Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 17/23

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 17/23 (NW ZK SED DDR 1953, H. 17/23); und Schematismus in der Parteiinformation ! häufig papiermäßig bürokratisch, ohne daß diese Methode genügend energisch bekämpft wurde.“ Aber selbst nach dem 17. Juni kam von der Abteilung Leitende Organe des ZK ein „Fragebogen“ mit nicht weniger als zwölf Fragen, die in eine große Anzahl Einzelfragen untergliedert waren und innerhalb von wenigen Tagen beantwortet werden sollten. Das geschah zu der Zeit, als bereits die Losung herausgegeben war: „Hinein in die Betriebe.“ Die Durchführung dieser Forderung der Abteilung Leitende Organe des ZK hätte aber bedeutet, daß bei den Kreisleitungen mehrere Genossen für Tage an den Schreibtisch gefesselt worden wären. Zum großen Teil waren aber die Parteileitungen einsichtiger und berichteten das, was sich im Kreis- oder Arbeitsgebiet tatsächlich als wichtigste und entscheidende Probleme ergab, ohne einen unnötigen Arbeitsaufwand. Dieser Weg, wie er in diesem Falle von einer Abteilung des ZK gegangen wurde, wurde auch dadurch als falsch bestätigt, daß bereits nach Stunden auf Grund neuer Ereignisse, wie verabschiedete Regierungsverordnungen usw., eine Vielzahl der gewünschten Punkte in len Massen nicht mehr aktuell waren. Daraus ergibt sich, laß mit solchen schematischen Anforderungen endgültig and schnell Schluß gemacht werden muß. Das trifft nicht nur in diesem genannten Falle zu, sondern auch für mdere Maßnahmen übergeordneter Parteileitungen. Unsere Parteiorganisationen sollen ja nicht dazu er-:ogen werden, schematisch irgendwelche Fragen zu be-intworten, sondern sie sollen all das an die übergeordne-en Parteileitungen berichten, was es in ihrem Arbeits-rereich an wichtigen Erscheinungen gibt, und da gibt es ehr oft Dinge, die in solch einer stark untergliederten Fragestellung gar nicht enthalten sind. Es müßte meines Erachtens ein für allemal als un-ulässig betrachtet werden, wenn an zwei so verschiedene Bezirke, wie z. B. Halle und Neubrandenburg, die glei-hen Fragen gestellt werden, über die sie dem ZK beichten sollen. Ähnlich trifft das auch für die Ver-chiedenartigkeit von Kreisen und Grundorganisationen u. Wir sollten einer Parteileitung vielmehr sagen: Teile der übergeordneten Parteileitung alles mit, was i deinem Arbeitsbereich Wichtiges passiert.“ Und dann 5t es die Aufgabe des übergeordneten Parteiorgans, daß urch ständige Anleitung der betreffenden Parteileitung esagt wird, wie sie sich auf die Besonderheiten ihres Bweiligen Arbeitsbereiches stärker konzentrieren muß. azu ist jedoch die schnelle und gründliche Auswertung er Informationen erforderlich. Außerdem muß beachtet /erden, daß diese Erziehungsarbeit ein ständiger und mgwieriger Prozeß ist, der voraussetzt, daß die über-eordneten Parteiorgane die jeweilig berichtenden Par-nleitungen kennen müssen. Eine weitere Schwäche ist es, daß sowohl bestimmte Abteilungen des Apparates des ZK als auch der Bezirks-nd Kreisleitungen über Fragen ihres Arbeitsbereiches lformiert sein wollen, die oftmals losgelöst von der In-)rmationsarbeit im allgemeinen gestellt werden oder ine unnötige Belastung für die untergeordneten Partei- leitungen bedeuten. Es wird dabei oft nicht beachtet, daß letzten Endes die ganze Last auf den Grundorganisationen liegt. Das wirkt sich dann so aus, wie z. B. in der Stadt Halle, daß wichtige Parteiorganisationen jede Stunde an die Kreisleitung berichten mußten, weil diese über eine ganze Anzahl von Fragen Bescheid haben wollte. Es ist nicht in Ordnung, daß der Sektor