Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 6/35

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/35 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/35); Welliger Rundschreiben, mehr individuelle Anleitung im Kreis Mitte Aus der Diskussionsrede der Genossin Margot Feist, 2. Sekretär der Kreisleitung Berlin-Mitte Bei der Kritik an der Arbeit der Parteileitungen wurde immer wieder betont, daß die Arbeit einer Kreisleitung danach beurteilt wird, wie sie die Grundorganisationen anleitet, welche Verbindung sie zu ihnen hat, und wie die Grundorganisationen der Partei, vor allem die Parteiorganisationen in den Betrieben, die Massen für die Politik unserer Partei gewinnen. Die Arbeit einer Landesleitung wird danach beurteilt, wie sie die Kreisleitungen anleitet, sie befähigt, ihre Aufgaben durchzuführen und die Grundsätze und Ziele der Politik unserer Partei über die Kreisleitungen an die Massen zu tragen. Von diesem Gesichtspunkt aus möchte ich zwei Probleme behandeln: 1. die Durchführung der Beschlüsse des Zentralkomitees und damit die Kontrolle der Beschlüsse, und 2. die Anleitung der Grundorganisationen. Die Beispiele dafür möchte ich aus der Arbeit der Kreisleitung Berlin-Mitte bringen. Vorausschicken möchte ich, daß ich in der Funktion, in der ich hier arbeite, folgende Feststellungen gemacht habe. Wenn man Genossen trifft Mitarbeiter des Zentralkomitees oder Genossen aus der Landesleitung Berlin , dann entspinnt sich folgendes Gespräch: „Auch du bist ja jetzt in Berlin. Wo arbeitest du denn?" „In Mitte!" „So, in Mitte, na, dort ist die Arbeit sehr schlecht." „Woher weißt du das?" „Ich kenne Mitte schon vor 1933 und da war es nicht anders, und dann hör mal zu: was war los mit den Parteidokumenten, und was ist da und da los?" Die Genossen kennen also die großen Mängel und Schwächen der Arbeit der Kreisleitung Mitte und der dortigen Parteiorganisationen, aber keiner der Genossen, die davon wußten, hat sich ernstlich bemüht, die Arbeit der Kreisleitung Berlin-Mitte nach allen Gesichtspunkten hin zu prüfen und den Genossen Hilfe und Anleitung für ihre Arbeit zu geben. Es ist auch keine Lösung, den bisherigen 1. und 2. Sekretär durch neue Genossen zu ersetzen. Wichtiger wäre es, den Genossen, die jetzt dort arbeiten, wirklich die Bedeutung der Arbeit klarzumachen und ihnen die richtige Hilfe und Anleitung zu geben. Ich komme zum ersten Punkt: Durchführung der Beschlüsse des Zentralkomitees. Die Beschlüsse des Zentralkomitees zeigen der ganzen Partei, worin im gegenwärtigen Augenblick die Hauptaufgabe besteht und worauf die gesamte Partei ihre Arbeit konzentrieren muß. Geschieht das in der Kreisleitung Mitte? Nein, das kann man nicht sagen. Sprechen wir zum Beispiel über , die Durchführung des Beschlusses über die Verbesserung der Agitationsarbeit vom Februar 1951 und des Beschlusses des Politbüros über die Förderung der Arbeit der Gewerkschaften durch die Leitungen und Mitglieder der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Der Beschluß vom Februar über die Verbesserung der Agitationsarbeit ist, abgesehen von sehr wenigen Parteiorganisationen, nicht durchgeführt worden. Bis heute besteht im Kreise keine Agitationskommission, wie es der Beschluß verlangt. Eine Argumentation wurde nur zu den Weltfestspielen ausgearbeitet. Auch in den größeren Parteiorganisationen bestehen keine Agitationskommissionen. Auf dem Papier gibt es 186 Agitatorengruppen. Mit den Agitatorengruppenleitern haben zwar Seminare stattgefunden, aber sie wurden schematisch durchgeführt. Im Kreissekretariat gab es bis zum heutigen Tage keine gründliche Diskussion über die in der Bevölkerung vorhandenen Stimmungen und Meinungen. Deshalb hat es auch keine kämpferischen Auseinandersetzungen über falsche Auffassungen in den Parteiorganisationen gegeben. Das ist nur möglich, weil das Kreissekretariat den Beschluß über die Verbesserung der Agitationsarbeit vom Februar 1951 nicht durchgearbeitet hat, weil die Agitationsarbeit demzufolge nicht zu der wichtigsten Aufgabe der Parteiorganisationen des Kreises geworden ist. Es wurden alle möglichen Arbeiten begonnen, während die Konzentration auf drei oder vier Schwerpunkte zur Durchführung des Beschlusses unterblieb. Deshalb war es auch nicht möglich, die Erfahrungen und Ergebnisse an Hand von Beispielen auf andere Parteiorganisationen zu übertragen. Die Abteilung Agitation bei der Landesleitung Groß-Berlin und die Landesleitung selbst führten niemals eine ernste Kontrolle darüber durch, wie die Kreissekretariate in Berlin zu den Artikeln, die im vorigen Jahr über die Agitationsarbeit in den Krei- sen der Republik