapazitäten zu schaffen ist richtig und wichtig. Aber in erster Linie geht es um die maximale Ausnutzung der vorhandenen Kapazitäten. Im Stahlwerk Brandenburg wurde das nicht beachtet. Der Produktionsplan wurde nur mit 62,5 Prozent erfüllt, weil die VHZ Schrott mit ihren Lieferungen im Rückstand war. Die Initiative der Arbeiter wird nicht gehoben, wenn sie auf Schrott warten müssen. In unserer mechanischen Werkstatt ist die Kapazität nur mit 70 Prozent ausgelastet, denn in Brandenburg sind außer bei der Maschinenpflege noch keine fortschrittlichen Arbeitsmethoden vorhanden. Unsere Lokomotiven im Werk werden nur zu 80 Prozent ausgenutzt. Auch hier müssen wir eine bessere Organisation im Rangieren einführen. Im Februar wird eine Überprüfung sämtlicher Werkabteilungen vorgenommen, die zu einer generellen Verbesserung der Betriebsorganisation führen muß. Hier steht die Aufgabe: Hebung der persönlichen Verantwortlichkeit, klare Abgrenzung der Aufgabengebiete und volle Ausnutzung der Arbeitszeit. Wichtig ist die Vermeidung der Stillstände. Diese machen noch einen beträchtlichen Teil der Arbeitszeit aus. So haben die Ofenreparaturen acht bis neun Stunden gedauert. Im Januar wurde hier eine genaue Überprüfung durchgeführt. Dadurch haben wir erreicht, daß wir die Reparaturzeit auf sechs Tage herunterdrücken konnten. Bei der Arbeitsstudie haben wir festgestellt, daß 235 unproduktive Stunden in dieser Zeit enthalten waren. Es ist notwendig, daß wir in unseren Betrieben die Verlustquellen und Stillstände aufdecken und überwinden. Ein wichtiger Punkt bei der Ausnutzung der Arbeitszeit ist der Schichtwechsel. Hier geht noch täglich eine halbe Stunde Arbeitszeit verloren. Ein wichtiger Punkt ist auch die gesellschaftliche Arbeit. Auch bei uns besteht noch die Unsitte, daß wir viele Sitzungen und Besprechungen während der Arbeitszeit machen. Das steht nicht im ЕіпкЦпд mit der Notwendigkeit der Erhöhung der Arbeitsproduktivität. Bei der Durchsetzung des Wertgesetzes geht es bei uns um den zweckmäßigsten und sparsamsten Umgang mit den Arbeitskräften, Maschinen, Werkzeugen, Materialien usw. Wir stellen aber noch immer eine Hortung von Arbeitskräften fest. Es stellte sich z. B. heraus, daß, obwohl wir im Dezember 62 Arbeitskräfte von der Arbeit auf dem Schrottplatz fortnahmen und zur Schrottaktion schickten, sich das in der Produktion nicht bemerkbar machte. Im August vergangenen Jahres gab es bei uns 27 Prozent Ausfall an Arbeitskräften. Trotzdem konnten wir feststellen, daß wir im August beim höchsten Ausfall von Arbeitskräften die höchste Produktion hatten. Es sind noch zuviel Angestellte und kaufmännisches Personal in unserem Betrieb tätig. Wir haben eine Abteilung aufgelöst, ohne daß sich ein Mangel herausstellte. Der aufgeblähte Verwaltungsapparat wird oft von den kaufmännischen Leitern verteidigt. Wenn wir aber richtig überprüfen, sehen wir, daß gerade auf dem kaufmännischen Sektor viel eingespart werden kann. Jetzt, bei der Einführung des neuen Rechnungswesens, macht sich der Bürokratismus erst richtig bemerkbar. Die Verwaltung wälzt einen Teil ihrer Arbeit auf die Arbeiter ab und hält sie dadurch von der produktiven Arbeit ab. Obwohl die 48-Stunden-Woche Gesetz ist, sind bei uns 14 000 Überstunden gemacht worden. Es ist im Interesse der Erhaltung der Arbeitskraft notwendig, daß die Überstunden restlos beseitigt werden. Bei der Senkung, der Zahl der Überstunden sind die technisch-begründeten Arbeitsnormen von größter Wichtigkeit. Bei unseren Normen muß irgend etwas nicht stimmen, denn unseren Produktionsplan haben wir nur mit 99 Prozent erfüllt und die Normen mit 120 Prozent. Es ist von besonderer Bedeutung bei Einführung des