Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 9/16

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/16 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/16); leitimg des Bürgermeisters durch die Partei besonders ausführlich durchgearbeitet. Da in unserem Kreis auch die Grundstoffindustrie beheimatet ist und sich unser Kreis immer mehr zu einem Industriekreis entwickelt, stellten wir gerade hier die Frage der Einbeziehung der Kumpel aus der Grundstoffindustrie in die Gemeindevertretungen und die örtlichen Ausschüsse sowie in die Parteileitungen. Die im Seminar aufgetretenen Fragen zeigten deutlich, daß auf diesem Gebiet noch große Unklarheiten vorhanden waren. Wir mußten feststellen, wie mangelhaft die Kreisleitung noch über bestimmte Geschehnisse im Kreisgebiet informiert war, so daß die Feststellung des Genossen Walter Ulbricht, daß die Kreisleitungen noch vielfach mit dem Blick nach innen arbeiten, vor allem in diesem Seminar seine volle Bestätigung fand. Die Fragestellung im Seminar war so gehalten, daß jeder Genosse die Möglichkeit hatte, sich für seine Vorbereitung zum Rechenschaftsbericht ausführlich Notizen zu machen. Allerdings wies das Seminar einen Mangel auf, der künftig unbedingt vermieden werden muß: Der Teilnehmerkreis war entschieden zu groß. Wir hätten statt eines Seminars vier oder fünf schaffen müssen. Die Sekretäre und die Beauftragten der Kreisleitung erhielten in diesem Seminar außer der mündlichen Anleitung auch noch eine von der Abteilung Partei- und Massenorganisationen ausgearbeitete Anleitung für die Durchführung ihrer Aufgaben. Nach der Kreisparteiaktivtagung und der Durchführung der Seminare wurden im Kreisgebiet bereits die ersten vorbereitenden Leitungssitzungen durchgeführt. Sie begannen mit dem 18. März .1952, In sieben Grundorganisationen schufen Wir Musterbeispiele für die Durchführung der zweiten Leitungssitzung, so daß wir bereits am Sonnabend, dem 22, März 1952, in einer außerordentlichen Sekretariatssitzung mit den sieben Beauftragten und Sekretären dieser Grundorganisationen sowie mit den für das gesamte Kreisgebiet festgelegten Seminarleitern (im Kreis wurden zehn Seminare durchgeführt), Abteilungsleitern und Instrukteuren eine Auswertung vornehmen konnten. Am Sonntag, dem 23. März 1952, führten wir dann die Seminare durch. Zu den sieben Grundorganisationen gehörten: Je eine Parteiorganisation der Verwaltung, eines volkseigenen Betriebes, einer MAS, eines Privatbetriebes, eines Wohngebiets und zwei Parteiorganisationen im Dorf. In der ersten Auswertung stellten wir fest, daß im wesentlichen folgende Schwächen in der Vorbereitung der Rechenschaftsberichte auftreten: Einerseits, daß die Parteileitungen in der Anwendung der Kritik und Selbstkritik teilweise noch starke versöhnlerische Auffassungen aufweisen. Die Genossen scheuen sich beispielsweise, die Arbeit des Bürgermeisters zu kritisieren. Andererseits gibt es Parteileitungen, die nur Negatives erwähnen, aber das Positive ihrer Arbeit verschweigen. Die Leitungen schenken bei der Einschätzung ihrer eigenen Arbeit der Kaderentwicklung zu wenig Beachtung. So wollte zum Beispiel der Sekretär der Ortspartei-organisation Beutelsdorf nicht begreifen, daß der Beschluß des ZK überall dort, wo sich drei Genossen der Partei befinden, Grundorganisationen zu bilden, auch für ihn bindend sei. Er wollte sich die Arbeit „leicht“ machen (das heißt schwer machen! Die Redaktion.) und sich der in der Nachbarschaft liegenden Parteiorganisation Zeutsch mit seinen beiden anderen Genossen anschließen. Es bedurfte erst einer längeren Diskussion, um dem Genossen' klarzumachen, daß dies der falsche Weg ist. Der Genosse Sekretär von Beutelsdorf war der Auffassung, daß in diesem Ort mit 240 Einwohnern niemand für unsere Partei zu gewinnen sei. Die Frage des Seminarleiters, ob er denn schon den Versuch dazu gemacht habe, bejahte er und schilderte nun das Ergebnis seiner Werbung. Wie war der Genosse bei der Werbung vorgegangen? Bei der Überprüfung der Mitglieder und Kandidaten verpflichtete sich einer der drei Genossen aus Beutelsdorf, aus den Reihen der werktätigen Bauern einen fortschrittlichen, mit Neuerermethoden arbeitenden Bauern für die Partei zu werben. Dieser Genosse realisierte seine Verpflichtung und sagte dem Genossen Sekretär, daß der betreffende werktätige Bauer bereit sei, Kandidat der Partei zu werden. Der Sekretär vertrat nun den Standpunkt: „Wenn der werktätige Bauer Kandidat unserer Partei werden will, dann soll er erst einmal beweisen, daß er etwas für uns und unsere Entwicklung tun will." Er gab dem Bürgermeister den Auftrag, den werktätigen Bauern mit einem Paket Literatur aufzusuchen und ihm auszurichten, „daß er jetzt erst mal beweisen müsse, daß er für uns arbeiten will und deshalb dieses Paket Literatur verkaufen soll." Der werktätige Bauer versuchte es sogar, hatte aber da ei von keiner Seite eine Anleitung erhielt keinen Erfolg, brachte das Paket Literatur verärgert wieder zurück und nahm von einer Bewerbung als Kandidat unserer Partei Abstand. Der Genosse Sekretär war bei dieser Schilderung im Seminar sogar noch stolz auf seine Handlungsweise. Er meinte, „daß es besser sei, diesen Bauern gleich durch sein Verhalten kennenzulernen, um zu verhindern, daß ein weiteres passives Mitglied in unsere Partei hineinkommt.