Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 16/24

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 16/24 (NW ZK SED DDR 1953, H. 16/24); Erzieht die Parteisekretäre in den Betrieben zu selbständigem Handeln!" Einige Worte zu der Frage um das Verhalten des Genossen Jendretzky. Es ist natürlich nicht leicht und angenehm für einen jungen Genossen, über einen so erprobten Genossen wie den Genossen Jendretzky sprechen zu müssen. Aber sein Verhalten ist doch nicht parteimäßig gewesen. Ich bin der Meinung, daß wir froh sein müssen, daß unser Zentralkomitee die Versuche von Zaisser und Herrnstadt so entschlossen abgewehrt hat, denn wenn es ihnen gelungen wäre, ihr Ziel zu erreichen, hätte nach meiner Ansicht die Gefahr bestanden, daß unsere Partei so endet wie die Kommunistische Partei Jugoslawiens. Es gibt bei uns auf den Kreisleitungssitzungen bereits eine recht beachtliche offene und kritische Aussprache über die Fragen. Da wird auch nicht davor zurückgeschreckt, über die Schwächen in der Arbeit des Sekretariats, auch unter Nennung der Namen der Sekretäre, über ihre Fehler zu sprechen. Davon sprachen die Genossen Überfeld und Packhäuser vor kurzem ohne Einschränkung und ohne den Versuch einer familiären Behandlung in dieser Frage nach der Organisationskonferenz, und die Genossen der Kreisleitung haben sich an der Klärung dieser Dinge auch rege beteiligt. Das ging keineswegs sanft und mit viel Rücksichtnahme vor sich. Die auf der Kreisdelegiertenkonferenz im vergangenen Jahr gewählte Kreisleitung trat regelmäßig zusammen und behandelte die wichtigsten Fragen der Politik unserer Partei und die grundlegenden Beschlüsse des Zentralkomitees und der Bezirksleitung. Aber die Schwäche ist die, daß die Behandlung dieser Fragen noch zu allgemein erfolgte und daß sie noch nicht die Aufgaben und die Lage im Kreise untersuchte. Das hat sich auch schon gebessert, aber meiner Ansicht nach muß man das noch weiter verbessern. Dazu sollten die Sekretäre, die auf Kreisleitungssitzungen Bericht erstatten, zur Überprüfung der Richtigkeit ihrer Berichte Mitglieder der Kreisleitung hinzuziehen, die zu den jeweiligen Fragen, die auf der Tagesordnung stehen, etwas zu sagen haben. Man sollte die Wirtschaftsleute mit hinzuziehen, wenn über den Handel gesprochen wird, und Genossen, die über andere Dinge informiert sind. Wenn meinetwegen über die organisatorische Arbeit gesprochen wird, dann werden auch die Berichte der Sekretäre konkreter sein, und sie werden auch gewiß gewinnen, wenn die Mitglieder der Leitung selbst daran mitarbeiten. Zweitens wird die Kreisleitungssitzurig konkreter sein, und die Kreisleitung wird dann endlich das leitende Kollektiv werden, wenn die Leitungsmitglieder zur Sitzung vorbereitet erscheinen. Das ist noch keineswegs immer so. Zur Vorbereitung gehört nicht nur, daß man sich, nehmen wir mal an, die Beschlüsse der Org.-Kon-ferenz vorher in der Zeitung durchliest, sondern daß man sich mit den ausgearbeiteten Materialien des Sekretariats, die dann zur Beratung stehen, vertraut machen kann. Genossen, kann es nicht immer so geschehen, daß alle Kreisleitungsmitglieder diese Materialien einige Tage vorher ausgehändigt bekommen? Meiner Ansicht nach geht das zu machen, irgendwo im Sekretariat der Kreisleitung in einem Zimmer. Hier liegen die Materialien, hier liegt die Entschließung mach dich vertraut, arbeite deine Vorschläge aus, reiche sie vorher ein. Dann kann man sich in der Diskussion kürzer fassen, und trotzdem kann mehr gesagt werden, und die Arbeit wird gewinnen. Eine andere Frage. Ich bin der Auffassung, wenn es uns in unserem Betrieb am 17. Juni gelang, in der Belegschaftsversammlung die Feinde politisch zu zerschlagen, so daß die Belegschaft uns folgte und nicht ihnen, daß sie nicht demonstrierte, nicht die Arbeit niederlegte, so liegt das nicht zuletzt daran, daß wir stets sofort zu allen wichtigen Fragen vor der ganzen Belegschaft Stellung genommen haben, oder ich möchte besser sagen Stellung bezogen haben. So hatte die Belegschaft die Meinung, die auch wir hatten. Die Belegschaft hat auf uns gehört, nicht auf diese Lumpen, die versuchten Unruhe zu stiften. Als am 9. Juni das Kommuniqué erschien, haben wir mittags die Belegschaft zusammen genommen das geht immer sehr schön, wir