Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 16/20

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 16/20 (NW ZK SED DDR 1953, H. 16/20); Am Beispiel ihrer eigenen Erfahrungen erkennen die Arbeiter die Zusammenhänge viel besser Wenn wir unseren Kampf gegen den Sozialdemokratismus führen wollen, müssen wir offensiv sein und so sprechen, daß uns die Massen verstehen, und die Probleme den Menschen aus ihrem eigenen Leben heraus, aus ihren eigenen Erfahrungen heraus erläutern. Bei uns auf dem Schacht VII ist der Genosse Pilz, der sagte: „Die Regierung der DDR muß weg und freie Wahlen müssen wir durchführen.“ Ich bin hingegangen auf den Schacht VII und habe in einer Mitgliederversammlung gesprochen und die Frage des Genossen Pilz beantwortet. Der Genosse Pilz ist seit 1909 Mitglied der SPD. Er hat unter dem Kaiser schon im Schacht gearbeitet. Wie war das Leben unter der Regierung des Kaisers? Gerade auf Schacht VII hat der Obersteiger einmal gesagt: „Ihr seid faul gewesen diese Woche, ihr kriegt keinen Lohn.“ Da sind die Frauen hingegangen auf Schacht VII und haben demonstriert. Sie haben gefordert: Gebt unseren Männern das Geld! Die Frauen aber haben auch kein Geld bekommen. Die Familie, die Kinder, mußten hungern. Das war möglich unter der Regierung des Kaisers. Was hat der Kaiser noch fertiggebracht? Den ersten Weltkrieg geführt! Was hat der erste Weltkrieg bedeutet? Zwei Millionen Arbeiter mußten ihr Leben lassen, viele Millionen sind zum Krüppel geworden. Das war die Perspektive der kaiserlichen Regierung. Dann kam die Weimarer Republik. Erinnert ihr euch noch an die Inflation? Was habt ihr euch dort kaufen können? Denkt darüber nach. Oder die Zeit der Feierschichten. Wie seid ihr da auf Arbeit gegangen? Auf den Schnitten war Zucker, und daß der Zucker nicht herunterfiel, wurden sie noch mit Kaffee angefeuchtet. Diese Zuckerschnitten habt ihr alle gegessen bei eurer harten Arbeit Und wo hat euch die Weimarer Regierung hingebracht? Zum Faschismus! Und was hat der Faschismus gebracht, die faschistische Regierung? Krieg, Massengrab, Bombennächte, Konzentrationslager, Kristallnächte usw. Der Genosse Pilz wurde selbst gemaßregelt. Er war selbst eingesperrt und hat selbst in der Vergangenheit darum gekämpft, daß wir eine Arbeiterregierung bekommen. Jetzt haben wir eine Arbei ter regier ung. Was gibt sie uns? Zusätzliche Belohnung, Bergmannsrente, mehr Urlaub, soziale Verbesserungen, unsere Kinder können studieren usw. usf. Denkt darüber nach, was uns unsere Regierung schon ermöglicht hat, uns Arbeitern. Und das Wichtigste ist, unsere Regierung gibt uns die Perspektive des Friedens, nicht die Perspektive des Krieges, und der Genosse Pilz will, daß diese Regierung verschwindet. Wo ich das erläutert habe, haben ihn die Genossen vorwurfsvoll angesehen, und der Genosse Pilz hat sich geschämt. Oder: Die Tendenz der allgemeinen Forderung nach höheren Lohngruppen. Die muß man bekämpfen. Bei der Rechenschaftslegung zum Betriebskollektivvertrag habe ich unseren Kumpeln ganz offen gesagt, was ein Hunt Kohle kostet, und da waren sie erstaunt. Ich habe gefragt: Wer von euch will so einen Hunt Kohle kaufen? Wir nehmen Bestellungen entgegen. Allen war aber die Kohle zu teuer. Keiner wollte für sich persönlich welche haben. Wer kauft aber die Kohle? Die Kohle kauft der Staat. Und wer ist der Staat? Der sind wir alle, also kaufen wir selbst doch die Kohle. Und da gibt es noch unvernünftige Forderungen. Die Folge wäre, die Kohle würde noch teurer. Wir reden von Preissenkungen. Wir wollen Preissenkungen durchführen, also paßt das nicht zusammen. Billiger produzieren, besser produzieren, das ist die Aufgabe. Es hat darüber rege Diskussionen gegeben, aber die Kumpel sehen das ein, und die Forderungen werden nicht mehr gestellt. Man muß den Menschen tagtäglich sagen, um was es sich handelt, dann werden die Argumentationen des Feindes geringer. Der Feind geht ins Mauseloch, er geht in die Defensive und nicht wir. Wir müssen in die Offensive gehen. Der Genosse Wirth ist 1. Kreissekretär und sagt, die Genossen Herrnstadt und Zaisser sind knieweich gewesen. Ein 1. Kreissekretär muß sich doch richtig orientieren. Die waren nicht knieweich. Die Knie dieser Genossen standen nur in der falschen Richtung, in der Richtung zum Kapitalismus, und dort wären sie mit festen Knien hinmarschiert. Das muß man doch als Kreissekretär erkennen. Ich denke, diese Genossen bloß aus dem ZK ausschließen, ist viel zuwenig. Das geht nicht. Die muß man aus der Wir müssen da Ich möchte an Hand von zwei Beispielen, die sich in unserem Betrieb nach dem 17. Juni ereignet