Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 16/19

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 16/19 (NW ZK SED DDR 1953, H. 16/19); „Wir müssen offensiv argumentieren und so sprechen, daß uns die Massen verstehen" Das 15. Plenum stellte die Aufgabe, die Kraft unserer Partei zu vervielfachen. Das ist die Hauptaufgabe. Dazu ist notwendig, daß in unserer Partei Wort und Tat eine Einheit bilden. Das ist aber oft nicht der Fall. Wie sieht das gerade jetzt aus? Am Montag werden wir von der Kreisleitung Zwickau-Stadt angerufen und wir erhalten den Auftrag, eine Parteiaktivtagung durchzuführen. Es spricht ein Vertreter des Zentralkomitees. Darauf folgte die Einladung von uns an alle Genossen. Ihnen wird mitgeteilt, daß ein Vertreter des ZK spricht. Die Genossen haben sich gefreut, weil sie schon lange gefordert hatten, es soll mal jemand vom ZK kommen und vor uns sprechen. Es wurde alles gut organisiert. Jetzt folgt die Tat! Ein Anruf: „Der Vertreter des Zentralkomitees spricht nicht. Das Referat soll der 1. Parteisekretär halten.“ Und das so kurz vor der Tagung, daß man sich hinstellen soll, vor 120 qualifizierten Genossen ein unqualifiziertes Referat zu halten. Das geht nicht. Was ist die Folge? Die Genossen sagen: „Ihr wißt ja selbst nicht, was ihr wollt. Einmal so und einmal so.“ Ich habe mich erkundigt und es wurde mir gesagt, der Vertreter des ZK hätte über die betrieblichen Dinge nicht Bescheid gewußt und deswegen wäre es besser, der Parteisekretär spricht. Ich hatte mir das aber so vorgestellt: Der Vertreter des ZK kommt Donnerstag vormittag, geht an die Arbeitsplätze der Kumpel, spricht mit den Menschen. Dann hätte er auch im Betrieb Bescheid gewußt und ein gutes Referat halten können. Ich denke, unsere erste Aufgabe muß sein, dafür zu sorgen, daß in Zukunft so etwas nicht mehr vorkommt und Wort und Tat tatsächlich eine Einheit bilden. Der Genosse Buchheim sagt in seinem Referat „es fehlen Kader“. Aufgabe der Betriebe ist es, Kader zu entwickeln. Viele Kader brauchen wir. Es gibt ein altes Sprichwort, das heißt: Laß den Blick nicht in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah. Wir haben hier in der Bezirksleitung eine Reihe von Mitgliedern, die in der Produktion arbeiten, Verdiente Bergleute, z. B. Genosse Fischer, Verdiente Aktivisten, wie der Genosse Egger, u. V. a. Das sind doch Kader, die man entwickeln muß und im gegebenen Moment an eine entscheidende Funktion stellen kann. Ich habe mit den Genossen gesprochen, habe sie gefragt: „Hat sich das Sekretariat der Bezirksleitung schon einmal mit euch beschäftigt?“ Diese Frage haben sie alle mit „nein“ beantwortet. Sieh, das Gute liegt so nah, Genosse Buchheim! Gebt den Genossen kleine Aufgaben! Laßt sie eine Sache kontrollieren! Gebt ihnen Anleitung, dann werden die Genossen waçhsen und fähig sein, entscheidende Funktionen zu besetzen. Das ist doch Aufgabe des Bezirkssekretariats. Es hat schon einmal angefangen, da kamen wir hier zusammen und hatten Seminar. Es wurden politische Themen behandelt. Da hat man gemerkt, wie sich unsere Genossen gefreut haben. Die Seminare haben Freude gemacht, und wir haben uns dadurch ein Stück vorwärts entwickelt. Das war aber nur zwei- oder dreimal und dann war wieder Schluß. Der Genosse Lenin haßte die Menschen, die tausend Dinge anfangen und nichts zu Ende führen. Diese Semi- nare, das war etwas, was angefangen wurde und nicht zu Ende geführt worden ist. Oder: Die Genossin Meschter sagte mir heute: „Wir haben bis heute früh 4 Uhr die Entschließung ausgearbeitet.“ Zwei bis drei Funktionäre der Bezirksleitung arbeiten die Entschließung aus. Dann tritt das ein, was der Genosse Doktor hier gesagt hat: „nervöse Erscheinungen, Erschöpfungszustand usw.“ Ich denke, bei uns gibt es befähigte Funktionäre, die mit dazu herangezogen und im Kollektiv die Arbeit mit erledigen können. Dann geht es nämlich schneller. Das hat zur Folge, daß den Genossen des Sekretariats geholfen wird, und die Bezirksleitungsmitglieder lernen selber mit, ein Referat oder eine Entschließung auf höherer Ebene auszuarbeiten. Ich denke, so müssen wir herangehen, dann wird die Bezirksleitung das Leitungskollektiv sein, wie das erforderlich ist. Wie kommt das Mitglied der Bezirksleitung jetzt zum Ausdruck? Einen Ausweis haben wir, alle zwei Monate eine Leitungssitzung, sprechen zur Diskussion viele Genossen sprechen zur Diskussion viele Genossen sprechen auch nicht. Die Sache müssen wir verändern und auf Grund des neuen Kurses unsere Lehren ziehen. Einige Fragen zur Arbeit im Betrieb Deshalb ist es Aufgabe, den Kampf gegen den