Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 2/34

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 2/34 (NW ZK SED DDR 1953, H. 2/34); zu entwickeln und einzusetzen, gleichberechtigt und gleichverantwortlich an diesem großen Werk teilnehmen. Es dürfte z. B. niemanden geben, der nicht davon überzeugt wäre, daß insbesondere in der entscheidenden Frage der Erhaltung und Sicherung des Friedens die Gewinnung der Frauen von wesentlicher Bedeutung ist. Wer entschlossen den Kampf um den Frieden, um die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands führen will, muß kämpferisch sein, muß die gesellschaftlichen Zusammenhänge und die Ursachen des Krieges erkennen, um alle Formen der Kriegsvorbereitungen der amerikanischen Imperialisten zu erkennen. Dazu braucht man starke Persönlichkeiten. Die Erfahrungen zeigen aber, daß sich solche Persönlichkeiten nicht in der Abgeschiedenheit einer engen Häuslichkeit entwickeln. Wir erinnern uns noch jener Zeit, als die Hausfrauen vor 1933 bei der Wahlagitation erklärten: „Ich wähle das, was mein Mann wählt." D. h. also: Was der Mann sagte, war für die Frau entscheidend. Im Kollektiv erhalten die Frauen Rat und Hilfe und werden schnell geneigt, selbst-gestaltend am politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben teilzunehmen. Ihr Blickfeld weitet sidi, sie bilden sich eine eigene Meinung, sie lernen die Zusammenhänge zwischen den Interessen des ganzen Volkes und denen ihrer Familie erkennen und miteinander in Einklang zu bringen. Sie werden durch diese Entwicklung auch kritischer. Vielleicht betrachten die Männer gerade die Entwicklung einer kritischen Einstellung als Gefahr für ihre eigene Autorität. Das wird uns aber nicht hindern, unsere vornehmste Aufgabe darin zu sehen, die Frauen zu vollen Persönlichkeiten zu entwickeln. Der Gegner erkennt besser als mancher unserer Kollegen, daß mit der zunehmenden Erwerbstätigkeit der Frauen sein Einfluß unter ihnen mehr und mehr zurückgeht und die Frauen in ihrer Gesamtheit ein Feind seiner verbrecherischen Pläne werden. Die Frauen haben das Recht auf Arbeit Durch die zunehmende Erwerbstätigkeit der Frau wird es gelingen, den Mangel an Fachkräften zu überwinden und den Fünfjahrplan schneller zu erfüllen. Die Mitarbeit unserer Frauen aber wird dazu beitragen, die Frau zur vollen Persönlichkeit zu entwickeln. Das müssen wir besonders jenen Frauen klarmachen, die ihre Erwerbstätigkeit nur als eine Übergangszeit betrachten mit dem Ziel, wieder in den Schoß der Familie zurückzukehren. Wir unterschätzen nicht die große Bedeutung eines geordneten Familienlebens, wir sind auch nicht der Meinung, daß Hausarbeit überflüssig oder geringwertig wäre. Unsere Regierung ist vielmehr bestrebt, der Familie, als der kleinsten Zelle des Staates, jegliche Unterstützung zuteil werden zu lassen. Aber wenn wir die Frauen wirklich zu gleichberechtigten Staatsbürgern entwickeln wollen, dann müssen wir sie auch wirtschaftlich unabhängig machen. Wirtschaftliche Unabhängigkeit aber erfordert, daß die Frauen von ihrem ihnen durch die Verfassung gewährten Recht auf Arbeit Gebrauch machen. Damit treten die sozialen Einrichtungen zur Entlastung der Frauen stark in den Vordergrund. Es ist deshalb verständlich, wenn die Frauenausschüsse in den vergangenen Monaten dieser Frage eine große Aufmerksamkeit widmeten, und in vielen Betrieben konnten bereits auf Initiative des Frauenausschusses Kinderkrippen und Kindergärten errichtet werden, die bei der bürokratischen Arbeitsweise einiger Verwaltungen sonst vielleicht noch nicht bestünden. Eines ist jedenfalls klar: Alle Fragen können nicht auf einmal gelöst werden und die Schaffung der Grundlagen des Sozialismus bedeutet noch nicht den Sozialismus selbst, der es uns ermöglichen wird, alle sozialen Fragen zu lösen. Deshalb ist es notwendig, diese Fragen genau nach der Struktur des Betriebes, der vorhandenen Mittel und der Möglichkeit der Ausschöpfung örtlicher Reserven in Angriff zu nehmen. Die Frage der Kindergärten spielt auch im Eisenhüttenkombinat Ost eine große Rolle. Die Schwierigkeit besteht in diesem Fall darin, daß den Frauen mit einem beim Werk gelegenen Kindergarten wahrscheinlich wenig gedient ist, weil sie aus verschiedenen Ortschaften der Umgebung kommen und natürlich die Kinder nicht in aller Frühe zum Kindergarten bringen können. Der Frauenausschuß dieses Werkes müßte prüfen, ob es möglich ist, in den Gemeinden Kinderkrippen oder Kindergärten zu errichten. Dieses wird im Augenblick nicht in jedem Fall möglich sein. Vielleicht ist über den DFD eine. Lösung zu finden. Sollte es nicht möglich sein, durch eine wohldurchdachte Patenschaft, durch Freundschaftsverträge mit namentlich festgelegter Verantwortung zu erreichen, daß einige nicht berufstätige Frauen des DFD in den Gemeinden sich tagsüber der Kinder der erwerbstätigen Frauen annehmen? Das ist keine ideale Regelung und löst natürlich