Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 12/16

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 12/16 (NW ZK SED DDR 1953, H. 12/16); Ja, werden manche sagen, aber die Unfähigen, die sich nur dazwischengedrängt haben unter die Intelligenz und heute hohe Gehälter und Prämien beziehen, ohne etwas Sonderliches zu leisten das ist doch falsch. Natürlich ist das falsch. Und solche Fälle soll man beseitigen. Aber erstens: Immer und überall filzen sich einige Unwürdige dazwischen. Das kann man nie ganz abstellen. Und das Geld, das ihnen gezahlt wird, das sind sozusagen die historischen Spesen der Arbeiterklasse bei der Errichtung ihrer Macht. Aber die Arbeiterklasse würde ihren eigenen Interessen ins Gesicht schlagen, wenn sie sich wegen ein paar Nassauern von der großen politischen Linie abdrängen ließe. Darin zeigt sich ja eben das Klassenbewußtsein eines Arbeiters, daß er zu unterscheiden weiß zwischen der großen Linie und den Einzelfällen, und daß er eisern an der großen Linie festhält. Hier habt ihr ein konkretes Beispiel dafür, was Klassenbewußtsein ist. Es besteht darin, unbeirrbar von den Interessen der Arbeiterklasse auszugehen, dabei alle Umstände im Auge zu haben, die man im Auge haben muß, und nicht zuzulassen, daß zweitrangige Dinge auf die Urteilsbildung Einfluß nehmen, mögen sie einem im Augenblick noch so sehr das Blut ins Gesicht treiben. Wer das nicht kann, wer sich ins Schlepptau nehmen läßt von Einzeleindrücken, und mögen sie noch so richtig sein, der tut sich selber einen schlechten Dienst. Ich sehe, mancher hier im Saal denkt jetzt: „Da habe ich eben kein Klassenbewußtsein, auch gut.“ Kolleginnen und Kollegen, Klassenbewußtsein haben oder nicht haben, ist eine Frage auf Leben und Tod! Die Arbeiterklasse ist doch nicht allein auf der Welt, ihr gegenüber steht der Imperialismus, der Faschismus, der sie aus hundert Kohren beschießt und ihr nach dem Leben trachtet. Das Klassenbewußtsein ist die Hauptwaffe der Arbeiter in diesem Kampf. Die Arbeiterklasse, die kein Klassenbewußtsein hat, ist eine leichte Beute für den Gegner Damit komme ich auf die Hauptfrage, den 17. Juni: Ein Diskussionsredner, der Kollege Bremse, der hier vieles Richtige gesagt hat, hat zugleich einen fürchterlichen Satz gesprochen: „Ich bin stolz auf den 17. Juni.“ Der Kollege Bremse hat nachher ausgeführt, wie er den Satz verstanden haben will. Er wollte sagen, er sei stolz, daß die Arbeiter am 17. Juni gezeigt hätten, daß sie eine Kraft sind und einen Willen haben; mit den faschistischen Provokateuren hätten er und die Belegschaft natürlich nichts zu tun. Diese Frage muß man gründlich klären. Wie steht sie? Mit den Provokateuren habt ihr nichts zu tun und wollt ihr nichts zu tun haben. Das haben alle von euch erklärt, und das kann auch nicht anders sein. Aber viele von euch möchten jetzt weil sie selber subjektiv ehrlich, wegen ihrer wirtschaftlichen Forderungen auf die Straße gegangen sind wie mit einem Messer trennen: Ihre Anteilnahme an der Demonstration und den tatsächlichen Charakter der Demonstration, die eine bewußte, von langer Hand vorbereitete Provokation der Kriegsbrandstifter war. Und noch mehr, sie möchten sogar, daß nicht allzuviel über die Provokateure gesprochen wird, weil sie fürchten, daß dann ihre Forderungen in den Hintergrund treten könnten. Kolleginnen und Kollegen, das ist nicht nur falsch, das ist der gefährlichste Punkt in der ganzen gegenwärtigen Lage, und diese Sache muß klargestellt werden. Ihr habt, meint ihr, für eure Interessen demonstriert. Das Gegenteil ist der Fall. Ihr habt gegen eure Interessen demonstriert und wenn euch nicht die klassenbewußten Arbeiter, die in den Betrieben blieben und das ist die Mehrzahl aller Arbeiter in der Republik , die Partei, der Staat, die sowjetische Besatzungsmacht in den Arm gefallen wären, hättet ihr dazu beigetragen, daß die Provokateure eure Interessen kurz und klein geschlagen hätten. Sie waren ja schon dabei. Und zwar nicht nicht nur dadurch, daß sie vor euren Augen Lebensmittelkioske, Warenhäuser, Arbeiterklubs, Lehrlingsheime in Brand steckten, sondern dadurch, daß sie auf dem besten Wege waren, euch, uns alle, in den Krieg zu ziehen. Dazu waren die Adenauer, Ollenhauer, Kaiser und wie sie heißen, nach Westberlin angereist und standen ein paar hundert Meter von der Sektorengrenze entfernt und kontrollierten, wie es den Provokateuren gelingt, euch immer unter Ausnutzung eurer an sich berechtigten Unzufriedenheit zum Sturm auf den Frieden zu führen. „Das haben wir nicht gewußt“, sagen viele heute. Das ist es ja eben! Ein klassenbewußter Arbeiter hätte das wissen müssen! Die Sache ist so ähnlich wie mit der Intelligenz. Wer nur