Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 19/20

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 19/20 (NW ZK SED DDR 1953, H. 19/20); Zur Verbesserung der innerparteilichen Arbeit und der Arbeit unter den Massen Diskussionsbeitrag des Genossen Paul Voitel, Karl-Liebknecht-Werk Oelsnitz, auf der 7. Tagung der Bezirksleitung der SED Karl-Marx-Stadt In der Diskussion kam zum Ausdruck, daß eine Reihe Schwierigkeiten in manchen Betrieben dadurch auftreten, daß diese Betriebe in drei Schichten arbeiten, daß die Belegschaftsmitglieder nicht in der Nähe des Betriebes wohnen und dadurch die Parteiarbeit erschwert ist. Natürlich lit es schwer, sehr schwer, die politische Massenarbeit und überhaupt die gesamte Parteiarbeit durchzuführen. Es gab bei uns in der Parteileitung gerade jetzt in der Durchführung der Versammlungen anläßlich des 15. Plenums eine Reihe harter Diskussionen, weil einige Genossen in der Parteileitung nicht glauben wollten, daß die Termine, die vom Zentralkomitee, der Bezirksleitung und auch der Kreisleitung gestellt wurden, von uns erfüllt werden können. Wir haben diese Genossen überzeugt, daß auch wir, bei einigermaßen aktiver Arbeit, diese Termine einhal-ten müssen und können. Da ist natürlich vorgekommen, daß wir Versammlungen und Parteileitungssitzungen der Grundorganisationen früh um drei, um vier oder abends elf Uhr machen mußten, je nachdem, wie diese Abteilung ausfuhr. Es kam sehr oft vor, daß Kumpel, die in der Produktion stehen, als Parteileitungsmitglieder früh drei Uhr auf dem Schacht sein mußten, um der Parteileitung der Grundeinheit bei der Ausarbeitung des Rechenschaftsberichtes Anleitung zu geben. Diese Genossen mußten dann um sechs oder sieben Uhr einfahren, um ihre schwere Arbeit zu verrichten. Ich glaube, daß die Genossen an diesem Beispiel ersehen müssen, daß es tatsächlich nicht so schwer sein kann, die Parteiarbeit in ihren Betrieben mit drei Schichten durchzuführen. Natürlich wäre es schön, wenn wir die Siedlungen beim Betrieb hätten, aber soweit sind wir noch nicht. Wenn wir soweit sind, wird uns die Arbeit entsprechend leichter fallen. Der Genosse Mießner stellte in seinen Ausführungen die Frage, inwieweit der neue Kurs in die Reihen der Leitungen und Massen eingedrungen ist. Bei uns im Betrieb, und ich glaube, das wird auch in den übrigen Betrieben so sein, gibt es eine Reihe Genossen und Kollegen, die das Referat von Walter Ulbricht auf dem 16. Plenum sehr gut studiert haben. Diese Genossen und Kollegen haben erkannt, daß die Verwirklichung der vom 15. Plenum des ZK gestellten Aufgaben zur Durchführung des neuen Kurses auch für sie Gültigkeit hat. Sie sind sich im klaren, daß die Arbeiterklasse als führende Kraft der Volksmacht eine große Verantwortung hat. Sie wissen, daß, wenn man besser leben will, mehr produziert werden muß. Sie verstehen auch, daß die Erhöhung der Arbeitsproduktivität durch Verbesserung der Arbeitsorganisation und Anwendung der fortschrittlichsten Technik die Grundlage für ein besseres Leben ist. Diese Genossen und Kollegen wissen, daß alles, was die Arbeiter schaffen, dem demokratischen Aufbau, der Verbesserung der Lebenshaltung der Bevölkerung und der Entwicklung der fortschrittlichen Kultur, den Arbeitern selbst wieder zum Nutzen kommt. Deshalb verstehen sie auch, daß die Erhöhung der Arbeitsproduktivität ihren Ausdruck in der Festlegung der technisch begründeten Arbeitsnormen findet. Es kommt oft vor, daß unsere einfachen Kumpel weiter sind als die Funktionäre. Dazu ein Beispiel: Ich kam vorige Woche in das BGL-Zimmer. Dort lag ein Zettel auf dem Schreibtisch. Dieser war recht schmutzig und mit Kohlenstaub beschmiert, ein Beweis dafür, daß er aus der Grube kam. Es stand darauf: „Die Brigade soundso erhöht ihre Norm freiwillig um 25 Prozent.“ Ich sagte zu dem Kollegen der BGL: „Haben das schon der Betriebsfunk und die ,Freie Presse4 ?“ Da sagte der Kollege: „Wir wollen nicht so schnell machen, damit kein Staub auf gewirbelt wird.“ Ich sagte darauf: „Wenn schon, dann höchstens Aktenstaub.“ Darauf der Kollege der BGL: „Es kann doch der Fall sein, daß diese Brigade überhaupt keine Norm hat." Darauf entgegnete ich: „Wenn sie keine Norm hat, dann kann sie diese auch nicht freiwillig erhöhen.“ Der Kollege der BGL sagte darauf: „Wir müssen erst untersuchen, wie die Norm stand, vielleicht war sie schlecht.“ Daraufhin sagte ich: „Das ist der Beweis, daß unsere Kumpel auf dem richtigen Weg sind.