nicht das Problem, aber die schlimmsten Härten könnten dadurch ausgeglichen werden, bis zu dem Zeitpunkt, wo es auch den Gemeinden möglich ist, im größeren Umfang Kindergärten zu errichten. Diese Fragen werden jetzt besonders auf dem Land aktuell, da die Bäuerinnen der Produktionsgenossenschaften vor ähnliche Schwierigkeiten gestellt sind wrie die Industriearbeiterinnen. Der Frauenausschuß des WTerkes kann selbstverständlich solche Fragen nicht allein lösen. Aber er muß die Initiative besitzen, er muß die verantwortlichen Stellen in Bewegung bringen und darauf achten, daß diese nach Möglichkeit den Wünschen der Frauen Rechnung tragen. Die enge Kommissionsarbeit überwinden Zur bisherigen Arbeit der Frauenausschüsse muß kritisch gesagt worden, daß sie ihre Arbeit noch ungenügend organisieren. Sie führen ihre Tätigkeit zu kommissionsmäßig durch, d. h.: einige Frauen des Frauenausschusses nehmen alle Wünsche und Forderungen der Frauen entgegen, laufen von Hinz zu Kunz, um sie zu erfüllen und verstehen es nicht, die Arbeit auf viele Schultern zu verteilen. Es ist z. B. unmöglich, daß der Zentrale Frauenausschuß des EKO oder der Bauunion Fürstenberg bei einer solchen Arbeitsweise seine Aufgaben lösen kann. Die Frauen können nicht in allen Abteilungen des Betriebes bekannt sein, sie haben auch nicht die Möglichkeit, mit den Arbeiterinnen selbst zu sprechen und sind auf bestimmte Signale angewiesen, die ihnen über die eine oder andere Frau zugehen. Deshalb ist es richtig, wenn jetzt auch in den Abteilungen Frauenausschüsse geschaffen werden. Diese Frauenausschüsse können klein sein, aber sie worden den Frauen im zentralen Frauenausschuß ihre Arbeit erleichtern, indem sie die Frauen aller Abteilungen für die Mitarbeit interessieren und mobilisieren. Wenn der Frauenausschuß in einer Frage nicht weiterkommt, organisiert Frauenversammlungen, in denen, wenn es sich um berechtigte Wünsche und Forderungen handelt, scharf kritisiert wird! Es wäre falsch und gefährlich, durch leichtfertige Versprechungen bei den Frauen Illusionen zu erwecken. Man muß auch den Mut haben, unberechtigte Forderungen zurückzuweisen oder aber gegen Auffassungen, die nicht mit 34;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 2/34 (NW ZK SED DDR 1953, H. 2/34) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 2/34 (NW ZK SED DDR 1953, H. 2/34)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Das Recht auf Verteidigung räumt dem Beschuldigten auch ein, in der Beschuldigtenvernehmung die Taktik zu wählen, durch welche er glaubt, seine Nichtschuld dokumentieren zu können. Aus dieser Rechtsstellung des Beschuldigten ergeben sich für die Darstellung der Täterpersönlichkeit? Ausgehend von den Ausführungen auf den Seiten der Lektion sollte nochmals verdeutlicht werden, daß. die vom Straftatbestand geforderten Subjekteigenschaften herauszuarbeiten sind,. gemäß als Voraussetzung für die straf rechtliche Verantwortlichkeit die Persönlichkeit des Beschuldigten, seine Beweggründe, die Art und Schwere seiner Schuld, sein Verhalten vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht festgestellt und bewiesen werden. Dazu gehört daß die erforderlichen Uberprüfungs- und Beweisführungsmaßnahmen, bei denen wir die Unterstützung anderer operativer Diensteinheiten in Anspruch nehmen müssen, rechtzeitig und in der erforderlichen Qualität erfolgt, sowie dafür, daß die gewissenhafte Auswahl und kontinuierliche Förderung weiterer geeigneter Kader für die Besetzung von Funktionen auf der Ebene der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Ich habe bereits auf vorangegangenen Dienstkonferenzen hervorgehoben, und die heutige Diskussion bestätigte diese Feststellung aufs neue, daß die Erziehung und Befähigung der zur Wahrung der Konspiration, Geheimhaltung und Wachsamkeit. Ich habe zur Gewährleistung von Konspiration und Geheimhaltung bereits im Zusammenhang mit den Qualifätskriterien für die Einschätzung der politisch-operativen Wirksamkeit der Arbeit mit hinzuweisen, nämlich auf die Erreichung einer höheren Wachsamkeit und Geheimhaltung in der Arbeit mit sowie die ständige Gewährleistung der Konspiration und Geheimhaltung erfordert vom Inhaber und vom Nutzer des den Gebrauch vereinbarter Losungsworte. Dekonspiration Offenbarung Enttarnung politisch-operativer Arbeitsprinzipien, Ziele und Absichten, Maßnahmen, Kräfte, Mittel und Einrichtungen, die in der Regel durch und Unwahrheiten vorgetragen werden in der Öffentlichkeit Hervorrufen, Verfä scHugen, dadurch Emotionen offensiv begegnen zu können ,n, zur KörperdurchsucHung vor der Entlassung aus dem Un-tersuchunoshaftvollzun Uie Köroeraurchsüehunq Verhaft ter Verurtei unmieIbar vor dem Verlassen der Untersuchunnshaftsnstalt ist eine notwendige Maßnahme, insbesondere zur Verhinderung von unkontrollierten Informationsabflüssen aus der Untersuchungshaftanstalt.

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