auf den einzelnen Intellektuellen blickt, der viel Geld verdient, nicht aber auf die Perspektive der Arbeiterklasse, auf den großen Zusammenhang, der kann keine richtige Einstellung gewinnen. Wer am 17. Juni nur seine wirtschaftlichen Forderungen sah und mögen sie noch so berechtigt gewesen sein , nicht aber den großen Zusammenhang sah, nicht sah oder sehen wollte, was um ihn herum in der Welt geschieht, daß nämlich die Todfeinde der Arbeiterklasse 500 Meter entfernt stehen und ihren Krieg provozieren wollen, daß sie die Regierung Grotewohl um jeden Preis stürzen wollen, weil sie eine Arbeiterregierung ist, daß sie einige Fehler der Regierung ausnutzen, um die Arbeiter gegen sie zu treiben, daß sie keine Zeit mehr haben, weil der Krieg in Korea zu Ende geht und sie ein neues Blutbad brauchen der hat zu kurz gepeilt, mörderisch zu kurz gepeilt! Am 17. Juni mußte sich das Klassenbewußtsein darin zeigen, daß sich der Arbeiter ungeachtet seiner persönlichen Forderungen sagt: Gegen die Arbeiterregierung gehen, niemals! Das kann nicht richtig sein. Wenn ich dazu aufgefordert werde, mache ich das Gegenteil, ich unterstütze die Regierung. Auseinanderrechnen mit ihr werde ich später. Und niemals hättet ihr auch anders gehandelt, wenn dieser Westberliner Provokationsherd nicht gewesen wäre, mit dem weitverzweigten Netz seiner Agenten. Die große Schuld von denen, die an der Demonstration teilgenommen haben, besteht darin, daß sie ihren eigenen Interessen, den Interessen der Arbeiterklasse, in den Rücken gefallen sind. Das muß man aussprechen, das wäscht kein Regen ab. Wenn also der Kollege Bremse, der offenkundig nur das Beste will, sagt: „Ich bin stolz auf den 17. Juni“, dann muß man ihm erwidern: Man hat keinen Anlaß zum Stolz, wenn man sich hat irreführen lassen. Man hat keinen Anlaß zum Stolz, wenn man infolge mangelnden Klassenbewußtseins den tatsächlichen Interessen der eigenen Klasse in den Rücken gefallen ist. Da die Rede des Kollegen Bremse gezeigt hat, daß er in Wahrheit nichts anderes will als den Interessen der Arbeiterklasse dienen, habe ich nicht den geringsten Zweifel daran, daß auch er meine Worte versteht und billigt. 16;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 12/16 (NW ZK SED DDR 1953, H. 12/16) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 12/16 (NW ZK SED DDR 1953, H. 12/16)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben; die Möglichkeiten und Voraussetzungen der Anwendung des sozialistischen Rechts; Anforderungen an die weitere Qualifizierung der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren gegen sogenannte gesetzlich fixierte und bewährte Prinzipien der Untersuchungsarbeit gröblichst mißachtet wurden. Das betrifft insbesondere solche Prinzipien wie die gesetzliche, unvoreingenommene Beweisführung, die Aufklärung der Straftat oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen können, Gleichzeitig haben die Diensteinheiten der Linie als politisch-operative Diensteinheiten ihren spezifischen Beitrag im Prozeß der Arbeit Staatssicherheit zur vorbeugenden Verhinderung, zielgerichteten Aufdeckung und Bekämpfung subversiver Angriffe des Gegners zu leisten. Aus diesen grundsätzlichen Aufgabenstellungen ergeben sich hohe Anforderungen an die gesamte Tätigkeit des Referatsleiters und die darin eingeschlossene tscliekistisclie Erziehung und Befähigung der ihm unterstellten Mitarbeiter. Die Aufgaben im Sicherungs- und Kontrolidienst erden in der Regel von nicht so hohem Schwierigkeitsgrad, sehen wir uns bei der Vorlage von Lichtbildern zum Zwecke der Wiedererkennung von Personen in Befragungen und Vernehmungen gegenüber. Diese Maßnahme kommt in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit Gemeinsamer Standpunkt des Obersten Gerichts der Kollegium für Strafrecht Militärkollegium. zur Anwendung des Absatz des Gesetzes über den Wehrdienst in der Wissenschaftliche Arbeiten AUTORENKOLLEKTIV: Grundlegende Abforderungen und Wege zur Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Untersuchungsarbeit Staatssicherheit im Ermittlungsverfahren, Dissertation, Vertrauliche Verschlußsache AUTORENKOLLEKTIV: Die weitere Vervollkommnung der Vernehmungstaktik bei der Vernehmung von bei Transitmißbrauchshanclüngen auf frischer Tat festgenomraePör ßeschuldigter Potsdam, Juristisch Fachs lußa Vertrauliche Verschlußsache schule, Errtpgen und Schlußfolgerungen der Äf;Ssfeerlin, bei der ziel gerttchteten Rückführung von Bürgern der die unter Ausnutzung einer Dienstreise oder einer Reise in dringenden Familienangeleaenheiten nach nichtsozialistischen Staaten oder nach Westberlin die ungesetzlich verlassen haben.

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