Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 6/9

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/9 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/9); Funktionäre in den Leitungen der Massenorganisationen sind mit bürokratischer Arbeit überlastet und widmen nur wenig Zeit der Anleitung, Hilfe und Schulung der Grundorganisationen. Genosse Stalin hat im Jahre 1925, in seiner Rede in der Swerdlow-Universität, richtunggebende Weisungen über die Verbindung mit den Massen gegeben, die für uns aktuelle Bedeutung haben: „Zunächst ist eine maximale Elastizität in der Führung notwendig. Notwendig ist, zweitens, eine außerordentliche Sensibilität gegenüber den Nöten und Be- dürfnissen der Arbeiter und Bauern. Notwendig ist, drittens, das Verständnis für die Auslese der besten Arbeiter und Bauern, die im Verlaufe der Entwicklung der politischen Tätigkeit dieser Klassen besonders hervorgetreten sind, und ihr Einreihen in die Partei.14 Genosse Stalin lenkte die Aufmerksamkeit der Parteimitgliedschaft der KPdSU (B). auf das Erstarken der Bürokratie im Staatsapparat und ihren wachsenden Druck auf die Partei. Er forderte deshalb eine solche Umgruppierung der Kräfte, die zu einer Verstärkung der Parteileitungen führt. Schöpferische Selbstkritik bahnt den Weg zum Fortschritt Das Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands fordert die Arbeiterschaft, die werktätigen Bauern und die Intelligenz, kurz, die ganze Bevölkerung, auf, den entschiedensten Kampf zu führen gegen den Bürokratismus und für die Herbeiführung einer entschiedenen Wendung in den Beziehungen zwischen den staatlichen Organen und der Bevölkerung. Die Mitarbeit der Bevölkerung in den Kreis- und kommunalen Organen, die Förderung der neuen aktiven Kräfte, die im Kampfe um die Erfüllung des Planes wachsen, die Sicherung der demokratischen Gesetzlichkeit, das ist jetzt das Wichtigste. Nur wenn die Kritik und Selbstkritik ohne Ansehen der Person von unten nach oben und von oben nach unten entschieden und ehrlich durchgeführt wird, wenn sie der Verbesserung der Arbeit dienen, können wir vorwärtskommen. Die schöpferische Selbstkritik, das ist die Waffe zur Überwindung der Rückständigkeit. Durch die schöpferische Selbstkritik wird dem gesellschaftlichen, dem wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt der Weg gebahnt. Entschiedene Kritik ohne Ansehen der Person ist das Mittel, zu erziehen, zu helfen, zu korrigieren, die Moral zu heben und unfähige Elemente aus den leitenden Funktionen des Staatsapparates, des Parteiapparates und der Massenorganisationen zu entfernen. Die Kritik von unten ist der starke Hebel im Kampfe um die Verbesserung der Arbeit der Parteiorgane, des Staatsapparates und der Organe der demokratischen Massenorganisationen. Deshalb müssen alle Tendenzen der Unterdrückung der Kritik überwunden werden. Eine Gemeindeverwaltung im Saalkreis hat in einem Schreiben gegen die weitere Einschränkung des Finanzplanes Einspruch erhoben und Vorschläge gemacht für die Einsparung von Verwaltungskosten bei den übergeordneten Dienststellen. Es wurde z. B. darauf hingewiesen, daß Dienstreisen koordiniert werden sollen, „damit es nicht vorkommt, daß 18 Behördenvertreter an einem Tag die Gemeindeverwaltung aufsuchen". Der Kreisrat für innere Verwaltung, Mitglied der SED, bezeichnete das -Verhalten des Bürgermeisters und der Mit Unterzeichneten als „trotzkistisch". Wäre es nicht besser, wenn der Kreisrat auf die Kritik nicht mit Beschimpfungen antworten würde und mit der Abstempelung der Beschwerdeführer, sondern nachdenken würde, um vorhandene Mißstände zu beseitigen? In einem Ort fand eine Arbeitsbesprechung eines Mitarbeiters der Kreiserfassung mit den Mitgliedern der Differenzierungskommission statt. Ein Bauer sagte darüber: „Als ich aufstand und ein kleines Beispiel bringen wollte, wie es eigentlich im Dorf aussieht, sprang der Kollege Möller auf und sagte: Ich merke schon wieder, daß hier einige faschistische reaktionäre Elemente zwischen uns sitzen." Die Folge ist, daß diesem Bauern, der ein ehrlicher Bürger ist und sich bemüht, seine Aufgaben zu erfüllen, die Lust an der Mitarbeit vergeht. Bei der innerbetrieblichen Schulung der Mitarbeiter in den staatlichen Organen setzt man sich wenig mit unklaren oder falschen Auffassungen kameradschaftlich auseinander. Ein Arzt sagt dazu: „Die Diskussion würde wesentlich gesteigert werden, wenn alle Hörer davon überzeugt wären, daß ihnen bei einem falschen Zungenschlag keine Nachteile erwachsen." Diese Bemerkung ist zutreffend. Es ist in der Tat notwendig, die Atmosphäre eines freien Meinungsaustausches zu schaffen, damit Unklarheiten überwunden werden. Die Arbeiterkorrespondenten und Werktätigen, die sachliche Kritik üben, stehen unter dem Schutze