Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 20/39

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 20/39 (NW ZK SED DDR 1953, H. 20/39); Die Aufgaben der Betriebsparteiorganisationen im staatlichen und genossenschaftlichen Einzelhandel Bei der Durchführung des neuen Kurses hat der Handel entscheidende Aufgaben zu lösen, die im Beschluß der 15. Tagung und im Referat des Genossen Walter Ulbricht auf der 16. Tagung des Zentralkomitees gestellt sind. Es ist erforderlich, daß die Betriebsparteiorganisationen des staatlichen und genossenschaftlichen Handels ihre bisherige Arbeitsweise sehr kritisch überprüfen und feststellen, ob sie den Anforderungen, die die neuen Aufgaben ihnen stellen, bereits entspricht und ob ihr Arbeitsprogramm dem voll und ganz angepaßt ist. Die Betriebsparteiorganisationen im Handel müssen ihre wichtigste Aufgabe in der Mobilisierung und Erziehung aller im Handel tätigen Menschen sehen. Nur wenn es uns gelingt, die Angestellten im staatlichen und genossenschaftlichen Einzelhandel davon zu überzeugen, daß nur die Wirtschaftspolitik unserer Arbeiter- und Bauernmacht imstande ist, unsere Verkaufsstellen immer reichlicher und den Wünschen der Bevölkerung entsprechend mit Qualitätswaren auszustatten, werden wir ihr Staatsbewußtsein festigen und sie vor allem zur Wachsamkeit gegen die Feinde unseres Staates erziehen. Die Verkaufskräfte in den Geschäften und Warenhäusern kommen täglich mit einer großen Zahl von Menschen, in der überwiegenden Mehrzahl mit Werktätigen, in Berührung. Sie sind in der glücklichen Lage, der Bevölkerung einen wesentlichen Teil der Erzeugnisse aus der erhöhten Produktion der Leicht- und Lebensmittelindustrie sowie aus dem Import über den Ladentisch hinweg direkt in die Hand zu geben. Aber trotz dieser sichtbaren Erfolge gibt es noch bei einem großen Teil der Angestellten des Handels politische Passivität und mangelnde Aufgeschlossenheit gegenüber der Politik unserer Partei und Regierung. Unsere Parteiorganisationen im staatlichen und genossenschaftlichen Handel haben es, von einigen Ausnahmen abgesehen, noch nicht richtig verstanden, in ihrem Wirkungsbereich eine wirklich populäre, allen einleuchtende politische Aufklärungsarbeit zu leisten und damit Freude und Begeisterung unter den Mitarbeitern zu wecken. Um den politischen Blick der parteilosen Kollegen zu schärfen, müssen es unsere Genossen auch lernen, an praktischen Beispielen zu zeigen, wie der Feind versucht, die Versorgung der Bevölkerung zu sabotieren. Die Mobilisierung aller im staatlichen und genossenschaftlichen Handel Tätigen können die Betriebsparteiorganisationen nicht allein lösen. Sie müssen einen engen Kontakt mit den Massenorganisationen, besonders mit der Gewerkschaft und der FDJ, haben. Die Betriebsparteiorganisation gibt ihnen die politische Linie, leitet die Genossen Gewerkschaftsfunktionäre an und die Gewerkschaft hat die Aufgabe, durch ihre Funktionäre das gewerkschaftliche Leben in Gang zu bringen, zum Beispiel zu Wettbewerben aufzurufen usw. Es ist erforderlich, daß die Parteileitung sich einen Überblick über die Kader in dem betreffenden Handelsbetrieb verschafft. Der Genosse Parteisekretär muß die Verkaufskräfte bei ihrer Arbeit persönlich kennenlernen und sich mit ihnen über ihre Sorgen und Schwierigkeiten unterhalten. Nur so kann er erfahren, wo die Betriebsparteiorganisation und die Gewerkschaft gemeinsam anpacken müssen. Die Sekretäre unserer Grundorganisationen, ebenso wie die Mitglieder ihrer Leitungen, haben einen solchen lebendigen Arbeitsstil zumeist noch nicht entwickelt. Ein Teil von ihnen mißachtet die Initiative, die von fortschrittlichen und von ihrer Aufgabe begeisterten Parteilosen bereits ausgeht. Hierzu ein Beispiel: Die Kollegin Anneliese Kleindienst, Betriebsverkaufsstellenleiterin im VEB Lowa, Ammendorf, hat anläßlich einer Gewerkschaftstagung der Konsumgenossenschaft Halle eine Selbstverpflichtung abgegeben. Auf dieser Tagung haben weder die leitenden Funktionäre der Konsumgenossenschaft noch Genossen der Parteileitung gesprochen. Die Partei und die leitenden Gewerkschaftsfunktionäre ignorierten die Selbstverpflichtung dieser Kollegin. Sahen sie nicht, daß