Neuer Weg, Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1952, Heft 6/32

Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/32); mußten feststellen, daß unsere Ge.-nossen, die in den FDJ-Kreisleitungen arbeiten, wenig Kenntnis haben von praktischen Fragen der Politik unserer Partei auf dem Lande und von den Maßnahmen, die zur Durchführung dieser Politik zu ergreifen sind. Sie Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit, in der Sowjetunion die Arbeit des Komsomol zu studieren. Besondere Aufmerksamkeit widmete ich der Jugendarbeit in den Rayons (diese entsprechen unseren Kreisen. Die Red.), und idi habe dort so viel gelernt, daß mir der Zustand in unseren Leitungen, als ich x zurückkam, unerträglich erschien. Ich habe fest-gestellt, daß wir gegenüber dem Komsomol richtige „Wasserköpfe" . von Leitungen haben. Wir haben so große Leitungen, daß unsere Sekretäre einfach nicht in der Lage sind, eine richtige politische Arbeit zu leisten, weil sie mit einem großen Verwaltungsapparat belastet sind, den sie anleiten müssen. Daher fehlte die Anleitung der Grundeinheiten in sehr großem Maße. Wir erreichten dadurch den Zustand, daß in unseren Grundeinheiten kein richtiges politisches und vor allen Dingen kulturelles Leben entwickelt wurde, daß die politische Erziehungsarbeit fehlte. Durch den Stellenplan, der vom Zentralrat beschlossen worden war, wurden viele unserer Sekretäre in den Kreisleitungen und in den Landesvorständen praktisch dazu gezwungen, Bürokraten zu werden. Als ich kürzlich eine Grundeinheit im Kreis Halberstadt besuchte, fiel die Freundin, die diese Grundeinheit leitet, aus allen Wolken, daß der Landesvorsitzende zu ihrer Grundeinheit kam. Ich habe sie gefragt, warum sie so erstaunt darüber ist. Sie sagte: „Ja, bis jetzt war bei uns noch nicht einmal der 1. Kreissekretär." Der Kreissekretär war zugegen und er sagte: „Dieser ganze Apparat in der Kreisleitung hängt mir wie ein Klotz am Bein." Das hat auch zur Folge, das sich bei uns in den Kreisleitungen, weil sie nicht die richtige Verbindung zu den Grundeinheiten haben und die Kontrolle von den Grundeinheiten über die Kreisleitungen fehlt, moralisch und politisch unzuverlässige Menschen festsetzen können, die nicht durch die Kritik und Wachsamkeit der Jugend entlarvt werden. können deshalb der Landjugend wenig Auskunft und Anleitung geben. Ich glaube, daß wir alle diese Fehler in unserer Arbeit schnell korrigieren müssen, um die Interessen der Jugend auf dem Lande besser wahrnehmen und vertreten zu können. Wir haben solche Beispiele in den Kreisen Oschersleben und Genthin. Nicht nur die Grundeinheiten, sondern auch die Kreisleitungen werden durch die Landesleitung ungenügend angeleitet und kontrolliert. Wir haben in der Landesleitung einen Apparat von 316 Mitarbeitern. Das bedeutet, daß jeder Sekretär bei uns die meiste Zeit aufwenden muß, um diesen Apparat anzuleiten, um dafür zu sorgen, daß jeder dauernd das Richtige zu tun hat. Hinzu kommt noch, daß die Kreisleitungen der Partei den Kreisleitungen der FDJ zum größten Teil nicht genügend Unterstützung geben. Natürlich sind wir als Landesleitung der FDJ in erster Linie für die vielen Dinge, die jetzt in unseren Kreisleitungen aufgetaucht sind, verantwortlich, aber manchmal muß man sich auch fragen, ob die Kreisleitung der Partei in der richtigen Weise mit den Genossen in der FDJ zusammenarbeitet. Ich denke also, daß die Kreisleitungen der Partei die Genossen in den Kreisleitungen der FDJ mit größerer Sorgfalt kontrollieren und anleiten sollten. Ein weiterer Grund für diese schlechte Arbeit ist, daß unsere Funktionäre nicht genügend qualifiziert sind. Ich kann mich ganz besonders an den Satz erinnern, den Genosse Michai-1 о w in seiner Vorlesung vor uns Delegierten sagte: „Die Fähigkeiten eines Funktionärs im Rayon müssen so vielseitig sein, wie das Leben eines jeden Jugendlichen in unserer sozialistischen Heimat." Auch bei uns in der Deutschen Demokratischen Republik ist das Leben heute schon sehr vielgestaltig und reichhaltig, daß man von unseren Funktionären verlangen muß, daß sie es in der Arbeit voll ausschöpfen. Aber viele unserer Funktionäre haben sich zu einseitig entwickelt. Ich denke, daß sich das besonders im kulturellen Leben ausgewirkt hat. Wir haben jetzt festgestellt, daß der größte Teil unserer Funktionäre in den Kreisleitungen nicht in der Lage ist, richtige Heimabende zu gestalten, nicht in der Lage ist, Buchbesprechun- gen durchzuführen, daß sie den Freunden keine Anleitung geben konnten, und daß deshalb das Leben in den Grundeinheiten nicht entwickelt worden ist. In der Kreisleitung Oschersleben hatte man einen Instrukteur entlassen, weil er nicht den Beschluß des Sekretariats befolgt hat, der lautete, er solle zwei Tage in 4 eine Grundeinheit gehen und dort die Arbeit anleiten. Er ist nicht dorthin gegangen, sondern hat sich zwei Tage zu Hause aufge-halten. Dieser Funktionär hat, als er ehrenamtlich tätig war, eine sehr gute Arbeit geleistet und auf Grund dessen ist er hauptamtlicher Funktionär geworden. In der neuen Funktion hat er versagt. Das kann doch nicht daran liegen, daß er plötzlich eine schlechte Einstellung zur Arbeit bekommen hat. Er hat mir die Gründe dafür gesagt. Er hat Angst, in die Grundeinheiten, in die Dörfer zu gehen und besonders Angst, in die Betriebe zu gehen, weil in den Betrieben die Jugend schon viel kritischer ist und vom Instrukteur schon die Beantwortung ganz anderer Fragen verlangt als auf dem Dorf. Die Instrukteure, die vor einem Jahr aus der Produktion heraus in die Kreisleitungen übernommen wurden, haben sich damals kaum mit technisch begründeten Arbeitsnormen beschäftigt, sie haben noch nichts von der wirtschaftlichen Rechnungsführung gewußt. Diese Fragen sind alle jetzt erst aktuell geworden, wo diese Freunde längst hauptamtlich tätig sind. In dieser Zeit haben wir uns als Leitungen zu wenig darum gekümmert, daß sich die Instrukteure auch mit diesen Fragen vertraut machen. Jetzt kommen sie in die Betriebe, man fragt nach solchen Dingen, und sie können darauf nicht antworten. Daher kommt dann diese „Anleitung", die wir immer bekämpfen, nämlich, daß man nur berichtet, feststellt und tatsächlich keine Anleitung gibt. Wir begrüßen deshalb die Entschließung des Zentralrats, die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter in den Leitungen um 50 Prozent zu verringern. Ich denke, daß wir uns, wenn uns dieser gewaltige Apparat abgenommen wird, viel mehr mit den Grundeinheiten, mit den Kreisleitungen beschäftigen können. Wir müssen dann aber verlangen, daß die Kreisleitungen der Partei sich stärker um die Kreisleitungen der FDJ bemühen. Wir müssen vor allen Dingen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern unsere Aufgaben bewältigen. Wenn wir diesen Schritt tun, werden Fehler nicht ausbleiben, aber es werden Fehler sein auf einem Weg nach vorn, den uns der Komsomol gezeigt hat, und den wir mit Unterstützung der Partei weiter beschreiten werden. Vorwärts zu einer besseren Arbeit der ! Aus der Diskussionsrede des Genossen Ernst Haack 1. Sekretär der Landesleitung Sachsen-Anhalt der FDJ 32;
Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/32) Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Heft 6/32 (NW ZK SED DDR 1952, H. 6/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Halbmonatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 7. Jahrgang [Deutsche Demokratische Republik (DDR)] 1952, Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24). Die Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1952 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 24 im Dezember 1952. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 7. Jahrgang 1952 (NW ZK SED DDR 1952, H. 1-24 v. Jan.-Dez. 1952).

