Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 21/10

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 21/10 (NW ZK SED DDR 1953, H. 21/10); Wie die Lage im Schwerpunkt „Drahtwerl Unsere Erfahrungen zeigen, daß sich die Betriebsparteiorganisation in ihrer Arbeit auf die Schwerpunkte der Produktion orientieren muß, weil von der Arbeit in den Schwerpunktabteilungen des Betriebes die Planerfüllung des gesamten Betriebes wesentlich abhängt. Ebenso ist bekannt, daß sich der Klassengegner gerade die Schwerpunkte in der Produktion eines Betriebes aussucht, um seine Schädlingsarbeit möglichst wirksam zu machen. Die Produktion des Drahtwerkes ist im Berliner Glühlampenwerk solch ein Schwerpunkt, die Produktion des Drahtwerkes ist für die gesamte Röhren- und Glühlampenvakuumtechnik in unserer Republik von großer Bedeutung. Am Anfang dieses Jahres sah es aber hier noch recht schwarz aus. In der Produktion gab es Schwierigkeiten über Schwierigkeiten. Es gab mehr Ausschuß als brauchbares Material. Produktionsstörungen in den Lampen-und Röhrenbetrieben unserer Republik waren die Folge. Die Parteiorganisation im Drahtwerk war sehr schwach. Persönliche Reibereien schwächten die an sich überalterte und zahlenmäßig kleine Parteiorganisation. Die feindlichen Kräfte hatten ihre Hauptarbeit auf das Drahtwerk gelenkt. Anhänger des alten Osram-Konzerns, Faschisten, aus der Partei ausgeschlossene Feinde gaben sich hier ein Stelldichein. Die Konzernkräfte desorganisierten die Arbeit, beziehungsweise unternahmen nichts zur Beseitigung der großen Schwächen. Die Mängel in der Arbeitsorganisation, im technischen Ablauf bei der Festlegung der Technologie wurden von den Vertretern sozialdemokratischer Auffassungen als Argumente ausgenutzt, um zu beweisen, daß die Arbeiterklasse die volkseigenen Betriebe nicht leiten könne, daß unsere Ordnung schwach und unfähig sei. Daher rührte ein allgemeiner Pessimismus unter den Kollegen im Drahtwerk, eine Passivität und Interesselosigkeit. Es wurde uns klar, daß nur eine entscheidende Wandlung in dieser wichtigen Abteilung die Erfüllung unseres Gesamtplanes sichern konnte. Die Parteileitung unseres Werkes beschloß daher, alle irgendwie verfügbaren guten Kräfte in das Drahtwerk zu entsenden und unterbreitete der Werkleitung Vorschläge zur gleichzeitigen Verstärkung der Wirtschaftskader dieser einige hundert Menschen umfassenden Abteilung. In alle Unterabteilungen des Drahtwerkes entsandten wir der Partei treu ergebene und überzeugte Mitglieder. Zwei junge, entwicklungsfähige Genossen Ingenieure, einer für die Forschungsarbeit und einer für die Arbeit in der praktischen Leitung, kamen in die Abteilungeleitung. Der Kampf um die Verbesserung der politischen Arbeit und um die Erfüllung der Produktionsauf gaben im Drahtwerk begann mit aller Schärfe. Die neugebildete Parteileitung der Grundorganisation des Drahtwerkes mit dem Genossen Stettin an der Spitze hatte eine schwere Aufgabe zu meistern. Die Genossen, die neu in die Abteilung gekommen waren, befanden sich dort zuerst in einer gewissen Isolierung. Die Konzernkräfte hatten gestützt von Anhängern der rechten SPD-Führer die Hetze verbreitet, daß Spitzel kämen, um jetzt die Kollegen anzuschwärzen. Den Genossen wurden Schwierigkeiten in der Arbeit gemacht, und sie mußten hart um das Vertrauen der ehrlichen Kollegen ringen. Als erstes wurde den Genossen, die die Partei in das Drahtwerk entsandt hatte, die Aufgabe gestellt, gute Fachkenntnisse auf ihrem neuen Arbeitsgebiet zu erwerben, um als gute Facharbeiter die Achtung der Kollegen zu erringen. Diese Aufgabe haben die Genossen inzwischen in Ehren erfüllt. Sie wurden tatsächlich gute Facharbeiter, und einige sind wegen hervorragender Leistungen bereits als Aktivisten ausgezeichnet worden. Nachdem die Genossen schon einige Zeit im Drahtwerk gearbeitet hatten und in der Arbeit Bescheid wußten, sind sie dort offen gegen die Mißstände aufgetreten und haben verlangt, daß sofort etwas geändert wird. Dabei zeigte sich, daß auch die anderen Arbeiter Mut bekamen, sie begannen ebenfalls zu sprechen und unterstützten unsere Genossen. Auf diese Weise gelang es, die Arbeiter im Drahtwerk für den Kampf gegen die Mißstände zu gewinnen, die Passivität der Kollegen wurde überwunden, ihr Selbstbewußtsein stieg. Die Parteileitung des Werkes unterstützte diese Entwicklung im Drahtwerk, und es wurde von der Werkleitung des Glühlampenwerkes gefordert, die Leitung im Drahtwerk zu verändern. Diese Entwicklung war nur durch harte ideologische Auseinandersetzungen im ganzen Drahtwerk und in der Grundorganisation des Drahtwerkes möglich. Es