Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 20/18

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 20/18 (NW ZK SED DDR 1953, H. 20/18); Offener Brief an den Werkdirektor Fenske Der Verdiente Erfinder, Genosse Robert В i e r i, Oberingenieur im Schwermaschinenbau „Ernst Thälmann“ in Magdeburg, und einige andere Leser des „Neuen Weg“ baten uns, den offenen Brief des Obermaschinisten Johannes Pr ätz aus dem Eisenhüttenkombinat „J. W. Stalin“ der bisher 24 Verbesserungsvorschläge einreichte und dreimal als Aktivist ausgezeichnet wurde an den Werkdirektor, Genossen Fenske, im „Neuen Weg“ zu veröffentlichen. Genosse Walter Ulbricht empfahl bekanntlich in seiner Rede auf dem 15. Plenum des Zentralkomitees den Parteiorganisationen verschiedener Ministerien sowie den Betriebsparteiorganisationen der Großbetriebe, diesen Brief des Obermaschinisten Prätz auch für ihre Arbeit zu beachten. Da dieser Brief, veröffentlicht in der Zeitung des Bezirkes Frankfurt/Oder, „Neuer Tag“, aber vielen Genossen bisher nicht mehr zugänglich war, halten wir es für notwendig, ihn hier zu veröffentlichen. Die Redaktion Werter Kollege Fenske! Schon beim Abschluß des BKV unseres Werkes, des Eisenhüttenkombinats J. W. Stalin, führte ich in aller Öffentlichkeit Klage darüber, daß unsere Kritik zu wenig, ja fast gar nicht beachtet wird von Abteilungsleitern und Werkdirektion. Sie selbst sagten mir bei einer Stadtverordnetensitzung, warum wir nicht persönlich zu Ihnen kommen. Diese, Ihre Worte, gaben mir neuen Mut zu weiterem Schaffen. Das war schon vor Monaten. Und noch heute sind meine Vorschläge, Wünsche und Beschwerden unbeantwortet. Ihre Worte, Kollege Werkdirektor, waren leere Worte und haben mein und vieler Kollegen Vertrauen zu Ihnen stark erschüttert. Viele Male habe ich im Sekretariat versucht, Sie zu erreichen, nie waren Sie für mich zu sprechen. Dann versuchte ich es schriftlich inJForm von zwei Briefen. Auch die blieben unbeantwortet. Erst als ich mich bei der BGL beschwerte und diese mit Ihnen Rücksprache hielt, bekam ich von Ihnen ein Schreiben, datiert vom 5. Juni 1953, welches ich doch schon am 22. Juni 1953 erhielt. Also praktisch drei Wochen braucht ein Schreiben (noch dazu ohne Umschlag) im Betrieb, um den Empfänger zu erreichen. In diesem Brief, von Ihnen Kollege Werkleiter, persönlich unterschrieben, wurde mir erneut anheimgestellt, telefonisch bei Ihrem Sekretariat nachzufragen, wann ich bei Ihnen vorstellig werden könnte. Ich hatte eine böse Ahnung. Und wie gedacht, so geschehen. Es war vor drei Wochen, an einem Montag, um 16.00 Uhr sollte ich bei Ihnen sein. Ich hatte Frühschicht, also um 14.00 Uhr Feierabend. Ich rannte nach Hause und zog mich um und rannte wieder zu Ihnen ins Sekretariat. Doch vergebens hatte ich mein bißchen Freizeit verrannt. Wer nicht da war, war Werkdirektor Fenske. Ein neuer Termin für Freitag in derselben Woche wurde festgesetzt. Also dasselbe noch einmal, jetzt 15.30 Uhr. Wer nicht da war, war Werkdirektor Fenske. Und nun bin ich das Verhohnepiepeln satt. Gestatten Sie bitte, daß ich jetzt in aller Öffentlichkeit einige Fragen an Sie richte mit der Bitte um baldige Antwort. Wissen Sie schon, Kollege Werkdirektor 1. daß die Wand am Aggloband 3 der Sinteranlage noch immer nicht gemauert ist und glühende Sintergutstücke bis zu 4 kg Gewicht Mensch und Maschine gefährden? Wie zum Hohn mauerte man die Wand am Aggloband 4, welches noch gar nicht in Betrieb ist, anstatt dort anzufangen, wo Menschenleben in Gefahr sind; 2. daß das Dach über dem Sintersauggebläse III so undicht ist, daß die Maschinisten bei jetzt häufig auftretendem Gewitterregen Gummistiefel und Regenschirm benötigen, um sich vor Erkältungen zu schützen? Hinzu kommt noch die Gefahr des Kurzschlusses, weil die Kabelschächte volllaufen und der strömende Regen auf den 6-Kv-Motor läuft; 3. daß der Verbesserungsvorschlag 572/52, welcher an den Staubbändern 1 und 2 (Band 33) mit Erfolg verwirklicht ist, dem Betrieb im Jahr weitere 2880, DM Ersparnis einbringt, wenn selbiger auch an den Bändern 3 und 4 realisiert wird? 4. daß man unseren werktätigen Frauen in der Sinteranlage, die Heldentaten vollbringen, in Staub, Hitze und Dreck bedeutende Erleichterungen in ihrer schweren Arbeit schaffen kann, wenn man die Bänder 33 wieder mit den Schutzblechen versieht, wie es ursprünglich war? Dann würden diese Frauen 50 Prozent weniger Staub schlucken; 5. daß durch Ausdehnung des Verbesserungsvorschlages 852/52 auf die übrigen Stationen der Sinteranlage eine bedeutende Erleichterung bei der Reinigungsarbeit eintritt, weil nämlich nicht mehr gefegt zu werden braucht und die Staubwolken durch das Absaugen vermieden werden? Anstatt einen Versuch zu rfiachen, lehnt man diesen Vorschlag mit einer nicht stichhaltigen Begründung ab. überzeugen Sie sich einmal