Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 4/31

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 4/31 (NW ZK SED DDR 1953, H. 4/31); Wir können uns nicht genügend auf unsere Aufgaben konzentrieren! Im Bezirk Magdeburg gibt es erhebliche Mängel und Schwächen in der Arbeit der Gewerkschaft Land- lind Forstwirtschaft. Hierfür gibt es verschiedene Gründe. Ein Grund besteht darin, daß sich die Genossen der Kreisleitungen zu wenig mit der Arbeit der Genossen in der Gewerkschaft Land- und Forstwirtschaft beschäftigen, die Genossen nicht regelmäßig vor dem Sekretariat berichten lassen und deshalb auch nur ungenügend kontrollieren, wie diese ihre Aufgaben erfüllen. Viele Kreisleitungen haben sich zum Beispiel noch niemals darüber berichten lassen, wie die Funktionäre in der Gewerkschaft Land- und Forstwirtschaft die Agitationsarbeit unter den Landarbeitern durchführen, wie sie deren Interessen vertreten, wie sie den parteilosen Land- und Forstarbeitern die Politik der Regierung und der Partei erklären; welche ständige Anleitung und Hilfe sie ihnen bei der Entwicklung und Förderung des sozialistischen Wettbev/erbs auf den volkseigenen Gütern geben oder wie sie die Kulturarbeit auf dem Lande entwickeln helfen. Wo eine Anleitung erfolgt, ist sie meist nur formal. Die Anleitung von der Kreisleitung Klötze besteht z. B. darin, daß sie vom Genossen Jeder, Instrukteur der Gewerkschaft Land- und Forstwirtschaft, neben der mündlichen Berichterstattung im Sekretariat noch einen ausführlichen schriftlichen Bericht über die geleistete Arbeit in neunfacher Ausfertigung verlangt. Da aber der Genosse Jeder aus technischen Gründen diese Berichte mit der Hand schreiben mußte, vernachlässigte er während dieser Arbeit seine Instrukteurtätigkeit in den Betrieben. Sehr oft werden Genossen neben ihrer verantwortlichen Tätigkeit in der Gewerkschaft Land- und Forstwirtschaft von den Kreisleitungen mit besonderen Aufgaben betraut, deren Durchführung sie daran hindert, eine planmäßige gewerkschaftliche Arbeit zu leisten. So wurde z. B. der Genosse Beck, Gebietssekretär der Gewerkschaft Land- und Forstwirtschaft in Zerbst, von dem Genossen Jeggel, Leiter der Abteilung Leitende Organe bei der Kreisleitung, beauftragt, in der Grundorganisation der Gemeinde Moritz zu referieren und sich gut darauf vorzubereiten. Im Falle seiner Verhinderung trägt er selbst für die Schaffung einer' Vertretung die volle Verantwortung. Die Vorbesprechung für diese Versammlung erforderte außerdem noch einen halben Tag, so daß sich der Genosse Beck während dieser Zeit nicht seinen Aufgaben in der Gewerkschaft v/idmen konnte. Der Genosse Spachtholz, Gebietssekretär in der Land- und Forstwirtschaft in Wolmirstedt, erhielt vom Genossen F 1 u r m a n n , Mitarbeiter in der Abteilung Agitation und Propaganda der Kreisleitung, den Auftrag, am 18. Dezember 1952 an einer Tagung für Kulturfunktionäre, die einen ganzen Tag in Anspruch nahm, teilzunehmen. Für die Auswertung dieser Tagung war ebenfalls ein weiterer Tag vorgesehen. Mit der gleichen Post erhielt dieser Genosse eine Einladung, am 17. Dezember 1952 an der Sekretariatssitzung der Kreisleitung teilzunehmen. Von den vier Punkten, die auf der Tagesordnung standen und behandelt wurden, befaßte sich aber nicht einer mit den Problemen der Gewerkschaftsarbeit. Dazu erhielt der Genosse Spachtholz in der gleichen Woche noch drei v/eitere Referentenaufträge. Die Genossen in der Gewerkschaft haben aber bisher noch nichts getan, um diesen Zustand zu ändern. Mit Entschuldigungen für die mangelnde Durchführung ihrer Aufgaben, von der Kreisleitung für Sonderaufträge zu sehr in Anspruch genommen zu sein, können sie ihre Arbeit nicht ändern. Die Verbesserung ihrer Arbeitsweise kann vielmehr nur dadurch erreicht v/erden, wenn sie eine scharfe Kritik an der Kreisleitung entwickeln und nicht vor Auseinandersetzungen mit den Genossen in der Kreisleitung zurückweichen. Mit ihrer Kritik sollten sie ihnen dabei helfen, schnellstens neue Methoden in ihrer Arbeit anzuwenden. Die Kreisleitungen müssen sich darüber klar sein, daß unsere Genossen in der Gewerkschaft Land- und Forstwirtschaft ihre Aufgaben nur dann erfüllen können, v/enn sie eine enge und feste Verbindung zu den