Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 4/15

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 4/15 (NW ZK SED DDR 1953, H. 4/15); schlechte Erscheinung dargestellt. Aber damit kommt man nicht vorwärts. Durch dieses konkrete Beispiel der Verteilung der Sonderprämie, bei dem sich der Sozialdemokratismus so stark offenbart hatte, haben wir das Mittel erhalten, um nun konkret, zielstrebig und bewußt den Kampf gegen den Sozialdemokratismus zu führen. Dieser Beschluß der Kreisleitung hat in der Erfurter Parteiorganisation starke Diskussionen ausgelöst. Ich habe mit sehr vielen Arbeitern gesprochen. Wir haben sie auch ins Kreissekretariat kommen lassen. Unsere Genossen in den Betrieben haben diesen Beschluß begrüßt, und es fin- den überall, namentlich mit unseren Genossen Gewerkschaftsfunktionären, heftige Diskussionen statt. Als vor wenigen Tagen in einem anderen Betrieb wieder eine Prämie auf Grund eines Wettbewerbs verteilt werden sollte, war sofort die Tendenz der Gleichmacherei wieder da. Unsere Genossen haben auf Grund des Beschlusses der Kreisleitung mit der Gewerkschaft und der BGL eine prinzipielle Diskussion geführt und wir glauben, einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen Gleichmacherei und damit im Kampf gegen alle Erscheinungen des Sozialdemokratismus getan zu haben. Nur die enge Verbindung mit den Massen sichert die führende Rolle der Partei! Aus der Diskussionsrede des Genossen Herbert Thierfelder, Ernst-Thälmann-Werk, Magdeburg auf der Konferenz des Zentralkomitees mit den 1. Sekretären der Bezirks- und Kreisleitungen Es hat im Zusammenhang mit der Ausschüttung der Jahresabschlußprämie im Ernst-Thälmann-Werk wie in ganz Magdeburg feindliche Aktionen gegeben, die die Tendenzen der Gleichmacherei, wie sie bei vielen Kollegen auch in den Schwermaschinenbaubetrieben in Magdeburg noch vorhanden sind, ausnutzten. Das fand auch darin seinen Ausdruck, daß es in einigen Magdeburger Großbetrieben zu Arbeitsniederlegungen gekommen ist. Es wäre falsch, zu behaupten, daß wir die Dinge endgültig beseitigt hätten. Natürlich haben wir auch etwas getan. Wir haben erreicht, daß die Arbeit wieder aufgenommen wurde, aber beseitigt sind die Dinge noch nicht. Warum nicht? Weil die Ursachen zu einem großen Teil noch vorhanden sind. Eine der wesentlichen Ursachen ist die, daß uns als Partei die Bindung zu den breiten Massen der Werktätigen fehlt. Das beginnt bei der Verbindung der Bezirksleitung zur Kreisleitung, von der Kreisleitung zu den Stadtbezirksleitungen bzw. zu den Parteiorganisationen der Betriebe. Das pflanzt sich fort von der zentralen Parteileitung der Betriebe zu den Grundorganisationen der Betriebe. Wenn die Bindung zu den untersten Organen der Partei nicht vorhanden ist, dann fehlt auch die Bindung von der Grundorganisation zu den Kollegen am Schraubstock, zu den Werktätigen überhaupt. Daß das so ist, das hat uns diese Zeit der Jahresabschlußprämien in Magdeburg und besonders die Situation im Ernst-Thälmann-Werk bewiesen. Wir haben dort festgestellt, daß die Ursache der Arbeitsniederlegungen nicht etwa allein die Jahresabschlußprämie war, sondern daß es eine Fortsetzung der Zusammenballung einer Reihe von Mißständen war, die über Jahre hinweg die Partei nicht beachtet hat, wo sie nicht geholfen hfct. Es waren Mißstände in der sozialen Betreuung, Mißstände bei den Lohn- und Gehaltsfragen, Mißstände also, für die die Partei einzig und allein verantwortlich sein muß. Ferner handelt es sich um ungenügende Arbeit mit dem Plan. Die Arbeiter haben im Ernst-Thälmann-Werk eine Woche bis vierzehn Tage herumgestanden, und die zweiten vierzehn Tage im Monat haben sie Überstunden bis auf das gröblichste Maß hinaus gemacht. Wir haben solche Verhältnisse, daß bei uns Arbeiter dreißig Sonntage im Jahr hintereinander gearbeitet haben. Diese Dinge haben dazu geführt, daß der Feind Boden fand, um gegen uns zu arbeiten und solche Aktionen bei uns in Magdeburg und auch im Ernst-Thälmann-Werk zu starten. Außer dieser mangelnden Verbindung nach unten liegt die Schwäche einfach in der gröblichen Unterschätzung der ideologischen Arbeit der Parteiorganisation. Die Parteiorganisation des Ernst-Thälmann-Werks hängt im Schlepptau der Werkleitung. Sie ist nicht die führende Kraft im Werk. Sie mobilisiert weder die Grundorganisationen noch die Werktätigen. Das ist auch nicht verwunderlich, wenn man sich den Zustand in der zentralen Parteileitung ansieht. Es herrscht dort Sozialdemokratismus. Es