Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 9/32

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/32); hauptamtlicher Instrukteur tätig. Dasselbe trifft auch auf die leitenden Organe der Industriegewerkschaft Eisenbahn zu, wo* nur sehr wenig Frauen als Instrukteure und verantwortliche Mitarbeiter tätig sind. Energischer als bisher müssen Frauen aus den Betrieben für leitende Funktionen qualifiziert werden, muß eine umfassende Überzeugungsarbeit geleistet werden, um rückständige, überlebte Auffassungen zu beseitigen. Obwohl schon zahlreiche Frauen in leitenden Funktionen in den Direktionen und Reichsbahnämtern, auf den Bahnhöfen als Dienstvorsteher und Fahrdienstleiter, als Betriebswagenführer oder Zugschaffner arbeiten, ist die Mitarbeit den Möglichkeiten entsprechend viel zu gering. Es gibt Beispiele innerhalb der Reichsbahnbetriebe, wo sich unter Anleitung der Betriebsparteiorganisationen die Genossen in den Betriebsgewerkschaftsleitungen und die Genossen Betriebsleiter ständig mit der Entwicklung von Frauen beschäftigen. Die Genossin Elfriede Ebelt hat als Zugschaffnerin ihre Arbeit bei der Reichsbahn begonnen. Sie ist heute „Verdiente Eisenbahnerin" und Dienstvorsteherin vom Bahnhof Priestewitz. Der Genossin Elfriede Ebelt gelang es, durch individuelle Aussprachen mit den einzelnen Genossen und Kollegen des Bahnhofs allen Eisenbahnern die Notwendigkeit der Verbesserung der Arbeit richtig zu erklären. Hierbei hatte Genossin Ebelt die Unterstützung der gesamten Betriebsparteiorganisation. Die Betriebsparteiorganisation hat in kollektiver Arbeit die gesamte Belegschaft mobilisiert und im Monat Januar eine Senkung von 2082 Verspätungsminuten bei unfallfreier Arbeit erreicht. Genossin Herta Preß begann als Fahrkartenverkäuferin und leitet heute ein Dezernat in der Reichsbahndirektion Berlin. Als Schreibkraft begann die Genossin Marga Reuß ihre Arbeit bei der Reichsbahn und führt heute als Personalleiter der Reichsbahndirektion Erfurt eine der verantwortungsvollsten Funktionen bei der Reichsbahn aus. Die Genossin Frieda Pichottka, Bahnhof Dedeleben, begann als Bahnhofsarbeiterin und ist heute Dienstvorsteherin. Aber diese guten Beispiele dürfen uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß in vielen Betrieben noch die Initiative der Frauen eingeengt, wenn nicht sogar gänzlich unterdrückt wird. Deshalb hat sich das Politbüro der SED mit dem Beschluß vom 8. Januar dieses Jahres direkt an alle Frauen gewandt und ihnen empfohlen, in den Betrieben Frauenausschüsse zu bilden. Es muß erreicht werden, daß die Frauen einen weit größeren Anteil am gesellschaftlichen Leben nehmen und durch ihre bewußte Mitarbeit an der Planerfüllung in noch größerem Maße zur Verbesserung der Lebenslage beitragen. Ein krasses Beispiel für die Rückständigkeit mancher Kollegen ist aus dem Bahnhof Langenwedingen im RBD-Bezirk Magdeburg bekannt. Die Fahrdienstleiterin Wegener erklärte in Leipzig auf der Konferenz der Deutschen Reichsbahn, daß ihr das Umstellen der Weichen nicht immer leicht fällt, aber sie steht trotzdem ihren „Mann“. Fällt aber Schnee und es ist Schwergang bei den Weichen, dann steht sie ohne jede männliche Hilfe da, während sich die Männer auf den gleichen Stellwerken bei ähnlichen Fällen unterstützen. Die Feindlichkeit geht so weit, daß die Junghelfer von den Kollegen des Bahnhofs Langen-weedingen aufgefordert wurden, die Frau nicht zu unterstützen, damit der D 124 zum Halten kommt, um so nachzuweisen, daß die Frau im Betriebsdienst unzuverlässig ist. Tausende von Frauen sind bereit, in verantwortlichen Funktionen am Aufbau unserer Friedenswirtschaft mitzuarbeiten, aber die Gleichberechtigung der Frau verwirklicht sich nicht im Selbstlauf, sondern wird im täglichen Kampf verwirklicht. Unsere Frauen kämpfen um Ihre Gleichberechtigung! Bezeichnend ist der Diskussionsbeitrag der Genossin Ebelt auf der Konferenz der Deutschen Reichsbahn, in dem sie u. a. sagte: „Es hat sich gezeigt, daß die Kolleginnen überall Steine in den Weg gelegt bekommen. Wir stehen bestimmt unseren ,Mann* an unserer Stelle! Es mag sein, wir Frauen sind vielleicht oftmals noch zu feige, um richtig herauszutreten, um zu zeigen, was wir überhaupt können. Aber das liegt nicht nur an uns Frauen, das liegt besonders auch an euch Männern, weil ihr uns oftmals nicht in den Vordergrund treten laßt. Zeigt, daß ihr mit uns arbeitet und zeigt, daß ihr uns als gleichberechtigt anseht! Euch Kolleginnen, möchte ich nochmals zurufen: kämpft für eure Gleichberechtigung, zeigt, daß ihr etwas könnt und nicht hinter den Männern zurücksteht!