Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 6/22

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 6/22 (NW ZK SED DDR 1953, H. 6/22); Von besonderer Bedeutung ist hier die Frage der kühnen und rechtzeitigen Beförderung der neuen, der jungen Kader. Ich glaube, daß bei unseren Leuten über diese Frage noch keine volle Klarheit herrsdit. Die einen meinen, daß man sich bei der Auslese von Menschen hauptsächlidi auf die alten Kader orientieren müsse. Die anderen hingegen glauben, daß man sich hauptsächlich auf die jungen Kader orientieren solle. Mir scheint, daß sowohl die einen wie die anderen im Irrtum sind. Die alten Kader sind natürlich ein großer Schatz für die Partei und den Staat. Sie besitzen das,, was die jungen Kader nicht besitzen: gewaltige Erfahrung in der Leitung, marxistisch-leninistische Prinzipienfestigkeit, Sachkenntnis, Orientierungsvermögen. Aber erstens sind die alten Kader stets gering an Zahl, es gibt ihrer weniger als nötig, und sie beginnen bereits teilweise, kraft elementarer Naturgesetze, aus der Arbeit auszuscheiden. Zweitens hat ein Teil der alten Kader zuweilen die Neigung, beharrlich in die Vergangenheit zu blicken, im Vergangenen, im Alten steckenzubleiben und das Neue im Leben nicht zu bemerken. Das nennt man das Gefühl für das Neue einbüßen. Das ist ein sehr ernster und gefährlicher Mangel. Was die jungen Kader betrifft, so haben sie natürlich nicht die Erfahrung, die Stählung, die Sachkenntnis und das Orientierungsvermögen wie die alten Kader. Aber erstens bilden die jungen Kader die gewaltige Mehrheit, zweitens sind sie jung, und es droht ihnen vorläufig nicht die Gefahr, aus der Arbeit auszuscheiden, drittens überquellen sie vom Gefühl für das Neue, eine wertvolle Eigenschaft jedes bolschewistischen Funktionärs, und viertens wachsen sie und schulen sich in so raschem Tempo, entwickeln sich so stürmisch, daß die Zeit nicht fern ist, da sie die Alten eingeholt haben, als Gleichwertige an ihre Seite treten und eine ihrer würdige Ablösung sein werden. Folglich besteht die Aufgabe nicht darin, sich entweder auf die alten oder auf die neuen Kader zu orientieren, sondern darin, auf die Koordinierung, die Vereinigung der alten und jungen Kader zu einem gemeinsamen Orchester der leitenden Arbeit der Partei und des Staates Kurs zu halten. Eben aus diesem Grunde ist es notwendig, die jungen Kader rechtzeitig und kühn auf leitende Posten zu befördern (J. W. Stalin: „Fragen des Leninismus", Verlag für fremdsprachliche Literatur. Moskau 1947, S. 715 717) Jetzt muß dieser alte Typ des allwissenden Funktionärs einem neuen Typ des Funktionärs Platz machen, dem Typ des Funktionärs, der bemüht ist, in einem bestimmten Arbeitszweig Meister seines Fachs zu sein. Um wirklich führen zu können, muß man Sachkenntnisse haben, muß man sich gewissenhaft, geduldig, beharrlich Sachkenntnisse aneignen. Man kann auf dem Lande die Führung nicht ausüben, wenn man die Landwirtschaft, das Genossenschaftswesen nicht kennt, wenn man mit der Preispolitik nicht vertraut ist, wenn man die Gesetze nicht studiert hat, die sich direkt auf das Land beziehen. Man kann in der Stadt die Führung nicht ausüben, wenn man die Industrie nicht kennt, wenn man mit dem Leben der Arbeiter nicht vertraut ist, wenn man nicht für die Bedürfnisse und Nöte der Arbeiter ein hellhöriges Ohr hat, wenn man das Genossenschaftswesen, die Gewerkschaftsarbeit, das Klubwesen nicht kennt. Aber kann man das alles mit einem Schlage erreichen? Leider kann man das nicht. Um die durch die Partei ausgeübte Führung auf das gebührende Niveau zu bringen, muß vor allem die Qualifikation der Parteifunktionäre verbessert werden. Die Frage der Qualifikation des Funktionärs muß jetzt an erster Stelle stehen. Diese Qualifikation des Parteifunktionärs aber mit einem Schlage zu verbessern, ist nicht so einfach. Die alten Gepflogenheiten des eilfertigen Administrierens, mit denen man die fehlenden Sachkenntnisse leider zu ersetzen suchte, sind in den Parteiorganisationen immer noch lebendig. Daraus erklärt sich eigentlich auch der Umstand, daß die sogenannte Führung durch die Partei mitunter zu einer lächerlichen Anhäufung von Verfügungen, die niemandem nutzen, ausartet, zu einer „Führung0 wird, die keine Führung ist, sondern nur Geschwätz und die sich auf niemdhd und nichts erstreckt. Darin liegt eine der ernstesten Gefahren der Schwächung und der Einbuße der führenden Stellung der Partei. Das sind im allgemeinen die Gründe, warum die Gefahr des Verlustes der führenden Stellung der Partei zur Zersetzung und Entartung der Partei führt. (Stalin. Band 7. Seite 148/49) ). W. STA LI N : Mutige Selbstkritik - Ausdruck der Stärke der Partei Die bürgerliche Presse läßt alle Künste spielen, um jedermann einzureden, daß die offene Kritik an unseren eigenen Mängeln ein Zeichen der Schwäche der Sowjetmachtr eiji Zeichen ihrer Zersetzung und ihres Zerfalls sei. Es braucht nicht erst gesagt zu werden, daß bei diesem ganzen Lärm alles erfunden und erlogen ist. Selbstkritik ist ein Zeichen der Stärke, nicht aber der Schwäche unserer Partei. Nur eine starke Partei, die im Leben verwurzelt ist und deren Weg zum Siege führt, kann sich eine so schonungslose Kritik an ihren eigenen Mängeln erlauben, wie sie sich unsere Partei vor dem ganzen Volk erlaubte und immer erlauben wird. Eine Partei, die die Wahrheit vor dem Volke verheimlicht, eine Partei, die das Tageslicht und die Kritik scheut, ist keine Partei, sondern eine Clique von Betrügern, die zum Untergang verurteilt sind. Die Herren Bourgeois messen uns mit ihrem Maß. Sie scheuen das Tageslicht und geben sich alle Mühe, die Wahrheit vor dem Volk zu verbergen, indem sie ihre Mängel mit dem Parademäntelchen des Wohlbehndens zu verdecken suchen. Und nun glauben sie, daß auch wir Kommunisten die Wahrheit vor dem Volk verbergen müßten. Sie scheuen das Tageslicht, denn sie brauchen nur eine einigermaßen ernsthafte Selbstkritik, eine einigermaßen freie Kritik an ihren eigenen Mängeln zuzulassen, und schon würde von der bürgerlichen Ordnung kein Stein auf dem andern bleiben. Und nun glauben sie, daß, wenn wir Kommunisten Selbstkritik üben, dies ein Zeichen dafür sei, daß wir keinen Boden unter den Füßen haben und in der Luft hängen. Sie messen uns mit ihrem Maß, die verehrten Bourgeois und Sozialdemokraten. Nur Parteien, deren Zeit abläuft und die zum Untergang verurteilt sind, können das Tageslicht und die Kritik scheuen. Wir scheuen weder dasreine noch das andere, weil wir eine aufsteigende Partei sind, deren Weg zum Siege führt. Deshalb ist die Selbstkritik, die schon seit einigen Monaten geübt wird, ein Zeichen der größten Stärke, nicht aber der Schwäche unserer Partei, ein Mittel ihrer Festigung, nicht aber ihrer Zersetzung. (Aus dem Referat des Genossen Stalin vor dem Aktiv der Moskauer Organisation der KPR (B), 9. Mai 1925, Stalin- Band 7, Seite 105) 22;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 6/22 (NW ZK SED DDR 1953, H. 6/22) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 6/22 (NW ZK SED DDR 1953, H. 6/22)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die Leiter der Abteilungen den Bedarf an Strafgefan- genen für den spezifischenöjSÜeinsatz in den Abteilungen gemäß den Festlegungen der Ziffer dieses Befehls zu bestimmen und in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen der Bezirksver-waltungen und dem Leiter der Abteilung Besuche Straf gef angener werden von den Leitern der Abteilungen der Bezirksverwaltungen umgesetzt. Die zentrale Erfassung und Registrierung des Strafgefangenenbestandes auf Linie wurde ter-miriund qualitätsgerecht realisiert. Entsprechend den Festlegungen im Befehl des Genossen Minister wurden aus den in der Hauptabteilung vorhandenen Archivdokumenten bisher über antifaschistische Widerstandskämpfer erfaßt, davon etwa über Personen eindeutig identifiziert und in der Abteilung Staatssicherheit Berlin er faßt ist. Ausgenommen sind hiervon Verlegungen in das jfaft-kankenhaus des Aii Staatssicherheit , Vorführungen zu Verhandlungen, Begutachtungen oder Besuchen der Strafgefangenen. Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung im Staatssicherheit Berlin und die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwatungen haben in ihrem Zuständigkeitsbereich unter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit und konsequenter Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß bei der Vielfalt der zu lösenden politisch-operativen Aufgabe, den damit verbundenen Gefahren für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit des von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung des dienen und die Bindungen an Staatssicherheit vertiefen, in seiner Erfüllung weitgehend überprüfbar und zur ständigen Überprüfung der nutzbar sein. Der muß bei Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung noch besser als bisher die Bewegung und Aktivitäten der Ausländer festzustellen, aufzuklären und unter Kontrolle zu bringen sowie Informationen zu erarbeiten, wie die Ausländer bei der Lösung der politisch-operativen Wach- und Sicherungsaufgaben sowie der klassenmäßigen Erziehung und Bildung der Angehörigen des Wach-und Sicherungskollektives; Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters.

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