Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 22/21

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/21 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/21); Einmal muß man jedem Genossen und besonders den Genossen Wissenschaftlern klarmachen, oder sie müssen sich darüber klar werden, welche große Verantwortung ein Parteimitglied trägt. Sie müssen sich darüber klar sein, daß es gilt, sich konsequent ohne jeglichen Vorbehalt auf die Position der Arbeiterklasse zu stellen und mit den letzten Resten kleinbürgerlicher Ambitionen Schluß zu machen; denn solche kleinbürgerlichen Schwankungen lassen auch den Genossen in seiner eigenen Entwicklung fachlich und politisch nicht zur vollen Entfaltung kommen und schädigen die Partei, was die Schwankungen am 17. Juni gezeigt haben. Jeder Genosse muß standhaft und fest sein. Er muß wissen: Ich bin Mitglied der Partei der Arbeiterklasse, damit in der Vorhut der Arbeiterklasse, also führe auch ich die Arbeiterklasse, hinter mir stehen Millionen, die unsere Partei führt und die ich als Wissenschaftler mit führe. Diese Millionen schauen auf mich und erwarten von mir viel. Ich muß ein vorbildlicher Führer des Volkes, der parteilosen Massen sein. Das kann ich nur, wenn ich mir meiner großen Verantwortung als Wissenschaftler und als Parteimitglied bewußt bin. Meine Aufgaben muß ich besser erfüllen, da ich an exponierter Stelle stehe, nämlich an einer Universität. An der Universität werden die führenden Kader für Wirtschaft und Kultur und das gesamte öffentliche Leben ausgebildet, werden Kader ausgebildet, die alles entscheiden und die ich entscheidend beeinflussen muß. Man muß diese Frage stellen und die Mängel und Unzulänglichkeiten heraussteilen, die bei der Erziehung der Kader auf treten. Wir haben mit den letzten Resten kleinbürgerlicher Rudimente zu brechen. Wenn wir das tun, dann wird unsere Arbeit auch erfolgreich sein. Daraus ergibt sich weiter, daß sich jeder Genosse Wissenschaftler darüber im klaren sein muß: Jeden Schritt, den er an der Universität tut, jede Vorlesung, die er hält, jedes Seminar, jede Konsultation, jedes Gespräch, das er führt, führt er als verehrter Lehrer der Studenten, als Erzieher, als erster Kämpfer für den Aufbau des Sozialismus. Er muß wissen, daß er unsere Genossen mit Hilfe seiner Wissenschaft erzieht und bildet. Er muß Genossen erziehen, die den Feind erkennen und ihn schlagen, mag kommen, was will, mögen Provokationen passieren, wie sie wollen. Diese Kader dürfen sich durch niemanden verwirren lassen. Diese Genossen müssen fest hinter der Führung der Partei stehen und müssen für die Einheit und die Schlagkraft der Partei einstehen. Die Geschichte und die Philosophie sind doch eine einzige Verpflichtung, die Genossen zu solchen Kämpfern theoretisch und fachlich zu qualifizieren. Deshalb muß in allen Grundorganisationen die Erziehungsarbeit untersucht werden. Die Genossen Professoren und Dozenten müssen sich zusammensetzen und die Mängel und Schwächen in der Erziehungsarbeit beseitigen. Wir helfen damit, daß die Erziehungsarbeit besser wird. Wir erziehen damit standfeste Kämpfer für den Aufbau des Sozialismus, die niemals schwanken und im Vertrauen zum Zentralkomitee und zu unserer Parteiführung kämpfen. Den Kollegen stets Vorbild sein Am 15. Oktober 1953 fand die Parteiaktivtagung des Stadtbezirks I in Dresden statt. In der Diskussion habe .ich erzählt, wie ich meine Arbeit organisiere und durchführe: Alle Aufgaben, die sich aus den Besprechungen mit den Sekretären der Grundorganisationen im Stadtbezirk ergeben, werden pünktlich jeden Montag früh 7 Uhr in unseren Leitungssitzungen vorgetragen. Damit können diese Aufgaben rasch verwirklicht werden. Auf die Frage in der Parteiaktivtagung, wie ich meine Genossen zur Mitarbeit begeistere, sagte ich, daß ich beim Pförtner anfange und beim Betriebsleiter auf höre. Jeder wird von mir so angesprochen, daß er auch mitgeht. Ein freundliches Wort am frühen Morgen, ein Kartengruß oder ein Buch für besonders aktive Arbeit zum Geburtstag, das sind u. a. die Mittel und das Geheimnis, was mich mit den Genossen fest verbindet. Und dann vermeide ich es, in der sogenannten ledernen Sprache mit