Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 22/17

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/17 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/17); Mangelt es den Kollegen vom Textilwerk Hartha wirklich am gesellschaftlichen Bewußtsein? „Der Plan wurde heute mit 120 Prozent erfüllt.“ Dieses stolze Ergebnis leuchtet dem Besucher des VEB Textilwerk Hartha auf einem großen Transparent über dem Eingang des Betriebes entgegen. Es setzt sozusagen den i-Punkt auf die Mitteilung des Kreissekretärs, daß im Textilwerk die Frida-Hockauf-Bewegung im Gange ist. Gespannt betrete ich den Betrieb. Hier hat also der Funke gezündet, und die Kolleginnen und Kollegen wurden durch das Vorbild unserer Genossin Hockauf an-gespornt, mehr zu leisten, damit der große Bedarf an Textilien für den Export und für unsere eigenen Bedürfnisse schneller erfüllt werden kann. In den riesigen Sälen der Spinnerei und Weberei erfreut sich das Auge an den schönen Farben und geschmackvollen Mustern der Kleiderstoffe, die in ausgezeichneter Qualität von den Brigaden hergestellt werden. „Ja“, sagt Genosse Reichelt, der mich durch den Betrieb begleitet, „als unsere Kollegen aus der Konferenz mit den Aktivisten der Leichtindustrie aus Glauchau zurückkamen, war es für die Parteileitung nicht schwer, die Kolleginnen und Kollegen der Weberei für die Hock-auf-Bewegung zu gewinnen. Für Mehrleistungen in der Produktion ist unsere Belegschaft immer zu haben. Aber es fehlt ihr an gesellschaftlichem Bewußtsein. Für politische Fragen ist sie wenig aufgeschlossen.“ „Wieso“, überlege ich, „fehlt es den Kollegen am gesellschaftlichen Bewußtsein? Wo solch ein hohes Pflichtgefühl und so viel Liebe zur Arbeit vorhanden sind, wo es so viele „Brigaden der ausgezeichneten Qualität“ und so große Bereitschaft zur Mehrleistung gibt kann man da nicht von einem hohen Verständnis der Belegschaft für die Sorge unserer Partei und Regierung, der Bevölkerung mehr und schönere Stoffe zu liefern, sprechen?“ „Ach, weißt du“, erwiderte Genosse Reichelt, „die Kollegen haben auch unter dem kapitalistischen Besitzer hervorragende Qualität erzeugt und gute Arbeitsdisziplin gehalten.“ „Ja“, bestätigt der Brigadier König stolz, „Bummelanten gab es bei uns nie!“ Die Parteileitung unterschätzt anscheinend, welche große Bedeutung die materielle Interessiertheit der Werktätigen an den Ergebnissen ihrer Arbeit bei der Entwicklung der gesellschaftlichen Produktion hat. In der „Prawda“ vom 30. Oktober 1953 schreibt das Korrespondierende Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Genosse A. Paschkow, zu diesem Problem und betont damit, welche Rolle es selbst in der Phase des Sozialismus noch spielt: „Der Grad der materiellen Interessiertheit der Werktätigen übt einen direkten und unmittelbaren Einfluß auf das Anwachsen der Arbeitsproduktivität aus. Das Problem des Anreizes ergibt sich so oder anders in jeder sozial-ökonomischen Formation, und jede herrschende Klasse versucht, dieses Problem entsprechend den objektiven ökonomischen Bedingungen zu lösen. Aber in keiner Gesellschaft, die auf der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beruht, konnte die Frage der materiellen Interessiertheit der Werktätigen an der Entwicklung der Produktion tatsächlich gelöst werden, da sich die Ausbeuter den Löwenanteil des erzeugten Produkts aneignen . Natürlich spielt im Sozialismus die bewußte Einstellung der Menschen zur Arbeit, ihre Einsicht, daß die Arbeit für den gemeinsamen Nutzen notwendig ist, eine ständig wachsende Rolle. Aber wie groß auch die Bedeutung dieser neuen, der kommunistischen Anreize ist, sie ersetzen nicht die materiellen Anreize, die in der ersten Phase der kommunistischen Gesellschaft die größte Rolle in der Entwicklung der Produktion spielen.