selbst von der Wirksamkeit dieses Vorschlages im Gebläsehaus Sinteranlage, aber dann, wenn ich persönlich da bin; 6. daß für den Verbesserungsvorschlag 490/52 laut Schreiben vom 19. August 1952 eine Prämie von 30, DM festgesetzt war, die ich heute, nach fast einem Jahr, noch nicht habe? 7. daß die Lebensdauer unseres Sintersauggebläses bedeutend erhöht wird, wenn die immer stärker eintretende Falschluft endlich beseitigt wird? 8. daß der Verbesserungsvorschlag 689/53 von der Elek-troabteilung abgelehnt wurde ohne zu prüfen, ob meine Angaben der Wahrheit entsprechen? Gerade bei Ablehnung dieses Vorschlages ist es Agenten und Saboteuren ein leichtes, unsere Aggregate zu zerstören, wenn hier nicht eine Änderung eintritt; 9. daß die Kolleginnen und Kollegen Maschinisten in den Gebläsehäusern I und II an Appetitlosigkeit und Magenstörungen leiden, weil sie ihre bei 45 Grad Hitze gedörrten und verbogenen Schnitten nicht mehr essen können, weil die Hitze den Belag geschmolzen hat? Warum wird von seiten der Abteilung Gasgebläse der Vorschlag 751/53 nicht realisiert, trotzdem er vom Aktiv und Prüfungsausschuß angenommen wurde? (vor etwa drei Wochen); 10. daß man einige Busse von der Sinteranlage am Hochofen vorbeileiten kann, damit alle Kollegen, besonders unsere Frauen, die in den Gebläsehäusern bei 40 Grad Hitze stehen, nicht täglich noch bis zur Stalinstadt laufen müssen? Kollege Werkdirektor Fenske! Worum geht es bei meinen Fragen, Kritiken und Beschwerden? Nicht etwa, um Ihnen das Leben schwer zu machen, sondern unseren schwer arbeitenden Menschen das Leben zu erleichtern, Zeit, Geld und Material einzusparen, die Selbstkosten zu senken und die Produktion zu steigern. Unsere Regierung hat auf Initiative unserer Partei großzügige Maßnahmen zur Hebung des materiellen und kulturellen Lebens unseres Volkes beschlossen. Ich begrüße das und will durch meine Vorschläge erreichen bzw. mit dazu beitragen, daß es schneller bergauf geht. Und dazu brauche ich Ihre Unterstützung in der Tat, aber kein Lippenbekenntnis. In der Hoffnung, baldigst etwas von Ihnen zu hören, schließe ich mit Glück auf! 18 Johannes Prätz, Obermaschinist Gebläsehaus Sinteranlage;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 20/18 (NW ZK SED DDR 1953, H. 20/18) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 20/18 (NW ZK SED DDR 1953, H. 20/18)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge auch in Zukunft in solchen Fällen, in denen auf ihrer Grundlage Ermittlungsverfahren eingeleitet werden, die Qualität der Einleitungsentscheidung wesentlich bestimmt. Das betrifft insbesondere die diesbezügliche Meldepflicht der Leiter der Diensteinheiten und die Verantwortlichkeit des Leiters der Hauptabteilung Kader und Schulung zur Einleitung aller erforderlichen Maßnahmen in Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen Diensteinheit der Linie die zulässigen und unumgänglichen Beschränkungen ihrer Rechte aufzuerlegen, um die ordnungsgemäße Durchführung des Strafverfahrens sowie die Sicherheit, Ordnung und Disziplin in den Untersuchungshaftanstalten gefährdenden verletzenden Handlungen; vorbeugende Verhinderung sowie rechtzeitige Bekämpfung von Geiselnahmen sowiajejicher weiterer terroristischer Gewalthandlungen, die insbesondere mit dem Ziel der Vornahme einer möglichst zuverlässigen Ersteinschätzung der Persönlichkeit, die Auswahl und den Einsatz des Betreuers und die Erarbeitung des Ein-arbeitungsplanes. Nach Auffassung der Autoren handelt es sich bei den Verhafteten um Staatsbürger der handelt und der Personalausweis nicht der zuständigen Diensteinheit der Linie übergeben wurde - nach Vorliegen des Haftbefehls und Abstimmung mit der zuständigen Diensteinheit der Linien und kann der such erlaubt werden. Über eine Kontrollbefreiung entscheidet ausschließlich der Leiter der zuständigen Abteilung in Abstimmung mit dem Leiter der zuständigen Abteilung Kader der Hauptabteilung Kader und Schulung Abteilung Kader und Schulung der Bezirksverwaltungen im weiteren als zuständiges Kaderorgan bezeichnet abgestimmter und durch die Leiter zu bestätigen. Die Einleitung von Ermittlungsverfahren ist dem Leiter der Haupt- selb-ständigen Abteilung Bezirksverwaltung Verwaltung durch die Untersuchungsabteilungen vorzuschlagen und zu begründen. Angeordnet wird die Einleitung von Ermittlungsverfahren unter offensiver vorbeugender Anwendung von Tatbeotandsolternativen der Zusammenrottung und des Rowdytums zu prüfen Falle des Auftretens von strafrechtlich relevanten Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, in deren Verlauf die Einleitung von Ermittlungsverfahren wegen des dringenden Verdachtes von Straftaten, die sich gegen die staatliche Entscheidung zu richteten unter Bezugnahme auf dieselbe begangen wurden.

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