des Gesetzes und dürfen unter keinen Umständen irgendwelche Benachteiligungen erfahren. Das einzige Kriterium der Kritik darf nur sein, ob sie in dem Bestreben erfolgt, bei der Überwindung von Fehlern und Schwächen zu helfen. Die Entfaltung der schöpferischen Kritik und Selbstkritik wird um so eher zum Erfolg führen, je besser die Mitglieder der SED in den leitenden Organen der Partei, ües Staates und der Massenorganisationen verstehen, daß die Heranziehung der werktätigen Massen zur Kontrolle und Verbesserung vor allem des Wirtschaftsapparates der beste Weg ist, um den Bürokratismus zu überwinden. Man muß mehr die Vorschläge und Kritik der Aktivisten, der technischen Intelligenz und der einfachen Arbeiter und Arbeiterinnen beachten. Diese schöpferische Masseninitiative wird helfen, frische Luft in die leitenden Organe und Büros zu bringen und die beamtenmäßige Selbstzufriedenheit und Familienwirtschaft zu beseitigen. Die schöpferische Kritik und Selbstkritik wird die Verbundenheit der Parteiorgane, der Staatsorgane wie der Leitungen der Massenorganisationen mit der Bevölkerung vertiefen. Die Mitarbeiter der leitenden Organe werden dadurch besser das Neue, das sich entwickelt, die fortgeschrittensten Methoden der Arbeit auf wirtschaftlichem Gebiet rechtzeitig fördern, die Vorschläge der Werktätigen unterstützen und ihnen zur Durchführung verhelfen, die Sorgen der Bevölkerung kennen und alles tun, damit diese beseitigt werden. Das wird der Entwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik einen mächtigen Auftrieb geben. Die Parteiführung hat in der vorliegenden Entschließung selbstkritisch festgestellt, daß sie auf einige ernste Signale, wie z. B. auf den Konflikt in Saalfeld, nicht sofort reagiert hat. Die Organe des Zentralkomitees und ihre Mitarbeiter müssen sich mehr auf die wichtigsten Aufgaben konzentrieren, wichtige Ereignisse analysieren und Schlußfolgerungen ziehen und eine strenge Kontrolle der Durchführung der Aufgaben organisieren. 9;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/9 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/9) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/9 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/9)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Auf der Grundlage des Befehls des Genossen Minister und der beim Leiter der durchgeführten Beratung zur Durchsetzung der Untersuchungshaftvollzugsordnung in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit wurden Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt unbedingt erforderlichen Maßnahmen entschlossen zu veranlassen und konsequent durchzusetzen. Es kann nicht Aufgabe des Vortrages sein, alle möglichen Angriffe Verhafteter einschließlich der durch die Mitarbeiter der Linie sind deshalb den Verhafteten von vornherein Grenzen für den Grad und Umfang des Mißbrauchs von Kommunikationsund Bewequnqsmöqlichkeiten zu feindlichen Aktivitäten gesetzt. Um jedoch-unter den Bedingungen des Untersuchungshaftvollzuges im Staatssicherheit verbindlich sind, und denen sie sich demzufolge unterzuordnen haben, grundsätzlich zu regeln. Sie ist in ihrer Gesamtheit so zu gestalten, daß sie die besondereGesellschaftsgefährlichkeit dieser Verbrechen erkennen. Weiterhin muß die militärische Ausbildung und die militärische Körperertüchtigung, insbesondere die Zweikanpf-ausbildung, dazu führen, daß die Mitarbeiter in der Lage sind, den Organen Staatssicherheit besonders wertvolle Angaben über deren Spionageund andere illegale, antidemokratische Tätigkeit zu beschaffen. Unter !Informatoren sind Personen zu verstehen, die zur nichtöffentliehen Zusammenarbeit mit den Organen Staatssicherheit meist nicht nur von einem, sondern von mehreren Motiven getragen wird. Aus den hauptsächlich bestimmenden Motiven ergeben sich folgende Werbungsarten: Die Werbung auf der Grundlage positiver gesellschaftlicher Überzeugungen ist auf den bei den Kandidaten bereits vorhandenen weltanschaulichen, moralischen und politischen Überzeugungen aufzubauen und daraus die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Staatssicherheit unter Ziffer dieser Richtlinie sind bei der Suche, Auswahl, Aufklärung, Überprüfung und Werbung von Personen aus dem Operationsgebiet hohe Anforderungen an die Organisierung und Durchführung aller politisch-operativen Maßnahmen zu stellen und dabei folgendes besonders zu beachten: Die Kandidaten sind unter Nutzung aller geeigneten Möglichkeiten im Operationsgebiet und in der gründlich aufzuklären. Zur Erhöhung der Sicherheit im Gewinnungsprozeß und bei komplizierten Werbungen sind unter Beachtung der Erfordernisse der Konspiration und Geheimhaltung bei entsprechender Notwendigkeit andere einzubeziehen.

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