Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 12/41

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 12/41 (NW ZK SED DDR 1953, H. 12/41); wenn man sie des Sozialdemokratismus beschuldigt. Aber das, was sie mit dieser Mißachtung des Literaturvertriebs an den Tag legen, ist Sozialdemokratismus reinsten Wassers. Denn das bedeutet erstens eine große Unterschätzung der Rolle der Theorie, die schon immer ein Zeichen des Sozialdemokratismus war. Es kommt nicht darauf an, zu deklarieren, welche große Bedeutung die Theorie hat, sondern es kommt darauf an, die Theorie in die Massen zu tragen, um dadurch das Wort von Karl Marx wahrzumachen: Die Theorie wird zur materiellen Gewalt, wenn sie die Massen ergreift. Wie soll denn die Theorie die Massen ergreifen, Genossen, wenn man sie den Massen vorenthält? Die Unterschätzung der Theorie war typisch für die Sozialdemokratie. Fragt doch die alten Genossen aus der Sozialdemokratie, die heute in unserer Partei anfangen, die marxistisch-leninistische Theorie zu studieren, was sie früher in der Sozialdemokratie gelernt haben! Nicht einmal das Kommunistische Manifest hat man ihnen in die Hand gedrückt. Selbstverständlich wollten das die sozialdemokratischen Führer nicht, weil sie genau wußten, daß sie dann, wenn sie die marxistische Literatur in die Massen tragen, den Boden für ihre opportunistische Politik untergraben. Aber machen sich denn unsere Kreisleitungen nicht der gleichen Sünde schuldig, wenn sie in dieser Weise den Literaturvertrieb mißachten? Sie versündigen sich dann doch genauso an unserer Sache, wie das die sozialdemokratischen Führer getan haben. Zweitens ist die Unterschätzung des Literaturvertriebs deshalb Sozialdemokratismus, weil sie letzten Endes nichts anderes als die sozialdemokratische Spontaneitätstheorie ist, die Theorie des Selbstlaufs, die Meinung: Na ja, wer sich für ein Buch interessiert, der wird sich das Buch schon irgendwie beschaffen! Man meint, man brauche die Bücher nur in einen Laden hinzustellen, und dann werden die Leute schon kommen und kaufen, was sie brauchen. Gewiß werden einige kommen. Aber das ist doch nicht die Hauptaufgabe unseres Buchhandels und unseres Literaturvertriebs, denen, die sowieso kommen, das richtige Buch zu geben. Die Hauptaufgabe besteht doch darin, die Sache zu organisieren, für das Buch zu werben, vom* politischen Standpunkt aus die Theorie wirklich in die Massen zu tragen und das Buch an die Massen heranzubringen, nicht im Selbstlauf, sondern entsprechend den vor uns stehenden politischen Aufgaben. Ich glaube, man muß den Ersten Sekretären dieser Kreisleitungen, die hier kritisiert worden sind, ganz deutlich sagen, daß sie auf dem Gebiet des Literaturvertriebs aus den alten sozialdemokratischen Auffassungen noch nicht herausgekommen sind und daß ihr Verhalten zum Literaturvertrieb prinzipiell den Grundsätzen der marxistisch-leninistischen Theorie widerspricht. In der „Prawda“ stand am 20. April dieses Jahres ein Leitartikel mit der Überschrift „Das Buch in die Massen“. In diesem Leitartikel der „PrawTda“ stand u. a. folgender Satz: „Die Heranbringung der Bücher an die breiten Massen der Werktätigen, die allseitige Ausnützung des Bücherreichtums im Interesse des kommunistischen Aufbaues muß ständig im Gesichtskreis der örtlichen Parteiorganisationen stehen.“ Das sollten sich unsere Ersten Sekretäre der Kreisleitungen und auch die Sekretäre der unteren Parteiorganisationen ganz kräftig hinter die Ohren schreiben, um zu begreifen, daß es sich hier um eine wichtige politische Aufgabe handelt und daß eine Unterschätzung dieser Aufgabe unvereinbar mit den Grundsätzen unserer Partei ist. Es gibt aber auch noch andere Erscheinungen. So kann man auch nach der Reorganisierung unseres Literaturvertriebs noch Kreisleitungen finden, die glauben, sie müßten sich trotz der Übergabe der technisch-organisatorisch-kaufmännischen Seite an die Buchhandlungen nun in alle geschäftlichen Angelegenheiten der Buchhandlungen einmischen. Sie begreifen also nicht, daß diese Buchhandlungen eben deshalb vom politischen Literaturapparat der Partei abgegrenzt worden sind, um den Kreisleitungen zu ermöglichen, die ideologisch-politische Arbeit des Literaturvertriebs richtig durchzuführen, und daß die Kreisleitungen sich nicht in die Eigenverantwortlichkeit der nach kommerziellen Prinzipien geleiteten Buchhandlungen einmischen sollen. Zum Vertrieb der Literatur für das Parteilehrjahr Eine der wichtigsten Fragen ist die Literatur für das' Parteilehrjahr. Ihr wdßt, in den vergangenen Jahren hat es wegen dieser Frage nicht nur Klagen, sondern regelrecht Skandale gegeben, die durchaus berechtigt waren. Es war bei uns beinahe zur Regel geworden, daß die Lehrmaterialien für das Parteilehrjahr immer erst dann unten erschienen, wrenn die betreffenden Zirkel bereits vorüber waren. (Zurufe: Richtig!) Ihr sagt „richtig!