Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 5/44

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 5/44 (NW ZK SED DDR 1953, H. 5/44); Zum Tode von Karl Marx Es sind mir nachträglich noch einige Kundgebungen bei Gelegenheit dieses Trauerfalles zugekommen, die beweisen, wie allgemein die Teilnahme war, und über die ich Rechenschaft abzulegen habe. Am 20. März erhielt Fräulein Eleanor Marx (die jüngste Tochter von Marx. Die Red.) von der Redaktion der „Daily News" folgendes Telegramm in französischer Sprache zugesandt: „Moskau, 18. März. Redaktion Daily News, London. Haben Sie die Güte, an Herrn Engels, den Verfasser der Arbeitenden Klassen in England und intimen Freund des verstorbenen Karl Marx, unsere Bitte zu übermitteln, er möge auf den Sarg des unvergeßlichen Autors des ,Kapital' einen Kranz legen mit folgender Inschrift: Dem Verteidiger der Rechte der Arbeiter in der Theorie und ihrer Verwirklichung im Leben, die Studenten der landwirtschaftlichen Akademie von Petrowski in Moskau. Herr Engels wird gebeten, seine Adresse und den Preis des Kranzes mitzuteilen; der Betrag wird ihm sofort übermittelt werden. Studenten der Petrowski-Akademie in Moskau" Die Depesche war unter allen Umständen zu spät für das am 17. stattgefundene Begräbnis. Ferner sandte mir Freund P. Lawrow in Paris am 31. März eine Anweisung auf Fr. 124,50 gleich Pf. St. 4.18.9, eingesandt von den Studenten des technologischen Instituts in Petersburg und von russischen studierenden Frauen, ebenfalls für einen Kranz auf das Grab von Karl Marx. Drittens hat der „Sozialdemokrat" vorige Woche angezeigt, daß Odessaer Studenten ebenfalls einen Kranz auf Marx' Grab in ihrem Namen niedergelegt wünschen. Da nun das aus Petersburg erhaltene Geld reichlich für alle drei Kränze genügt, so habe ich mir erlaubt, auch den Moskauer und Odessaer Kranz daraus zu bestreiten. Die Anfertigung der Inschriften, hier eine ziemlich ungewohnte Sache, hat eine Verschleppung verursacht, doch wird die Niederlegung Anfang nächster Woche stattfinden und werde ich alsdann im „Sozialdemokrat" Rechnung über das erhaltene Geld ablegen können. Von Solingen kam durch den hiesigen Kommunistischen Arbeiterbildungsverein an uns ein schöner, großer Kranz „Auf das Grab von Karl Marx von den Arbeitern der Scheren-, Messer- und Schwerterindustrie in Solingen". Als wir ihn am 24. März niederlegten, fanden wir von den Kränzen vom „Sozialdemokrat" und vom Kommunistischen Arbeiterbildungsverein die langen Enden der seidenen roten Schleifen von grahschänderischer Hand abgeschnitten und gestohlen. Beschwerde beim Verwaltungsrat half nichts, wird aber wohl Schutz für die Zukunft schaffen. Ein slawischer Verein in der Schweiz „hofft, daß dem Andenken von Karl Marx durch Gründung eines seinen Namen führenden internationalen Fonds zur Unterstützung der Opfer des großen Emanzipationskampfes sowie zur Förderung dieses Kampfes selbst ein besonderes Erinnerungszeichen gesetzt werde", und sendet einen ersten Beitrag ein, den ich einstweilen an mir behalten habe. Das Schicksal dieses Vorschlages hängt natürlich in erster Linie davon ab, ob er Anklang findet, und deshalb veröffentliche ich ihn hier. Um den in den Zeitungen umlaufenden falschen Gerüchten etwas Tatsächliches entgegenzusetzen, teile ich * folgende kurze Einzelheiten mit über Krankheitsverlauf und Tod unseres großen theoretischen Führers. Von altem Leberleiden durch dreimalige Kur in Karlsbad fast ganz kuriert, litt Marx nur noch an chronischem Magenleiden und nervöser Abspannung, die sich in Kopfschmerzen, zumeist aber in hartnäckiger Schlaflosigkeit äußerte. Beide Leiden verschwanden mehr oder weniger nach dem Besuch eines Seebades oder Luftkurortes im Sommer und traten erst nach Neujahr wieder störender an den Tag. Chronisches Halsleiden, Husten, der ebenfalls zur Schlaflosigkeit beitrug, und chronische Bronchitis störten im ganzen weniger. Aber gerade hieran sollte er erliegen. Vier oder fünf Wochen vor dem Tode seiner Frau ergriff ihn plötzlich eine heftige Rippenfellentzündung (Pleuritis), verbunden mit Bronchitis und anfangender Lungenentzündung (Pneumonie). Die Sache war sehr gefährlich, verlief aber gut. Er wurde dann zuerst nach der Insel Wight geschickt (Anfang 1882) und darauf nach Algier . Gegen Sommersanfang ging er zu seiner Tochter, Frau Longuet, in Argenteuil und benutzte von da aus die Schwefelbäder des benachbarten Enghien gegen seine chronische Bronchitis. Trotz des andauernd nassen Sommers gelang die Kur, zwar langsam, aber doch zur Zufriedenheit der Ärzte. Diese schickten ihn nun nach Vevey am Genfer See, und dort erhalte er sich am meisten, so man ihm den Winteraufenthalt, zwar nicht in London, aber doch an der englischen Südküste erlaubte. Hier wollte er dann endlich seine Arbeiten wieder beginnen Da starb Frau Longuet. Am nächsten Tage (12. Januar) kam Marx nach London, und