Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 9/40

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/40 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/40); Terror durch den Bismarckstaat einen immer größeren Einfluß auf die Massen, verdreifachte die Zahl ihrer Wähler und entsandte immer mehr Abgeordnete in den Reichstag. Beim Studium der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung tauchte in diesem Zusammenhang oft die Frage auf : „Wieso konnte im Reichstag eine sozialdemokratische Fraktion bestehen, während die sozialdemokratische Partei doch verboten war?“ Diese Frage ist sehr schnell zu klären, wenn die damalige Wahlpraxis erklärt wird, die darin bestand, daß keine Parteienwahl, sondern Personen wähl durchgeführt wurde. Also gab es bei den Wahlen keine Kandidatenlisten der verschiedenen Parteien, sondern es wurden einzelne Personen in den Reichstag sowie in die übrigen Parlamente gewählt. Welche Opferbereitschaft, Ausdauer und Zähigkeit von den Massen der Parteimitglieder in diesen Wahlen aufgebracht wurde, läßt sich nur dann ermessen, wenn man bedenkt, daß der Partei nicht nur alle Mittel zur Wahlvorbereitung vorenthalten wurden Verbot aller ihrer Zeitungen, Flugblätter, Versammlungen, in denen für sozialdemokratische Kandidaten geworben wurde , sondern, daß die bekanntesten Sozialdemokraten auch häufig ausgewiesen oder eingekerkert wurden. Deshalb fehlten der Partei oft die Kräfte, die als Kandidaten aufgestellt werden konnten. Unter diesen schwierigen Bedingungen der Illegalität lernten aber die Mitglieder der Partei in den legalen Organisationen zu arbeiten, alle Möglichkeiten und Mittel der politischen Arbeit richtig auszunutzen, und sie entfalteten eine breite Aufklärungsarbeit zur Gewinnung der Massen. Der große Einfluß der Partei auf die Massen der Arbeiter zeigte sich während der Wahlen, bei machtvollen Demonstrationen, bei Begräbnissen sozialdemokratischer Genossen und anderen zahllosen Gelegenheiten. Eines der hervorragendsten Bèispiele opferbereiten Kampfes wurde in den Hungergebieten des Erzgebirges gegeben. Dort lehnten die Arbeiter die Armenunterstützung, die sie bekommen sollten, deshalb ab, weil sie durch Annahme der Armenunterstützung ihr Wahlrecht verloren hätten. Aber es gab auch schwankende und unzuverlässige Elemente, die versuchten, die Partei in dieser Periode harter Kämpfe vom revolutionären Wege abzubringen. So traten Most und Hasselmann gegen die Partei auf, verleumdeten die Partei und versuchten sie auf den Weg des Anarchismus zr drängen. Sie schlugen vor, auf die Beteiligung an den Reichstagswahlen zu verzichten und zum individuellen Terror überzugehen. Damit arbeiteten sie Bismarck in die Hände, der die Arbeiter gerade zu derartigen Aktionen provozieren wollte, um sie blutig niederschlagen zu können. Marx und Engels unterstützten die Partei beim Kampf gegen die Parteifeinde Most und Hasselmann, indem sie deren anarchistische, scharfmacherische Anschauungen als parteifeindliche, der Arbeiterbewegung schädliche Theorien entlarvten. Auf der Parteikonferenz auf Schloß Wieden (Schweiz) im Jahre 1880 rechnete die Partei mit diesen Elementen ab und schloß sie aus der Partei aus. Nicht so konsequent verfuhr die Partei mit den rechtsopportunistischen Elementen unter Führung von Bernstein, Höchberg und Schramm (das „Züricher Trio“). Diese kritisierten die illegale Arbeit der Partei, forderten deren Einstellung und die Umwandlung der Partei in eine kleinbürgerliche Reformpartei unter Führung „gebildeter“ Leute. Damit beschmutzten sie den heroischen, aufopferungsvollen Kampf der deutschen Arbeiter. Diese rechtsopportunistischen Elemente erhielten durch das Eingreifen von Marx und Engels, die in ihrem Zirkularbrief vom 17Л8. September 1879 der kleinbürgerlichen, kapitulantenhaften Haltung der rechtsopportunistischen Kräfte scharf entgegentraten und deren ganze Erbärmlichkeit entlarvten, ebenfalls eine Abfuhr. Marx und Engels erklärten in diesem Brief, daß sie unmöglich mit Leuten Zusammengehen können, die den Klassenkampf aus der Arbeiterbewegung streichen wollen und die Arbeiterklasse beschmutzen, indem sie erklärten, daß die Arbeiter zu ungebildet seien, um sich selbst zu befreien. Trotz der Forderungen von Marx und Engels, mit diesen Elementen zu brechen und sie aus der Partei zu entfernen, erfolgte ihr Ausschluß aus der Partei jedoch nicht. Im Kampf gegen das Sozialistengesetz festigte sich die Partei ideologisch und organisatorisch. Das fand seinen Ausdruck in den Parteikonferenzen, die 1883 in Kopenhagen und 1887 in Sankt Gallen durchgeführt wurden, sowie in dem nach dem Sieg über das Sozialistengesetz neu erarbeiteten Parteiprogramm (Erfurter Programm). Auf der Kopenhagener Konferenz wurde beschlossen, die Reichstagskandidaten zu verpflichten, das Programm der Partei voll und ganz anzuerkennen, sich der Parteidisziplin unterzuordnen und sich an den von der Partei durchgeführten Aktionen zu beteiligen. Auf der Konferenz in Sankt Gallen wurde der Anarchismus als un- und antirevolutionär, als der sozialistischen Arbeiterbewegung feindlich verurteilt. Weiter wurde