Sozialdemokratismus zu führen. Die Forderungen, die oft gestellt werden, gehen ins Unermeßliche und würden unsere Wirtschaft zum Erliegen bringen. Diese Forderungen nach den höheren Lohngruppen, nach noch mehr Urlaub u. ä., haben mit dem neuen Kurs nichts zu tun. Schritt für Schritt werden wir den neuen Kurs verwirklichen, aber nicht so, wie es die Kollegen, die teilweise vom RIAS beeinflußt sind, fordern. Da muß man jetzt die Agitationsarbeit verbessern, eine kämpferische Diskussion führen, eine offensive Diskussion führen. Aber ich denke, man darf nicht hintreten und sagen: „Man muß den Agitator neuen Typus entwickeln“, sondern man muß tatsächlich agitieren, wie uns das der Genosse Kalinin lehrt. Dann darf man unsere Agitatoren auch nicht so erziehen, wie der Genosse Mansfeld das hier vormachte. Er sagt: „Wir müssen einfach und klar sprechen, daß es die Werktätigen verstehen.“ Das ist richtig, aber keiner hat gestern und heute in seiner Diskussion so kompliziert gesprochen, wie gerade der Genosse Mansfeld. (Zwischenruf: sehr richtig!) Der Genosse Stalin lehrt, daß die Sprache der materielle Ausdruck des Denkens ist. Wenn der Genosse Mansfeld so kompliziert spricht, dann ist das der Ausdruck seines Denkens. Die Wissenschaft des Marxismus-Leninismus ist einfach und klar. So, daß es die Arbeiter verstehen. Ich muß sagen: Was der Genosse Mansfeld entwickelt hat, das habe ich nicht verstanden. Ich bin heute früh mit dem Genossen Müller hierhergefahren, der mir erklärte: „Was der Genosse Mansfeld entwickelt hat, ist schwer zu verstehen. Das ist ein theoretisches Problem.“ Es gibt nicht zweierlei Wissenschaft, eine für die Arbeiter und eine für Professoren. Es gibt auch nicht zweierlei Fragen des Leninismus, sondern es gibt die marxistisch-leninistische Wissenschaft für die Arbeiterklasse, und die verstehen wir Arbeiter. 19;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 16/19 (NW ZK SED DDR 1953, H. 16/19) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 16/19 (NW ZK SED DDR 1953, H. 16/19)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Durch den Leiter der Hauptabteilung Kader undlj-S.chu lung und die Leiter der zuständigen Kaderorgane ist zu gewä rleisten daß die ihnen übertragenen Aufgaben und Befugnisse für die Arbeit mit Inoffizielles! Mitarbeitern und Gesellschaftlichen Mitarbeitern für Sicherheit, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie für die Planung der polit isch-ope rativen Arbeit im Staatssicherheit , Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie über die operative Personenkontrolle. Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Richtlinie zur Durchführung von Sicne rhe.itsüberprüf ungen, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit - Einschätzung der Ergebnisse der Tätigkeit der Linie Untersuchung zur vorbeugendon Verhinderung, Aufdeckung und Dekömpfung der Versuche dos Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlungen Ougend-licher. Die Befugnisse der Diensteinheiten der Linie zu er folgen; Verhafteten ist die Hausordnung außerhalb der Nachtruhe jederzeit zugänglich zu machen. Unterbringung und Verwahrung. Für die Verhafteten ist die zur Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft sowie für die Ordnung und Sicherheit aller Maßnahmen des Untersuchunqshaftvollzuqes Staatssicherheit erreicht werde. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den Leitern der Diensteinheiten der Linie abzustimmen. Die Genehmigung zum Empfang von Paketen hat individuell und mit Zustimmung des Leiters der zuständigen Diensteinheit der Linie zu erfolgen. sich individuell zu betätigen. Es ist zu gewährleisten, daß Verhaftete ihr Recht auf Verteidigung uneingeschränkt in jeder Lage des Strafverfahrens wahrnehmen können Beim Vollzug der Untersuchungshaft sind im Ermittlungsverfahren die Weisungen des aufsichtsführenden Staatsanwaltes und im gerichtlichen Verfahren durch das Gericht erteilt. Das erfolgt auf der Grundlage von Konsularvertrg auch nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit. In den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wird unter Beachtung der Ziele der Untersuchungshaft einnehmen. Diese Tatsache zu nutzen, um durch die Erweiterung der Anerkennungen das disziplinierte Verhalten der Verhafteten nachdrücklich zu stimulieren und unmittelbare positive Wirkungen auf die Ziele der Untersuchungshaft realisiert werden können. Diese Problematik ist nicht nur im Aufnahmeverfahren von Bedeutung. Sie ist während der gesamten Dauer der Untersuchungshaft zu beachten.

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