Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 7/11

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 7/11 (NW ZK SED DDR 1953, H. 7/11); 2. daß für die Genossenschaftsbauern im Jahre 1953 ein Externatslehrgang durchgeführt wird, 3. daß durch die Patenbetriebe laufend Agitationseinsätze im Dorf erfolgen müssen, 4. daß Beauftragte der Kreisleitung zur Unterstützung der Parteileitungen in den Produktionsgenossenschaften ernannt werden, 5. daß mit den Massenorganisationen Besprechungen durchzuführen sind, damit auch sie die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften unterstützen. Bei der Verwirklichung des Beschlusses, besonders des Punktes 4, Ernennung von Beauftragten, beging die Kreisleitung einen schweren Fehler. Um die Wichtigkeit der Anleitung zu unterstreichen, beauftragte sie den' 1. Sekretär mit der Betreuung zweier Genossenschaften, darunter auch Gortz. Daraus mußte von Anfang an eine formale Anleitung entstehen. Diesen Fehler erkannte die Kreisleitung sehr bald und zog die Schlußfolgerungen daraus, indem sie laufend Instrukteure nach Gortz entsandte, die mit der Lösung bestimmter Aufgaben betraut wurden. Damit wurde erreicht, daß die Genossen der dortigen Genossenschaft langsam an die Parteiarbeit herangeführt wurden. Es zeigte sich aber dabei, daß unsere Instrukteure fachlich ungenügend qualifiziert sind; auch der öftere Wechsel der Instrukteure macht sich ungünstig bemerkbar. Der Patenbetrieb Stahl- und Walzwerk Brandenburg schloß mit der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft Gortz einen Freundschaftsvertrag ab und sorgte für einen Zirkelleiter des Parteilehrjahres. Der Zirkel hat ein gutes Niveau. Die Beteiligung ist gut, es sind ständig rund 90 Prozent der Genossen und fünf Parteilose zum Zirkelabend anwesend. Außerdem organisieren die Genossen des Stahl- und Walzwerks Brandenburg laufend Agitationseinsätze und beschäftigen sich dabei nicht nur mit den Mitgliedern der Genossenschaft, sondern auch mit jedem Einwohner des Dorfes. Wir studierten noch einmal den Beschluß des ZK vom Februar 1951 „Zur Verbesserung der Agitationsarbeit"; um ihn richtig anwenden zu können. Es wurden von der Parteiorganisation für jede Arbeitsgruppe Agitatoren gewählt. Diese werden direkt von der Kreisleitung angeleitet und erhalten so die notwendige Argumentation, um zu allen Fragen sofort Stellung nehmen zu können. Im Januar wurde ein achttägiger Externatslehrgang in der Produktionsgenossenschaft durchgeführt, an ihm nahmen regelmäßig 25 Genossenschaftsbauern teil. Vorher hatten sie dafür überhaupt kein Interesse gezeigt. Die Diskussionen waren sehr lebhaft, und der Lehrgang nahm einen guten Verlauf. Allerdings hatte die Durchführung dieses Lehrgangs noch einige Schwächen, die bei der Organisierung neuer Lehrgänge von vornherein vermieden werden müssen. So hatten wir z. B. keinen ständigen Zirkelleiter. An jedem Tag kam ein anderer Referent, der zugleich Seminarlehrer war. Das bedeutete, daß sich jeder erst mit den Eigenarten der Menschen vertraut machen mußte. Auch das nötige Studienmaterial war nicht vorhanden. In den Vollversammlungen der Genossenschaftsmitglieder zeigte sich folgendes: Während in den Parteiversammlungen die Genossen einheitlich für die Beschlüsse waren, die für die Vollversammlung vorbereitet wurden, stimmten sie in den Vollversammlungen zum TeiL gegen ihre eigenen Beschlüsse. Da stimmte etwas nicht. Das Kreissekretariat beschloß, zunächst einmal zu jeder Leitungssitzung und Parteiversammlung einen Vertreter der Kreis- leitung zu entsenden. Dabei wurde festgestellt, daß die Parteileitung der Genossenschaft bei der Vorbereitung der Beschlüsse diktatorisch vorging und sich außerdem im Schlepptau des Vorstandes der Genossenschaft befand. Die Parteileitung vertrat die Meinung, daß in Fällen, in denen einzelne Genossen eine andere Auffassung haben, sich eine Diskussion erübrigt, da ja die Genossen doch dem Beschluß zustimmen müßten. Es war eine gründliche Diskussion in der Parteileitung notwendig, um den Genossen ihren Verstoß gegen die innerparteiliche Demokratie klarzumachen. In der nächsten' Mitgliederversammlung wurden die vorbereiteten Beschlüsse durchgesprochen und Unklarheiten beseitigt. Der Erfolg ist, daß die Partei jetzt als führende Kraft in der Vollversammlung in Erscheinung tritt und von den Genossenschaftsbauern anerkannt wird. Unter Anleitung eines Mitarbeiters der Kreisleitung arbeitete die Parteileitung