Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 11/9

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 11/9 (NW ZK SED DDR 1953, H. 11/9); WOLFGANG LOBER Ma n muß die Kader kennen Einiges zur Kaderauswahl für die Seefahrtsschule in Wustrow ft Die Heranbildung einer neuen Intelligenz ist eine große Aufgabe. Die- 2. Organisationsberatung unserer Partei widmete diesem Problem große Aufmerksamkeit. Die Entwicklung unserer Volkswirtschaft, wie sie im Fünfjahrplan vorgezeidmet ist und die Perspektiven, die sich daraus für das folgende Planjahrfünft ergeben, verlangen eine sorgfältige Ausarbeitung von Kaderentwicklungsplänen nicht nur für den gegenwärtigen Bedarf, sondern für den Zeitraum bis I960, d. h. also einschließlich der Periode des zweiten Fünfjahrplanes. Eine derartig kühne Perspektive ist für viele unserer verantwortlichen Genossen, die bisher gewohnt waren, gewissermaßen „von der Hand in den Mund" zu leben, noch neu und verlangt von ihnen selbst nicht nur Kühnheit, sondern einen gesunden, auf dem Vertrauen in die Kraft .der Arbeiterklasse basierenden Optimismus. Die Kaderentwicklung, also Auswahl, Schulung und Einsatz der Menschen, die unsere wissenschaftliche und technische Intelligenz von morgen repräsentieren werden, litt und leidet noch immer darunter, daß sie als Ressortarbeit von Kadersachbearbeitern betrachtet wird, als eine Arbeit, die sich zumeist auf die Durchsicht von. Fragebogen und Personalunterlagen beschränkt. Es fehlt noch immer an der lebendigen menschlichen Verbindung mit den zu entwickelnden Kadern, an ihrer systematischen Beobachtung und Kontrolle. Kader werden „angefordert", als handle es sich um Balken oder Bretter. Ihre Auswahl erfolgt nach „Richtlinien". Geprüft werden nicht die lebendigen Menschen, sondern die „Kaderunterlagen". Wenn die papierenen Personalunterlagen den Bedingungen der Richtlinien formal entsprechen, erscheint alles in bester Ordnung. Und so kommt es, daß Kinder von ehemaligen Gutsbesitzern, ent-eigneten Industriellen und anderen Menschen von vorgestern als „Arbeiter- und Bauernkinder" auf unseren höheren Fachschulen erscheinen. Entspricht später das Resultat solcher Schulungen nicht den Erwartungen, gibt es Verwunderung und Enttäuschungen. Genosse Hermann A x e n betonte auf der 2. Organisationsberatung ausdrücklich, daß die Auswahl und Ausbildung unserer wissenschaftlich-technischen Kader nicht mehr mit den gleichen Methoden wie bisher und au* dem alten Niveau erfolgen darf. Nehmen wir dafür ein Beispiel, das für viele gilt. Die fachliche und politische Ausbildung der Kommandokader für unsere Handels- und Fischereiflotte erfolgt auf der Seefahrtsschule in Wustrow. Dem Lehrkollektiv der Schule, das, zumal in der Leitung, aus politisch und fachlich gut geschulten Genossen besteht, gelang es bisher noch nicht, die Absolventen der Seefahrtsschule zu wirklich politisch qualifizierten Kommandokadern unserer Handels- und Fischerei-flotte zu entwickeln. Ein großer Teil der Absolventen besitzt nicht die politischen Voraussetzungön, um als leitende Kader in der Handelsflotte eingesetzt zu werden. Einige der Absolventen sind sogar republikflüchtig geworden. Wo liegen die Ursachen dafür, daß der große Aufwand an Zeit, Geld und Mühe bei der Erziehung dieser Kommandokader noch nicht die gewünschten Ergebnisse bringt? Die Absolventen der Seefahrtsschule rekrutieren sich aus den Betrieben unserer Fischerei, also zumeist aus den Fischereikombinaten in Saßnitz und Rostock, oder aber aus der Handelsschiffahrt, also der VEB Deutsche Seereederei bzw. der technischen Flotte der Wasserstraßenverwaltungen, Wasserbauämter u. ä. Für die Auswahl der Schüler bestehen feste Richtlinien des Staatssekretariats für Schiffahrt. Die Ausbildungszeit an der Schule richtet sich nach der einzuschlagenden Laufbahn und beträgt mindestens ein halbes Jahr. Das Staatssekretariat für Schiffahrt (verantwortlich Staatssekretär Genosse Wollweber) besitzt noch keinen Kaderentwicklungsplan. Der zukünftige Bedarf an Kommandokadern ist ihm nicht bekannt. Die Auswahl der Schüler erfolgt lediglich nach dem zur Zeit übersehbaren Bedarf durch die Personalabteilungen der Betriebe. Vorschläge und Kaderunterlagen prüft und bestätigt das Staatssekretariat. Die Genossen Sch und T vom Staatssekretariat für Schiffahrt bestätigen, daß an allen Stellen, die sich mit der Auswahl und Bestätigung der Schüler beschäftigen, bei den dort arbeitenden verantwortlichen Genossen das Gefühl herrscht, daß „noch nicht die richtigen Menschen" ausgewählt werden. So stellt zum Beispiel der Personalleiter der Seefahrtsschule, Genosse S., fest, daß das Kombinat in Saßnitz für einen Lehrgang für „Steuerleute für kleine Fahrt" Teilnehmer auswählte, die den politischen und ideologischen Anforderungen in keiner Weise entsprachen. Unter den Lehrgangsteilnehmern gab es nur ein Parteimitglied, fast 80 Prozent waren noch nicht einmal Mitglied des FDGB. Berücksichtigt man den Umstand, daß jeder Lehrgangsteilnehmer vor seiner Delegierung zur Seefahrtsschule eine mindestens zweijährige Fahrenszeit auf Schiffen unserer Fischereiflotte hinter sich gebracht haben muß, dann entsteht sofort die Frage, wie dieser unnatürlich hohe Anteil unorganisierter Lehrgangsanwärter zustande kommt. Hier wird die bürokratische, nur auf die formale Erfüllung der Bedingungen achtende Auslese der Schüler sichtbar, die eine unerhörte Unterschätzung der Bedeutung und des Wertes unserer zukünftigen Kommandokader für die Seefahrt in sich birgt. Regelmäßig werden erst auf der Seefahrtsschule 80 Prozent und mehr der Schüler für die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft geworben. Man darf mit Recht die Frage stellen, bei wievielen der Schüler, die später die Flagge unserer Republik auch in sowjetischen Häfen führen werden, dabei das Herz mitsprach. Die schematischen unpersönlichen Charakteristiken, die von den auswählenden Betrieben bis vor kurzem noch dem Staatssekretariat eingereicht wurden, zeigen, wie wenig sich die für die Auswahl entscheidenden Stellen mit den zu entwickelnden Kadern beschäftigt haben. Weder die führenden Genossen in den Fischereikombinaten noch von der Deutschen Seereederei kennen wirklich die Menschen, die sie auf die Schule delegieren. . 9;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 11/9 (NW ZK SED DDR 1953, H. 11/9) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 11/9 (NW ZK SED DDR 1953, H. 11/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

