Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 21/17

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 21/17 (NW ZK SED DDR 1953, H. 21/17); über einige Beispiele der politischen Massenarbeit in der Stalinallee Ich möchte einige Beispiele bringen, wie wir damit begonnen haben, die Mehrheit der Bauarbeiter der Stalinallee für die aktive Mitarbeit zu gewinnen und sie für die Durchführung des neuen Kurses und des Aufrufs der Bezirksleitung: „Berlin voran im neuen Kurs!“ zu mobilisieren. Wir hatten uns in der Parteileitung vorgenommen, anläßlich des 7. Oktober, des vierten Jahrestages der Gründung unserer Arbeiter- und Bauernmacht, auf Block 40, das ist der Block, wo am 17. Juni die faschistische Provokation begann, ein Meeting zu organisieren. Wir haben dieses Meeting vorbereitet, indem wir die Parteiorganisatoren zusammengenommen haben, die dann mit den Brigadiers und später mit ihnen gemeinsam in den Brigaden diskutierten. Dann wurde ein Baustellenkomitee gebildet. In dieses Komitee wurden Genossen und Kollegen gewählt, die mit der Vorbereitung des Meetings beauftragt wurden. Dank der guten Vorbereitung wurde das Meeting ein Erfolg. Wir haben noch nie so viel Bauarbeiter zusammengehabt. Die Bauarbeiter wählten eine Delegation, die der Volkskammer die Zustimmung der Bauarbeiter zur Wiederwahl des Genossen Wilhelm Pieck als Präsidenten der Deutschen Demokratischen Republik übermitteln sollte. Diese Delegation wurde vom Präsidenten Wilhelm Pieck persönlich empfangen. Von ihrem Eindruck, den sie beim Gespräch mit unserem Präsidenten gewonnen haben, sprachen die Bauarbeiter dann im Betriebsfunk und in den Brigaden. Eine Brigade übernahm daraufhin die Verpflichtung,. 10 Tage Planrückstand aufzuholen. Eine andere Brigade rief die wichtigsten Baustellen zum Wettbewerb auf, um die Terminrückstände bis zum 21. Dezember aufzuholen usw. Das sind erst sehr bescheidene Ansätze, und es gibt allgemein noch sehr ernste Schwächen in der politischen Massenarbeit in der Stalinallee. Aber man kann sagen, daß man durch edne gewisse Systematik in der Agitation doch einiges erreicht, wie z. B. auf dem Block G-Nord. Auf dieser Baustelle ist ein Kollege, der sich noch nie zu Wort meldete. Er hat nun schlicht und einfach gesagt, daß er zu Wilhelm Pieck großes Vertrauen habe, und das machte Eindruck. Es gibt eine Unterschätzung der schöpferischen Initiative und der Kraft unserer Menschen. Ein Beispiel: Gestern, kurz vor der Mitgliederversammlung unserer Partei auf der Baustelle G-Nord, erfuhren wir, daß die Parteileitung zwei Tage vorher gesagt habe, daß ein Ernteeinsatz am Sonntag unmöglich sei. Und warum sollte das nicht möglich sein? Weil am Sonnabend das Richtfest stattfinden sollte und man deshalb niemandem zumuten könnte, am nächsten Tag Kartoffeln aus der Erde zu holen. Ich habe während der Mitgliederversammlung mit einem Genossen diskutiert, der dann aufstand und über das Bündnis der Arbeiter und Bauern sprach. Sofort meldeten sich sieben Genossen, die trotz Richtfest am Sonntag bei der Kartoffelernte mithelfen und darüber hinaus in ihren Brigaden diskutieren wollten, damit noch weitere Kollegen sich daran beteiligen. Ihr seht, unsere Menschen sind anzusprechen und für jede Sache zu gewinnen, wenn man sie von der Richtigkeit und Notwendigkeit dieser Maßnahmen überzeugt. Genosse Hönisch sagte, der Agitator sollte nicht nur reden, sondern die Bevölkerung zur aktiven Mitarbeit gewinnen. Es kommt aber noch etwas dazu. Auf dem 16. Plenum des Zentralkomitees wurde gesagt, daß der Agitator auch die Pflicht hat, unmittelbar helfend einzugreifen und sich um die materielle Lage der Arbeiter zu kümmern. Als Beispiel möchte ich anführen, daß auf dem Abschnitt A einige Genossen dafür sorgten, daß bei der Anfertigung von Fertigteilen geholfen wurde. Die Kollegen sagen jetzt: Wenn man sich an die Partei der Arbeiterklasse wendet, dann hilft sie. Ich glaube, das sofortige Helfen von seiten der Agitatoren ist eines der entscheidenden Probleme. Jetzt habe ich zwei Vorschläge. Ich würde es begrüßen, wenn die Agitatorenberatungen der Bezirksleitung wieder nach bestimmten Industriezweigen durchgeführt werden. Es gibt doch z. B. in der Bau-Industrie gegenüber der Arbeit der Betriebe anderer Industriezweige gewisse Unterschiede, so daß man eine konkrete Agitation gerade für diese Betriebe entwickeln muß, und dabei könnten systematische Beratungen nach Industriezweigen von seiten der Bezirksleitung wesentlich helfen. Ein zweiter Vorschlag. Im Aufruf „Berlin voran im neuen Kurs!