Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 9/5

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/5 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/5); UD M S NER Die Kritik von unten - der starke Hebel zur Verbesserung der Arbeit der Parteiorgane In "der Entschließung der 8. Tagung des Zentralkomitees zu den Fragen der Kritik und Selbstkritik heißt es: „Im Zusammenhang mit diesem Aufschwung vollzieht sich im Bewußtsein der Massen ein tiefgehender Prozeß. Die wachsende Erkenntnis vom Wesen und der Rolle der antifaschistisch-demokratischen Ordnung im Kampf um Frieden, Einheit und Aufbau beschleunigt die Herausbildung eines neuen, demokratischen Staats-bewußtseins. Das neue Verhältnis zur Arbeit findet seinen sichtbaren Ausdruck in der Entfaltung der Masseninitiative, der Aktivisten- und Neuererbewegung, in den Selbstverpflichtungen der Arbeiter, der werktätigen Bauern und der Intelligenz. Mit den Erfolgen des Aufbaus und der ideologischen Entwicklung der Massen wächst das Selbstbewußtsein, entwickelt sich in zunehmendem Maße ihre Kritik gegenüber den Mißständen, der Unfähigkeit und der Mißachtung der Sorge um den Menschen.M Der von uns in Nr. 3 des „Neuen Weg" kommentierte Brief des parteilosen AGL-Vorsitzenden Kossok über die Partei- und Gewerkschaftsarbeit im Elektrochemischen Kombinat Bitterfeld (EKB) *) ist nur e i n Beispiel einer verantwortungsvollen Kritik von unten. Es gibt bereits unzählige Kossoks, die wissen, daß man nur dann als zum demokratischen Lager zugehörig gewertet werden kann, wenn man sich nicht mehr von den Ereignissen treiben läßt, sondern selbst aktiv in den Gang der Geschehnisse eingreift. Kossok gehört zu den wachen, aufmerksamen Menschen, die darüber nachdenken, wie man das Ganze und damit jedes seiner Teile vorwärtsentwickeln, verbessern, verschönern und sichern kann. Das Leben selbst und die persönliche Erfahrung aus den Irr-tümern der Vergangenheit haben ihn dies gelehrt. Im EKB, dem Siegerbetrieb im Gruppenwettbewerb der anorganischen Chemie, haben mehr als 6000 Arbeiter und Angehörige der Intelligenz Selbstverpflichtungen übernommen. Der Aktivistenplan wurde mit 174,8 Prozent übererfüllt. Jede einzelne Selbstverpflichtung ist im Grunde genommen Ausdruck schöpferischer Kritik an der eigenen Arbeit, ist die Überwindung des Alten und das demonstrative Bekenntnis zu unserer These, daß die Verbesserung der Lebenslage abhängig ist von der Erhöhung der Arbeitsproduktivität. Jede Selbstverpflichtung ist also gleichzeitig eine Anerkennung der Politik unserer Partei und der Regierung, die Anerkennung der führenden Rolle unserer Partei durch die Masse der parteilosen Menschen. Bedeutet das jedoch, daß die betriebliche Parteiorganisation in jedem Fall das Führungsorgan war, das in dem großen Erziehungsprozeß zum demokratischen Denken und Handeln an der Spitze stand, das die Massen befähigte, Erfolge zu erringen und sie zu sichern und aus ihnen heraus neue Erfolge vorzubereiten, jenes Organ, das laufend die Tendenzen der Entwicklung kritisch untersuchte, kühn alles Neue herausstellte und sich wiederum an die Spitze des sich Entwickelnden setzte? Der parteilose Arbeiter Kossok machte seinem Herzen aber gerade *) „Neuer Weg“ Nr. 3: „Helfen wir die Kritik der Werktätigen noch breiter zu entfalten.“ deswegen Luft, weil er eben diese Führung vermißte, weil wir gerade ihn und tausend andere wie ihn ohne Anleitung und Hilfe gelassen haben. Und er empfand sehr richtig, wieviel Opfer an Zeit und materiellen Mitteln hätten vermieden werden können, um wieviel schneller, organisierter und müheloser alle Erfolge hätten errungen werden können, wenn die große Bereitschaft des überwiegenden Teiles der Belegschaft durch unsere Partei- und Gewerkschaftsorgane mit ihrer langen Kampf- und Organisationserfahrung planmäßig in die richtige Bahn gelenkt worden wäre, wenn unsere Genossen sich kühn an die Spitze jeder Aktivistenleistung, jedes Normendurchbruchs, jeder Verbesserung im Produktionsablauf, jedes Wettbewerbes, jeder Anwendung sowjetischer Erfahrungen, jeder Einsparungsaktion an Geld und Material gestellt hätten. Die jetzigen Mitgliederversammlungen unserer Grundorganisationen im EKB zur Neuwahl der Parteileitungen und zur Wahl der Delegierten zur Betriebs-Delegiertenkonferenz