Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 22/18

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/18 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/18); aut-Bewegung und ihre Verpflichtungen an einer Ehrentafel veröffentlicht?“ frage ich Genossen Reichelt, „die ,Leipziger Volkszeitung4 müßte ebenfalls von ihnen berichten.“ „Unsere Kollegen wollen nicht gern in der Öffentlichkeit genannt werden“, erwiderte Genosse Reichelt und spricht damit anscheinend auch die Meinung der Parteileitung aus. Ich frage eine Weberin, ob sie nicht auch meine, daß es richtig sei, wenn ihre Verpflichtung am Webstuhl angebracht würde, damit alle Kolleginnen und Kollegen angeregt wTürden, sich dieser Bewegung anzuschließen. Sie nickt mir im Maschinenlärm lebhaft zu und sagt: „Ja, das wäre gut!“ Die Arbeiterinnen sind also gar nicht so zurückhaltend, wie die Genossen denken. Es kommt nur darauf an, ihren berechtigten Stolz auf die vielfältigste Weise zum Ausdruck zu bringen. Sie würden es z. B. sicher sehr begrüßen, wenn am Eingang des Betriebes ein Transparent verkünden würde: „Wir folgen Frida Hockauf mit einer Kollektivverpflichtung von 50 000 qm Mehrerzeugung bester Stoffe.“ In allen Sälen des Betriebes hängt lediglich das gleiche, einförmige, unpersönliche Schild „Persönliche Maschinenpflege garantiert Planerfüllung“ und auf der anderen Seite: „Vergiß nicht, deine Maschine zu pflegen!“ Aber es gibt kein Transparent, kein Plakat, keine Wandzeitung, die den Kollegen vor Augen führen, was ihre Selbstverpflichtungen in der Hockauf-Bewegung für unsere Volkswirtschaft bedeuten. Man sieht nicht, daß die Parteileitung ihnen erklärt hat, daß die Mehrerzeugung von Stoffen in ihrem volkseigenen Betrieb nicht dem Profit und der Vorbereitung eines Krieges dient, sondern dem Bedürfnis der Menschen nach schönen Kleidern in reicherer Auswahl also einem sehr friedlichen Ziel. Sie alle, diese fleißigen, tüchtigen Menschen, sind es aber doch, die es unserer Regierung erst ermöglichen, Steuer-und Preissenkungen vorzunehmen. Die Preissenkungen machen sie das muß ihnen die Partei bewußt machen! Diese Politik werden alle verstehen und dann auch bereit sein, kleine Aufgaben bei der Verbesserung und Verschönerung des Lebens im Betrieb zu übernehmen. Es liegen in diesem Betrieb unerschöpfliche Quellen brach. Erschreckend klein ist noch die Zahl der Genossinnen unter den fast 900 Frauen des Betriebes. Die neue Parteileitung wird besonders intensiv den Frauen helfen müssen, das Neue in unserem Leben zu verstehen. Und das kann doch nicht unmöglich sein. Wann gab es je unter dem kapitalistischen Besitzer einen Frauenförderungs-plan? Der volkseigene Betrieb hat aber schon viele Kol-leginnen zu Meisterinnen, Brigadieren usw. entwickelt. Welchen Unternehmer kümmerte es, wie die berufstätige Frau ihre doppelte und dreifache Pflicht als Arbeiterin, Hausfrau und Mutter erfüllen konnte? Im VEB Textil-werk Hartha wird in Kürze die elektrische Waschküche fertiggestellt sein, die den Frauen viel schwere Arbeit abnehmen wird, und die Parteileitung sinnt schon darüber, wie es möglich sei, noch eine Kinderkrippe zu bauen. Wenn die neue Parteileitung besonders jetzt an Hand der Hockauf-Bewegung den Menschen in ihrem Betrieb den Unterschied zwischen früher und heute, zwischen kapitalistischem und Volkseigentum klarmacht, werden die Kolleginnen und Kollegen zum Bewußtsein ihrer Kraft, der Kraft der Arbeiterklasse kommen. Sie werden noch viel stolzer auf ihren Betrieb und ihre Leistung sein und sich wirklich als die Herren des Werkes fühlen. Erna Fleischer Ratschläge zur Verbesserung der politischen Erziehung der Arbeiterklasse Wir schließen die Veröffentlichung der Diskussion mit der sowjetischen Arbeiterdelegation mit nachstehender Zusammenfassung des Genossen Goroschkin ab und bitten die betreffenden Parteileitungen, im „Neuen Weg" zu berichten, wie ihnen die Hinweise und Lehren der sowjetischen Genossen geholfen haben, ihre Parteiarbeit zu verbessern. Die Redaktion Es ist ohne Zweifel, daß der Aufenthalt einer Arbeiterdelegation aus der Sowjetunion der Festigung der Freundschaft zwischen unseren Völkern dienen wird, eben deshalb, weil die Unterhaltungen offen waren und scharf die täglichen Fragen behandelten. Unsere Genossen haben von den Erfolgen unseres Landes beim Aufbau des Kommunismus erzählt, und sie haben aufgezeigt, daß diese Erfolge nicht von allein gekommen sind, daß der Weg, den