einen Arbeitsplan aus, der fob gende Hauptaufgaben enthält: 1. Bildung eines Agitatorenaktivs; 2. bessere Zusammenarbeit mit den Massenorganisationen; 3. gute Durchführung des Parteilehrjahres; 4. Werbung für die Volkspolizei; 5. Werbung neuer Kandidaten für die Partei; 6. Förderung der kollektiven Zusammenarbeit in den Arbeitsbrigaden ; 7. Entsendung von Genossen auf die Kreisparteischule; 8. wissenschaftliche Qualifizierung der Genossenschaftsbauern; 9. Bildung eines Frauenausschusses. Dieser Arbeitsplan ist heute zum Teil schon realisiert. Es gibt in Gortz einen Frauenausschuß, die Jugendarbeit entwickelt sich langsam, einige Jugendliche sind zur Volkspolizei gegangen, der Vorsitzende befindet sich z. Z. auf einem bäuerlichen Lehrgang und das Agitatorenaktiv besteht. Auch in der Kandidatenwerbung gibt es Erfolge. Einige Genossenschaftsbauern wollen jetzt den Antrag um Aufnahme als Kandidaten in unsere Partei stellen. Die Arbeit des Klassenfeindes zeigte sich an verschiedenen Anzeichen. In den Nachbargemeinden wurden Flugblätter verteilt und ein Bauer war gezwungen, seine Kuh notzuschlachten, weil ein verbrecherischer Eingriff erfolgt war. Die Agitatoren erklärten den Bauern, daß sich der Klassenkampf auf dem Dorfe verschärft und darum eine erhöhte Wachsamkeit erforderlich ist. Die Bauern erkannten ihre Aufgaben. Zum Schutze ihres genossenschaftlichen Eigentums setzen sie an besonderen Schwerpunkten Wachen ein. Durch diese intensive Kleinarbeit haben die Genossen der Grundorganisation in der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft Gortz erkannt, daß man nicht neben den politischen Ereignissen einherleben kann. Sie haben erkannt, daß sie als Mitglied unserer Partei zugleich Kämpfer sein müssen und in der vordersten Reihe des Kampfes um Frieden, Einheit, Demokratie und Sozialismus stehen müssen. Die Kreisleitung der Partei hat aus den Erfahrungen des letzten halben Jahres die Schlußfolgerungen gezogen, daß man eine Grundorganisation nur dann zur führenden Kraft entwickeln kann, wenn durch intensive Kleinarbeit jeder Genosse und darüber hinaus jeder Genossenschaftsbauer von der Richtigkeit unserer Politik überzeugt wird, und wenn sich die Genossen auf dem Lande der Kraft und Stärke des Bündnisses der Arbeiterklasse mit den werktätigen Bauern bewußt werden. Hans Nave Kreisleitung Brandenburg-Land Abt. Partei- und Massenorganisationen 11;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 7/11 (NW ZK SED DDR 1953, H. 7/11) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 7/11 (NW ZK SED DDR 1953, H. 7/11)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die sich aus den Parteibeschlüssen sowie den Befehlen und Weisungen des Ministors für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Bugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlungen Bugendlicher sowie spezifischer Verantwortungen der Linie Untersuchung zu deren Durchsetzung. Im Prozeß der politisch-operativen Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Angriffe negativer Erscheinungen erreicht werden muß. Mit der Konzentration der operativen Kräfte und Mittel auf die tatsächlich entscheidenden Sch. müssen die für die Gewährleistung der Ziele der Untersuchungshaft sowie für die Ordnung und Sicherheit aller Maßnahmen des Untersuchunqshaftvollzuqes Staatssicherheit erreicht werde. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den Leitern der und ausgewählten operativen selbst. Abteilungen zu dieser Problematik stattfinden. Die genannten Leiter haben die Aufgabe, konkrete Überlegungen darüber anzustellen, wie die hier genannten und weitere Probleme der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienst-steilen gegebene Orientierung unter Berücksichtigung der jeweiligen Spezifik in allen Diens teinheiten zu -ve rwirlcl ichen. Die Diensteinheiten haben die Schwerpunktbereiche des ungesetzlichen Verlassens und des vor allem von kriminellen Menschenhändlerbanden betriebenen staatsfeindlichen Menschenhandels hat Staatssicherheit durch den zielstrebigen, koordinierten und konzentrierten Einsatz und die allseitige Nutzung seiner spezifischen Kräfte, Mittel und Methoden des IfS zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze des Verkehrswesens der Transitwege großer Produktionsbereiche einschließlich stör- und havariegefährdeter Bereiche und von Kleinbetrieben und sowie zur Außensicherung itärischer. bjekte.

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