Neuer Weg, Organ des Zentralkomitees für alle Parteiarbeiter 1953, Heft 11/12

Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 11/12 (NW ZK SED DDR 1953, H. 11/12); Ehe mit einem neuen Inhalt erfüllt, in der die Frau mit dem Manne völlig gleichberechtigt in der Gesellschaft lebt und beide ihre Kinder gemeinsam zu wertvollen Menschen erziehen. Darauf begründet sich u. a. auch die Entwicklung der moralisch-politischen Einheit unseres Volkes, die sich bereits jetzt in der wachsenden Einheit zwischen Volk, Partei und Regierung zeigt. Einige Genossen haben die merkwürdige Auffassung, sie brauchten sich nur dann parteimäßig zu verhalten, solange sie „im Dienst" sind. Sie denken, sobald sie Feierabend haben, sind sie dann ganz „privat“, sozusagen als der Herr Schulze, Herr Müller oder Frau Meier, als ein vom Parteistatut beurlaubter Genosse. Mit solch einer Auffassung muß man radikal aufräumen. Auch das Leben nach dem sogenannten „Feierabend“, wie das familiäre und persönliche Leben eines jeden Genossen, jeder Genossin muß in Ordnung sein, einwandfrei und sauber, so daß es nicht gegen die Auffassungen der Partei, gegen die Parteidisziplin und die sozialistische Moral verstößt. Saufereien, Frauengeschichten, korruptes Verhalten und Intrigantentum und Durchstechereien haben mit kommunistischer Moral nicht das geringste zu tun, sie sind parteischädigend, stehen im schärfsten Gegensatz zur Parteimoral. Die Öffentlichkeit wird die Partei auch danach beurteilen, wie sich ihre Mitglieder im persönlichen Leben verhalten und wird bei der Beurteilung das Mitglied niemals von der Partei trennen. Und das ist sogar richtig, denn ein Mitglied der Partei hat die Pflicht, sich stets der Partei würdig zu erweisen. Eine einwandfreie Lebensführung ist auch aus Gründen der Sicherheit für die Partei und die Deutsche Demokratische Republik Pflidit jedes Mitgliedes und Kandidaten. Moralische Schwächen, Unehrlichkeit des einzelnen, sind oft die Anknüpfungspunkte des Klassenfeindes. Dabei müssen uns ebenfalls die Prozesse gegen das Verschwörerzentrum Slansky, gegen Rajk, Kostaff und Konsorten eine ernste Lehre sein. Das entscheidende Mittel zur Erziehung der Parteimitglieder ist die immerwährende Anwendung der Kritik und Selbstkritik. Die Anwendung der Kritik und Selbstkritik muß gerade hierbei noch stärker entwickelt werden, überall, wo Schlamperei und Überheblichkeit zutage treten, muß hineingeleuchtet werden. Das ist es, worauf es ankommt. Es gibt Genossen, bei denen vielfach ihre Worte mit ihren Handlungen nicht übereinstimmen, das ist, wie Genosse Lenin sagt, „schon ganz schlecht; dies führt zur Heuchelei, führt zur Entfernung von der Partei“. Der bisherige 1. Kreissekretär von Erfurt-Stadt, Igge-s e n, war z. B. der Ansicht, seine Verantwortung gegenüber der Partei in einigen Fragen mit den Worten „das war privat" abweisen zu können. Aber ein Funktionär der Partei kann sich nicht auf 'einen solchen bequemen und falschen Standpunkt begeben, sondern muß sich stets den Beschlüssen und den Moralbegriffen der Partei unterordnen. Unmoralisches Verhalten steht dann stets im Zusammenhang mit Verstößen gegen die Parteidisziplin und führt zu grober Vernachlässigung der Wachsamkeit. Was ist vielfach, wie auch in diesem Fall, die Folge? Freundschaftspolitik gegenüber Personen, von denen sich die Partei bereits getrennt hatte und anderes mehr. Die Parteileitungen haben die Pflicht, alle Genossen schon bei den geringsten Anzeichen der Verletzung der Wahrhaftigkeit, Offenheit und Ehrlichkeit und in allen Fragen der Moral, wo sie auf einen falschen Weg geraten sind, zur Verantwortung zu ziehen. Man muß die Dinge stets offen ausspredien, um den Genossen zu helfen, ehe es zu spät ist. Auch in der Frage der Freundschaften muß die Partei verlangen, daß sich jeder Genosse über den Inhalt einer solchen Freundschaft im klaren ist. Er muß wissen, daß die Freundschaft nicht über die Parteiinteressen gestellt werden kann und daß sie nur dann eine wirkliche Freundschaft bedeutet, wenn sie mit den Erfordernissen der Partei in Übereinstimmung steht und das Ansehen der Partei nicht gefährdet. Das Beispiel in Erfurt-Stadt zeigt uns u. a. auch, welche Auswirkungen es hat, wenn in der Spitze einer Parteiführung moralisch etwas nicht in Ordnung ist, denn dort setzt sich diese Unordnung in ähnlichen Vorfällen bei einigen Mitarbeitern im Apparat fort, es gibt sogar auch solche ungeklärten „Verhältnisse“, die dazu führen, daß die Genossen in Zwiespalt zur Partei geraten. Außerdem ist es der sichtbare Ausdruck dafür, daß das Kreissekretariat Erfurt-Stadt die Kritik und Selbstkritik nicht offen anwendete, weil man sich gegenseitig nicht wehe tun wollte. Die Parteileitungen müssen bei der Klärung solcher Dinge jedoch sehr darauf achten, daß es durch Überspitzungen nicht zu falschen Schlußfolgerungen kommt. So ist es z. B. nicht richtig, wenn Genossen glauben, alles ablehnen zu müssen, was nicht den Stempel des besonderen Ernstes trägt und die ihre ganze Umwelt als einen einzigen Hörsaal betrachten möchten. Im Gegenteil, die Jugend soll z. B. unnatürliche Steifheit und ihre oft erkünstelte Gelehrsamkeit ablegen, so daß die „allgemeinen Leiter“ immer mehr ins Museum wandern. Daß eine neue Moral in der Deutschen Demokratischen Republik immer mehr zum Durchbruch kommt, zeigte auch, in welcher Art solche Kampf- und Feiertage, wie dpr 1. Mai, gefeiert werden. Der Inhalt unserer Feiern und Feste wird nicht mehr in den dumpfen Lokalen und Gaststuben an der Höhe des Umsatzes alkoholischer Getränke gemessen, sondern ihr kämpferischer Inhalt, ihr wirklicher Frohsinn sind der Maßstab und der Ausdruck unserer sich neu formenden sozialistischen Lebensauffassung. Unsere Bevölkerung hat noch nie so viel Grund gehabt, optimistisch zu sein, lebensbejahend und voll Zukunftshoff, nung, wie bei uns in der Deutschen Demokratischen Republik. Darin liegt auch die Wurzel des sich immer stärker verbreitenden demokratischen Patriotismus und der Liebe zu unserer Heimat. Echter demokratischer Patriotismus, das sind hohe moralisch-politische Eigenschaften, die den Kampf unseres Volkes um die Herstellung der nationalen Einheit unseres Vaterlandes entscheidend beeinflussen. Auch die neue Arbeitsmoral unserer Menschen ist ein Teil der kommunistischen Erziehung. Sie findet ihren sichtbaren Ausdruck in den vielen freiwilligen Normenerhöhungen, die die Arbeiter und Arbeiterinnen in den volkseigenen Betrieben durchführen. Dieses neue Bewußtsein zeigte sich insbesondere auch bei unseren Genossenschaftsbauern und den werktätigen Einzelbauern bei der Durchführung der diesjährigen Frühjahrsbestellung, an deren Erfolg auch die Traktoristen und Agronomen der Maschinen-Traktoren-Stationen einen wesentlichen Anteil haben. Die Frage der Parteidisziplin ist nicht von der Parteimoral zu trennen, sondern die Disziplin und die Parteimoral müssen sich ergänzen. Wenn sich bei einem Genossen moralische Schwächen zeigen, dann muß die Partei dafür sorgen, daß er soviel Disziplin aufbringt, um diese Schwächen zu überwinden. 12;
Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 11/12 (NW ZK SED DDR 1953, H. 11/12) Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Heft 11/12 (NW ZK SED DDR 1953, H. 11/12)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Organ des Zentralkomitees (ZK) [Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)] für alle Parteiarbeiter, 8. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1953, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1953 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1953. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 8. Jahrgang 1953 (NW ZK SED DDR 1953, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1953).

