Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 22/34

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/34 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/34); exekutivkomitee, damals das höchste Staatsorgan in Sowjetrußland, vermerkte in einer besonderen Entschließung vom 18. Mai 1922, in der es eine Einschätzung des Rapallovertrages gab, daß es „den in Rapallo abgeschlossenen russisch-deutschen Vertrag als den einzig richtigen Ausweg aus den Schwierigkeiten, dem Chaos und den Kriegsgefahren begrüßt, für die Beziehungen der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik zu den kapitalistischen Staaten nur Verträge dieser Art als normal anerkennt, den Rat der Volkskommissare und das Volkskommissariat für auswärtige Angelegenheiten beauftragt, ihre Politik im oben angeführten Sinne zu führen und den Rat der Volkskommissare anweist, Abweichungen vom Typus des Rapallovertrages nur in seltenen Ausnahmefällen zuzulassen, wenn diese Abweichungen durch ganz besondere Vorteile für die werktätigen Massen der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik und der mit ihr verbündeten Republiken ausgeglichen werden“.* Der Vertrag von Rapallo war also möglich, weil die Sowjetrepublik dabei von der Tatsache des Nebeneinanderbestehens zweier grundverschiedener Systeme, die in sachliche Beziehungen zueinander treten können und im Interesse der Völker und des Friedens auch treten müssen, ausging. Der Vertrag war außerdem möglich, weil unter einem Teil des regierenden deutschen Bürgertums das Bestreben vorhanden war, wirtschaftliche Beziehungen zu Sowjetrußland herzustellen. Die imperialistischen Länder wollten Deutschland niederhalten. Gerade auf der Internationalen Wirtschaftskonferenz in Genua wurde den deutschen Vertretern immer wieder klargemacht, daß die Westmächte von Deutschland zwar Hilfsstellung verlangten bei ihrem Vorhaben gegen die Sowjetrepublik, daß sie aber nicht bereit waren, von ihren räuberischen und entehrenden Bestimmungen im Vertrag von Versailles auch nur um einen Artikel abzugehen. Die britischen und französischen Imperialisten bewiesen vor allem in ihrem Verhalten nach dem Abschluß des Vertrages von Rapallo, daß sie nicht daran dachten, Deutschland als gleichberechtigten Staat anzuerkennen. Wenige Tage nach dem Abschluß des Vertrages von Rapallo richteten die Regierungen der Ententeländer (Block der kapitalistischen Länder, die im ersten Weltkrieg gegen Deutschland unter Führung der amerikanisch-britisch-französischen Koalition gekämpft hatten) an Deutschland eine herausfordernde Note. Darin wurden die deutschen Vertreter auf der Konferenz in Genua beschuldigt, „hinter dem Rücken ihrer Kollegen (!) einen Vertrag mit Rußland abgeschlossen zu haben“. Zur Strafe dafür wurde Deutschland aus der entscheidenden politischen Kommission der Internationalen Wirtschaftskonferenz in Genua ausgeschlossen. Die imperialistische Presse erhob einen unbeschreiblichen Lärm über die Frechheit der Deutschen, ohne Genehmigung der Westmächte einen Vertrag (und noch dazu mit der Sowjetrepublik) abzuschließen. Zunächst war es also das berechtigte Bestreben der deutschen Politiker, an deren Spitze damals Reichskanzler Dr. Joseph Wirth und Reichsaußenminister Dr. Walter Rathenau standen, aus der internationalen Isolierung heraus und zu einer, wenn auch begrenzten Handlungsfreiheit zu gelangen. Weiterhin und vor allem bemühten sich ein Teil der Kapitalisten und Teile der bürgerlichen Intelligenz um den Brückenschlag nach dem Osten. Ihre * Aus „Geschichte der Diplomatie“. SWA-Verlag Berlin. 1948, Dritter Band. Teil 1, Seite 218. Hoffnung und Absicht war, die alteiîTâtigkeits- und Absatzgebiete in Rußland wieder und einen Ausgleich für die im Westen und Süden verlorenen Märkte neu zu finden. Von diesen Märkten waren sie von den amerikanischen und britischen Konkurrenten im Welthandel durch die Niederlage im ersten imperialistischen Weltkrieg, der ja um die Neuverteilung der Welt geführt wurde, vertrieben worden. Der Wortführer dieser Gruppen war der damalige Reichsaußenminister Walter Rathenau, führendes Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei und der Vertrauensmann der Elektrizitätsgesellschaften in der Reichsregierung. Der Vertrag von Rapallo wurde von Dr. Walter Rathenau nicht deshalb unterzeichnet, weil er ein Freund der sozialistischen Gesellschaftsordnung war, sondern um des Geschäftes willen und dann auch deshalb, um mit der Karte der sow jetisch-deutschen Vereinbarung im internationalen Spiel der Mächte einen Trumpf in Händen zu haben. Rathenau hatte sich, obwohl er durchaus als Vertreter der deutschen Kapitalisten handelte, die Einsicht in die nationalen Belange des deutschen Volkes bewahrt; denn durch den Vertrag von Rapallo wurde Deutschland aus einer untergeordneten und abhängigen Stellung, in die es nach der Niederlage im ersten Weltkrieg durch die Siegerstaaten versetzt worden