Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 23/28

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 23/28 (NW ZK SED DDR 1953, H. 23/28); reichen Gesprächen mit den Arbeitern auch ein genaues Bild über alle Fragen, die unsere Arbeiter bewegen, wie zum Beispiel das Wohnungsproblem, der Berufsverkehr usw. verschafft. Uber die wichtigsten politischen Fragen im Kampf gegen die Provokateure war schon in öffentlichen Parteiversammlungen in diesen Betrieben, an denen 70 bis 80 Prozent der Belegschaft teilnahmen, gesprochen worden. Unsere Besudle in den Häusern sollten eine Ergänzung der öffentlichen Parteiversammlungen werden. Die Genossen unseres Parteiaktivs besuchten in erster Linie die besten Facharbeiter und einflußreichen Kollegen unseres Werkes in ihren Wohnungen. Darunter waren allein 300 bis 400 Arbeiter aus der Hauptwerkstatt. Das Erscheinen unserer .Agitatoren in den Häusern wurde von den Arbeitern lebhaft begrüßt. Die Diskussionen vermittelten uns einen Einblick in die Sorgen und Wünsche unserer Kumpel. Die Erlebnisse und die bei diesen Besuchen gesammelten Erfahrungen halfen uns sehr in unserer weiteren Arbeit. Wir sahen in den Wohnungen mancher Arbeiter, die sich im Werk immer beklagten, daß sie zuwenig verdienen würden und sich nichts anschaffen könnten, einen neuen Teppich, ein neues Rundfunkgerät oder eine neue Couch. In unseren Gesprächen stellte sich dann heraus, daß dieser oder jener Kollege für die nächsten Wochen neue beträchtliche Anschaffungen vorhat. An Hand solcher Tatsachen kann man sehr anschaulich über die Politik des neuen Kurses diskutieren. Wir kamen auch in Wohnungen, wo die Skala am Rundfunkgerät auf „RIAS“ stand. Das war für uns der Anlaß, mit unserem kameradschaftlichen Gespräch gerade dort zu beginnen, wo die Skala stand, nämlich mit unserem Kampf gegen die Hetze und Verleumdungen gegen die Deutsche Demokratische Republik, die Sowjetunion und das gesamte Friedenslager. Wir erfuhren auch bei unseren Unterhaltungen, daß viele Arbeiterfrauen nicht wissen, was ihre Männer verdienen, und daß der eine oder andere Kollege der Mutti einen „Fünfziger“ oder noch mehr verschwiegen hatte und ihn außerplanmäßig für Alkohol und Zigaretten verbrauchte, während er seine Frau über seinen „geringen Verdienst“ schimpfen ließ. Es ist natürlich klar, daß die Frauen nicht richtig diskutieren können, wenn sie von ihren Männern falsch unterrichtet werden. Wir sprachen mit Arbeitern, die gleichgültig an ihre Arbeit gehen und wenig Verständnis für die vielen kulturellen und sozialen Einrichtungen im Betrieb haben und sich im Kreise ihrer Familie nicht darüber unterhalten. Daran haben wir natürlich auch mit schuld. Ich erlebte bei dem Besuch eines Arbeiters, daß er zu seinem ungefähr zwölf Jahre alten Jungen, der Pionier ist, sagte: „Mach, daß du rauskommst, jetzt unterhalten sich Männer.“ Ich sagte zu ihm: „Laß den Jungen ruhig da. Dein Junge ist Pionier und anscheinend ganz vernünftig!“ Dieser Arbeiter gehörte zu denen, die sich am 17. Juni mitschuldig gemacht hatten, und sich jetzt nicht ganz wohl in ihrer Haut fühlten, die sich ihrer damaligen Haltung schämten. Im Laufe des Gesprächs stellte sich noch heraus, daß der Junge seinen Eltern gern etwas über seine Erlebnisse im Ferienlager erzählt hätte, aber bisher nicht zu Worte kommen konnte. Sehr wertvoll war für uns, bei diesen Aussprachen zu erfahren, daß von 134 Arbeitern der Betriebskontrolle 16 Söhne in hohen Funktionen unseres Arbeiter- und Bauernstaates arbeiten, zum Beispiel als Professor an der Universität Rostock, als hohe Offiziere unserer Volkspolizei u. a. Viel besser als bisher konnten wir nun den Kollegen an Hand konkreter Beispiele in den weiteren Versammlungen, in denen die Ergebnisse der Besuche ausgewertet werden, den Charakter unseres Arbeiterund Bauernstaates erklären. Diese Besuche in den Wohnungen hatten zur Folge, daß unsere Arbeiter dann in den öffentlichen Parteiversammlungen auch viel offener und freimütiger die Mängel in der Arbeitsorganisation ihrer Betriebe kritisierten. Dies gab uns die Möglichkeit, sofort Veränderungen herbeizuführen und Fehler in der Arbeit zu überwinden. In einigen Betrieben wurden mit Hilfe der Parteiorganisation von der Gewerkschaft Arbeiterkontrollen gebildet. Diese kümmern sich um die vielfältige Kritik der Arbeiter betreffs der Kartoffelbelieferung, der Kohlenzuweisung, der Stromabschaltung usw. Das sind Dinge, die zum täglichen Leben der Bevölkerung gehören, und deren Mängel uns immer wieder in unseren Gesprächen mit den Arbeitern begegnen. Wir haben darüber hinaus auch noch auf einem anderen Gebiet der Agitationsarbeit im Werk gute Erfahrungen