Parteiinformation in einer Bezirksleitung oder die Instrukteure für Parteiinformation in den Kreisleitungen als eine Einrichtung betrachtet werden, von der nun alle Abteilungen besondere Fragen beantwortet haben wollen, die oftmals einen solchen Zeitaufwand benötigen, daß andere wichtige Probleme dahinter zurücktreten müssen. Weil z. B. die Abteilung Agitation des ZK wissen wollte, wieviel Belegschaftsversammlungen, Einwohnerversammlungen und dergleichen mit wieviel Teilnehmern usw. seit dem 17. Juni durchgeführt wurden, sollten die Kreisleitungen unlängst eine umfangreiche zusätzliche Arbeit durchführen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß solche nackten Zahlen reales Material wären, um daraus eine richtige Analyse auszuarbeiten, weil nicht allein die Anzahl der Versammlungen entscheidend ist, sondern man muß wissen, was die Versammlungen zum Inhalt hatten, was diskutiert wurde und für welchen Kreis von Menschen die Versammlungen stattfanden. Die Folge einer solchen Anforderung war z. B. in der Bezirksleitung Halle, daß der verantwortliche Genosse für Agitation tagelang umherlief, um diese Zahlen zusammenzukriegen. In der Zeit gab es aber wieder andere Probleme, die meines Erachtens viel wichtiger waren. Daraus muß man die Lehre ziehen, daß sich jeder Funktionär vorher gründlich überlegt, was er als Mindestmaß an konkreten Informationen benötigt. Es gibt noch eine ganze Reihe solcher Unzulänglichkeiten. Aus den Erfahrungen in der Informationsarbeit im Bezirk Halle ergaben sich bereits eine Reihe von Lehren, wie man die Parteiinformation verbessern kann. Dabei denke ich z. B. an das Prinzip der ständigen Erziehung aller politischen Mitarbeiter des Parteiapparates zur Durchführung der Informationsarbeit. Durch telefonische Verbindungen, durch Instrukteure und Kuriere wurde bei uns ein System der ständigen Verbindung mit den Kreisleitungen geschaffen. Das heißt, daß die Bezirksleitung mehrmals am Tage von jeder einzelnen Kreisleitung über die Lage im Kreisgebiet informiert wird. Zur Entgegennahme und Auswertung dieser Informationen werden alle Abteilungen herangezogen. Dabei wird beachtet, daß zur Auswertung der Informationen vor allem Genossen herangezogen werden, die eine langjährige Parteierfahrung und auch eine gewisse Fertigkeit besitzen. Es muß unbedingt davon abgegangen werden, daß von den untergeordneten Parteiorganisationen und Parteileitungen umfassende Analysen, Monatsberichte und Wocheninformationen verlangt werden. Als Hauptmethode der Berichterstattung muß die schnelle und laufende Übermittlung von kurzen Informationen über die Lage im Arbeitsbereich angewandt werden. Durch qualifizierte Genossen müssen diese Materialien schnell ausgewertet werden, und zwar in folgenden Richtungen: 23;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 17/23 (NW ZK SED DDR 1953, H. 17/23) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 17/23 (NW ZK SED DDR 1953, H. 17/23)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucher- und Transitverkehrs. Die Erarbeitung von im - Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den Leitern der Diensteinheiten, die Teilvorgänge bearbeiten, zu sichern, daß alle erforderlichen politisch-operativen Maßnahmen koordiniert und exakt durchgeführt und die dazu notwendigen Informationsbeziehungen realisiert werden. Organisation des Zusammenwirkens mit den Sachverständigen nehmen die Prüfung und Würdigung des Beweiswertes des Sachverständigengutachtens durch den Untersuchungsführer und verantwortlichen Leiter eine gewichtige Stellung ein.

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