gibt keine Auseinandersetzungen. Allen Schwierigkeiten versucht man aus dem Wege zu gehen. Keiner sagt dem anderen die Wahrheit. Deshalb kann man natürlich auch gegenüber der Werkleitung nicht die Wahrheit sagen. In sehr vielen Fällen ist man gar nicht dazu in der Lage, weil alles das, was an Informationen, an sehr guten Informationen, aus den Grundorganisationen von den Werktätigen kommt, nicht bearbeitet wird, weil diese Dinge in den Tischkasten wandern und die Partei sich mit Kleinkram beschäftigt, der sie nichts angeht. Sie befaßt sich aber nicht mit den Problemen des Plans, mit den Problemen der Auseinandersetzung in ideologischen Fragen, mit den Problemen, die vor der Partei stehen. Das muß sie aber tun, wenn sie die Möglichkeit haben will, gemeinsam mit der Werkleitung eine bessere Garantie zu übernehmen, die Arbeit im Werk selbst zu verbessern. Es stellte sich auch bei uns im Ernst-Thälmann-Werk heraus, daß ein mehr als katastrophales Schichtsystem vorhanden ist. Es ist so, daß es im Ernst-Thälmann-Werk etwa 35 Betriebe gibt, wobei jeder Betrieb ein anderes Schichtsystem hat Normalschicht, Zweischichtensystem, Dreischichtensystem. Jeder Betrieb wechselt, wie er lustig ist. Ja, noch mehr, innerhalb des Betriebes wird in den Meisterschaften auch noch gewechselt, wie man lustig ist. Die eine Meisterschaft wechselt in drei Schichten nach rückwärts, die andere nach vorwärts. Dann geht sie über zum Zweischichtensystem, dann zur Normalschicht, um drei Tage später wieder das Dreischichtensystem nach rückwärts zu wechseln. Wir haben bisher etwa 40 solcher Schichtsysteme im Ernst-Thälmann-Werk feststellen können. Wenn wir ein Parteiaktiv organisiert haben, sagen wir von 20 Mann, findet man nach spätestens acht oder neun Tagen von diesen zwanzig 15;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 4/15 (NW ZK SED DDR 1953, H. 4/15) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 4/15 (NW ZK SED DDR 1953, H. 4/15)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die Organisierung und Durchführung einer planmäßigen, zielgerichteten und perspektivisch orientierten Suche und Auswahl qualifizierter Kandidaten Studienmaterial Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Grundfragen der weiteren Erhöhung der Effektivität der und Arbeit bei der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, an denen jugendliche Bürger der beteiligt ind Anforderungen an die Gestaltung einer wirk- samen Öffentlichkeitsarbeit der Linio Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung von Entweichungen geschaffen. Das Wesen der politisch-operativen Hauptaufgabe der Linie. Die politisch-operative Hauptaufgabe der Linie besteht darin, unter konsequenter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens gerecht werdenden politisch-operativen üntersuchungshaftvollzug durchzusetzen, insbesondere durch die sichere Verwahrung feindlich-negativer Kräfte und anderer einer Straftat dringend verdächtiger Personen einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Aufgaben des Strafverfahrens zu leisten und auf der Grundlage der dienstlichen Bestimmungen und unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lagebedingungen ständig eine hohe Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten und Dienst- Objekten zu gewährleisten Unter Berücksichtigung des Themas der Diplomarbeit werden aus dieser Hauptaufgabe besonders die Gesichtspunkte der sicheren Verwahrung der Inhaftierten in den Verwahrzellen der GTV. Das umfaßt insbesondere die ständige Beobachtung der Inhaftierten unter Beachtung der Mindestkontrollzeiten zur vorbeugenden Verhinderung von Ausbruchs- und Fluchtversuchen, Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewalthandlungen die enge kameradschaftliche Zusammenarbeit mit den zuständigen operativen Diensteinheiten Staatssicherheit ein zwingendes Erfordernis. Nur sie sind in der Lage, durch den Einsatz ihrer spezifischen operativen Kräfte, Mittel und Methoden, die Einleitung vorbeugender, schadensverhütender und gefährenabwendender Maßnahmen und die zweckmäßige Leitung und Organisierung des politisch-operativen Zusammenwirkens mit den anderen staatlichen Organen, gesellschaftlichen Organisationen und Kräften zur Erhöhung der Wirksamkeit der Vorkommnisuntersuchung in stärkerem Maße mit anderen operativen Diensteinheiten des - Staatssicherheit , der Volkspolizei und anderen Organen zusammengearbeitet wurde.

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