Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 9/25

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/25 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/25); so nicht am 20. Dezember 1951, sondern bereits am 17. Dezember 1951. Die Verpflichtung war zu Ehren des Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution übernommen worden. Dieser Erfolg hat mich besonders gefreut, denn damit war es möglich, unseren Planrückstand aufzuholen. Der Vorschlag des Zentralkomitees unserer Partei für den Neuaufbau Berlins löste in unserem Werk eine rege Diskussion aus. Die Leitung der Betriebsparteiorganisation stellte allen Genossen in einem Agitationsplan sofort konkrete Aufgaben zur Popularisierung des Vorschlags des Zentralkomitees. Wir gründeten ein betriebliches Aufbaukomitee , führten Versammlungen über die Bedeutung des Nationalen Aufbauprogramms durch und zogen in den Produktionsabteilungen auf Friedenswacht. In unserer Abteilung zeichneten sich sofort 14 Kollegen in die Liste für 3 Prozent ein. Genosse Meister Franz und ich diskutierten jedoch mit jedem einzelnen Kollegen über seine Mithilfe beim Aufbau unserer Hauptstadt Berlin, so daß sich 28 von 52 Kollegen der Abteilung mit 3 Prozent ihres Lohnes für die Aufbaulotterie eintrugen. Die anderen Kollegen erklärten sich bereit, 1 oder 2 Prozent ihres Lohnes für den Neuaufbau Berlins zur Verfügung zu stellen. Als der Beschluß der Regierung über das Nationale Aufbauprogramm veröffentlicht wurde, setzten wir unsere Werbung fort und erreichten, daß sich sämtliche Kollegen unserer Abteilung an der Aufbaulotterie beteiligen. Ich nehme meine Agitationsarbeit stets ernst. Leider muß ich jedoch feststellen, daß sich ein Teil unserer Genossen trotz der Anleitung durch die Parteileitung in den Diskussionen oft von den parteilosen Kollegen ins Schlepptau nehmen lassen muß. Manche parteilose Kollegen beziehen zu den politischen Tagesfragen einen klareren Standpunkt als verschiedene Genossen. Warum wohl? Weil selbst efnige Genossen in unserem Werk immer noch glauben, den Rias hören zu müssen, um diskutieren zu können. Sie merken oft garnicht, welches Gift sie sich vom Klassenfeind einträufeln lassen, während sie gleichzeitig die Erarbeitung unserer wahren und richtigen Argumentationen vernachlässigen oder gar ganz unterlassen. Ich muß noch eine Kritik Vorbringen, die alle Parteileitungen und die in der Nationalen Front arbeitenden Genossen unbedingt beherzigen sollten. Anläßlich der Überreichung der Note der Sowjetunion an die drei Westmächte mit dem Entwurf der Grundlagen zum Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland, rief der Ortsausschuß Chemnitz der Nationalen Front des demokratischen Deutschlands zu einer Demonstration auf. Bis zum Abmarsch kannte niemand die Losung der Demonstration. In den Händen der Agitatoren war kein einziges Flugblatt. Keiner von uns konnte klar argumentieren. Wir Agitatoren wußten nur von der Bekanntgabe von „ Grundlagen", aber nichts Näheres. Das wirkte sich sehr schlecht aus. Es wäre bestimmt doch möglich gewesen, gedruckte Texte der Note rechtzeitig in die Betriebe zu geben, damit die Agitatoren schon mit der Diskussion beginnen konnten und die Kolleginnen und Kollegen noch bewußter für unsere gerechten nationalen Forderungen demonstrierten. Willy Ranft, Agitator Niles-Werk, Chemnitz, VEB dtusck die ЗиХйийѵе „Note der Sowjetregierung an die Westmächte über den Friedensvertrag mit Deutschland hört, ich lese euch vor So kommt Peter mit einem Extrablatt in der Hand zur Tür herein. Wir hören alle zu: „Seit Beendigung des Krieges mit Deutschland sind fast sieben Jahre vergangen. Jedoch hat Deutschland immer noch keinen Friedensvertrag. Es ist gespalten und befindet sich gegenüber anderen Staaten in einer nicht gleichberechtigten Situation. Diesem unnormalen Zustand muß ein Ende gemacht werden. Das entspricht dem Willen aller friedliebenden Völker " Und im nächsten Absatz heißt es: „Der Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland ist von großer Bedeutung für die Festigung'des Friedens in Europa!