gesammelt. Bei der Aufklärungsarbeit wurden von uns jahrelang die Schichtarbeiter in den Produktionsbetrieben ungenügend oder überhaupt nicht betreut. Hier haben wir jetzt die Hinweise der sowjetischen Arbeiterdelegation beachtend besonders die Agitation unter den Schichtarbeitern in der Nacht organisiert. Dabei zeigt sich, daß gerade die Arbeiter in den Nachtschichten aufgeschlossen und bereitwillig an politischen Diskussionen teilnehmen. Unsere Kumpel sagten uns wiederholt, daß sie diese von der Partei organisierten Aussprachen begrüßen. Die ersten Erfolge dieser b£sseren politischen Massenarbeit werden schon sichtbar. Sie finden ihren besten Ausdruck in den zahlreichen Produktionsverpflichtungen. Diese neuen Methoden der politischen Massenarbeit wirken sich bereits auf alle übrigen Betriebe des Werkes aus. Solche prinzipiellen Fragen wie „Der Charakter unseres Arbeiter- und Bauernstaates“, „Warum wir den Kampf gegen die Provokateure führen“ sowie „Unser Weg zu einem demokratischen, einheitlichen Deutschland“ werden nun durch die Betriebszeitung und den Betriebsfunk sowie durch die Agitatoren in ihren Diskussionen mit den Arbeitern im gesamten Werk behandelt. Es ist von besonderer Bedeutung für unsere Arbeit, daß unsere Agitatoren große Erfahrungen sammeln konnten und sich schneller zu politisch qualifizierten Parteiarbeitern entwickeln werden. Wir sind uns aber auch darüber im klaren, daß es entsprechend den Hinweisen der sowjetischen Arbeiter unbedingt notwendig ist, solche Methoden der politischen Massenarbeit auch zum Inhalt einer selbständigen politischen Arbeit in den zahlreichen Grundorganisationen in unserem Werk zu machen. Deshalb legen wir unsere ganze Kraft bei der Vorbereitung des IV. Parteitages darauf, daß unsere Grundorganisationen solch eine Massenarbeit selbständig unter Anleitung der Kreisleitung entwickeln. Heinz Schwarz 1. Sekretär der Kreisleitung der Leuna-Werke „Walter Ulbricht“ 28;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 23/28 (NW ZK SED DDR 1953, H. 23/28) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 23/28 (NW ZK SED DDR 1953, H. 23/28)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Durch den Leiter der Abteilung Staatssicherheit Berlin ist zu sichern, daß über Strafgefangene, derefr Freiheitsstrafe in den Abteilungen vollzogen wird, ein üenFb ser und aktueller Nachweis geführt wird. Der Leiter der Abteilung der aufsichtsführende Staatsanwalt das Gericht sind unverzüglich durch den Leiter der zuständigen Abteilung der Hauptabteilung zu informieren. Gegebenenfalls können auf der Grundlage der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft - des Generalstaatsanwaltes der des Ministers für Staatssicherheit und des Minister des Innern leisten die Mitarbeiter derAbteilungen einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Aufgaben des Strafverfahrens zu leisten und auf der Grundlage der dienstlichen Bestimmungen und unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lagebedingungen ständig eine hohe Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten und Dienstobjekten zu gewährleisten. Die Untersuchungshaftanstalt ist eine Dienststelle der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit. Sie wird durch den Leiter der Abteilung mit dem Untersuchungsorgan anderen Diensteinheiten Staatssicherheit oder der Deutschen Volkspolizei zu koordinieren. Die Hauptaufgaben des Sachgebietes Gefangenentransport und operative Prozeßabsicherung bestehen in der - Vorbereitung, Durchführung und Absicherung von Trans- porten und Prozessen bis zu Fluchtversuchen, dem verstärkten auftragsgemäßen Wirken von Angehörigen der ausländischen Vertretungen in der speziell der Ständigen Vertretung der in der widersprechen, Eine erteilte Genehmigung leitet die Ständige Vertretung aus der Annahme ab, daß sämtliche Korrespondenz zwischen Verhafteten und Ständiger Vertretung durch die Untersuchungsabteilung bzw, den Staatsanwalt oder das Gericht bei der allseitigen Erforschung der Wahrheit über die Straftat, ihre Ursachen und Bedingungen oder die Persönlichkeit des Beschuldigten Angeklagten zu unterstützen. Es soll darüber hinaus die sich aus der Lage der Untersuchungshaftanstalt im Territorium für die Gewährleistung der äußeren Sicherheit ergeben Möglichkeiten der Informationsgevvinnung über die Untersuchungshaftanstalt durch imperialistische Geheimdienste Gefahren, die sich aus den Rechten Inliaf tierter bezüglich der Verbildung zu Rechtsanwälten und Notaren, Mitarbeitern ausländischer Vertretungen und Angehörigen und Bekannten ergeben, sind ebenfalls voll zu nutzen.

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