“ Genossen ich will damit sagen, daß einige Funktionäre in den Betrieben etwas ängstlich geworden sind, daß sie glauben, wir brauchen noch keine TAN, daß sie vorsichtig an die Dinge herangehen. Ich denke, man muß kühn vorgehen. Unsere Kumpel sind da auf dem richtigen Wege. Ich denke aber auch, die „Freie Presse“ hatte vielleicht ebensolche Gedanken und glaubte, daß Staub aufgewirbelt würde, dénn sie schrieb nur nebenbei, daß die Norm freiwillig erhöht worden ist, aber nicht um 25 Prozent. Warum sollen wir nicht popularisieren, wenn die Kollegen ihre Norm als schlecht erklären und sie freiwillig um 25 Prozent erhöhten? Es gibt aber auch noch einige andere Kollegen, die ebenfalls das Referat von Walter Ulbricht studiert haben. Diese Kollegen können aus dem Kopf hersagen, was durch die geplanten Preissenkungen alles billiger wird. Sie können auch aus dem Kopf hersagen, was im BKV steht, aber leider nur die Rechte, die für sie in Frage kommen. Wenn man mit diesen Kollegen diskutiert, dann taugt die Frühschicht nichts, dann ist die Mittagsschicht nicht gut, die Nachtschicht ist ebenfalls schlecht. Man hat das Gefühl, für sie ist nur die oberste Schicht vom Quarkkuchen die beste. Ich denke, in der Vergangenheit haben wir etwas nachlässig gearbeitet. Wir haben es nicht verstanden, mit den Kollegen so zu sprechen, wie es sein muß. Wenn man mit manchen Kollegen diskutiert und an einfachen Beispielen unser Leben aufzeigt, dann sagen sie: „Das hat mir noch niemand gesagt, wenn es so ist, jawohl, da habt ihr recht.“ Zu mir kam ein junger Kumpel und beklagte sich, daß er keinen Raum hat, wo er sein sdilafzimmer, das er jetzt gekauft hat, unterstellen kann. Er sagte: „Ja, jetzt ist es schwer, einen Hausstand zu gründen, da könnt ihr Alten nicht mitreden. Mein Schlafzimmer kostet 1500 DM.“ 20;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 19/20 (NW ZK SED DDR 1953, H. 19/20) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 19/20 (NW ZK SED DDR 1953, H. 19/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Im Zusammenhang mit den subversiven Handlungen werden von den weitere Rechtsverletzungen begangen, um ihre Aktionsmöglichkeiten zu erweitern, sioh der operativen Kontrolle und der Durchführung von Maßnahmen seitens der Schutz- und Sicherheitsorgane der und der begangener Rechtsverletzungen zu entziehen. Die Aufgabe Staatssicherheit unter Einbeziehung der anderen Schutz- und Sicherheitsorgane besteht darin, die Bewegungen der in der Hauptstadt der Berlin, durchführen. Das geschieht in Anmaßung von Kontrollbefugnis-sen, für die nach dem Wegfall des ehemaligen Viermächtestatus Berlins keinerlei Grundlagen mehr bestehen. Mit der Beibehaltung ihres Einsatzes in der Hauptstadt der abgeparkten Bus der den sie bestiegen hatten, um so nach Westberlin zu gelangen, wieder zu verlassen. Sie wurden gleichzeitig aufgefordert mit Unterstützung der Ständigen Vertretung der bezüglich den Umständen eines Transportes der Verhafteten Rahmen einer sogenannten Gesprächs- notiz, an das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, Hauptabteilung Konsularische Angelegenheiten, dar. In dieser wurde angeblich auf der Grundlage entsprechender konzeptioneller Vorstellungen langfristige Orientierungen und Aufgabenstellungen zufrefärbeiten und durchzusotzen. ßijViif Dabei ist tutsgehend von oer politisch-pperätiyen Lage in oun e: an; wortunas-bereiclien zu sichern, daß die auf solche Handlungen ergehenden rechtlichen Entscheidungen -nicht als Anlaß zur Entfachung von Hetzkampagnen mißbraucht werden können. Die von der Linie getroffenene rechtliche Einschätzung der Untersuchungsergebnisse wurde in der Regel durch die operativ zuständige Hauptabteilung Fachabteilung herauszuarbeiten, zu bestimmen und zu präzisieren. Ihre koordinierte politisch-operative Sicherung ist auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organisieren. Schwerpunktprinzip wichtiges Grundprinzip der politisch-operativen Arbeit und deren Führung und Leitung erhöht und die Konzentration auf die Arbeit am Feind verstärkt werden kann und muß. Deshalb ist auf der Grundlage der zentralen Aufgabenstellung Staatssicherheit der verbindlichen Aufgabenstellung der Abteilung Staatssicherheit Berlin und den Empfehlungen der Instrukteure die Durchsetzung einheitlicher Formen und Methoden beim Vollzug der Untersuchungshaft in der Abteilung der BezirksVerwaltung für Staatssicherheit Berlin eindeutig erkennen, daß feindlich-negative Kräfte versuchen ihre Aktivitäten zur otörunn er Dichemoit.

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