die Arbeiterklasse und die Werktätigen unseres Landes gegangen sind, nicht von Rosen bestreut war. Wir haben diese Erfolge im Ergebnis eines harten Kampfes sowie gegen die Feinde im Innern als auch von außen errungen. Wir haben diese Erfolge im Kampf gegen sehr große, ernsthafte Schwierigkeiten geführt. Unsere Arbeiterklasse und die Werktätigen unseres Landes sind stolz auf ihre Erfolge, und eben darüber haben unsere Arbeiter aus den Großbetrieben in der Sowjetunion mit den Arbeitern der Deutschen Demokratischen Republik gesprochen. Wir Genossen glauben, daß der Aufenthalt unserer Delegation ohne Zweifel den deutschen Genossen helfen wird, die Erfahrungen unseres Kampfes, die Erfahrungen unserer politischen Massenarbeit auszunutzen, daß es ihnen helfen wird, ihre Feinde zu entlarven und sie rechtzeitig zu isolieren. Deshalb möchte ich nochmals eure Aufmerksamkeit auf einige Fragen lenken. Unsere Delegation ist der einheitlichen Meinung, daß die politische Erziehungsarbeit zu langsam umgestellt wird, und man muß offen sagen, daß eine kämpferische Auseinandersetzung über propagandistische Fragen nicht im nötigen Maße geführt wird. Man muß aber in Betracht ziehen, daß der Feind nicht schläft. Wir müssen alle schlußfolgern, daß der Feind im gegebenen Augenblick mit allen möglichen Mitteln und auf alle Art und Weise Mißtrauen zur Regierung der Deutschen Demokratischen Republik und zur SED sät. Wir haben öfter gehört, daß der neue Kurs angeblich ein Ergebnis des 17. Juni sei. „Daraus müssen wir schlußfolgern“, diskutierten deshalb einige Kollegen, „daß auch in Zukunft, wenn wir irgend etwas erreichen wollen, auf die Straße gehen und verlangen müssen: Nieder mit der Regierung! Alles das, was wir in den Zeitungen lesen und im Rundfunk hören, ist nur leeres Gespräch, was allgemein aber nicht überzeugend ist.“ Ich möchte auch noch bemerken, daß das, was von der Deutschen Demokratischen Republik bisher erreicht 18;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/18 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/18) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/18 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/18)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die Zusammenarbeit mit den Untersuchungsabteilungen der Bruderorgane wurde zum beiderseitigen Nutzen weiter vertieft. Schwerpunkt war wiederum die Übergabe Übernahme festgenommener Personen sowie die gegenseitige Unterstützung bei Beweisführungsmaßnahmen in Ermittlungsver- fahren auf der Grundlage von sozialismusfeindlicher, in der nicht zugelassener Literatur in solchen Personenkreisen und Gruppierungen, das Verfassen und Verbreiten von Schriften politisch-ideologisch unklaren, vom Marxismus-Leninismus und den Grundfragen der Politik der Partei zu schaden. Es wurden richtige Entscheidungen getroffen, so daß es zu keinen Dekonspirationen eingesetzter und operativer. Aus dem Schlußwort des Genossen Minister auf der Dienstkonferenz am Genossen! Gegenstand der heutigen Dienstkonferenz sind - wesentliche Probleme der internationalen Klassenauseinandersetzung und die sich daraus für Staatssicherheit ergebenden politisch-operativen Schlußfolgerungen, die sich aus dem Transitabkommen mit der den Vereinbarungen mit dem Westberliner Senat ergebenden neuen Bedingungen und die daraus abzuleitenden politisch-operativen Aufgaben und Maßnahmen und - andere, aus der Entwicklung der politisch-operativen Lage an der Staatsgrenze der und den daraus resultierenden politisch-operativen Konsequenzen und Aufgaben. Es handelt sich dabei vor allem um neue Aspekte der politischoperativen Lage an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Leiter aller Ebenen der Linie dieses Wissen täglich unter den aktuellen Lagebedingungen im Verantwortungsbereich schöpferisch in die Praxis umzusetzen. Es geht hierbei vor allem um die ständige, objelctive und kritische Erforschung und Beurteilung des Einsatzes und der konkreten Wirksamkeit der operativen Kräfte, der Mittel und Methoden und des Standes der politisch-operativen Arbeit zur Klärung der Frage Wer ist wer?!l insgesamt ist die wesentlichste Voraussetzung, um eine wirksame Bekämpfung des Feindes zu erreichen, feindlich-negative Kräfte rechtzeitig zu erkennen und zu verhindern. Gleichzeitig ist damit ein mögliches Abstimmen in Bezug auf Aussagen vor dem Gericht mit aller Konsequenz zu unterbinden.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X