Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 4/30

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 4/30 (NW ZK SED DDR 1953, H. 4/30); Was die Parteiorganisation des volkseigenen Gutes Karow zur Erfüllung des Betriebskollektivvertrages tat Unsere Werktätigen, besonders auch die Landarbeiter, wissen heute, daß die Verbesserung des materiellen und kulturellen Lebens in harter Arbeit errungen werden muß. Ein wichtiges Mittel dazu ist der Kampf um die Erfüllung der Betriebskollektivverträge. Die Parteiorganisation des volkseigenen Gutes in Karow hat auch auf diesem Gebiet erst aus den Fehlern bei der Vorbereitung und Durchführung des Betriebskollektivvertrags 1951 für ihre weitere Arbeit lernen müssen und hat alle Mühe darauf verwandt, den Betriebskollektivvertrag 1952 besser vorbereiten und kontrollieren zu helfen. Die Landarbeiter stehen den Dingen, die ihre Interessen berühren, weder rückständig noch uninteressiert gegenüber. Es kommt nur darauf an, ihnen an praktischen Beispielen deren Bedeutung zu erläutern. Daß das Interesse der Belegschaft für den Betriebskollektivvertrag 1951 so gering war, lag in entscheidendem Maße an der ungenügenden Aufklärungsarbeit durch die Betriebsparteiorganisation. Wir stellten fest, daß wir viel zu theoretisch argumentierten und dabei über die Köpfe unserer Landarbeiter hinwegsprachen. Der zweite Fehler war der, daß wir nach der Annahme des Betriebskollektivvertrags die Erfüllung der Verpflichtungen dem Selbstlauf überließen. Es war keine Massenkontrolle durchgeführt worden. Die Betriebsparteiorganisation war sich darüber im klaren, daß diese Fehler bei der Vorbereitung und Durchführung des Betriebskollektivvertrags 1952 keinesfalls wiederholt werden durften. Womit nun beginnen? Wir begannen mit einer breiten Entfaltung der Massenkritik unter der Belegschaft. Die Betriebsparteiorganisation rief alle Funktionäre der Partei, der Gewerkschaft und der Betriebsleitung zusammen und erläuterte ihre Vorschläge für eine bessere Vorbereitung. Die Genossen und Kollegen, die bei dieser Besprechung anwesend waren, übernahmen je eine Gruppe oder Brigade und stellten den einzelnen Kollegen und Kolleginnen drei Fragen zur Beantwortung: 1. Was hast du persönlich für Sorgen zu Hause, in der Wohnung und am Arbeitsplatz? 2. Was erschwert dir hier die Arbeit und was meinst du, was am Arbeitsplatz oder in der Organisation der Arbeit verändert werden müßte? 3. Was kannst du selber tun, um die Arbeit oder Arbeitsbedingungen zu verbessern, schneller, billiger und besser zu arbeiten? Der Erfolg war überraschend. Es wurde auf allen Gebieten kritisiert, besonders über die mangelnde Sorge um den Menschen. Aber es wurden auch Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsorganisation gemacht und als die Kolleginnen und Kollegen erkannten, daß ihre Klagen beachtet wurden, gingen viele von ihnen Selbstverpfliohtungen ein. Die Betriebsleitung wußte zuerst nicht, welche Verpflichtungen sie übernehmen sollte. In einer Parteileitungssitzung wurde mit den Genossen der Betriebsleitung deshalb beraten, welche Forderungen der Kollegen des Betriebes sie erfüllen können und es wurde beschlossen, daß sie sich im Betriebskollektivvertrag dazu verpflichten sollen. Ich habe z. B. die Verpflichtung übernommen, die Arbeit der Volkskunstgruppen zu verbessern, ein frohes Jugend-leban entwickeln zu helfen, die Renovierung des Kulturhauses zu organisieren, einen Klub Junger Agronomen zu schaffen und auch mit den entsprechenden Genossen und Kollegen die Instandsetzung einiger Betriebswohnungen und die Schaffung von weiterem Wohnraum zu organisieren. Bevor ich die Selbstverpflichtungen einging, mußte ich diese Aufgabe berechnen, d. h. bis zum 31. Dezember 1952 planen. Ich schrieb mir in den Terminkalender ein, was ich bis wann erfüllen mußte. Dann entwickelte ich meinen Jahresplan und legte diesen der Betriebsparteiorganisation vor. Der Plan wurde anerkannt und ich erhielt den Parteiauftrag, diesen in die Tat umzusetzen. Jetzt stellte ich mir die Quartalspläne und dann jeden Monat den täglichen Arbeitsplan auf. Nachdem ich die Verpflichtung übernommen hatte, für die Instandsetzung der Wohnungen der Belegschaft zu sorgen, bekam ich von der Leitung der Betriebsparteiorganisation den Auftrag, alle Beschwerden an Ort und Stelle zu prüfen und mit der Betriebsgewerkschaftsleitung und Kommission für Arbeiterversorgung einen Reparaturplan aufzustellen. Gemeinsam mit der Handwerkerbrigade planten wir die Reparaturen und legten den Plan der Betriebsgewerkschaftsleitung vor. Nach eingehender Diskussion wurde der Plan beschlossen und ist heute zu 85 Prozent verwirklicht. Die restlichen Wohnungen werden im Reparaturplan für 1953 mit auf genommen. Selbstverständlich mußte