haben, erläutern, wie sich die Einstellung der Arbeiterschaft, nachdem sie die Ergebnisse des Tages X und ihre Haltung dabei überprüft hatte, gewandelt hat. Das soll gleichzeitig ein Hinweis für diejenigen Genossen sein, die an der Kraft der Arbeiterklasse und der Partei gezweifelt haben. Es war bekannt, daß es nach dem 17. Juni vor allem darauf ankam, die feindlichen Elemente zu erkennen und zu entlarven, die einen Teil der Arbeiter zu Streik und Demonstration mitgerissen haben. Die Arbeiter kennen aus dem Beschluß des 15. Plenums die verbrecherische Tätigkeit des ehemaligen Justizministers Fechner. Wir haben natürlich im Betrieb mit einer aktiven Agitation begonnen und beispielsweise, wie bei Schellhaase, den Arbeitern erklärt, wessen Geistes Kind er ist und weshalb man ihn eingesperrt hatte. Aber nach neun Tagen war Schellhaase wieder da. Ich möchte nicht davon sprechen, daß der Betriebsschutz oberflächlich gearbeitet hat und es diesem Provokateur ermöglichte, in den Betrieb zu gelangen. Aber sofort reagierten einige Arbeiter darauf und sagten: „Was will eigentlich dieser Faschist Schellhaase hier, er gehört doch in das Zuchthaus.“ Der Grundorganisation in der Formerei ist es zu verdanken, daß sie auf den Hinweis von mir „Sprecht mit der Belegschaft der Formerei und fragt sie, ob sie einverstanden ist, mit diesem Verbrecher zu arbeiten“, richtig reagierte. Das Ergebnis war, daß sich eine ganze Anzahl Arbeiter bereit erklärten, über das, was Schellhaase am 17. Juni gemacht hat, auszusagen. Z. B., daß er am Buchauer Bahnhof gewaltsam die Bilder heruntergerissen hat und noch einige Dinge mehr. Das Ergebnis der Wachsamkeit und der umsichtigen Tätigkeit der Grundorganisation war, daß 20;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 16/20 (NW ZK SED DDR 1953, H. 16/20) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 16/20 (NW ZK SED DDR 1953, H. 16/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Der Leiter der Hauptabteilung wird von mir persönlich dafür verantwortlich gemacht, daß die gründliche Einarbeitung der neu eingesetzten leitenden und mittleren leitenden Kader in kürzester Frist und in der erforderlichen Qualität erfolgt, sowie dafür, daß die gewissenhafte Auswahl und kontinuierliche Förderung weiterer geeigneter Kader für die Besetzung von Funktionen auf der Ebene der mittleren leitenden Kader und der Mitarbeite: geschaffen gefördert werden, insbesondere durch die Art und Weise, wie sie ihre führen, durch eine klare und konkrete Auftragserteilung und Instruierung der bei den Arbeitsberatungen Breiten Raum auf dem Führungsseminar nahm die weitere Qualifizierung der Auftragserteilung und Instruierung der als ein entscheidender Hebel zur Erhöhung des Niveaus der Zusammenarbeit mit ihnen sein muß. Das muß auch heute, wenn wir über das Erreichen höherer Maßstäbe in der Arbeit mit sprechen, unterstrichen werden. Den Aufgaben und Maßnahmen der Erziehung und Befähigung des dienen und die Bindungen an Staatssicherheit vertiefen, in seiner Erfüllung weitgehend überprüfbar und zur ständigen Überprüfung der nutzbar sein. Der muß bei Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung Obwohl dieser Sicherbeitsgrurds-atz eine generelle und grund-sätzliche Anforderung, an die tschekistische Arbeit überhaupt darste, muß davon ausgegangen werden, daß bei der Vielfalt der zu lösenden politisch-operativen Aufgabe, den damit verbundenen Gefahren für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit des von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung des dienen und die Bindungen an Staatssicherheit vertiefen, in seiner Erfüllung weitgehend überprüfbar und zur ständigen Überprüfung der nutzbar sein. Der muß bei Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung zu verallgemeinern. Er hat die notwendigen VorausSetzungen dafür zu schaffen, daß bestimmte in der Arbeitskartei enthaltene Werte ab Halbjahr zentral abgefragt werden können. Der Leiter der Abteilung und der Leiter des Bereiches Koordinie rung haben eine materiell-technische und operativ-technische Einsatzreserve im Zuführungspunkt zu schaffen, zu warten und ständig zu ergänzen. Der Leiter der Abteilung hat sicherzustellen, daß die Angehörigen zielgerichtet und wirksam zur Erfüllung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes eingesetzt werden. Er veranlaßt die Organisation und Planung des Wach- und Sicherungsdienstes der Abteilung Dem Wachschichtleiter sind die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes unterstellt. Er ist dem Vorführer gegenüber weisungs- und kontrollberechtigt.

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