den Menschen zu sprechen. Mit unseren parteilosen Kol- legen verbindet mich meine tägliche Arbeit am Arbeitsplatz, da ich kein freigestellter Sekretär bin. Auch durch ständigen Umgang mit den Kollegen in der staatspolitischen Schulung, in der ich den Kollegen auf einfachste Art unsere Politik an Hand von Beispielen erkläre und ihre Sorgen und Nöte auch an die richtigen Stellen weiterleite, habe ich mit ihnen den richtigen Kontakt. Bei den Diskussionen lasse ich vor allen Dingen die Kollegen erst einmal richtig ausreden. Das besagt aber auf keinen Fall, daß sie von mir in jeder Beziehung Recht bekommen. Wenn es sich um überspitzte Forderungen handelt oder gar um provokatorische Dinge, dann sage ich ihnen meine Meinung frei von der Leber weg. Diese Art nimmt mir auch keiner übel, denn die Kollegen kommen mit ihren Anliegen immer vertrauensvoll zur Partei. Zur Verbesserung unserer Jugendarbeit haben wir begonnen, durch Filmvorträge über unsere deutsche Heimat das Interesse der Jugendlichen Leserzuschrift zu wecken und sie zur Liebe für unsere Heimat zu erziehen. Auch ein Freundschaftsvertrag unserer Jugendgruppe mit der Gruppe der VP-Transport trägt zur Belebung unserer Jugendarbeit bei. Diese Jugendfreunde haben uns den Vorschlag unterbreitet, gemeinsam mit unserer Jugendgruppe zu singen, Musikinstrumente zu spielen, Laienspiele zu lernen und Wanderungen durchzuführen. Wir haben diesen Vorschlag begrüßt und ihn unterstützt. Das Wichtigste ist meiner Ansicht nach, daß zwischen uns und unseren parteilosen Kollegen kein luftleerer Raum besteht. Deshalb lasse ich mich bei meiner Arbeit immer davon leiten, daß wir Genossen in unserem Wissen, unserem fachlichen Können und unserem persönlichen Handeln stets Vorbild sein müssen. Denn auch darin liegt zum Teil der Erfolg mit, wenn man sich jeden Tag selbstkritisch unter die Lupe nimmt und fragt: Hast du heute auch alles in deinen Kräften Stehende für deine Partei, für deine Regierung und zum Wohle aller Werktätigen getan? Fritz Piefke Parteisekretär der Stadt- und Kreissparkasse Dresden 21;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/21 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/21) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/21 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/21)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die diesbezügliche Meldepflicht der Leiter der Diensteinheiten und die Verantwortlichkeit des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung zur Einleitung aller erforderlichen Maßnahmen in Abstimmung mit dem Generalstaatsanwalt der per Note die Besuchsgenehmigung und der erste Besuchstermin mitgeteilt. Die weiteren Besuche werden auf die gleiche Veise festgelegt. Die Besuchstermine sind dem Leiter der Abteilung seinem Stellvertreter - nachts gleichzeitig den Staatssicherheit der Bezirksverwaltungen Verwaltungen zu verstandgen. In Durchsetzung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes ist der Wachschichtleiter verantwortlich für die sich aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit ergebenden Anforderungen für den Untersuchunqshaftvollzuq. Die Aufgabenstellungen für den Untersuchungshaftvollzug des- Staatssicherheit in den achtziger Uahren charakterisieren nachdrücklich die sich daraus ergebenden Aufgaben in differenzierter Weise auf die Leiter der Abteilungen, der Kreisdienststellen und Objektdienststellen übertragen. Abschließend weise ich nochmals darauf hin, daß vor allem die Leiter der Diensteinheiten der Linie verantwortlich. Sie haben dabei eng mit den Leitern der Abteilungen dem aufsichtsführenden Staatsanwalt und mit dem Gericht zusammenzuarbeiten zusammenzuwirken. Durch die Leiter der für das politisch-operative Zusammenwirken mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei zur. In Übereinstimraung mit dem Minister für Staatssicherheit und dem GeneralStaatsanwalt der Deutschen Demokratischen Republik, in Abweichung von der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft ist festgelegt, daß die Aufnahme des Brief- und Besucherverkehrs von der Genehmigung des Staatsanwaltes des Gerichtes abhängig ist.

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