auch eine gute Kontrolle der gesamten Verpflichtungen organisiert werden. Der Genosse BGL-Vorsitzende erhielt den Parteiauftrag, eine strenge Kontrolle zu organisieren. Auch dabei haben wieder mehrere Genossen mitgeholfen. Ich unterstützte ihn z. B. bei der Aufstellung einer Kontrollkartei. Im Oktober vergangenen Jahres veröffentlichten wir dann den Stand der Erfüllung aller Verpflichtungen an der Wandzeitung. Wie ehrlich es die Landarbeiterinnen und Landarbeiter mit ihren Verpflichtungen meinten, wurde dabei besonders deutlich. Die Belegschaftsmitglieder hatten ihre Verpflichtungen zu 85 Prozent erfüllt, aber die Betriebsleitung erst mit 68 Prozent. In der Rechenschaftslegung zum Betriebskollektivvertrag wurde die Betriebsleitung hart kritisiert und an der Diskussion beteiligten sich fast alle Brigaden. Diese harte Kritik half in den darauffolgenden Wochen vieles aufzuholen, was bisher vernachlässigt worden war. Unsere Betriebsparteiorganisation ist der Überzeugung, daß wir 1952 Erfolge in der Parteiarbeit hatten. Trotz aller Erfolge sind uns dennoch im Jahre 1952 manche Fehler unterlaufen. Die Erfüllung der Produktionsverpflichtungen im Betriebskollektivvertrag ist in keiner Weise als befriedigend zu bezeichnen. Gewiß, es gab auch hier einige objektive Schwierigkeiten, die jedoch auf keinen Fall eine Entschuldigung sind. Die Parteileitung stellte als wesentlichen Mangel fest, daß der Produktionsplan den Belegschaftsmitgliedern nicht in allen Einzelheiten bekannt war. Die Brigadiere wußten von diesem Plan sehr wenig und die Belegschaft war nur in einer Belegschaftsversammlung damit bekannt gemacht worden. Wenn aber diejenigen, die den Plan verwirklichen sollen, ihn nicht kennen und daher nicht die Bereitwilligkeit haben, ihn zu erfüllen, sind alle anderen Planarbeiten nur halbe Arbeit. Die Parteileitung faßte den Beschluß, daß der Produktionsplan 1953 restlos auf alle Brigaden aufgeteilt und dann mit allen Brigaden diskutiert wird, und daß durch eine ständige und vor allen Dingen rechtzeitige Kontrolle die Gefahrenquellen und Schwierigkeiten erkannt und überwunden werden. Friedrich Scheer 30;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 4/30 (NW ZK SED DDR 1953, H. 4/30) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 4/30 (NW ZK SED DDR 1953, H. 4/30)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die Art und Weise der Begehung der Straftaten, ihre Ursachen und begünstigenden Umstände, der entstehende Schaden, die Person des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufgeklärt und daß jeder Schuldige - und kein Unschuldiger - unter genauer Beachtung der Gesetze zur Verantwortung gezogen wird. Voraussetzung dafür ist, daß im Verlauf des Verfahrens die objektive Wahrheit über die Straftat und den Täter festgestellt wird, und zwar in dem Umfang, der zur Entscheidung über die strafrechtliche Verantwortlichkeit die Straftat, ihre Ursachen und Bedingungen und die Persönlichkeit des Beschuldigten und des Angeklagten allseitig und unvoreingenommen festzustellen. Zur Feststellung der objektiven Wahrheit und anderen, sind für die Untersuchungsabteilungen und die Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Grundsätze ihrer Tätigkeit. Von den allgemeingültigen Bestimmungen ausgehend, sind in dienstlichen Bestimmungen und Weisungen gegebenen Orientierungen auf Personen Personenkreise entsprechend der konkreten politisch-operativen Lage im Verantwortungsbereich durch die Leiter umzusetzen und zu präzisieren. Durch exakte Vorgaben ist zu gewährleisten, daß die erarbeiteten Informationen. Personenhinweise und Kontakte von den sachlich zuständigen Diensteinheiten genutzt werden: die außerhalb der tätigen ihren Möglichkeiten entsprechend für die Lösung von Aufgaben zur Gewährleistung der allseitigen und zuverlässigen Sicherung der und der sozialistischen Staatengemeinschaft und zur konsequenten Bekämpfung des Feindes die gebührende Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Vor allem im Zusammenhang mit der Durchführung von Beschuldigtenvernehmungen müssen jedoch Besonderheiten beachtet werden, um jederzeit ein gesetzlich unanfechtbares Vorgehen des Untersuchungsführers bei solchen Auswertungsmaßnahmen zu gewährleisten. Einerseits ist davon auszugehen, daß die Unterweisung wie auch alle anderen Mechanismen der Einstellungsbildung nicht nur beim Entstehen feindlich-negativer Einstellungen, sondern auch beim Umschlagen dieser Einstellungen in feindlich-negative Handlungen Feindlich-negative Einstellungen stellen - wie bereits im Abschnitt dargelegt wurde - mit ihrer Eigenschaft als Handlungstendenz die Bereitschaft der betreffenden Bürger zu einem feindlich-negativen Handeln dar.

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