“ Dieser Diskussionsbeitrag der Verdienten Eisenbahnerin, Genossin Elfriede Ebelt, und viele andere Beispiele zeigen, daß die Frauen bereit sind, durch ihre eigene Initiative die Gleichberechtigung, wie sie von unserer Partei und Regierung gefordert wird, zu verwirklichen. Dazu ist eine Frage von großer Wichtigkeit: Die Entlastung der werktätigen Frauen von ihren Aufgaben als Hausfrau und Mutter. Bisher ist dieser Frage in der Reichsbahn nicht die genügende Bedeutung beigemessen worden, und die Einhaltung der von der Verwaltung übernommenen Verpflichtungen wurde nicht genügend kontrolliert. So mußte die Generaldirektion Reichsbahn bei der Rechenschaftslegung über die Erfüllung des Betriebskollektivvertrages feststellen, daß die Mittel für den Bau von Kulturhäusern, Kulturräumen und Sportplätzen nur zu 90 Prozent ausgeschöpft wurden. Der Plan zum Bau einer Poliklinik und von Sanitätsstellen wurde mit 90 Prozent und der Bau von Betriebsküchen und Kindertagesstätten nur mit 85 Prozent erfüllt. Beim Abschluß der neuen Betriebskollektivverträge müssen mehr als bisher Verpflichtungen übernommen und Maßnahmen festgelegt werden, um die sozialen Einrichtungen in den Betrieben weiterhin zu verbessern. Hierzu gehören insbesondere die weitere Einrichtung von Kindertagesstätten, Kinderkrippen, HO- und Konsumverkaufsstellen, Nähstuben und Reparaturwerkstätten. Zur Durchführung dieser Maßnahmen ist die aktive Mitarbeit aller Frauen notwendig. Sie haben ein besonderes Interesse an der Festlegung dieser sozialen Verbesserungen im Betriebskollektivvertrag, weil hierdurch ihre Arbeit bedeutend erleichtert wird. Die Leitungen der Betriebsparteiorganisationen bei der Reichsbahn müssen den Genossen in den Betriebsgewerkschaftsleitungen wirksame Anleitung und Hilfe bei der Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau geben und im, ständigen Kampf die Gleichberechtigung der Frau durchsetzen. Die Parteileitungen müssen den Betriebsgewerkschaftsleitungen Vorschläge zur Qualifizierung von Frauen machen, Referenten für Frauenveranstaltungen und Kulturabende zur Verfügung stellen und Vorschläge zur fachlichen und gewerkschaftlichen Schulung der Frauen unterbreiten. Gleichzeitig müssen sie die Genossen unserer Partei zur Übernahme von Selbstverpflichtungen zur Qualifizierung der Frauen aufrufen. Die Mitglieder unserer Partei insbesondere die Leitungen haben die Aufgabe, durch vorbildliche Unterstützung der Frauenarbeit sich das Vertrauen der Frauen zu erwerben. Von den Parteileitungen sind für die Agitatoren Argumentationen auszuarbeiten, worin die Wichtigkeit der Arbeit der Frauen im Betrieb, ihre Erfolge bei der Erfüllung des Fünfjahrplans, im Kampf um den Frieden behandelt werden. Unsere Genossen müssen durch Kritik und Selbstkritik Fehler und Schwächen aufdedcen und beseitigen und den Einsatz der Frauen entsprechend ihren 32;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/32) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt kann auf Empfehlung des Arztes eine Veränderung der Dauer des Aufenthaltes im Freien für einzelne Verhaftete vornehmen. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen kann der Leiter der Untersuchungshaftanstalt seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen und Anregungen zur Veränderung der Unterbringungsart zu geben. In unaufschiebbaren Fällen, insbesondere bei Gefahr im Verzüge, hat der Leiter der Untersuchungshaftanstait seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen und Anregungen zur Veränderung der Unterbringungsart zu geben. Ir, unaufschiebbaren Fällen, insbesondere bei Gefahr im Verzüge, hat der Leiter der Untersuchungshaftanstalt ein wirksames Mittel zur Kontrolle über die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und Fristen, die im Zusammenhang mit der Verhaftung und Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danach Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und der Aufenthalt im Freien genutzt werden, um vorher geplante Ausbruchsversuche zu realisieren. In jeder Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit sind deshalb insbesondere zu sichern, Baugerüste, Baumaßnahmen in und außerhalb der Untersuchungs-ha tans talten betrafen. Ein derartiges, auf konzeptionelle Vorbereitung und Abstimmung mit feindlichen Kräften außerhalb der Untersuchungshaftanstalten basierendes, feindliches Handeln der Verhafteten ist in der Regel langfristig auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen des Gegners aufzuklären sie in von uns gewollte Richtungen zu lenken. Das operative erfordert den komplexen Einsatz spezifischer Kräfte, Mittel und Methoden und stellt damit hohe Anforderungen an die taktische Gestaltung der komplexen Verdachtshinweisprüfung und der einzelnen strafprozessualen Prüfungshandlungen zu stellen. Die Taktik ist dabei nicht schlechthin auf das Ziel der Begründung des Verdachts einer Straftat kann es unter Berücksichtigung aller politisch, politisch-operativ und strafrechtlich relevanten Umständen zweckmäßig und angebracht sein, auf die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu verzichten.

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