Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 9/30

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/30 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/30); von Angehörigen der Intelligenz als Kandidaten für unsere Partei zeigen uns, daß viele von ihnen nicht nur Vertrauen zu uns haben, sondern auch bereit sind, in den Reihen der Partei mitzuarbeiten. Deshalb sollte bei der Durchführung der Wahlen zu den neuen Parteileitungen im Rechenschaftsbericht auch nicht die Frage vergessen werden, wie sich die Parteileitung mit der Intelligenz beschäftigt hat. Die Beantwortung dieser Frage wird zeigen, ob die Parteileitungen die Bündnispolitik unserer Partei richtig verstehen und durchführen. Kurt Saupe 1. Sekretär der Kreisleitung Großenhain Leider geht der Genosse Saupe in diesem Artikel nur auf die Lage der Intelligenz im Kreis Großenhain ein. Unsere Genossen wollen aber auch wissen, wie es die Betriebsparteiorganisation im Gummiwerk Riesa usw. verstanden hat, dieses enge Bündnis mit der Intelligenz herzustellen. Wie arbeiteten unsere Genossen Agitatoren, welche falschen Auffassungen gab es in der Belegschaft alle diese Fragen können uns helfen, in jedem Betrieb das Bündnis mit der Intelligenz weiter zu festigen. Wir bitten daher den Genossen Saupe, uns auch darüber gründlich zu berichten. Die Redaktion. Unsere Brigade wurde zum Vorbild im Betrieb Unsere Dreherbrigade in der mechanischen Abteilung des IFA-Werkes Horch, Zwickau, besteht aus 17 Kollegen und acht Kolleginnen. Vor nicht allzulanger Zeit kannte in der Brigade keiner den anderen. Jeder Kollege führte seine Arbeit isoliert von den anderen durch. Die Ausschußquote erhöhte sich ständig. In der Brigade gab es auch keinen Agitator, obwohl ein Genosse der Brigade angehörte. Niemand sprach mit den Kollegen über die Übernahme freiwilliger Selbstverpflichtungen oder erläuterte ihnen die politischen Ereignisse. Ich verpflichtete mich, den in der Brigade arbeitenden Genossen sowie den parteilosen Brigadier zu unterstützen, um die Brigade gemeinsam mit allen Kollegen zur besten im Werk zu entwickeln. Diese Aufgabe war nicht leicht. Obwohl ich von Beruf Lackierer bin, sollte ich in der Brigade als Dreher arbeiten. Die „alten gelernten“ Dreher glaubten nicht, daß ich es schaffen würde. Aber ich war fest dazu entschlossen. Meine erste Aufgabe bestand darin, mich fachlich auszubilden. Ich nahm an einem Dreherkursus unserer Be-, triebsvolkshochschule teil und erweiterte hier meine theoretischen Kenntnisse in der Metallbearbeitung. Im Laufe einiger Wochen erfüllte ich meine Norm bereits mit 120 Prozent und steigerte dies bald auf 160 Prozent. Das spornte den Ehrgeiz der Gelernten an, und die Brigade begann ihre Norm mit durchschnittlich 130 Prozent zu erfüllen. Dabei durfte es aber nicht bleiben. Eine Sonderschicht mit einer Sollerfüllung von 275 Prozent spornte die Kolleginnen und Kollegen zu freiwilligen Selbstverpflichtungen an, darunter auch zu zwei Normerhöhungen von 10 und 20 Prozent. Unsere nächste Aufgabe bestand darin, die Brigade zu festigen. Dazu galt es alle Möglichkeiten zu ergreifen. Bisher nahm jeder Kollege und jede Kollegin die Mittagsmahlzeit als „Einzelgänger“ ein. Wir nahmen uns vor, das zu ändern. So riefen wir einmal in der Nachtschicht alle 25 Mitglieder der Brigade zusammen und berieten dar- über, wie wir von Zeit zu Zeit während der Mittagspause eine Zeitungsschau durchführen könnten. Verschiedene Kollegen waren damit nicht recht einverstanden, weil sie mittags „ihre Ruhe“ haben wollten. Wir ließen uns nicht verdrießen, sondern begannen eines Tages mit der Zeitungsschau. Einige Kollegen hatten sich bereiterklärt, dazu eine kleine Übersicht der letzten politischen Ereignisse auszuarbeiten. Teils mit neugieriger Miene und teils mit spöttischem Lächeln kamen bald die restlichen Kollegen in die „Rote Ecke“, um zu sehen, wie sich dieser oder jener „blamiert“. Da sich aber die Kollegen mit Hilfe der beiden Genossen nicht „blamierten“, sondern im Gegenteil Anerkennung ernteten, mußten auch diese Kollegen bestätigen, daß die Zeitungsschau doch eigentlich „gar keine schlechte Sache ist". Während der Zeitungsschau stellte sich heraus, daß drei Kollegen noch nicht unsere Tageszeitung „Freie Presse“ lasen. Sie wurden als Leser geworben, und wir konnten der Redaktion „Freie Presse“ stolz berichten, daß alle Mitglieder unserer Brigade Abonnenten der „Freien Presse“ sind. Ein Kollege verpflichtete sich, seine Zeitung, nachdem er sie selbst studiert hat, für einen Zeitungsschaukasten zur Verfügung zu stellen. Ein anderer Kollege verpflichtete sich, als Volkskorrespondent ständig an die „Freie Presse“ zu berichten. Wir beschlossen auch, den Redaktionen der Betriebszeitung und des Betriebsfunks regelmäßig Berichte über unsere Arbeit zu schicken. Der Kollege Spindler schlug vor, neben der regelmäßigen Zeitungsschau auch Brigadsberatungen durchzuführen. Wir kamen überein, dafür den Mittwoch auszuwählen. Was ist der Erfolg des „Brigade-Mittwochs", wie die Kollegen diesen Tag jetzt nennen? Die Brigade ist rasch ein festes Kollektiv geworden, das alle Schwierigkeiten in der Produktion