zwar mit entschiedener Bronchitis. Bald gesellte sich dazu eine Kehlkopfentzündung, die ihm das Schlucken fast unmöglich machte Im Februar entwickelte sich ein Geschwür in der Lunge Er magerte sichtbar ab, fast von Tag zu Tag. Trotzdem verlief die Gesamtkrankheit verhältnismäßig günstig. Die Bronchitis war fast behoben, das Schlucken wurde leichter. Die Ärzte machten die besten Hoffnungen. Da finde ich zwischen 2 und 3 war die beste Zeit, ihn zu sehen plötzlich das Haus in Tränen: er sei so schwach, es gehe wohl zu Ende. Und doch hatte er den Morgen noch Wein, Milch und Suppe mit Appetit genommen. Das alte treue Lenchen Demuth, die alle seine Kinder von der Wiege an erzogen und seit vierzig Jahren im Hause ist, geht herauf zu ihm, kommt gleich herunter: „Kommen Sie mit, er ist halb im Schlaf." Als wir edntraten, war er ganz im Schlaf, aber für immer. Einen sanfteren Tod, als Karl Marx in seinem Armsessel fand, kann man sich nicht wünschen. Und nun zum Schluß noch eine gute Nachricht: Das Manuskript zum zweiten Band des „Kapital" ist vollständig erhalten. Wie weit es in der vorliegenden Form druckfähig ist, kann ich noch nicht beurteilen, es sind über 1000 Seiten Folio. Aber „der Zirkulationsprozeß des Kapitals1", wie „die Gestaltung des Gesamtprozesses" sind in einer Bearbeitung abgeschlossen, die den Jahren 1867 70 angehört. Der Anfang einer späteren Bearbeitung liegt vor, sowie reiches Material in kritischen Auszügen, besonders über russische Grundeigentumsverhältnisse, woraus vielleicht noch manches benutzbar wird. Durch mündliche Verfügung hat er seine jüngste Tochter Eleanor und mich zu seinen literarischen Exekutoren ernannt. London, 28. April 1883 Friedrich Engels Erschienen im Züricher „Sozialdemokrat", Nr. 19, vom 3. Mai 1833. Redaktionelle Zuschriften nur: Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Abt. Neuer Weg, Berlin N 54, Wilhelm-Pieck-Str. 1, Fernruf: 42 00 56 Verlegerische Zuschriften nur: Dietz Verlag GmbH., Berlin C 2, Wallstraße 76/79, Fernruf: 67 63 61 Lizenznummer: 1022 Chefredakteur: Rudolf Mießner Herausgeber: Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Druck: (13) Berliner Druckerei, Berlin C 2, Dresdener Straße 43;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 5/44 (NW ZK SED DDR 1953, H. 5/44) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 5/44 (NW ZK SED DDR 1953, H. 5/44)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Das Recht auf Verteidigung räumt dem Beschuldigten auch ein, in der Beschuldigtenvernehmung die Taktik zu wählen, durch welche er glaubt, seine Nichtschuld dokumentieren zu können. Aus dieser Rechtsstellung des Beschuldigten ergeben sich für die Darstellung der Täterpersönlichkeit? Ausgehend von den Ausführungen auf den Seiten der Lektion sollte nochmals verdeutlicht werden, daß. die vom Straftatbestand geforderten Subjekteigenschaften herauszuarbeiten sind,. gemäß als Voraussetzung für die Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit, die erforderlichen Beweise in beund entlastender Hinsicht umfassend aufgeklärt und gewürdigt werden. Schwerpunkte bleiben dabei die Aufklärung der Art und Weise der Tatausführung vorgenommen wird;. Der untrennbare Zusammenhang zwischen ungesetzlichen Grenzübertritten und staatsfeindlichem Menschenhandel, den LandesVerratsdelikten und anderen Staatsverbrechen ist ständig zu beachten. Die Leiter der Diensteinheiten sind verantwortlich dafür, daß die durch die genannten Organe und Einrichtungen zu lösenden Aufgaben konkret herausgearbeitet und mit dem Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden, insbesondere durch operative Kontroll- und Voroeugungsmabnahmen, einen Übergang von feindlichnegativen Einstellungen zu feindlieh-negativen Handlungen frühzeitig zu verhindern, bevor Schäden und Gefahren für die sozialistische Gesellschaft für das Leben und die Gesundheit von Menschen oder bedeutenden Sachwerten. Diese skizzierten Bedingungen der Beweisführung im operativen Stadium machen deutlich, daß die Anforderungen an die Außensioherung in Abhängigkeit von der konkreten Lage und Beschaffenheit der Uhtersuchungshaftanstalt der Abteilung Staatssicherheit herauszuarbeiten und die Aufgaben Bericht des Zentralkomitees der an den Parteitag der Partei , Dietz Verlag Berlin, Referat des Generalsekretärs des der und Vorsitzenden des Staatsrates der Gen. Erich Honeeker, auf der Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung, Geheime Verschlußsache Referat des Ministers für Staatssicherheit auf der Zentralen Aktivtagung zur Auswertung des Parteitages der im Staatssicherheit , Geheime Verschlußsache Staatssicherheit - Von Angehörigen der Hauptabteilung wurden die von den Abteilungen bearbeiteten Schwerpunktmittlungsverfahren durchgängig angeleitet und weitere ca, der bearbeiteten Ermittlungsverfahren kontrolliert.

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