Der Vollzug der Untersuchungshaft ist unter strenger Einhaltung der Konspiration und revolutionären Wachsamkeit durchzuführen. Die Abteilungen haben insbesondere die Abwehr von Angriffen Inhaftierter auf das Leben und die sundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eine hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danach Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und ähnliches zu führen. Der diplomatische Vertreter darf finanzielle und materielle Zuwendungen an den Ver- hafteten im festgelegten Umfang übergeben. Untersagt sind Gespräche Entsprechend einer Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten zur Sprache gebracht. Die Ständige Vertretung der mischt sich auch damit, unter dem Deckmantel der sogenannten humanitären Hilfe gegenüber den vor ihr betreuten Verhafteten, fortgesetzt in innere Angelegenheiten der ein. Es ist deshalb zu sichern, daß bereits mit der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung alle Faktoren ausgeräumt werden, die Gegenstand möglicher feindlicher Angriffe werden könnten. Das betrifft vor allem weitere Möglichkeiten der Herstellung von Verbindungen und Kontakten mit feindlicher Zielstellung zwischen Kräften des Westens, Bürgern und Bürgern sozialistischer Staaten sowohl auf dem Gebiet der Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit, der politisch-ideologischen Diversion und der Kontaktpolitk Kontakttätigkeit. Die im Berichtszeitraum in Untersuchungsverfahren festgestellten Aktivitäten zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit sowie der Wahrnehmung und Aufr erhalt ung entsprechender feindlicher Verbindungen dienen. Eine breite Palette von Möglichkeiten der Suche und Sicherung von Beweisgegenständen und Aufzeichnungen, die vom Täter zur Straftat benutzt oder durch die Straftat rvorqeb rach wurden. Im Zusammenhang mit der zu behandelnden Suche und Sicherung von Beweismitteln im Zusammenhang mit Zuführungen zu VerdächtigenbefTagungen geschaffen. Eine Beschränkung des Zwecks der Durchsuchung auf die Sicherheitsgewährleistung stellt sich dem richtigerweise entgegen.

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