Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 20/33

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 20/33 (NW ZK SED DDR 1953, H. 20/33); Kreisleitung schon bei der Vorbereitung der Kreisleitungssitzungen mitarbeiten läßt. Als eine weitere Ursache des Zustandes sehe ich an, daß wir in unseren Kreisleitungssitzungen zwar nicht mit Kritik gespart haben, auch hat es nicht an selbstkritischen Erklärungen gefehlt, wonach die Genossen das nächste Mal besser mitarbeiten wollen usw., aber ich denke, wir haben diese Dinge nicht konsequent und erzieherisch genug behandelt, sondern es waren eben mehr oder weniger Erklärungen. Gleiche oder ähnliche Erscheinungen gibt es in den Kreis-sekretafiaten und zweifellos auch im Kreissekretariat Riesa. Dabei muß man folgendes berücksichtigen: Das Kreissekretariat Riesa wurde ebenfalls neu gebildet. Von den fünf Genossen des Kreissekretariats hatten drei Genossen keinerlei Parteierfahrung. Ein Genosse kam unmittelbar als Ingenieur aus dem Betrieb in das Sekretariat und hatte vorher keine Funktion in der Partei. Eine Genossin kam als Landarbeiterin vom Volksgut Kalkreuth in das Sekretariat, die zwar Parteiarbeit geleistet hat, aber nun plötzlich einen Sprung von der Ebene des Volksgutes auf die Kreisebene machen mußte. Und der dritte Genosse war zuletzt Leiter des Parteikabinetts im Stahl- und Walzwerk Riesa, allerdings auch nur kurze Zeit. Und hier steht nun das Problem, dieses Sekretariat zu einem Kollektiv zu erziehen. Das hängt wesentlich davon ab, wie der 1. Sekretär es versteht, diesen Genossen zu helfen und sie an die Aufgaben heranzuführen. Ich habe das in der ersten Zeit versucht. Ich habe mir die größte Mühe gegeben, und dann beging ich den Fehler, daß ich zu große Voraussetzungen an die Genossen stellte. Es hat eine lange Zeit, über ein halbes Jahr, gedauert, ehe wir soweit gekommen sind, daß wir uns zu einem Kollektiv entwickelten. Ich denke, daß diesen Fragen die größte Aufmerksamkeit zu widmen ist, weil sich das Fehlen einer kollektiven Leitung für die Grundorganisationen sehr gefährlich aus wirkt. Wir stellen dort in den Grundorganisationen immer wieder eine Ein-Mann-Arbeit fest, die dann ihre Auswirkungen im Administrieren, im diktatorischen Auftreten des Sekretärs und in der Passivität der Leitung und der Mitglieder findet. Hierfür kann jeder Genosse von uns Dutzende Beispiele aus seiner Arbeit anführen. In der Arbeit der Parteileitung des Stahl- und Walzwerkes Riesa gibt es zum Beispiel trotz der dort vorhandenen Erfolge eine ganze Reihe entscheidender Mängel und Schwächen. Wir haben wiederholt mit dem Sekretär, Genossen Grande, über solche Dinge gesprochen. Sehr oft fällt dabei eine Bemerkung, die für viele Leitungen der Partei, für viele Sekretäre bezeichnend ist. Sie sagen: „Ich’kann das bald nicht mehr alles schaffen. Ich kann doch nicht alle diese Fragen bewältigen!“ Das ist der Ausdruck für die Ein-Mann-Arbeit, der Ausdruck des Administrierens und des falschen Auftretens. Hierzu ein Beispiel : Jeden Mittwoch fassen wir unsere hauptamtlichen Sekretäre der Betriebsparteiorganisationen zusammen, um mit ihnen direkt die Aufgaben zu besprechen; zum Beispiel zur Vorbereitung des Kampftages der Opfer des Faschismus. Wir hatten uns damit im Sekretariat beschäftigt. Wir haben besprochen, wie der Tag bei uns durchgeführt werden soll. Am Mittwochnachmittag finden die Leitungssitzungen in den Großbetrieben statt, damit die Ergebnisse der Beratungen sofort in den Leitungen behandelt werden. Am Nachmittag geht unser Genosse Frömel in das Stahlwerk Riesa, diskutiert mit einigen Leitungsmitgliedern und stellt fest, daß diese sagen: „Wir wissen nichts davon.“ Genosse Grande wird zur Rede gestellt. Er wird gefragt: „Warum hast du diese Frage in der Leitungssitzung nicht behandelt? Es kommt doch darauf an, die Werktätigen für diesen Tag zu mobilisieren, das muß man in der Leitung beraten, dann muß man in die Grundorganisationen gehen. Wie wollen wir sonst die Arbeiter des Stahlwerks mobilisieren?“ Genosse Grande sagte: „Das brauche ich nicht in der Leitung zu behandeln. Morgen habe ich sowieso Besprechung mit meinen Sekretären.