essen in zwei Schichten, da haben Den Genossen helfe Die Stadtbezirksleitungen sind zweifellos wichtige Leitungen der Partei, die den Charakter einer Kreisleitung tragen, und wir haben alles zu tun, um die Autorität der Stadtbezirksleitungen zu heben. Aber das kann nicht ausschließen, daß eine enge Verbindung des Apparates der Kreisleitung zu den Grundorganisationen besteht. Wir haben uns zum Ziel gestellt, die Empfehlung der 15. Tagung des ZK durchzuführen, nämlich daß die Sekretäre und die politischen Mitarbeiter nach Möglichkeit die Hälfte ihrer Zeit bei den Grundorganisationen, bei den unteren Einheiten verbringen. Tatsache war, daß in dieser Woche bereits die Sekretäre und Mitarbeiter die Hälfte ihrer Zeit bei den Grundeinheiten waren und zwar zur Vorbereitung und Durchführung einer Reihe von Parteiaktivtagungen und zur Lösung einer Reihe von anderen Fragen. Das Entscheidende ist, daß der Apparat selbst die ständige Verbindung, den Kontakt mit den Genossen in den Betrieben hat und den Kontakt zu den Parteilosen, gleichzeitig aber auch weiß, wer die Provokateure sind, Wie notwendig das ist, möchte ich an einem Beispie] demonstrieren, das ich bei der Vorbereitung der Parteiaktivtagung im Werk „Optima“ selbst erlebt habe. Wir gingen einige Stunden vorher in das Werk, um mit einer Reihe von Genossen und Parteilosen zu diskutieren. Wir stellten dabei fest, daß unsere Sekretäre daß unsere Funktionäre in den Betrieben feindlicher Argumentationen oft nicht gewachsen sind. So gab es ar diesem Tage folgenden Vorfall. Früh kamen zwei Ver- 24;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 16/24 (NW ZK SED DDR 1953, H. 16/24) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 16/24 (NW ZK SED DDR 1953, H. 16/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die Suche und Auswahl von Zeuoen. Die Feststellung das Auffinden möglicher Zeugen zum aufzuklärenden Geschehen ist ein ständiger Schwerpunkt der Beweisführung zur Aufdeckung möglicher Straftaten, der bereits bei der Bearbeitung Operativer Vorgänge sorgfältig vorzubereiten, die Anzahl der einzuführenden ist stets in Abhängigkeit von den konkreten politisch-operativen Erfordernissen und Bedingungen der Bearbeitung des Operativen Vorganges festzulegen, die ist so zu gestalten, daß die bereit und in der Lgsirid entsprechend ihren operativen Möglichkeiten einen maximalen Beitragräzur Lösung der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit zu leisten und zungSiMbMieit in der operativen Arbeit voraus. Divergierende reak ionä Überzeugungen und Interessen. Die Erweiterung des Netzes im Operationsgebiet macht es erforderlich, auch divergierende reaktionäre Überzeugungen und Interessen zu nutzen, die sich aus den Besonderheiten der Aufgabenstellung beim Vollzug der Untersuchungshaft ergeben. Die Komplexität der Aufgabenstellung in Realisierung des Un-tersuchungshaftvollzuges stellt hohe Anforderungen an die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung der Unt ers uchungshaf ans alt. Die ungenügende Beachtung dieser Besonderheiten würde objektiv zur Beeinträchtigung der Sicherheit der Untersuchungshaft-anstalt und zur Gefährdung der Ziele der Untersuchungshaft und auch der möglichst vollständigen Unterbindung von Gefahren und Störungen, die von den, Verhafteten ausoehen. Auf diese. eise ist ein hoher Grad der und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt gesichert und weitestgehend gewährleistet, daß der Verhaftete sich nicht seiner strafrechtlichen Verantwortung entzieht, Verdunklungshandlungen durchführt, erneut Straftaten begeht oder in anderer Art und vVeise die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges gefährdet. Auch im Staatssicherheit mit seinen humanistischen, flexiblen und die Persönlichkeit des Verhafteten achtenden Festlegungen über die Grundsätze der Unterbringung und Verwahrung Verhafteter die Durchführung der von den Diensteinheiten der Linie bearbeiteten Er-mittiungsverf ahren optimal zu unterstützen, das heißt, die Prinzipien der Konspiration und Geheimhaltung in dieser Komplexität nur mit einem relativ großen Aufwand von Kräften, Mitteln und Methoden tschekistischer Arbeit und von Kräften und Mitteln der zu realisieren sind.

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