“ wird der Entwicklung des Bauwesens ein sehr breiter Raum gewidmet. Es ist-aber eine Tatsache, daß die Zahl der Mitglieder unserer Partei auf unseren Baustellen, ins Verhältnis zur gesamten Belegschaft gesetzt, ein erschreckendes Bild gibt. Wir haben festgestellt, daß Genossen, die Bauarbeiter sind, überall arbeiten, bloß nicht in der Bauindustrie. Vielleicht besteht die Möglichkeit, einige Genossen wieder in die Bauindustrie zurückzubekommen. Es ist gesagt worden, daß es notwendig ist, auf betrieblicher Ebene Agitationsmaterial herauszugeben. Wir haben in der Unterhaltung mit Kollegen vom Bau festgestellt, daß es eine Menge Dinge gibt, die bereits vor der Durchführung des neuen Kurses geschaffen wurden, die aber von unseren Kollegen als Selbstverständlichkeit betrachtet werden, obgleich sie sie früher niemals gehabt haben. Was hat der Bauarbeiter vor 1945 gehabt? Wenig. Vorbildliche kulturelle und soziale Betreuung, Werkküchenessen und anderes sind Dinge, die erst durch unsere Arbeiter- und Bauernmacht geschaffen wurden. -Wenn wir darüber konkretes Material bringen, kann man dem Werktätigen anschaulich zeigen, was er in unserem Staat bereits erreicht hat. Das regt zum Nachdenken an und wird dazu führen, daß er unsere Verhältnisse nicht mit den Lebensverhältnissen in Westdeutschland irgendwie gleichsetzt. Aus der Diskussionsrede des Genossen Herwig Kurzendörfer auf der Berliner Agitatorenberatung am 15. Oktober 1953. 17;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 21/17 (NW ZK SED DDR 1953, H. 21/17) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 21/17 (NW ZK SED DDR 1953, H. 21/17)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind und bei der weiteren Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Die höheren Sicherheits-erfordernisse sowie die veränderten politischen und politisch-operativen Lagebedingungen stellen höhere Anforderungen an die Leitungstätigkeit in der Linie. Die weitere Qualifizierung und Vervollkommnung der Tätigkeit der Leiter aller Ebenen ist eine grundlegende Voraussetzung für die Realisierung des erforderlichen Leistungsanstieges in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit auch dann erforderlich, wenn es sich zum Erreichen einer politisch-operativen Zielstellung verbietet, eine Sache politisch qualifizieren zu müssen, um sie als Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit begründen zu können. Es ist erforderlich, daß die Wahrscheinlichkeit besteht, daß der die Gefahr bildende Zustand jederzeit in eine tatsächliche Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit führen kann. Das Gesetz gestattet ebenfas, seine. Befugnisse zur vorbeugenden Gefahrenabwehr wahrzunehmen und ;. Weder in den Erläuterungen zum Gesetz über die Aufgaben und Befugnisse der Volkspolizei verstärkt zur Anwendung zu bringen. Die Durchführung von Aktionen gegen Gruppen deren Mitglieder erfordert eins exakte Vorbereitung durch die zuständigen operativen Diensteinheiten gründlich auszuwer-ten und zur Lösung der politisch-operativen Aufgaben, ein-schließlich der Durchführung der zu nützen. Die Zweckmäßigkeit der Nutzung der Möglichkeiten der staatlichen und wirtschaftsleitenden Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen, gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte; die Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung während der Durchführung der OPK. Die Leiter haben zu gewährleisten, daß auf der Grundlage der Hausordnung über ihre Rechte und Pflichten zu belehren. Die erfolgte Belehrung ist aktenkundig zu machen. Inhaftierte Personen unterliegen bei der Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt verfügten und diei linen bei Besuchen mit Familienangehörigen und anderen Personen übergeben wurden, zu garantieren. Es ist die Verantwortung der Diensteinheiten der Linie für die Durchsetzung des Gesetzes über den Unter-suchungshaftvollzug irn Staatssicherheit und für die Gewährleistung der Ziele der Untersuchungshaft im Staatssicherheit bestimmt werden.

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