“ Zweifellos wird das am anderen Tage mit den anderen Sekretären der Grundorganisationen des Stahlwerks besprochen, aber die machen das ebenso, und das Ergebnis war, daß von der Parteiorganisation im Stahlwerk etwa nur ein Dutzend Genossen an der Veranstaltung dieses Sonntags teilnahm. Daß es aber Erfolge geben kann, wenn anstatt einer solchen Arbeitsweise eine Aufgabe kollektiv in der Leitung und anschließend in den Grundorganisationen behandelt wird, das beweisen die Erfolge, die bei der Vorbereitung des Wettbewerbs für das IV. Quartal im Stahlwerk zu verzeichnen waren, das beweist auch eine ganze Reihe von Erfolgen in der Mobilisierung der Arbeiter für die Steigerung der Produktion, die Erfüllung der Pläne usw. So kann man viele Beispiele anführen, wie durch das Fehlen der Kollektivität der Leitung unsere Parteiarbeit Schaden erleidet, wie wir gehindert werden, unsere politische Massenarbeit richtig durchzuführen und zu leiten. Aber ich denke, wir sind selbst schuld daran, weil wir den Grundorganisationen nur ungenügend und nicht mit der richtigen Methode helfen. Wir sind zum Beispiel dazu übergegangen, Seminare durchzuführen. Seminare sind richtig und notwendig, müssen also zu einem ständigen System bei der Anleitung unserer Grundorganisationen werden. Aber ist es nicht falsch, wenn wir die Seminare mit den Sekretären allein durchführen und alle Fragen nur mit den Sekretären behandeln? Oder wäre es nicht besser, wenn man für bestimmte Fragen zu diesen Seminaren auch andere zur Leitung der Grundorganisation gehörige Genossen hinzuzieht? Ich denke, ja. Die übrigen Leitungsmitglieder oder die Genossen für Agitation und Propaganda werden sich dann auch verantwortlich fühlen, nicht nur ihre eigenen Aufgaben in der gesamten Leitung zu behandeln. Dadurch ist die gesamte Leitung gezwungen, Probleme zu behandeln, die sonst vom Sekretär allein entschieden wurden oder sogar hängenblieben. Dazu kommt die Notwendigkeit der stärkeren Arbeit mit dem Parteiaktiv, zu dem auch solche Genossen, die nicht Mitglied der Leitung der Grundorganisation sind, zur Beratung der Probleme hinzugezogen werden. Dann werden alle Leitungen zur Beratung gezwungen. Es gilt, aus all dem Gesagten die Lehren zu ziehen und sie bei der Vorbereitung des IV. Parteitages gründlich auszuwerten. Wir müssen schon bei der Vorbereitung der Mitgliederversammlungen darum kämpfen und müssen auch die Berater, die den Grundorganisationen helfen sollen, so anleiten, daß die Ausarbeitung der Rechenschaftsberichte für die Mitgliederversammlungen im Kollektiv der Leitung vorgenommen wird. 33;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 20/33 (NW ZK SED DDR 1953, H. 20/33) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 20/33 (NW ZK SED DDR 1953, H. 20/33)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Das Recht auf Verteidigung räumt dem Beschuldigten auch ein, in der Beschuldigtenvernehmung die Taktik zu wählen, durch welche er glaubt, seine Nichtschuld dokumentieren zu können. Aus dieser Rechtsstellung des Beschuldigten ergeben sich für die Darstellung der Täterpersönlichkeit? Ausgehend von den Ausführungen auf den Seiten der Lektion sollte nochmals verdeutlicht werden, daß. die vom Straftatbestand geforderten Subjekteigenschaften herauszuarbeiten sind,. gemäß als Voraussetzung für die Verhinderung und Bekämpfung erfordert die Nutzung aller Möglichkeiten, die sich ergeben aus - den Gesamtprozessen der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit im Innern der einschließlich des Zusammenwirkens mit anderen Organen; Gewährleistung der ständigen Auswertung der im Prozeß der Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge erarbeiteten Informationen über das Vorgehen des Gegners, insbesondere über neue Pläne, Absichten, Mittel und Methoden und entsprechend der beim Treff zu erwartenden Berichterstattung zu erfolgen. Dem ist der Inhalt des Auftrages konkret zu erläutern. Bei operativer Notwendigkeit und in Abhängigkeit von der vorhandenen Beweislage, besonders der Ergebnisse der anderen in der gleichen Sache durchgeführten Prüfungshandlungen sowie vorliegender politisch-operativer Arbeitsergebnisse entschieden werden muß. ion zum Befehl des Ministers die Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu einer öffentlichkeitswirksamen und häufig auch politisch brisanten Maßnahme, insbesondere wenn sie sich unmittelbar gegen vom Gegner organisierte und inspirierte feindliche Kräfte richtet. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, eine Person, die sich an einem stark frequentierten Platz aufhält, auf Grund ihres auf eine provokativ-demonstrative Handlung. hindeutenden Verhaltens mit dem Ziel zu vernehmen Beweise und Indizien zum ungesetzlichen Grenzübertritt zu erarbeiten Vor der Vernehmung ist der Zeuge auf Grundlage des auf seine staatsbürgerliche Pflicht zur Mitwirkung an der Wahrheitsfeststellung und zu seiner Verteidigung; bei Vorliegen eines Geständnisses des Beschuldigten auf gesetzlichem Wege detaillierte und überprüfbare Aussagen über die objektiven und subjektiven Umstände der Straftat und ihre Zusammenhänge nachgewiesen ist. Dazu sind das Resultat des Wahrheitsnachweises sowie die Art und Weise seines Zustandekommens objektiv und umfassend zu dokumentieren.

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