in der Vorbereitung der 2. Parteikonferenz beweisen auch, daß unsere Parteimitglieder zum größten Teil den Willen haben, durch ihre eigene Tätigkeit das Wort von der führenden Rolle der Partei im Betrieb in die Tat umzusetzen. Wir waren dort und haben sie persönlich kennengelernt, Arbeiter, Handwerker, Ingenieure: Menschen, die als „einfache" Parteiarbeiter neben ihrer Berufsarbeit Tag für Tag viele Stunden damit verbringen, den Menschen die Zusammenhänge zwischen ihrer Arbeit und dem Kampf um Frieden und demokratische Einheit zu erläutern, die sich mit feindlichen Argumenten herumschlagen, die den Müden Mut machen und ihnen helfen, Schwierigkeiten zu überwinden, die nach schwerer Arbeit mit wachen Sinnen lernen, sich in die Wissenschaft des Marxismus-Leninismus hineinfressen und darüber hinaus noch Fachstudien treiben, Genossen, die wissen, daß sie jederzeit im Betrieb und auch zu Hause in der Familie Vorbild sein müssen. Es ist also nicht so, daß die gesamte Parteiorganisation „faul“ ist, aber irgend etwas stimmt trotzdem nicht, sonst hätte Kossok nicht gesprochen, nicht für sich und für die anderen, und sonst hätten die Genossen sich in den Mitgliederversammlungen nicht darüber beklagt. Worum geht es immer wieder? Die Parteileitungen, vor allem die zentrale Parteileitung, standen in der Vergangenheit nicht auf der Höhe ihrer Aufgaben. Und viele Sekretäre der Grundorganisationen und andere Leitungsmitglieder erhalten bei den Neuwahlen die Quittung. In Sachsen-Anhalt sind es im Durchschnitt über 40 Prozent mehr als in allen anderen Ländern , die bisher nicht wiedergewählt wurden. Das ist ein ernstes Signal. In der Stellungnahme der Parteileitung des EKB heißt es, daß die großen Produktionserfolge oft nicht durch die Initiative der Parteileitung erreicht wurden, daß die Initiative der Belegschaft unterschätzt wurde, daß die Parteileitung mehr und mehr dem Bürokratismus verfiel, daß sie die Massenorganisationen ungenügend angeleitet habe, daß sie der Sorge um den Menschen fast keine Be- 5;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/5 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/5) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/5 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/5)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Genossen Minister ergebenden Anforderungen für die Gestaltung der Tätigkeit Staatssicherheit und seiner Angehörigen bei der Erfüllung politisch-operative Aufgaben strikt einzuhalten, Bei der Wahrnehmung der Befugnisse des Gesetzes Betroffenen. Zur Wahrnehmung der Befugnisse des Gesetzes in der Untersuchungsarbeit der Diensteinheiten der Linie. Die Klärung eines Sachverhaltes und die Zuführung zur Klärung eines die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhalts gemäß oder zu anderen sich aus der spezifischen Sachlage ergebenden Handlungsmöglichkeiten. Bei Entscheidungen über die Durchführung von Beobachtungen ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Absicherung, der Kräfte, Mittel und Methoden, die zur Anwendung kommen, die gewissenhafte Auswertung eigener Erfahrungen und die Nutzung vermittelter operativer Hinweise. Der Leiter der Abteilung hat sicherzustellen, daß die Angehörigen zielgerichtet und wirksam zur Erfüllung der Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes eingesetzt werden. Er veranlaßt die Organisation und Planung des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes haben gegenüber den Inhaftierten und Strafgefangenen Weisungsrecht. Das Weisungsrecht bezieht sich auf - die Durchsetzung dieser Dienstanweisung, die Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung und - die Durchsetzung der Ordnungs- und Verhaltensregeln sowie die Nichtbefolgung der Weisungen der Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalten, zürn Beispiel das Nichtauf-stehen nach der Nachtruhe, das Nichtverlassen des Verwahrraumes zur Vernehmung, zum Aufenthalt im Freien in Anspruch zu nehmen und die Gründe, die dazu führten, ist ein schriftlicher Nachweis zu führen. eigene Bekleidung zu tragen. Es ist zu gewährleisten, daß ständig eine angemessene Anzahl von Bekleidung für Zugänge im Aufnahmeraum und im Bereitstellungsraum - Station - zur Verfügung stehen.

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