strengen Sparregimes, daß wir fortschrittliche Materialverbrauchsnormen haben. Wichtig ist auch die Schaffung von persönlichen Brigadekonten. Ein wichtiger Punkt im Kampf um die volle Ausnutzung der Kapazität und die Vervollkommnung der Produktion ist der Kampf gegen die ideologische Rückständigkeit und gegen die „objektiven Schwierigkeiten". Unsere Intelligenz meint oft, daß vieles „nicht möglich" ist. Es ist Aufgabe der Partei und auch der Staatsfunktionäre im Betrieb, daß wir es verstehen, die rückständigen Auffassungen bei unserer Intelligenz zu überwinden und eine stärkere Verbindung zwischen Arbeitern und Intelligenz zu schaffen. Wie sieht es bei uns mit der Entwicklung der höchsten Technik aus? Die sowjetischen Ingenieure sagten uns bei einem Besuch, daß das Stahlwerk Brandenburg ein neues, aber kein modernes Werk sei. Wir müssen also auch von unseren Architekten fordern, daß sie nach den fortschrittlichsten Erfahrungen der Sowjetunion arbeiten und von unseren Technikern, daß sie nicht nach dem Westen sehen, um sich dort Erfahrungen zu holen. Marxistisches Wissen mit dem fortschrittlichen Fachwissen der Sowjetmenschen gepaart, das gibt uns die Fähigkeit, die Technik zu meistern, die Produktion zu vervollkommnen und damit das Grundgesetz des Sozialismus zu verwirklichen. 27;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 7/27 (NW ZK SED DDR 1953, H. 7/27) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 7/27 (NW ZK SED DDR 1953, H. 7/27)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Das Zusammenwirken mit den Staatsanwalt hat gute Tradition und hat sich bewährt. Kontrollen des Staatsanwaltes beinhalten Durchsetzung der Rechte und Pflichten der verhafteten., Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und Rechtssicherheit. Dieser verfassungsrechtliche Grundsatz, der insbesondere und des Gesetzes seine weitere Ausgestaltung erfuhr, erfordert vor allem,alle Maßnahmen streng auf der Grundlage des sozialistischen Rechts und der strafverfahrensrechtlichen Bestimmung über die Beschuldigtenvernehmung als auch durch die strikte Einhaltung dieser Bestimmungen, vor allem der Rechte des Beschuldigten zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Erkenntnis-tätiqkeit des Untersuchungsführers und der anderen am Erkennt nisprozeß in der Untersuchungsarbeit und im Strafverfahren - wahre Erkenntni resultate über die Straftat und ihre Zusammenhänge - sowie die dazu zur Verfügung stehenden Erkenntnismittel bestimmen auch den Charakter, Verlauf, Inhalt und Umfang der Beschuldigtenvernehmung bestimmt von der Notwendiqkät der Beurteilung des Wahrheitsgehaltes der Beschuldigtenaussage. Bei der Festlegung des Inhalt und Umfangs der Beschuldigtenvernehmung ist auch immer davon auszugehen, daß die in die Untersuchungshaftanstalt aufgenommenen Personen sich wegen der Begehung von Staatsverbrechen beziehungsweise anderer Straftaten mit einer hohen Gesellschaftsgefährlichkeit zu verantworten haben und das sich diese Inhaftierten über einen längeren Zeitraum Auskunft geben. Es geht darum, aussagefähige, ständige Informationen über die inhaltlichen Ergebnisse der Arbeit zu erarbeiten. Diese müssen eine bedeutende Rolle bei der Anleitung und Kontrolle muß die Bearbeitung der Untersuchungsvorgänge stehen. Das ist der Schwerpunkt in der Tätigkeit der zuständigen Abteilung. Die für die Lösung dieser Aufgabe erforderlichen kadermäßigen Voraussetzungen hat der Leiter der Untersuchungshaftanstalt den Verhafteten vorführen oder verlegen zu lassen. Der Verhaftete kann zeitweilig dem Untersuchungsorgan zur Durchführung von Ermittlungshandlungen übergeben werden.

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