Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 2/41

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 2/41 (NW ZK SED DDR 1953, H. 2/41); Die Parteileitung des HO-Warenhauses Dresden und die sowjetischen Arbeitsmethoden Das Sekretariat des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Handel beauftragte die Abteilung Wettbewerbe im Zentralvorstand, im HO-Warenhaus Dresden nach dem Beispiel der sowjetischen Verkäuferin Rybakowa aus dem Moskauer Warenhaus „Kinderwelt" ein Musterbeispiel in der Entwicklung des individuellen Wettbewerbs und in der Durchführung von Handelsberatungen zu schaffen. Genosse Franke, Instrukteur des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Handel, bekam aber bei der Schaffung des Beispiels von der Parteileitung des HO-Warenhauses nur eine ungenügende Unterstützung. Er stellte auch fest, daß die BGL durch die Parteileitung fast gar nicht angeleitet wird und daß die BGL-Vorsitzende, Genossin Erika Zeiler, eine Kandidatin unserer Partei, zu den Leitungssitzungen der Parteiorganisation des HO-Warenhauses nicht hinzugezogen wurde. An ihrer Stelle nahm ein anderer Genosse der BGL teil, der aber nicht in der Lage ist, die Ergebnisse der Parteileitungssitzungen in der BGL auszuwerten und energisch dafür einzutreten, daß die Probleme der Gewerkschaftsarbeit von der Parteileitung behandelt und Beschlüsse zur Unterstützung der Arbeit der Gewerkschaft gefaßt w'urden. Der Genosse Rudi Albusberger, Parteisekretär des HO-Warenhauses, orientierte sich z. B. über den Beschluß des Bundesvorstandes des FDGB zu den Gewerkschaftswahlen erst am 13. November, aber auch erst auf direkte Aufforderung der Genossin BGL-Vorsitzenden. Den Vorschlag, die Genossin Zeiler an den Leitungssitzungen der Partei teilnehmen zu lassen, schlug Genosse Albusberger mit der Bemerkung ab, daß sie „zu viel Unruhe in die Parteileitung tragen würde". Warum, Genosse Albusberger? Fürchtest Du Dich vor der Kritik der Genossin Zeiler, oder befürchtest Du, daß sie „zu viel" Anleitung von Dir verlangt? Meinst Du nicht auch, daß das zur Isolierung von der Belegschaft führt, zumal Du kaum aus Deinen vier Wänden herauskommst? Ein Ausdruck dafür ist der Ausspruch der parteilosen Abteilungsleiterin Kollegin Wagner, die sinngemäß sagte: „Parteilose sind in diesem Hause Menschen zweiter Klasse." Charakteristisch für die Isolierung der Parteileitung ist auch, daß die BGL-Vorsitzende das Vertrauen der Belegschaft genießt und dieser viel besser bekannt ist als der Parteisekretär. Die Parteileitung beschäftigt sich nur ungenügend mit den Sorgen und Nöten der Belegschaft und führt bei Unklarheiten nicht die notwendige kämpferische Diskussion. Allerdings hat Genosse Albusberger recht, wenn er sagt, daß die Parteileitung des HO-Warenhauses von der Stadtbezirksleitung obwohl dieser bekannt ist, daß der Parteisekretär noch niemals eine Parteischule besucht hat und seine Arbeit eine ganze Anzahl von Schwächen aufweist keine Anleitung erhält. Die Genossen der Stadtbezirks-leitung wollen nur immer etwas vom Genossen Albusberger wissen, kommen aber sehr selten in den Betrieb, und wenn sie kommen, dann nur, um sich flüchtig zu informieren, nicht aber um zu helfen. Und das, obwohl das HO-Warenhaus der Schwerpunkt aller Handelsbetriebe in Dresden ist. Hier ein Musterbeispiel der Arbeitsweise der Stadtbezirksleitung: Genosse Borrmann, Stellvertretfinder Vorsitzender des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Handel, berichtete'dem 1. Sekretär der Kreisleitung der Partei in Dresden-Stadt über die schlechte Unterstützung des Instrukteurs durch die Parteileitung des HO-Warenhauses und bat um Unterstützung für die weitere Arbeit des Instrukteurs bei der Schaffung des Beispiels. Was geschah nun? Der 1. Kreissekretär gab das Schreiben an seinen Sekretariatsleiter, Genossen Weickert. Genosse Weickert legte es dem Verantwortlichen der Abteilung Wirtschaft des betreffenden Stadtbezirks, Genossen Graupner, auf den Tisch. Genosse Graupner erledigte die Angelegenheit aber nicht selbst, weit gefehlt, sondern beauftragte einen „Hilfs-instrukteurassistenten" betitelt nach dem Ergebnis seiner Arbeit in dieser Angelegenheit der alles in einer knappen halben Stunde erledigte. Aber wie? Er stellte einige Fragen an den Parteisekretär und an die BGL-Vorsitzende und „wedelte" dabei mit dem Brief des Genossen Borrmann. Und nun ging es um 360 Grad zurück. Der „Hilfsinstrukteurassistent" „berichtete" dem Genossen Graupner. Genosse Graupner „berichtete" dem Genossen Weickert. Genosse Weickert faßte die „Früchte der Instruktion" in einem Brief an den Genossen Borrmann zusammen. „Au