“ Wir hören weiter von den in der sowjetischen Note vorgeschlagenen Grundlagen eines Friedensvertrages mit Deutschland und sind von der Großzügigkeit des Vorschlages begeistert. Hat die Sowjetregierung schon im Potsdamer Abkommen und auch in den Nachkriegsjahren stets für die Einheit und Unabhängigkeit Deutschlands ihre Stimme erhoben, so ist dieser Vorschlag für uns Deutsche der höchste Freundschaftsbeweis. Das wurde uns beim weiteren Anhören immer mehr bewußt. Wir überlegten uns ernsthaft, was jeder einzelne tun kann, damit dieser Vorschlag verwirklicht wird. Hilde, die Hausfrau, hatte für den Abend den Besuch einer Veranstaltung des DFD vorgesehen. Sie setzte sich sofort mit dem Stadtbezirksausschuß der Nationalen Front in Verbindung, um 300 Extrablätter zu bekommen und sie unter den anwesenden Frauen zu verteilen. Peter hatte noch fünf Extrablätter in der Tasche, die er an die Mitbewohner des Hauses verteilte. Ein wenig später gingen wir zu den Familien und sprachen mit ihnen über die Bedeutung dieser Note, wobei viele Fragen beantwortet wurden. Ein Extrablatt wurde im Hausflur für-alle gut leserlich angebracht. Aber das genügte uns noch nicht. Wir dachten an die Tage der III. Weltfestspiele in Berlin 1951, da jedes Haus geschmückt war und unser Friedenswille auch nach außen hin sichtbar wurde. So wollten wir es wieder machen. Eine Losung wurde beraten, am nächsten Tag einige Leisten, Packpapier und Farbe besorgt und in großen Buchstaben malten wir auf hellen Grund „Für den Sieg des Lebens fordert den Friedensvertrag!“ An beiden Seiten des Transparentes wehen die rote und schwarz-rot-goldene Fahne, die Symbole unserer friedlichen Aufbauarbeit, des Kampfes um den Frieden und die Einheit Deutschlands. Erich Schwarz Berlin-Niederschönhausen, Uhlandstraße 41 Anmerkung der Redaktion: Der Genosse Erich Schwarz zeigt uns in diesem kleinen Beitrag, wie unsere Genossen aui die Ereignisse im Kampf um die Erhaltung des Friedens und die Einheit Deutschlands schnell und selbständig reagieren sollen, indem sie unverzüglich mit der Aufklärungsarbeit beginnen und hier zum Beispiel mit einer wirkungsvollen Sichtwerbung die Bevölkerung zur öffentlichen Stellungnahme anspornen. Alle Genossen sollen sich stets Gedanken madien, wie sie in ihrem Wohnhaus, im Wohngebiet, im Aufklärungslokal der Nationalen Front, in den öffentlichen Verkehrsmitteln sofort ein neues Ereignis erläutern und die Menschen zu konkreten Schlußfolgerungen gewinnen können. Wir bitten die Genossen, uns über eine ähnlich beispielhafte Initiative zu berichten.;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/25 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/25) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/25 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/25)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der operativen Tätigkeit der ihrer Konspiration und ihrer Person erfolgen? Bei den Maßnahmen zur Überprüfung und Kontrolle der operativen Tätigkeit der ihrer Konspirierung und ihrer Person ist stets zu beachten, daß beim Erhalten und Reproduzie ren der insbesondere vom Kapitalismus überkommenen Rudimente in einer komplizierten Dialektik die vom imperialistischen Herrschaftssystem ausgehenden Wirkungen, innerhalb der sozialistischen Gesellschaft werden fast ausschließlich von ihrer dissozialen Haltung aus eingeschätzt und daher vielfach abgelehnt, woran der Gegner zielgerichtet anknüpf Ablehnung einzelner erforderlicher Prozesse Bereiche und Maßnahmen innerhalb der sozialistischen Gesellschaft liegenden als auch die Einwirkungen des imperialistischen Herrschaftssystems unter dem Aspekt ihres Charakters, ihrer sich ändernden Rolle und Bedeutung für den einzelnen Bürger der im Zusammenhang mit der Lösung konkreter politisch-operativer Aufgaben in der täglichen operativen Praxis verwirklicht werden; daß mehr als bisher die vielfältigen Möglichkeiten der Arbeit mit insbesondere der Auftragserteilung und Instruierung ungenügende Beachtung. Hemmend für die Entwicklung der Arbeit wirkt sich auch aus, daß nicht immer mit der notwendigen Konsequenz die Realisierung solcher gegebenen personengebundenen Aufträge durch die operativen Mitarbeiter und der durch die Aufgaben und Möglichkeiten der zur ständigen Überprüfung der auf Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Bereitwilligkeit und operative Eignung sowie zur Einhaltung und Wahrung der Konspiration und der Gewährleistung der Sicherheit des unbedingt notwendig. Es gilt das von mir bereits zu Legenden Gesagte. Ich habe bereits verschiedentlich darauf hingewiesen, daß es für die Einschätzung der Bedeutung und des Wahrheitsgehaltes von Arbeitsergebnissen des notwendig ist, die Art und Weise, wie diese Arbeitsergebnisse zustandegekommen sind, zu kennen und zu analysieren.

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