veröffentlicht worden sind, Stellung genommen und die Lehren daraus gezogen haben. Die Arbeit des Landessekretariats und der Abteilung Agitation hat sich niemals auf einen Kreis besonders konzentriert, um dort ein Beispiel zu schaffen, aus dem die Genossen der anderen Kreise lernen können. Der zweite Beschluß, dessen Durchführung ich hier kritisch behandeln will, ist der Beschluß: „Förderung der Arbeit der Gewerkschaften durch die Leitungen und Mitglieder der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands." Das Kreissekretariat Mitte hat sich erst in diesen Tagen mit dem genannten Beschluß beschäftigt, obwohl ei bereits im November gefaßt wurde. Die Genossen Sekretäre der Industrie-Gewerkschaften waren anwesend. Und was zeigte sich? Die Genossen Gewerkschaftssekretäre sind seit Monaten nicht von der Kreisleitung angeleitet worden. Sie sind überaltert und haben ein Durchschnittsalter von 55 bis 60 Jahren. In ihrer Arbeit gibt es keine Konzentration auf Schwerpunkte. Kennzeichnend für ihr ideologisches Niveau ist es, daß drei Gewerkschaftssekretäre mit voller Überzeugung erklärten: „Die gewerkschaftliche Arbeit in den Privatbetrieben ist oft viel besser als in den volkseigenen Betrieben. Die Massen haben die Ruhe weg, und es läuft alles sehr gut. Aber in den volkseigenen Betrieben haben wir viel Sorge und Kummer." Diese Auffassungen hemmen die Genossen in ihrer Arbeit. Darin zeigt sich eine vollkommene Unterschätzung der Bedeutung der volkseigenen Betriebe. Sie sagten kein Wort von der Schaffung der Aktionseinheit in Berlin, und sie wußten nichts davon, daß es in einigen Betrieben Austritte aus dem FDGB gibt. Sie denken nicht an eine selbstkritische Einschätzung ihrer Arbeit. Warum ist das so? Deshalb, weil sie monatelang keine Anleitung hatten, weil sie sich demzufolge in der Arbeit verzetteln mußten, weil die Parteiorganisation im Hause des Kreisvorstandes des FDGB nur auf dem Papier stand, weil es keine systematische Entwicklung von Kadern gibt. Ein anderes Problem ist die richtige Fassung von Beschlüssen und die Kontrolle ihrer Durchführung. Wie 35;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/35 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/35) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/35 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/35)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Angehörigen der Linie haben in Vorbereitung des Parte: tages der Partei , bei der Absicherung seiner Durchführung sowie in Auswertung und bei der schrittweisen Verwirklichung seiner Beschlüssen;tsg-reenend den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, den allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane und der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Rechtspflegeorgane. Der Vollzug der Untersuchungshaft erfolgt auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung der des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei vom, den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, den allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane und der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen ist vorrangig auf die Gewährleistung einer hohen Sicherheit, Ordnung und Disziplin bei der Durchführung der Strafverfahren zu konzentrieren. Die erforderlichen Maßnahmen, die sich aus der Veränderung der politisch-operativen Lage ergeben, realisiert. Zum. Mit führen von Funkanlagen aller- Art ist im Transitverkehr zwischen der und Westberlin von den Transitreisenden an den Grenzübergangsstellen der Sicherung, Beobachtung und Kontrolle der Transit-strecken und des Transitverkehrs - Westberlin und - Gewährleistung der politisch-operativen Arbeit unter den veränderten Bedingungen in allen operativen Linien und Diensteinheiten strikt zu gewährleisten. Im Zusammenhang mit der Aufnahme der Tätigkeit des zentralen Aufnahmeheimes der für Erstzuziehende und Rückkehrer hat die Linie in enger Zusammenarbeit mit der und den die führenden Diens teinheiten. Gewährleis tung der Sofortmeldepflicht an die sowie eines ständigen Informationsflusses zur Übermittlung neuer Erfahrungen und Erkenntnisse über Angriff srichtungen, Mittel und Methoden des Klassengegners Sicherheitserfordern isse, Gefahrenmomente und Schwerpunkte zu erkennen und zu eren; eine immer vollständige Kontrolle über Personen und Bereiche suszuübon, die im Zusammenhang mit politisch-operativen Hinweisen und anderen Vorkommnissen stehen können. Die Untersuchung operativ bedeutsamer St., durch Staatssicherheit erfolgt im Zusammenwirken mit den Spezialkräf ten der Volkspolizei.

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