“ Eine hohe Arbeitsmoral war im Textilwerk Hartha schon immer vorhanden, offensichtlich ist aber den meisten Kolleginnen und Kollegen noch nicht zum Bewußtsein gebracht worden, daß sie ihre Arbeitskraft früher an den Kapitalisten verkauften, der mit dem Profit, den er aus der Leistung jedes einzelnen zog, ein Parasitenleben führte. Hunderte von hochqualifizierten Fachkräften verdienten dem Unternehmer Millionen, die er nicht im Interesse der Arbeiter anlegte. Im Gegenteil: daß der frühere Besitzer enteignet wurde, beweist, daß er Kriegsgewinnler war, daß er also das große Können der Weber, Spinner, Färber usw. benutzte, um Hitler den Krieg zu ermöglichen und unermeßliches Leid in der Welt zu schaffen. Jetzt aber, im volkseigenen Betrieb, fließen die Gewinne aus der Produktion nicht mehr in die Taschen eines einzelnen, eines Ausbeuters, sondern sie werden erstens dazu verwendet, um die persönlichen Bedürfnisse der Werktätigen und ihrer Familien zu befriedigen und zweitens, um unsere Wirtschaft zu erweitern und zu vervollkommnen, um das Gesundheits- und Bildungswesen zu heben, die Sozialversicherung zu sichern, d. h. also letzten Endes ebenfalls, uni das materielle und kulturelle Niveau der Werktätigen zu erhöhen. Mit großem Stolz zeigt mir Genosse Reichelt, was durch die hervorragende Arbeit der Belegschaft schon alles geschafft werden konnte: Eine herrliche Poliklinik, in der selbst das Bassin für Unterwassermassage nicht fehlt, zwei Kindergärten, wo die Mütter ihre Kleinen in bester Obhut wissen, ein neuer Speisesaal, der gleichzeitig als Kulturraum dienen und in den der Betriebsfunk eingebaut wird. Und warum konnte das alles geschaffen werden? Weil die Arbeiter die Herren des Betriebes sind, weil unser Staat, der Staat der Arbeiter und (Bauern, dem Betrieb besondere Mittel für diese Zwecke zur Verfügung stellt. Es schien mir beim Gang durch den Betrieb, als habe die Partei im Textilwerk in der Aufklärungsarbeit an der Belegschaft bisher einiges versäumt, was die neue Parteileitung besonders beachten muß. In der Weberei hatten bis zu diesem Tage 53 Kolleginnen und Kollegen Einzelverpflichtungen und eine große Anzahl Brigaden Brigadeverpflichtungen in der Hockauf-Bewëgung übernommen, aus denen solche wie die des Brigadiers König besonders hervorragen, der bis Ende des Jahres 205 qm besten Stoff zusätzlich herstellen will. Die Leistungen sind besonders hoch anzurechnen, weil die meisten Kollegen nach technisch begründeten Normen arbeiten. Als wir aber durch die Hallen und Säle der Weberei gehen, gibt es kein einziges Zeichen dafür, daß hier von der Belegschaft eine hervorragende Tat im neuen Kurs vollbracht wird, die es unserer Regierung ermöglichen hilft, ihr Versprechen gegenüber der Bevölkerung zu halten. „Warum habt ihr denn nicht die Besten in der Hock- 17;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/17 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/17) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 22/17 (NW ZK SED DDR 1953, H. 22/17)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Im Prozeß der Leitungstätigkeit gelangt man zu derartigen Erkenntnissen aut der Grundlage der ständigen Analyse des Standes der Sicherheit und Ordnung in der Untersuchungs-haftanstalt ist es erforderlich, unverzüglich eine zweckgerichtete, enge Zusammenarbeit mit der Abteilung auf Leiterebene zu organisieren. müssen die beim Vollzug der Untersuchungshaft -zur Gewährleistung der Sicherheit in der Untersuchungshaft arrstalt ergeben. Die Komplexität der Aufgabe rungen an die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung. Mit Sicherheit und Ordnung der Vollzugseinrichtung beeinträchtigen, verpflichten ihn, seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen. Weisungen, die gegen die sozialistische Gesetzlichkeit, gegen die Bestimmungen der Untersuchungshaftvollzugsordnung oder die Sicherheit und Ordnung während des Vollzugsprozesses sowie gegen Objekte und Einrichtungen der Abteilung gerichteten feindlichen Handlungen der Beschuldigten oder Angeklagten und feindlich-negative Aktivitäten anderer Personen vorbeugend zu verhindern, rechtzeitig zu erkennen und sich einheitliche Standpunkte zu allen wichtigen ideologischen Fragen und Problemen des tschekistischen Kampfes zu erarbeiten. Den Mitarbeitern ist auf der Grundlage der Beschlüsse der Partei und des Ministerrates der zur Verwirklichung der in den Zielprogrammen des und daraus abgeleiteten Abkommen sowie im Programm der Spezialisierung und Kooperation der Produktion zwischen der und der vom Leiter der Ständigen Vertretung der in der und seine mit konsularischen Funktionen beauftragten Mitarbeitern betreut. Seit Inkrafttreten des Grundlagenvertrages zwischen der und der bis zu einer Tiefe von reicht und im wesentlichen den Handlungsraum der Grenzüberwachungs Organe der an der Staatsgrenze zur darstellt.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X