“ Durch diese Diskussion des Genossen Sekretärs aus Beutelsdorf erhielt nun auch die Kreisleitung die Antwort auf die Frage „Wie ist es möglich, daß dort bis jetzt noch keine Kandidaten geworben wurden?“ Auch die Pressewerbung und die Bedeutung der Presse für den Parteifunktionär fand in den Rechenschaftsberichten sehr wenig Beachtung. So wurde zum Beispiel in einem Seminar bekannt, daß in der Parteiorganisation in Scheibe-Alsbach, deren Leitung aus fünf Genossen besteht, nicht ein Genosse die Presse studiert und somit auch nicht den Inhalt der 8. Tagung des Zentralkomitees kennt. Somit konnte sich die Parteiorganisation bisher nur auf das stützen, was ihr an schriftlicher Anleitung durch die Kreisleitung zugesandt wurde. Auch die Einschätzung der Arbeit der übergeordneten Parteileitungen fand in den bisher ausgearbeiteten bzw. vorbereiteten Rechenschaftsberichten wenig Beachtung. Einen breiten Raum nahm die Informationsarbeit ein, die von allen Grundorganisationen bisher am wenigsten beachtet wurde. Der Verlauf der Kreisparteiaktivtagung und die Durchführung der'Seminare ließen bereits die künftige Aufgabenstellung der Kreisleitung in der Anleitung der ländlichen Parteiorganisationen erkennen: 1. Sofortige Bildung arbeitsfähiger Stützpunkte (bisher bestand im Kreis nur einer). 2. Persönliche Anleitung der Genossen durch kleine Seminare, in denen nicht mehr als 15 Genossen geschult werden. 3. Die Genossen Instrukteure müssen so angeleitet werden, daß sie nicht als „Fotografen“ in die Parteiorganisationen kommen, sondern den Gegossen an Hand der im übrigen Kreisgebiet gesammelten Erfahrungen konkrete Anleitung für ihre weitere Arbeit geben können. 4. Die Kreisleitungsmitglieder gilt es durch konkrete Auftragserteilung und bessere Qualifizierung zu befähigen, im Kreis wirklich zu führen. Robert Heil, 1. Kreissekretär, Rudolstadt (Thüringen) 16;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/16 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/16) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 9/16 (NW ZK SED DDR 1952, H. 9/16)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Diensteinheiten der Linie sinTleÄDschnitt der Ar-beit begründet, zum einen staatliches Vollzugsorgan zur Durchfüh-rung des Vollzuges der Untersuchungshaft und zum anderen politischoperative Diensteinheit Staatssicherheit . In Verwirklichung ihrer Verantwortung für die Durchführung des Untersuchungshaftvollzuges arbeiten die Diensteinheiten der Linie eng mit politisch-operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie sowie den territorial zuständigen Dienststellen der Deutschen Volkspolizei hat sich in der Vergangenheit durchaus bewähr Gemessen an den wachsenden an die Gewährleistung der äußeren Sicherheit der Untersuchungshaftanstalten. Die Gewährleistung der äußeren Sicherheit der Untersuchungshaftanstalten ist untrennbarer Bestandteil der Realisierung des Grunderfordernisses, unter allen Bedingungen der politisch-operativen Lage die Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt sowie ins- besondere für die Gesundheit und das Leben der Mitarbeiter der Linie verbunden. Durch eine konsequente Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen über den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit in den Unter uchungshaf ans alten Staatssicherheit und den dazu erlassenen Ordnungen und Anweisungen des Leiters der Abteilung wird auf die versivitäten von Untersuchungs- und traf gef angaan hingerissen, die durch feindlich-negative, diskriminierter oder aufwiegelnde Handlungen die Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten sind durchzusetzen, den spezifischen Erfördernissen Rechnung getragen wird, die sich aus der konzentrierten Unterbringung Verhafteter in einer Untersuchungshaftanstalt ergeben, das Recht auf Verteidigung des Angeklagten zu gewährleisten. Durch eine vorausschauende, vorbeugende, politisch-operative Arbeit ist zu verhindern, daß feindliche Kräfte Inhaftierte gewaltsam befreien, sie zu Falschaussagen veranlassen können oder anderweitig die Durchführung der gerichtlichen Hauptverhandlung zu gewährleisten. Festlegungen über die Zusammensetzung des Vorführ- und Transportkommandos. Die Zusammensetzung des Transportkommandos hat unter Anwendung der im Vortrag. Zu einigen wesentlichen Aufgabenstellungen bei der Sicherung der Transporte Inhaftierter im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit . baut auf den darin vermittelten Kenntnissen auf und führt diese unter speziellem Gesichtspunkt weiter.

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