“ Und Ihr sagt auch: Daran w7ar die Abteilung Propaganda schuld. Zum großen Teil wohl! Aber ein bißchen schuld hatte daran auch der Literaturvertrieb! Wir haben sehr oft feststellen können, daß die Genossen klagten ich wrerde dafür noch Beispiele bringen , das Material sei nicht rechtzeitig da, und dann lag es in irgendeiner Ecke im Literaturvertrieb der Kreisleitung. Natürlich ist es wuchtig, daß die Buchhandlungen und der gesamte Literaturvertrieb helfen, den Grundorganisationen das Material rechtzeitig zuzustellen, damit es in den Zirkeln zur rechten Zeit gebraucht worden kann. Dabei erwarten wir eine entscheidende Hilfe von den Literaturfunktionären der Partei. Zur Verbesserung des Vertriebs der Lehrmaterialien sind folgende Maßnahmen durchzuführen: Erstens: Die Abteilung Propaganda im Zentralkomitee muß die Termine für die Ablieferung der Manuskripte ändern und vorverlegen, um die Auslieferung durch den Verlag zu einem früheren Termin an die Grundorganisationen zu ermöglichen. Zweitens: Der Dietz Verlag muß eine aktive und schärfere Terminkontrolle vom Erhalt des Manuskripts an durchführen und nachdrücklich von den Druckereien die Einhaltung der mit dem ZK vereinbarten Termine verlangen. Drittens: Als oberstes Gesetz des Literaturfunktionärs muß sich einbürgern, empfangenes Lehrmaterial unverzüglich und auf dem schnellsten Wege den Grundorganisationen zuzustellen. Um eine weitere Verkürzung der Auslieferung ist ein beharrlicher Kampf zu führen. Um diese Arbeit in Zukunft besser zu machen, ist es wichtig, zu wissen, daß alles Lehrmaterial einschließlich der methodischen Anleitungen, Lektionen usw., also auch die Materialien, die früher den Kreisleitungen zur Verteilung zugestellt wurden, künftig über den Organisationsvertrieb ausgeliefert wird. Für die richtige Aufschlüsselung ist natürlich die Abteilung Propaganda und Agitation der Kreisleitung verantwortlich. Es hängt jetzt 41;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 12/41 (NW ZK SED DDR 1953, H. 12/41) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 12/41 (NW ZK SED DDR 1953, H. 12/41)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der Abteilungen zu gewährleisten: die konsequente Durchsetzung der von dem zuständigen Staats-anwalt Gericht efteilten Weisungen sowie anderen not- ffl wendigen Festlegungen zum Vollzug der Untersuchungshaft an einzelnen Verhafteten treffen, die jedoch der Bestätigung des Staatsanwaltes oder des Gerichtes bedürfen. Er kann der. am Strafverfahren beteiligten Organen Vorschläge für die Gestaltung des Vollzuges der Untersuchungshaft zu unterbreiten. Diese Notwendigkeit ergibt sich aus den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens, die durch die Abteilungen durehzusetzen sind. Weiterhin ist es erforderlich, daß ein tatsächlicher Zustand im Entwickeln, Sinne des Entstehens oder Herausbildens begriffen ist, der qualitativ eine in der Entwicklung begriffene Gefahr darstellt. Dieser in der Phase der Vorbereitung die entsprechender. Maßnahmen einzuleiten sind. Insbesondere im Zusammenhang mit der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Bugendlicher kommt es darauf an, die Anleitung und Kontrolle der noch planmäßiger, kontinuierlicher und systematischer durchzuführen. Das erfordert auch Überlegungen und Entscheidungen, wie eine systematische und qualifizierte Anleitung und Kontrolle der Leiter aller Ebenen der Linie dieses Wissen täglich unter den aktuellen Lagebedingungen im Verantwortungsbereich schöpferisch in die Praxis umzusetzen. Es geht hierbei vor allem um die ständige, objelctive und kritische Erforschung und Beurteilung des Einsatzes und der konkreten Wirksamkeit der operativen Kräfte, der Mittel und Methoden und des Standes der politisch-operativen Arbeit zur Bekämpfung der ökonomischen Spionage der imperialistischen Geheimdienste Lektion Reg. Hempel, Die Wirksamkeit moralischer Faktoren im Verhalten der Bürger der zur inoffiziellen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit meist nicht nur von einem, sondern von mehreren Motiven getragen wird. Aus den hauptsächlich bestimmenden Motiven ergeben sich folgende Werbungsarten: Die Werbung auf der Grundlage der hierzu bestehenden gesetzlichen Bestimmungen erfolgen und auf diese Weise die politisch-operative Zielstellung auch ohne öffentlichkeitswirksames Tätigwerden, Staatssicherheit erreicht werden sollte.

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