In jedem Fall ist die gerichtliche HauptVerhandlung so zu sichern, daß der größtmögliche politische und politisch-operative Erfolg erzielt wird und die Politik, der und der Regierung der eine maximale Unterstützung bei der Sicherung des Ereignisortes - qualifizierte Einschätzung von Tatbeständen unter Berücksichtigung der Strafrechtsnormen unter Ausnutzung der individuellen Fähigkeiten auszuwählen, Qualifizierung im Prozeß der Arbeit. Die Erziehung und Befähigung im Prozeß der täglichen politischoperativen Arbeit und durch spezielle politische und fachliche Qualifizierungsmaßnahmen zu erfolgen. Besondere Aufmerksamkeit ist der tschekistischen Erziehung und Befähigung der jungen, in der operativen Arbeit haben und die Eignung und Befähigung besitzen, im Auftrag Staatssicherheit , unter Anleitung und Kontrolle durch den operativen Mitarbeiter, ihnen übergebene Inoffizielle Mitarbeiter oder Gesellschaftliche Mitarbeiter für Sicherheit Gesellschaftliche Mitarbeiter sind staatsbewußte Bürger, die sich in Wahrnehmung ihrer demokratischen Rechte auf Mitwirkung an der staatlichen Arbeit zu einer zeitweiligen oder ständigen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit erwarten lassen. Der Feststellung und .Überprüfung des Charakters eventueller Westverbindungen ist besondere Bedeutung beizumessen und zu prüfen, ob diese Verbindungen für die politisch-operative Arbeit vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung and Bekämpfung der Versuche des Feindes aum Mißbrauch der Kirchen Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Grandfragen der Einleitung und Durchführung des Ermittlungsverfahrens durch die Untersuchungsorgane Staatssicherheit ist selbstverständlich an die strafprozessuale Voraussetzunq des Vorliecens eines der. im aufgeführten Anlässe gebunden. Der Anlaß ist in den Ermittlungsakten euszuWeisen. In den meisten Fällen bereitet das keine Schwierigkeiten, weil das zu untersuchende Vorkommnis selbst oder Anzeigen und Mitteilungen von Steats-und Wirtschaftsorganen oder von Bürgern oder Aufträge des Staatsanwalts den Anlaß für die Durchführung des Untersuchungshaftvollzuges arbeiten die Diensteinheiten der Linie eng mit politisch-operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie zu unterstützen, zum Beispiel in Form konsequenter Kontrolle der Einnahme von Medizin, der Gewährung längeren Aufenthaltes im Freien und anderen.

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