Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 6/33

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/33 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/33); Aus der Diskussionsrede des Genossen Heinz Kimmei 1. Sekretär des Landesvorstandes Berlin der FDJ & Geht von den Interessen der Jugend aus entfaltet ein frohes Gruppenleben I Wir stellen unseren Jugendlichen, unseren Mitgliedern oft Aufgaben, ohne zu fragen: „Was interessiert euch am meisten, womit beschäftigt ihr euch jetzt, welche Wünsche und Sorgen habt ihr?" Unsere Funktionäre verstehen es oft noch nicht, die Jugend zu leiten, sondern sie beschreiten den falschen und gefährlichen Weg des Komman-dierens. Nehmen wir das Beispiel Weberwiese und Stalinallee, die großen Baustellen in Berlin. Der Leiter der FDJ-Gruppe an der Weberwiese, Karl Grünheit, erhielt Von uns, so wie alle anderen Gruppenleiter, eine sogenannte „Anleitung“ zur Vorbereitung des 2. Schuljahrs. Wir forderten ihn auf, dafür zu sorgen, daß alle Mitglieder eingestuft und Vorschläge für Zirkelleiter gemacht werden. Die Tätigkeit dieser Organisationseinheit bestand außerdem in der Durchführung von verschiedenen Veranstaltungen, Aufklärungseinsätzen und Gruppenabenden über die Stalinsche Verfassung. Die Jugend von der Weberwiese beschäftigte sich aber mit ganz anderen Dingen. Sie interessierte sich z. B. dafür, warum es am Hochhaus einen Turmkran gab, der eine schnelle Fortführung der Arbeiten ermöglichte, während die Lehrlinge fast ohne technische Hilfsmittel ihre Arbeit durchführen mußten. Sie beschäftigte sich damit, wie sie beim Bau neue Arbeitsmethoden an-v/enden können und warum bei der Lehrabschlußprüfung nur nach der Handfertigkeit mit der Kelle gefragt, die Lehrlinge also nicht nach neuen Arbeitsmethoden geprüft wurden. Die Jugendlichen hatten auch Interesse am Tennis-Spielen und wollten fröhlich sein. Doch daran sind wir vorbeigegangen und glaubten, andere Aufgaben erfüllen zu müssen. Nachdem wir im Landesvorstand Ende des vergangenen Jahres erkannt hatten, daß es notwendig ist, uns auch um diese Dinge zu kümmern, führten wir eine gemeinsame Jahresabschluß-feier mit den Lehrlingen der Weberwiese im Landesvorstand durch. Während dieser Feier unterhielt ich mich mit einem jungen Lehrling und fragte ihn nach seinen Eindrücken. „Ich dachte", sagte er, „die Jahresabschlußfeier würde so verlaufen: zwei Stunden Referat, eine Stunde Kulturprogramm und dann ist Schluß. Daß ihr aber mit uns tanzt, hätte ich nie gedacht," Bis Dezember des vergangenen Jahres war uns, dem Landesvorstand und auch der Kreisleitung Liditenberg, nicht aufgefallen, daß die Jugendlichen gar nicht wußten, wo sie ihre Heimabende, ihre Versammlungen durchführen sollten. Es stand ihnen lediglich eine kleine Baubude zur Verfügung. Niemand hatte unseren Freunden gesagt, daß 15 Minuten entfernt ein Jugendheim vorhanden ist, wo sie auch Schach und Tischtennis spielen können, sowie alle Möglichkeiten zum Musizieren vorfinden. Nachdem wir in diesen scheinbai kleinen, für die Jugendlichen aber entscheidenden Dingen geholfen haben, können wir feststellen, daß die FDJ von den Jugendlichen mehr und mehr als die Organisation anerkannt wird, die ihre Interessen vertritt und die sich um sie kümmert. So konnten wir die Mitgliederzahl fast verdoppeln, und an den Heimabenden nehmen oft mehr nichtorganisierte Jugendliche teil als FDJler. In einer Landesvorstandssitzung im Dezember haben wir auch der Zentralen FDJ-Betriebsgruppe der Bau-Union die Aufgabe gestellt, von den Interessen der Jugendlichen ausgehend, die Arbeit und ein fröhliches Jugendleben zu entwickeln. Der Leiter der zentralen Betriebsgruppe hat sich aber nicht darum gekümmert. Woran liegt das? Die Schuld liegt bei uns, denn wir haben ihm gleichzeitig einen Arbeitsplan von 15 Seiten Umfang mitgegeben. Wir verpflichteten ihn weiter, bestimmte Versammlungen, Sitzungen usw. durchzuführen und die Termine für Berichte usw. unbedingt einzuhalten. Das bedeutet, daß wir ihn mit Arbeit überschütteten und ihn daran hinderten, seine Arbeitsmethoden zu verändern. Es hat also keinen Zweck, auf die bisherige Aufgabenstellung unseres Verbandes noch gewissermaßen eine neue Aufgabenstellung, „die Entwicklung eines fröhlichen Jugendlebens", aufzustocken. Wir müssen unsere Arbeitsmethoden verbessern und neue Methoden suchen, mit denen wir die Jugend gewinnen können. Wie sah denn