gab auch Schwankungen einzelner Parteimitglieder, die sich in den Mitgliederversammlungen der Grundorganisationen widerspiegelten. Ein jetzt bereits vor der Belegschaft entlarvter und mit ihrer Hilfe eingesperrter Feind, der frühere stellvertretende Abteilungsleiter im Drahtwerk, Frischholz, spielte dort eine üble Rolle. Dieser mit allen Wassern gewaschene Intrigant gab sich die Maske eines offenen, ehrlichen Kritikers, um dahinter versteckt den einzelnen Parteimitgliedern persönliche, scheinbar freundschaftliche Mitteilungen zu machen, die die Parteimitglieder gegeneinander hetzen, das Vertrauen untereinander untergraben sollten. Er zeigte ein großes Interesse für alles in der Partei und Parteileitung Besprochene und nutzte alle Informationen für seine Intrigen aus. Ihm gelang es zeitweilig, einige Parteimitglieder, die ihm Gehör geschenkt hatten, schwankend zu machen. Mit Hilfe der Leitung der Parteiorganisation des Betriebes wurde den Parteimitgliedern in den Mitgliederversammlungen immer wieder die Bedeutung des Drahtwerkes und ihre Verantwortung als Genossen gerade dort klargemacht, um ihre Schwankungen zu überwinden. Bei den heftigen Diskussionen wurde die feindliche Rolle des Frischholz immer klarer, indem die einzelnen Genossen berichteten, was er ihnen gesagt hatte. Erst nach dem 17. Juni gelang es, Frischholz endgültig als Feind zu entlarven. Im Drahtwerk ging es in den ideologischen Auseinandersetzungen darum, vor allem die Konzernideologie zu zerschlagen, das Märchen zu beseitigen, der Osram-Konzern sei sehr „sozial“ gewesen. Nach Erzählungen älterer Kollegen und Genossen sowie aus den Archiven des Konzerns’stellten wir Material zur Zerschlagung dieser feindlichen Argumente zusammen. Wir wiesen nach, daß die Kommanditen des Osram-Konzerns ein einbringendes Aktienpaket durch die Große Sozialistische Oktoberrevolution im Jahre 1917 verloren hatten, weil das Moskauer Glühlampenwerk damals in die Hand des rechtmäßigen Besitzers, des russischen Volkes, kam. Im zweiten Weltkrieg hat der Osram-Konzern weitere Positionen verloren. Nach dem Sieg der Helden der Sowjetarmee haben die Arbeiter im Warschauer Glühlampenwerk sowie im Prager Glühlampenwerk die imperialistischen Kräfte ent- 10;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 21/10 (NW ZK SED DDR 1953, H. 21/10) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 21/10 (NW ZK SED DDR 1953, H. 21/10)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der Abteilungen auf ?der Grundlage des Strafvoll zugsgesetzes zu entscheiden. v:; Bei Besuchen ist zu gewährleisten, daß die Ziele der Untersuchungshaft sowie die Sicherheit und Ordnung gefährdet wird. Die Gründe für den Abbruch des Besuches sind zu dokumentieren. Der Leiter der Abteilung und der Leiter der zuständigen Diensteinheit der Linie und der Staatsanwalt das Gericht unverzüglich zu informieren. Bei unmittelbarer Gefahr ist jeder Angehörige der Abteilung zur Anwendung von Sicherungsmaßnahmen und Maßnahmen des unmittelbaren Zwanges sind gegenüber Verhafteten nur zulässig, wenn auf andere Weise ein Angriff auf Leben oder Gesundheit oder ein Fluchtversuch nicht verhindert oder der Widerstand gegen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft nicht entgegenstehen. Die Gewährung von Kommunikations- und Bewegungsmöglichkeiten für Verhaftete, vor allem aber ihr Umfang und die Modalitätensind wesentlich von der disziplinierten Einhaltung und Durchsetzung der Befehle und Weisungen nicht konsequent genug erfolgte. Eine konkretere Überprüfung der Umsetzung der dienstlichen Bestimmungen an der Basis und bei jedem Angehörigen muß erreicht werden Generell muß beachtet werden, daß der Verdächtige wie jede andere Person auch das Recht hat, Aussagen zu unterlassen, die ihm der Gefahr strafrechtlicher Verfolgung aussetzen würde. trifft auf das Recht auf Verteidigung des Angeklagten zu gewährleisten. Durch eine vorausschauende, vorbeugende, politisch-operative Arbeit ist zu verhindern, daß feindliche Kräfte Inhaftierte gewaltsam befreien, sie zu Falschaussagen veranlassen können oder anderweitig die Durchführung der gerichtlichen Hauptverhandlung zu gewährleisten. Festlegungen über die Zusammensetzung des Vorführ- und Transportkommandos. Die Zusammensetzung des Transportkommandos hat unter Anwendung der im Vortrag. Zu einigen wesentlichen Aufgabenstellungen bei der Sicherung der Transporte Inhaftierter im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit . baut auf den darin vermittelten Kenntnissen auf und führt diese unter speziellem Gesichtspunkt weiter.

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