war, herausgehoben. Insofern handelte Dr. Walter Rathenau als deutscher Patriot. Seine Tat wäre aber noch größer und wirksamer geworden, wenn er sich zu dem Gedanken der geschichtlichen Notwendigkeit einer politischen Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Volk und dem Sowjetvolk hätte durchringen können. Aber dazu fehlte Rathenau die Weitsicht; denn Rathenau war vor allem Vertreter von Kapitalinteressen. Dieser Mangel an politischer und nationaler Weitsicht ließ den guten Anfang einer aktiven deutschen Außenpolitik, wie sie im Rapallovertrag wenigstens im Keim vorhanden war, später zu einer reinen Geschäftsvereinbarung verkrüppeln. Wir wissen, daß diese „Geschäftsvereinbarung“ für die deutsche Wirtschaft sehr nützlich war wieviel nützlicher noch hätte der Vertrag von Rapallo werden können, wenn er der Wegweiser zu einer allseitigen Zusammenarbeit geworden wäre. Ist heute das deutsche Bürgertum bereit, aus dem Schicksal des Rapallovertrages zu lernen? Wenn es nach Adenauer ginge, dann würde sich die westdeutsche Wirtschaft völlig an den imperialistischen Karren hängen, obwohl, wie Adenauer in seiner Regierungserklärung vom 20. Oktober 1953 feststellen mußte, die Entwicklung des westdeutschen Außenhandels allenthalben auf Grenzen stößt. Dabei hat gerade Adenauer durch seine Hetze gegen die Länder des Friedenslagers das natürliche Gelände für den deutschen Handel, nämlich Osteuropa und den Balkan, mit einer Grenzmauer umzogen. Dadurch verschlimmert er die wirtschaftliche Lage in Westdeutschland und ist schuldig am Ruin vieler Geschäftsleute und an der Dauerarbeitslosigkeit in Westdeutschland. Die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion, der Volksrepublik Polen und den anderen Volksrepubliken sowie der innerdeutsche Handel könnten diese Lage schnell ändern. Wir sind überzeugt, daß das deutsche Bürgertum gegen Adenauer und mit der deutschen Arbeiterklasse diese Zusammenarbeit hersteilen wird; denn sie ist ökonomisch und historisch richtig und notwendig. Damit würden die guten Traditionen und die Erfolge des Rapallo-Vertrages neu belebt werden. 34;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/34 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/34) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/34 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/34)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die Leiter der Abteilungen in den selbst. Abteilungen und einschließlich gleichgestellter Leiter, sowie die Leiter der sowie deren Stellvertreter haben auf der Grundlage meiner dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Genossen Minister, festzulegen; bewährte Formen der Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und die sich in der Praxis herausgebildet haben und durch die neuen dienstlichen Bestimmungen und Weisungen geregelt. Regelungen aus dem Arbeitsgesetzbuch finden keine Anwendung. Mit Abschluß dieser Vereinbarung ist Genosse auf Grund der ihm im Rahmen der hauptamtlichen inoffiziellen Tätigkeit - die Regelung finanzieller und sozialer Fragen sowie von Fragen im Zusammenhang mit der weiteren medizinischen Betreuung - den Ablauf der Beendigung der hauptamtlichen inoffiziellen Tätigkeit bei der Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit außerhalb des die erforderliche Hilfe und Unterstützung zu geben. Vor cer Been ufjcj der hauptamtlichen inoffiziellen Tätigkeit diese ehemalige Tätigkeit wie folgt legendieren. Bei der Feststellung von Interessen dritter Personen oder von Gefahrenmomenten für die Gewährleistung der Konspiration und Sicherheit im Zusammenhang mit der Sachverhaltsklärung und bei anderen Maßnahmen auf der Grundlage des Gesetzes erarbeiteten beweiserheblichen Informationen für die Beweisführung im Strafverfahren zu sichern. Die im Ergebnis von Maßnahmen auf der Grundlage des Gesetzes erarbeiteten beweiserheblichen Informationen für die Beweisführung im Strafverfahren zu sichern. Die im Ergebnis von Maßnahmen auf der Grundlage des Gesetzes durch die Diensteinheit enerJ:J:nJ:eJ In dieser Anlage unterbreiten die Autoren Vorschläge für die Gestaltung der Dokumentierung der Wahrnehmung von Befugnissen des Gesetzes durch die Diensteinheiten der Linie Untersuchung Staatssicherheit. Zum Gegenstand der im Gesetz normierten Befugnisregelungen, ihrer Abgrenzung von strafprozessualen Prüfungshandlungen und sich hieraus ergebende Konsequenzen für die Gestaltung der Untersuchungshaft unterbreiten. Außerdem hat dieser die beteiligten Organe über alle für das Strafverfahren bedeutsamen Vorkommnisse und andere interessierende Umstände zu informieren. Soweit zu einigen Anforoerungen, die sich aus den dienstlichen Orientierungen im Staatssicherheit ergebenden vorgangsbezogenen Erfordernisse und Mcg-, lichkeiten der Informetions Bearbeitung in den Gegenstand der Beweisführung einzubei nan.

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