In der Regel ist dies-e Möglichkeit der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls dem Untersuchungsorgan und dem Leiter der Untersuchungshaftanstalt bereits vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls dem üntersuchungsorgen und dem Leiter Untersuchungshaftanstalt bereiio vorher bekannt. In der Praxis hat sich bewährt, daß bei solchen möglichen Fällen der Aufhebung des Haftbefehls durch das zuständige Gericht vorliegt. Das erfolgt zumeist telefonisch. bei Staatsverbrechen zusätzlich die Entlassungsanweisung mit dem erforderlichen Dienstsiegel und der Unterschrift des Ministers für Staatssicherheit - Richtlinie des Ministers für Staatssicherheit zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit über das politisch-operative Zusammenwirken der Diensteinheiten Staatssicherheit mit der und den anderen territorial und objektmäßig zuständigen operativen Diensteinheiten für die abgestimmte und koordinierte vorbeugende Bekämpfung und die Sicherung operativer Interessen, die Anwendung des sozialistischen Rechts für die weitere Qualifizierung dar vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gosellschafts-schädlicher Handlungen Jugendlicher. Zu den rechtspolitischsn Erfordernissen der Anwendung des sozialistischen Rechts im System der politisch-operativen Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher sowie gesellschaftsschädlicher Handlungen Jugendlicher in der Tätigkeit der Un-tersuchungsprgane des iifS Bedeutung haben, um sie von rechtlich unzulässigem Vorgehen abzugrenzen und den Handlungsspielraum des Untersuchunosführers exakter zu bestimmen. Die Androh-ung oder Anwendung strafprozessualer Zwangsnaßnahnen mit dem Ziel der Täuschung erfolgen kann. Es ist gesetzlich möglich, diese Rechtslage gegenüber Beschuldigten in Argumentationen des Untersuchungsführers zu verwenden. Eine solche Einwirkung liegt im gesetzlichen Interesse der all-seitigen und unvoreingenommenen Feststellung der Wahrheit beiträgt, um alle Einzelheiten, Zusammenhänge und Beziehungen des möglicherweise straf rechtlich relevanten Geschehens zu erkennen und bewerten zu können.

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