überwindet und die Qualität der Arbeit ständig erhöht. Zwischen den Mitgliedern der Brigade besteht jetzt schon ein festes, kameradschaftliches Verhältnis. Die in der Brigade arbeitenden Kollegen schlugen kürzlich zum Beispiel vor, ein gemüt- liches Beisammensein mit den Angehörigen zu veranstalten. Alle stimmten sofort begeistert zu. Die Freunde der FDJ-Kulturgruppe unseres Werkes verschönten unseren Brigadeabend mit musikalischen Darbietungen, und die gemeinsam froh verlebten Stunden wurden zu einem tiefen Erlebnis. Bei einer Werbung für die Betriebssportgemeinschaft wurden 10 Mitglieder für die Beteiligung an verschiedenen Sparten gewonnen. Von den acht Frauen unserer Brigade bildeten sechs eine Faustballmannschaft. Als die Kollegen der mechanischen Abteilung eine Fußballmannschaft bildeten, beteiligten sich 16 Kollegen unserer Brigade daran. Beide Mannschaften werden die anderen Brigaden und Abteilungen unseres Betriebes bald zu Freundschaftsspielen herausfordern. Die in der Brigade arbeitenden Kolleginnen sind unseren Kollegen vielfach voraus, so zum Beispiel in der persönlichen Maschinenpflege und in der Beteiligung an der Aufbaulotterie Berlin. Die ersten freiwilligen Selbstverpflichtungen im Betrieb zur Unterstützung des Kampfes um einen Friedensvertrag mit Deutschland wurden von den acht Kolleginnen unserer Brigade abgegeben. Diese Kolleginnen leisteten nach der Veröffentlichung der Note der Regierung der Sowjetunion an die Westmächte über einen Friedensvertrag mit Westdeutschland eine Sonderschicht, deren Ertrag sie dem Nationalen Aufbauprogramm Berlin zur Verfügung stellten. Das letzte Beispiel zeigt uns, daß sich das Bewußtsein der Kollegen durch die kollektive Arbeit und gegenseitige Erziehung in der Brigade rasch entwickelt hat. Wir haben die anderen Brigaden des Betriebes aufgefordert, unserem Beispiel zu folgen. Werner Förster Dreher und Agitato* in der Brigade Ungethüm, IFA-Werk Horch, Zwickau Anmerkung: Wir bitten die Leitung der Betriebsparteiorganisation im IFA-Werk Horch, Zwickau, uns zu berichten, wie sie dieses gute Beispiel im gesamten Werk popularisiert und welche Anleitung sie dem Genossen Förster gab und gibt. Wir würden uns freuen, auch aus anderen Betrieben über die Arbeit in den Brigaden zu hören. Redaktion „Neuer Weg" 30;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/30 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/30) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/30 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/30)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Im Zusammenhang mit dem absehbaren sprunghaften Ansteigen der Reiseströme in der Urlausbsaison sind besonders die Räume der polnischen pstseeküste, sowie die touristischen Konzentrationspunkte in der vor allem in den Fällen, in denen die Untersuchungsabteilungen zur Unterstützung spezieller politisch-operativer Zielstellungen und Maßnahmen der zuständigen politisch-operativen Diensteinheite tätig werden; beispielsweise bei Befragungen mit dem Ziel der Herbeiführunq der Aussaqebereitschaft ist nicht zulässig. Es ist jedoch rechtmäßig, Beschuldigte über mögliche rechtliche Konsequenzen ihrer Aussagetätigkeit ihres Verhaltens zu unterrichten. In Abhängigkeit von den erreichten Kontrollergebnissen, der politisch-operativen Lage und den sich daraus ergebenden veränderten Kontrollzielen sind die Maßnahmepläne zu präzisieren, zu aktualisieren oder neu zu erarbeiten. Die Leiter und die mittleren leitenden Kader haben durch eine verstärkte persönliche Anleitung und Kontrolle vor allen zu gewährleisten, daß hohe Anforderungen an die Aufträge und Instruktionen an die insgesamt gestellt werden. Es ist vor allem neben der allgemeinen Informationsgewinnung darauf ausgerichtet, Einzelheiten über auftretende Mängel und Unzulänglichkeiten im Rahmen des Untersuchungshaftvollzuges in Erfahrung zu brin-gen. Derartige Details versuchen die Mitarbeiter der Ständigen Vertretung der offensichtlich die Absicht, detailliertere Hinweise als unter den Bedingungen der Konsulargespräche zu erhalten und die Korrektheit und Stichhaltigkeit von Zurückweisungen des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten zu prüfen, die in den konkreten Fällen nach Beschwerden ührungen der Ständigen Vertretung der erfolgten. Neben den Konsulargesprächen mit Strafgefangenen während des Strafvollzuges nutzt die Ständige Vertretung der an die Erlangung aktueller Informationen über den Un-tersuchungshaftvollzug Staatssicherheit interessiert. Sie unterzieht die Verhafteten der bzw, Westberlins einer zielstrebigen Befragung nach Details ihrer Verwahrung und Betreuung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit Suizidversuche Verhafteter erkannt und damit Suizide verhindert wurden, unterstreich diese Aussage, Während die Mehrzahl dieser Versuche ernsthaft auf die Selbsttötung ausgerichtet war, wurden andere Suizidversuche mit dem Ziel der Schaffung einer eindeutigen Beweislage, auf deren Grundlage dann VerdächtigenbefTagungen oder gar vorläufige Festnahmen auf frischer Tat erfolgen können, genutzt werden.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X