unsere bisherige Arbeit aus? In der zentraleu FDJ-Betriebsgruppenleitung der Bau-Union saßen elf hauptamtliche Funktionäre, von denen die „Junge Welt" mit Recht sagte, sie seien die „Kommandostelle Magazinstraße". Diese Freunde haben sich mit allen möglichen Aufgaben des Verbandes beschäftigt. In der Arbeitszeit wurde Schach gespielt; denn wenn elf Funktionäre in einer Betriebs- gruppenleitung „zusammensitzen", wissen sie oftmals nicht, was sie machen sollen. Wir haben diese „Kommandostelle" aufgelöst. Von den elf hauptamtlichen Freunden, unter denen nicht ein einziger Maurer war, sind zwei geblieben, drei gehen zur Schule und die anderen Freunde arbeiten in der Produktion. Dafür sind jetzt in der Stalinallee unter den Jugendlichen zwei hauptamtliche Funktionäre des Landesvorstands tätig, die den Jugendlichen in ihrer Arbeit helfen. Aber was zeigen uns alle diese Beispiele? Wir, das Sekretariat und die Funktionäre des Landesvorstands, haben nicht die notwendige enge Verbindung mit den Jugendlichen gehabt. Wir wußten nicht, was die Mitglieder sagen, wie sie denken, welches ihre Interessen sind. Schematisch übertrugen wir den Arbeitsplan und die Aufgaben des Zentralrats auf die Grundeinheiten, ohne zu bedenken, daß wir, wie Lenin sagt, „die Massen an Hand ihrer eigenen Erfahrungen führen müssen." Wenn wir also an den Dingen anpacken, mit denen sich die Jugendlichen beschäftigen, mit denen sie sich auseinandersetzen, wenn wir ihre Interessen vertreten, dann gehen sie mit uns, und wir sind in der Lage, eine große Masseninitiative auszulösen. Welche Schlußfolgerungen haben wir als Landessekretariat Berlin der FDJ nach dem Beschluß des Sekretariats des Zentralrats gezogen? Es ist unbedingt notwendig, das Leben der FDJ fröhlicher zu gestalten. Wir dürfen das Leben unserer Gruppen nicht mit Anweisungen von „oben" ersticken, sondern müssen das frohe Jugendleben in den Betrieben, Schulen und Wohngruppen entwickeln und die Jugend, ausgehend von ihren Interessen und Wünschen, zu den Aufgaben leiten und führen, die erfüllt werden müssen. Wir begrüßen den Beschluß des Zentralrats, die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter in den Ländern und Kreisen zu verringern und dafür diese Freunde in den großen Betrieben arbeiten zu lassen. Wenn wir es im Landessekretariat verstehen, die Hinweise des Landessekretariats unserer Partei richtig auszuwerten, Veränderungen in der Arbeit der FDJ durchzuführen und in den Leitungen des Verbandes wirklich die besten und qualifiziertesten Jugendlichen arbeiten zu lassen, wenn wir es verstehen, die Arbeit in den Grundeinheiten und Gruppen zu verstärken und von den Interessen der Jugend ausgehend unsere gesamte Tätigkeit durchzuführen, dann wird es uns auch in Berlin gelingen, die FDJ zu einer großen, starken Massenorganisation zu entwickeln. 33;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/33 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/33) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/33 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/33)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels. Die vom Feind angewandten Mittel und Methoden. Die Zielgruppen des Feindes. Das Ziel der Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens und des vor allem von kriminellen Menschenhändlerbanden betriebenen staatsfeindlichen Menschenhandels hat Staatssicherheit durch den zielstrebigen, koordinierten und konzentrierten Einsatz und die allseitige Nutzung seiner spezifischen Kräfte, Mittel und Methoden der und der anderen Organe des zur Feststellung von Hinweisen auf feindlich-negative Handlungen Einfluß zu nehmen, insbesondere bei der Untersuchung von Straftaten der allgemeinen Kriminalität; Kontrolle ausgewählter Personenkreise; Bearbeitung von Anträgen auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der Übersiedlung in nichtsozialistische Staaten und nach Westberlin sowie Eheschließung mit Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin, die in sonstiger Weise an der Ausschleusung von Bürgern mitwirkten. Personen, die von der oder Westberlin aus widerrechtlich in das Staatsgebiet der eingedrungen waren Personen aus nichtsozialistischen Staaten und Westberlin: in Verbind, in ohne Menschen- sonst. Veroin- insgesamt händlerband. aus dem düng unter. Jahre Arbeiter Intelligenz darunter Arzte.

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