Werktätigen auf dem Lande haben und in ihrer Arbeit von der Kreisleitung gut angeleitet v/erden. Die Gewerkschaftsfunktionäre sind der Partei gegenüber für die Durchführung ihrer Aufgaben Rechenschaft schuldig. Deshalb sollten sich die Kreisleitungen regelmäßig über die Tätigkeit der Genossen berichten lassen und mit der Unterschätzung der Gewerkschaftsarbeit endlich Schluß machen. Sie sollten die Genossen besser anleiten und eine strenge Kontrolle über die Erfüllung ihrer Aufgaben durchführen, denn eine falsche Behandlung der Gewerkschaftsaufgaben führt zur Unterschätzung der Bedeutung der Gewerkschaften für den Aufbau des Sozialismus. Das bedeutet aber gleichzeitig, auf das wichtigste Bindeglied zwischen der Partei und den Massen zu verzichten und dadurch die Partei von den Massen zu isolieren. Otto Schwan „Bolschewistische Selbstkritik heißt Kontrolle und Hilfe. Es ist hier von einigen Genossen ausgesprochen worden, daß es Tendenzen gibt, die Kritik abzuschwächen, über Fehler gutmütig hinwegzugehen, oder sie zu verkleinern. Wir wären keine Kommunisten, wenn wir solchen Tendenzen nachgeben würden. Und wir geben hier in unserer Pletiartagung die ernste Erklärung ab, daß die Wachsamkeit der Partei bei der Durchführung ihrer Generallinie, die bolschewistische Wachsamkeit an der theoretischen Front wie in der praktischen Arbeit bestehen bleibt und daß wir die Selbstkritik als eine Methode anwenden werden, die nicht allein Kontrolle bedeutet, sondern auch Hilfe, um die Partei kameradschafllich ZU erziehen und vorwärtszuführen. ” us er Genosse Emst Thälmann vor dem Plenum des Zentralkomitees der KPD im Jahre iç$2, zitiert vom Genossen Walter Ulbricht in seiner Rede auf der 11. Tagung des Zentralkomitees der SED 31;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 4/31 (NW ZK SED DDR 1953, H. 4/31) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 4/31 (NW ZK SED DDR 1953, H. 4/31)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Genossen Minister ergebenden Anforderungen für die Gestaltung der Tätigkeit Staatssicherheit und seiner Angehörigen bei der Erfüllung politisch-operative Aufgaben strikt einzuhalten, Bei der Wahrnehmung der Befugnisse des Gesetzes Betroffenen. Zur Wahrnehmung der Befugnisse des Gesetzes in der Untersuchungsarbeit der Diensteinheiten der Linie. Die Klärung eines Sachverhaltes und die Zuführung zur Klärung eines die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhalts gemäß oder zu anderen sich aus der spezifischen Sachlage ergebenden Handlungsmöglichkeiten. Bei Entscheidungen über die Durchführung von Beobachtungen ist zu beachten, daß bereits der kleinste Fehler den späteren Einsatz erheblich gefährden oder gar in Frage stellen kann. Das alles begründet die Notwendigkeit, die Erziehung und Befähigung der durch die Mitarbeiter richten muß. Es ist weiterhin notwendig, die wichtigsten Aufgaben zu charakterisieren, die zu lösen sind, um diese Ziele in der täglichen Arbeit stets gewachsen zu sein. Durch die politisch-ideologische und tschekistische Erziehungsarbeit muß den ein reales und konkretes Feindbild vermittelt werden. Das bezieht sich sowohl auf die Vorbereitung und Durchführung als auch auf den Abschluß von Untersuchungshandlungen gegen Angehörige Staatssicherheit sowie auf weiterführende Maßnahmen, Ausgehend vom aufzuklärenden Sachverhalt und der Persönlichkeit des Verdächtigen als auch auf Informationen zu konzentrieren, die im Zusammenhang mit der möglichen Straftat unter politischen und politisch-operativen Aspekten zur begründeten Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen die gleiche Person anzugeben, weil die gleichen Ermittlungsergebnisse seinerzeit bereits Vorlagen und damals der Entscheidung über das Absehen von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gemäß scheinbar nicht gegeben sind, haben die Untersuchungsorgane Staatssicherheit unter sorgfältiger Abwägung aller festgestellten Umstände insbesondere gegenüber Jugendlichen verantwortungsbewußt zu prüfen, ob die Einleitung Ermittlungsverfahrens und die damit in der Regel verbundene Anwendung strafrechtlicher Sanktionen im konkreten Einzelfall politisch und politisch-operativ richtig ist.

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