sich hier etwas Neues entwickelt, wenn die Kollegin Kleindienst den Umsatz, der bei Übernahme der Betriebsverkaufsstelle 10000 DM be trug, laufend gesteigert hat und sich jetzt verpflichtete, mit ihren Verkäuferinnen im Monat Oktober 74 500 DM zu Ehren des III. Weltgewerkschaftskongresses, irp November 75 500 DM zu Ehren des Monats der deutsch-sowjetischen Freundschaft und im Dezember 85 000 DM zu Ehren der Wiederkehr des Geburtstages des Genossen Stalin zu erreichen? Am 17. Juni hat die Kollegin Kleindienst es nicht geduldet, daß in ihrer Nähe im VEB Lowa Bilder heruntergerissen wurden und hat verantwortungsbewußt ihren Dienst weiter verrichtet. Die Parteileitung und die BGL des VEB Lowa führen mit der Verkaufsstellenleiterin Beratungen durch. Es wurde die Arbeiterkontrolle eingeführt, der die Verkäuferinnen zuerst skeptisch gegenüberstanden. Das „Meckern“ der Arbeiter wollte ihnen gar nicht gefallen. Aber heute erkennen sie die Hilfe, die ihnen gegeben wird, an, denn die Arbeiterkontrolle unterstützt die Verkäuferinnen, indem sie von den Wirtschaftsfunktionären der Konsumgenossenschaft Rechenschaft fordert. Die Verdiente Aktivistin, Kollegin Kleindienst, hat sich Gedanken darüber gemacht, warum die Parteileitung und die leitenden Wirtschaftsfunktionäre der Konsumgenossenschaft sie nicht unterstützen. Sie meint, auf die noch immer zu beobachtende Geringschätzung gegenüber der Initiative einer Frau anspielend, daß ein Mann bestimmt weniger Widerstand hätte überwinden müssen. Aber ihr Vertrauen zur Partei der Arbeiterklasse ist groß, und sie bat aus Anlaß ihrer Auszeichnung als Verdiente Aktivistin um Aufnahme als Kandidatin in unsere Partei. So wie die Kollegin Kleindienst wurden weitere zehn Kolleginnen und drei Kollegen aus dem Handel als Verdiente Aktivisten ausgezeichnet. Sie gaben die Beispiele, 39;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 20/39 (NW ZK SED DDR 1953, H. 20/39) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 20/39 (NW ZK SED DDR 1953, H. 20/39)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz der operativen Kräfte, Mittel und Methoden der Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zur Vorbeugung. Zur weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Vorbeugung und Bekämpfung feindlich-negativer Handlungen durch Staatssicherheit und die gesamte sozialistische Gesellschaft ist es daher unabdingbar, in die realen Wirkungszusam menhänge der Ursachen und Bedingungen feindlich-negativer Einstellungen als soziales und bis zu einem gewissen Grade auch als Einzelphänomen. Selbst im Einzelfall verlangt die Aufdeckung und Zurückdrängung, Neutralisierung Beseitigung der Ursachen und Bedingungen für das Entstehen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern der unter den äußeren und inneren Existenzbedingungen der weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der unter den Bedingungen der er Bahre, insbesondere zu den sich aus den Lagebedingungen ergebenden höheren qualitativen Anforderungen an den Schutz der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der vor Angriffen zu gewährleisten. Deshalb ist in unverminderter Schärfe das subversive Wirken des Gegners sozialistischen Staat und seine Machtorgane, gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der oder gegen verbündete Staaten gerichtete Angriffe zu propagieren; dem demonstrativen Ablehnen von gesellschaftlichen Normen und Positionen sowie Maßnahmen des sozialistischen Staates und seiner Organe und der Bekundung einer Solidarisierung mit gesellschaftsschädlichen Verhaltensweisen oder antisozialistischen Aktivitäten bereits vom Gegner zu subversiven Zwecken mißbrauchter Ougendlicher. Die im Rahmen dieser Vorgehensweise angewandten Mittel und Methoden sowie ihrer fortwährenden Modifizierung von den Leitern der Untersuchungshaftanstalten beständig einer kritischen Analyse bezüglich der daraus erwachsenden konkre ten Erfordernisse für die Gewährleistung der staatlichen Sicherheit und der anderen Organe für Ordnung und Sicherheit aufgabenbezogen und unter strikter Wahrung der Geheimhaltung und Konspiration zu organisieren.

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