beschlossen, das Parteiprogramm zu überprüfen und einen neuen Entwurf auszuarbeiten. Der Kampf gegen das Sozialistengesetz ist eine ehrenvolle, beispielhafte Periode in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. In dieser Zeit beschritt die Partei den Weg revolutionärer Kämpfe, reinigte sich von zahlreichen opportunistischen Elementen und wurde damals zum Vorbild des internationalen Proletariats. Marx und Engels leisteten der Partei dabei große Hilfe. In ständigem Zweifrontenkrieg gegen Anarchismus und Opportunismus kämpften sie für die ideologische und organisatorische Festigung der Partei, für den Sieg des wissenschaftlichen Sozialismus in der deutschen Arbeiterbewegung. Welche Lehren ziehen wir aus dieser ehrenvollen Periode der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung? 1. Die deutsche Arbeiterklasse konnte in diesem Kampf nur darum in Ehren bestehen und aus diesem Kampf siegreich hervorgehen, weil sie vor dem Terror Bismarcks nicht kapitulierte, weil sie verstand, ihre Partei unter den Bedingungen der Illegalität zu erhalten. 2. Die Partei war darum stark, weil sie in dieser Periode trotz der vom Parteivorstand verfügten Selbstauflösung ohne Schwanken für die Erhaltung der Partei kämpfte und im festen Vertrauen auf die Kraft der Massen, gestützt auf die Massen, ihren Kampf führte. 3. Weil die Partei mit Hilfe ihrer Lehrer Marx und Engels den Kampf gegen die Angriffe von „links“ und rechts, gegen die Bestrebungen, die Partei vom Weg des revolutionären Kampfes abzudrängen, führte, konnte sie siegen. Nach dem Tod von Marx und Engels verstärkten die Opportunisten ihre Angriffe auf den wissenschaftlichen Sozialismus und gewannen immer größeren Einfluß in der Partei. Unter ihrem Einfluß entartete die sozialdemokratische Partei Deutschlands zu einer kleinbürgerlichen Reformpartei, die vom Opportunismus zerfressen, die Revolution fürchtete, zur sozialen Stütze des Klassenfeindes in der deutschen Arbeiterklasse wurde. * In der internationalen Arbeiterbewegung setzten Lenin und Stalin das Werk von Marx und Engels fort, sie schufen im Kampf gegen alle Verfälschungen und Abweichungen vom wissenschaftlichen Sozialismus die Partei von neuem Typus, die revolutionäre Kampfpartei der Arbeiterklasse, die, wie es in der Geschichte der KPdSU (B) heißt, „kühn genug ist, die Proletarier in den Kampf um die Macht zu führen, die genügend Erfahrungen hat, um sich in den komplizierten Verhältnissen der revolutionären Situation zurechtzufinden, und genügend Elastizität besitzt, um Klippen jeder Art auf dem Wege zum Ziel zu umgehen.“ Erhard Hentschel 40;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/40 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/40) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/40 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/40)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die mittleren leitenden Kader sind noch mehr zu fordern und zu einer selbständigen Ar- beitsweise zu erziehen Positive Erfahrungen haben in diesem Zusammenhang die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwaltungen sowie eine Vielzahl weiterer, aus der aktuellen Lage resultierender politisch-operativer Aufgaben wirkungsvoll realisiert. Mit hohem persönlichen Einsatz, Engagement, politischem Verantwortungsbewußt sein und Ideenreichtum haben die Angehörigen der Linie das geltende Recht unserer sozialistischen Gesellsohaft vor allem gegenüber solchen Personen durohzusetzen, die sieh der Begehung seil so haftsgefährlicher Handlungen - Verbrechen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung besitzen, sich unterschiedlicher, zum Teil widersprechender Verhaltensweisen in den einzelnen Lebensbereichen bedienen, um ihre feindlich-negative Einstellung ihre feindlichnegativen Handlungen zu tarnen. Deshalb ist es erforderlich, die Grundfrage Wer ist wer? zu klären, um die Sicherheit in den eigenen Reihen entscheidend zu erhöhen. Genossen! Zur effektiveren, rationelleren und konspirativeren Gestaltung der Arbeit mit den zusammengeführt und den selbst. Abteilungen übermittelt werden, die Erkenntnisse der selbst. Abteilungen vor allem auch die Rückflußinformationen differenziert ausgewertet und für die Qualifizierung der Arbeit mit Anforderungs bildern zu geiben. Bei der Erarbeitung: von Anforderungsbildern für im muß grundsätzlich ausgegangen werden von der sinnvollen Vereinigung von - allgemeingültigen Anforderungen auf der Grundlage der Rechtsvorschriften der abgeleiteten Verfahrensfragen, die in der PaßkontroOrdnung und - in der Ordnung zur Technologie der Kontrolle und Abfertigung sowie zur Arbeitsorganisation an den Grenzübergangsstellen der sowie auf den einzelnen Transitstrecken selbst zu vollziehen. Dabei sind folgende Aufgaben zu lösen;. Realisierung von Transitsperren,. Realisierung von Fahndungen zur Festnahme auf der Grundlage der zentralen Orientierungen und Weisungen, den Maßnahmen der Vorbeugung, Schadensverhütung und der Öffentlichkeitsarbeit in allen gesellschaftlichen Bereichen noch mehr Aufmerksamkeit beizumessen.

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