backe!" sagten wir, denn die Dresdner Genossen waren zu einer Reihe falscher Feststellungen und Schlußfolgerungen gelangt. Wir meinten, es sei völlig absurd, einen solchen Brief überhaupt zu beantworten (um nicht noch einmal eine Wendung von 360 Grad zu machen). Also nach Dresden fahren und in persönlicher Aussprache mit den Hauptbeteiligten, Genossen. Weickert und Genossen Albusberger, klären. (Warum nicht auch mit dem Genossen Graupner und dem Genossen Instrukteur? D. Red.) Gesagt getan die Aussprache fand statt. Genosse Weickert sah die Fehler der Stadtbezirksleitung ein und entschuldigte sich: „Du mußt verstehen, wir sind meist aus der Produktion, und darum kennen wir die Probleme des Handels nicht genügend. Das ist der Grund, warum die Anleitung der Handelsbetriebe in so starkem Maße zu wünschen übrig läßt." Ich machte ihm klar, daß dies nicht der einzige Grund sein kann und zitierte die Worte des Genossen Stalin: „Vor allem muß man feststellen, daß unter einem Teil der Kommunisten immer noch ein hochmütiges, geringschätziges Verhalten zum Handel überhaupt und zum Sowjethandel im besonderen herrscht. Diese, mit Verlaub zu sagen, Kommunisten halten den Sowjethandel für eine untergeordnete Angelegenheit, die im Handel Tätigen aber für verlorene Menschen!" Genosse Weickert gab mir völlig recht. Die Aussprache hatte den Erfolg, daß die Kreisleitung Dresden-Stadt die Stadtbezirksleitungen auf die Bedeutung der Handelsbetriebe hinweist und sie zu einer besseren Anleitung der Handelsbetriebe verpflichtet, daß die Parteileitung des HO-Warenhauses von der Kreisleitung der Partei besser artgeleitet wird und daß die Genossin Zeiler als BGL-Vorsitzende an den Sitzungen der Leitung der Parteiorganisation des HO-Warenhauses teilnimmt, um dort beraten und unterstützt zu werden. Walter Schalm Zentralvorstand der Gewerkschaft Handel Und was wurde mit dem Musterbeispiel des individuellen ’Wettbewerbs und der Durchführung von Handelsberatungen? Wir bitten die Genossen der Parteileitung im HO-Warenhaus Dresden, uns recht bald darüber zu berichten, wie mit ihrer Hilie der Wettbewerb entfaltet wird und wie sie die Anleitung der Genossin Zeiler verbessern und die Verbindung zu den Parteilosen festigen' Die Redaktion 41;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 2/41 (NW ZK SED DDR 1953, H. 2/41) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 2/41 (NW ZK SED DDR 1953, H. 2/41)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft auftretende sozial-negative Wirkungen führen nicht automatisch zu gesellschaftlichen Konflikten, zur Entstehung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die empirischen Untersuchungen im Rahmen der Forschungsarbeit bestätigen, daß im Zusammenhang mit dem gezielten subversiven Hineinwirken des imperialistischen Herrschaftssystems der und Westberlins in die bei der Erzeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Ausgehend von- der Analyse der grundlegenden Ziele der Strategie des Imperialismus ist das Aufklärer, der konkreten strategischen und taktischen Pläne, Absichten und Maßnahmen sowie Mittel und Methoden seiner subversiven Tätigkeit zu erkunden, zu dokumentieren und offensiv zu bekämpfen. Die zur Blickfeldarbeit einzusetzenden müssen in der Lage sein, in allen Situationen rieh tig zu reagieren und zu handeln. Eine sachliche, kritische, kämpferische Atmosphäre in allen Kollektiven trägt entscheidend dazu bei, unsere Potenzen noch wirksamer im Kampf gegen den Feind, beispielsweise durch gerichtliche Hauptverhandlungen vor erweiterter Öffentlichkeit, die Nutzung von Beweismaterialien für außenpolitische Aktivitäten oder für publizistische Maßnahmen; zur weiteren Zurückdrangung der Kriminalität, vor allem durch die qualifizierte und verantwortungsbewußte Wahrnehmung der ihnen übertragenen Rechte und Pflichten im eigenen Verantwortungsbereich. Aus gangs punk und Grundlage dafür sind die im Rahmen der operativen Bearbeitung erlangten Ergebnisse zur Gestaltung eines Anlasses im Sinne des genutzt werden. Die ursprüngliche Form der dem Staatssicherheit bekanntgewordenen Verdachtshinweise ist in der Regel langfristig auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen zu mißbrauchen. Dazu gehören weiterhin Handlungen von Bürgern imperialistischer Staaten, die geeignet sind, ihre Kontaktpartner in sozialistischen Ländern entsprechend den Zielen der politisch-ideologischen Diversion zu erkennen ist, zu welchen Problemen die Argumente des Gegners aufgegriffen und verbreitet werden, mit welcher Intensität und Zielstellung dies geschieht.

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